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Philips 522 A
#1
Hallo Freunde,

als ich diese Radio bei ebay in den Angeboten sah, freute ich mich und sagte mir, endlich mal wieder eine Krücke!

Schaut Euch alleine das Gehäuse an. Links wird eine Menge Arbeit auf mich zu kommen. Das übrige Furnier ist so weit intakt.

   

   



Von innen - naja, Rostlaube eben. Dass die Röhren und der Lautsprecher fehlen ist noch verschmerzbar.

   

Aber schaut mal von unten... Als ich die beiden leeren, verbogenen Schellen sah, wußte ich, da hat doch ein Lümmel die beiden ZF-Bandfilter geklaut! Dann noch für die abnorme, niedrige ZF von 115 Khz. Toll.

   


Das Lautstärkenpoti fehlt auch vollkommen. Naja, Gott sei Dank wird hier die Lautstärke schon niederfrequent geregelt.

Die Umschaltgabel für den Wellenbereich fehlt auch.

   

Was macht hier ein halbwegs normaler Sammler? Richtig - weg mit dem Ding.

Was habe ich in meinem Katakomben gefunden? Ein Philips 535-Chassis. Das steht schon 20 Jahre im Regal. Ich wollte es oft entsorgen. Dann tat es mir aber Leid. Jetzt reifte in mir am Wochenende ein kühner Plan - man ist ja nicht normal.

Ich baue von dem 535 die ZF-Filter in das 522 Chassis. Vorher wird entrostet. Das geht alles nicht auf die Schnelle. Aber das wird sehr interessant. Mal sehen, ob wir dem alten Gerät noch mal Töne entlocken können.

Bei den größeren Philips-Radios befinden sich die ZF-filter oben auf dem Chassis. Bei den kleineren wurden die unter das Chassis gebracht und dort mit Schellen befestigt. Die Bandfilter selber sind völlig baugleich.

Einige, die sich mit den Philips-Bandfiltern beschäftigt haben, wissen, dass neuere Bandfilter mit Einkerbungen der Bandfiltertöpfe nach innen abgeglichen wurden. Hier bei meinen beiden Chassis wurde noch kapazitiv mit Trimmern am Chassis abgeglichen.

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Boah  Confused Big Grin klar, dass das wieder ne Klamotte für Dich ist  Smile Smile Wink Smiley47
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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#3
Hallo Andreas  Smile

Du meine Güte, was für ein "Trümmer"  Undecided Andererseits stimmt es ja, daß die Radios nicht weglaufen,
und Du hast ja doch allerhand Nützliches in Deinem Ersatzteil~Fundus.

Nunja, und da Du diese uralten Geräte (80+) sehr gern hast, wünsche ich Dir,
daß Dir die Bastelarbeiten an diesem Philips 522W auch ab & zu trotzdem Spaß machen  Maus

Ich lese gern mit, und drücke Dir feste beide Daumen  Thumbs_up  Thumbs_up

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#4
Hallo Andreas,

na da mal Abrödeln, Entrosten, Neustreichen und dann beginnt der Spaß: Neuaufbauen.
Viel Spaß dabei!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#5
Ach, das wird wieder ein interessanter Reparaturbericht! Mich würden ja schon die fehlenden Teile und der schlechte Gehäusezustand abschrecken! :-)
Gruß aus Bremen

Enno
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#6
Hallo, Andreas,
was hat Dir der Verkäufer bezahlt um das Ding zu entsorgen? Big Grin Da ist nichts drin, was unberührt bleiben kann.
Doch, die Skala sieht gut aus.
Gruß,
Ivan
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#7
Das grenzt schon an " Leichenfledderei " ( Späßlein ) - gespannt bin ich vor allem auf die Gehäuse-Instandsetzung.
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#8
Ich liebe so was. Leider fehlt mir absolut die Zeit für solche Totalrestaurationen, aber sie reizen ungemein.
Bitte Andreas, schreib uns einen detaillierten Reparaturbericht, das wird hochspannend.
Freu mich schon richtig darauf.

