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Sonneberg (?) Mittelsuper 'Berlin' mit AZ11
#1
Hallo zusammen,

derzeit habe ich als 'Gastgerät' o.g. Gerät auf der Werkbank mit einem für mich nicht erklärbaren Netzteilfehler!

Mir fehlen an der Anodenspannung rund 100V!
Soll: 270V vor der Drossel, 255V hinter der Drossel
Ist: 176V vor der Drossel, 165V hinter der Drossel

Folgendes habe ich außerdem gemessen:

- Leistungsaufnahme stimmt (ca. 60VA)
- Sekundärspannungen Trafo 280/290VAC im Leerlauf
- Netzteilelkos sind formiert (50 µF) bzw. neu (16µF)
- Anodenstrom ca. 30mA

Trotz der reduzierten Anodenspannung scheint die Endstufe schon mal zu arbeiten, es ist ein leichtes Brummen aus den Lautsprechern zu hören.

Den 'Trafotöter' habe ich entfernt.
Eine neue (NOS) AZ11 hat die Situation nicht verbessert.

Für Tipps, wo ich suchen kann, wäre ich dankbar.
Sowas hatte ich in meiner bisherigen Praxis noch nie!


Viele Grüße

Martin
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#2
Hallo,

ich seh mit den Angaben nur eine mögliche Fehlerquelle: Es sind nicht beide Halbwellen "aktiv", wirklich beide Anodenspannungen unabhängig voneinander gegen die Mittelanzapfung gemessen ? Beide Anoden gegeneinander 560 V~ ?
Ich geh mal davon aus, das das Netzteil klassisch aussieht (hab Plan nicht auf Anhieb gefunden).

Wie sieht die Spannung aus, wenn die Last abgeklemmt ist ?

Es kann "gefühlt"  eigentlich nur eine "Hochohmigkeit" der Trafowicklung o.ä. sein, vielleicht entsteht "hintenrum" doch irgendwie eine Spannung. Das könnte man bei gezogener AZ11 und Stelltrafo, Belastung der beiden Teilwicklungen mit Glühbirne herausfinden (Stelltrafo, um langsam auf Sek 220V hochregeln zu können).

... Wenn der Fehler sehr hartnäckig ist, würde ich die Gleichrichtung mit 1N4007 (in Reihe mit 120...150 Ohm) extern aufbauen und so versuchen, "rekursiv" zu suchen, damit erfaßt man dann auch u.U. sehr unlogische Fehlerkonstellationen oder auch vermeindlich richtige "Annahmen", ist mir schon öfters passiert, das sind dann die interessanten Fehler.

Bin gespannt, was die Ursache ist.


Gruß Ingo
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#3
Gemessener Anodenstrom ist das der Kathodenstrom der AZ11??? Wenn nicht, den mal messen. Kann gut sein, dass die alten, formierten Elkos doch nichts mehr taugen!!!

Gruß und schöne Pfingstbastelei

(Reflex-)Kalle
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#4
Hallo,

ist der erste Elko wirklich aktiv bzw. in Funktion, also der vor der Drossel ? Fehlt dieser, dann hat man statt der üblichen C-L-C- Filterschaltung nur ein L-C-  Filter, wobei eine entsprechend geringere Gleichspannung entsteht. Sieh hier mal genau nach, bzw. löte einfach mal einen zusätzlichen 22 µF- Elko darüber.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#5
Hallo,

ich habe bei einem ähnlichen Fehler die Gleichsannung von einem externen Netzteil zugeführt.

Tatsächlich war der Fehler noch da, damit die AZ gut und der Trafo auch.

Wie Jacob schon schrieb es war ein Elko, ziemlich mühsam die Suche aber geht schon.
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#6
...ja, der erste Elko is auch "hot", den hatte ich als intakt "abgelegt" ...
aber die Angabe "formiert" bedeutet ja nicht, daß die 50 µF nachgewiesen wurden.

malsehen ^^
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#7
Hallo zusammen,

zunächst mal vielen Dank für die vielen Ratschläge!
Diese habe ich heute abgearbeitet.

In der Tat hing der erste Kondensator (16µF, der wurde wegen zu hohem Leckstrom erneuert) aufgrund hoher Übergangswiderstände zum Masseblech elektrisch mehr oder weniger 'in der Luft'.
Das Masseblech habe ich nun mit einem Glasfaserradierer gereinigt, nun ist der Kondensator auch messtechnisch nachweisbar.
Auf die Spannung hatte das allerdings nur wenig Einfluss, jetzt habe ich unter Last 185V.

Als nächsten Test habe ich die Zuleitung zur Drossel entfernt, das ganze also ohne Last betrieben.
Dabei stieg die Spannung auf 205V.

Bei einer Wechselspannungsmessung an den Anodenkontakten der AZ11 liegt von Anode zu Anode wie zu erwarten die Summe der beiden Teilspannungen an.

Auf ein Phänomen bin ich allerdings bei der Widerstandsmessung der Trafoteilwicklungen gestoßen!
Ich kann zwar von Anode zu Anode einen Widerstand von 330 Ohm messen, was mir plausibel erscheint.
Allerdings messe ich dann von Anode zum Mittelpunkt Widerstände im Megohmbereich Huh

Was mir auch noch aufgefallen ist, ist dass der erste Kondensator der Siebkette ziemlich warm wird!

Ach ja, eines noch.
Den Betriebsstrom messe ich in der Massezuleitung zu den Masseblechen der Netzteilkondensatoren, das Gerät hat einen abgesetzten Netzteilblock.

Jedenfalls habe ich jetzt den Netzteilblock vom Chassis getrennt, dann ist das ganze besser handhabbar.
Den Netzteilblock werde ich die nächsten Tage mal zerlegen, um dem Fehler auf den Grund zu kommen.


Viele Grüße

Martin
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#8
Hallo Martin!

Der "Berlin" wurde bei Stern Radio Berlin gebaut!

Gruß Chris
Rettet den analogen Rundfunk!! Kauft UKW Radio's!!!
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#9
Hallo,

vielleicht könnte der TE bitte den Schaltplan mal hier einstellen.
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#10
Nunja,

also, mir scheint, die