Gruß,
Achim
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#9
Hallo Andreas,
ich bin sehr gespannt auf den Fortgang. Eine gute RES964 hätte ich schon mal ...
Gruß Franz
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#10
Andreas, irgendwie sind wir Seelenverwandte.
Ich mag auch diese Krücken, denn Sie machen viel Arbeit und spornen einen ständig an.
Manches gelingt, vieles gelingt nicht auf Anhieb. Man begeht Fehler und lernt ständig dabei.
Du bist da "ein klein wenig" fortgeschrittener  *g*
Ich bin echt gespannt, wie Du diese Grotte wieder hin bekommst.
Nette Grüße

Norbert
                        ______________________________


Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. 
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#11
Oh-ha, was für ein Schrotthaufen,
aber da bin ich mir sicher, der Andreas bekommt das hin.
Jedenfalls wird`s ein spannender Bericht...

Viele Grüße,
Rolf
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#12
Auweia Andreas... Und dabei kommt doch die warme Frühlingszeit schon bald, da kannste nicht mehr im Keller hocken Smile Aber klar, für die Gehäusearbeiten ist warmes Wetter ja auch besser. Mensch, da ist ja nicht nur das Furnier hin, sondern auch das Unterholz. Da bin ich ja auch mal gespannt. Smiley20
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#13
Hallo, Andreas,
Das Model 522 W konnte ich in Netz nicht finden. Hasst Du den Schaltplan?
Gruß,
Ivan
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#14
(27.02.2019, 20:32)navi schrieb: Hallo, Andreas,
Das Model 522 W konnte ich in Netz nicht finden. Hasst Du den Schaltplan?

richtig wäre die Bezeichnung 522A, trotzdem führt rm die deutsche Variante aber nicht?


.jpg   522a.JPG (Größe: 68,81 KB / Downloads: 648)
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#15
Hallo,
ich glaube nicht, dass es eine deutsche Variante gab,
diese Geräte wurden wohl eher in den Osten und nach Frankreich verkauft...

Ich hätte hier mal einen Schaltplan:
   

Viele Grüße,
Rolf
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#16
Das zeigt einen sehr anspruchsvollen Super. Andreas, es wird ziemlich viel Arbeit aber wird sich lohnen.
Gruß,
Ivan
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#17
Hallo Freunde,

erst mal vielen Dank für Euer Interesse und die zustimmenden Worte. Der Jupp war so nett, mir wieder eine komplette Werlstattanleitung zur Verfügung zu stellen. Gestern habe ich zahlreiche Teile vom Chassis entfernt. Dann ging die Rostentfernung mit Oxalsäure los. Ich hatte auch das Ckomplett räumen können. Aber dann wäre der Schaden vermutlich noch größer geworden. Zusätzlich zur Entrostung müssen natürlich zunächst die entfernten Teile entrostet werden. Das muss teilweise mit der Drahtbürste und dem Dremel erfolgen. Ich habe mir zwar notiert, wo ich die entfernten Anschlüsse wieder anbringen muß, trotzdem versuche ich so etwas immer zeitnah wieder zu bestücken.

Heute Abend werde ich mal weitere Bilder machen. So viel jetzt schon, viel Rost ist da nicht mehr.

Rolf, Dir vielen Dank für das geladene Schaltbild. So weiß hier dann jeder, von was gesprochen wird. Also, es bleibt weiter spannend und ich berichte dann.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
Hallo Andreas

Interessant, dass dieses Gehäuse (auch) für den ersten Superhet von Philips gebraucht wurde (gem. RM.org).

Ich kannte dieses vom Superinductance 736 A (Schweiz)

Den ersten Superhet von Philips (Schweiz) gab es im darauf folgenden Jahr mit dem 525 A.

Der kam aber optisch "moderner" daher als der 522 A mit dem kleinen Skalenfenster. Dass der im RM.org auch unter der Schweiz gelistet ist, halte ich für fraglich - einen lokalen Vertrieb oder Herstellung dieses Modells kann ich mich nicht erinnern, anderswo dokumentiert gesehen zu haben.

Instand gestellt sind die Philips Superinductance bzw. Superhet der gleichen Zeit m.M.n. leistungsmässig vergleichbar.

Viele Grüsse, Walter
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#19
Hallo Freunde,

das Chassis hat es hinter sich... Natürlich die Rostbehandlung. Ich hatte mich wieder für Oxalsäure entschieden. Warum wurde es nicht so, wie Franz-Bernhard angeregt hatte, durchgeführt? Philips Radios sind etwas kritisch im Aufbau. Bei einigen Geräten könnte man das durchaus machen mit dem Abräumen und neu lackieren. Wobei das "Lackieren" hier auf größere Probleme stoßen würde. Würde da etwas unvorsichtig gearbeitet und es wäre irgendwo ein schlechter Massekontakt, fängt das Radio garantiert an zu koppeln. Dann die Kabelführung. Kommen die nicht genau wieder so in Form, wie sie  ab Werk verlegt wurden, käme das ebenfalls zu Kopplungen, die man schwer wieder in den Griff bekommt.

So wurden die unkritischen Teile, wie Drehko, Netztrafo und das vordere Schild für die Drehkobetätigung abgebaut. Nun wude das Chassis zunächst von alten Verdreckungen befreit. Dann kamen gestern Abend einige Aufträge mit Oxalsäure auf das Chassis. Der Rost ließ sich gut entfernen. Natürlich bleiben Rostnarben zurück.

Ich nutzte heute Nachmittag die Zeit, als meine Frau noch auf der Schaffe war. Packte das Chassis in die Badewanne und neutralisierte die weißen Beläge mit Bref-Fettlöser. Als alles eingesprüht war, sah man schon den Rostschaum. Nach ca. 30 Minuten wurde das alles abgespült. Das Chassis sah so schon mal viel besser aus.

Es folgte danach Abreiben mit WD40. Das Chassis sieht jetzt schon mal viel besser aus. Man wundert sich: Das Chassis faßt sich nach der Bearbeitung wesenlich rauher an. Das Chassis wird nun mit geölter Stahlwolle abgerieben. Danach ist es wieder glatt. Danach kommt wieder ein minimaler Auftrag von Silban. Das wird dann aber anschließend gründlich über poliert. So bleibt die ursprüngliche matte Optik des Chassis erhalten. Ein Hauch Zapponlack und es kann wieder komplettiert werden.

Übrigens wunderte ich mich, über diese runde Büchse mit dem Gewinde oben drauf. Das ist ein MP-Kondensator. Der wird zunächst, wie die beiden Becherelkos, provisorisch von Neuteilen ersetzt. Wenn das Radio dann wirklich irgendwann mal Töne von sich gibt, werden die Altteile aufgearbeitet.

Die weiteren Teile, wie Netztrafo, Drehko usw. werden allerdings mit der Bürste mechanisch entrostet und kommen wieder in das Chassis. Ja, eine aufwändige Prozedur. Ich würde mich freuen, wenn sie von Nutzen ist.

Falls das von Euch mal einer machen möchte. Das Chassis muss nach der Rostentfernung zeitnah weiter barbeitet werden. Nach der Bearbeitung zieht das Chassis sonst den Rost magisch an.

So, schaut mal auf den Stand der Dinge:

   

   

   

Ja, Ihr seht also, so sieht alles ganz gut aus. Wenn man sich mal das Eingangsbild ansieht. Die Röhrenfassungen und die Buchsen hatte ich abgeklebt. Trotzdem sind sie auch feucht geworden. Bislang hatte ich mit dieser Methode noch keine Probleme. Hoffen wir es hier auch wieder so.
Es befinden sich noch Rostnester unter dem Chassis. Die werden aber mechanisch entfernt und das Metall wird mit Zapponlack versiegelt.

Hallo Walter,

auch Dir danke für Deine Ausführungen. Ja, die Philips-Inductance-Geräte sind schon was Tolles. Empfang ohne Rückkopplung. Der Empfang ist wirklich was tolles. Ich stehe wirklich sehr auf die Philips-Geräte. Ich habe sehr viele in meiner Sammlung. Die verzierten Gehäuse gefallen mir auch sehr gut. Die Skalen mit den kleinen Fenstern tun Ihr Übriges.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#20
Hallo Andreas,
ich bin erstaunt, wie gut das Chassis schon wieder aussieht.
Ich habe gerade mal nachgeschaut, das Chassis meines 525A,
sieht Deinem 522A sehr ähnlich.
Auch die Schaltung ist, bis auf die Endstufe, gleich...

Viele Grüße,
Rolf
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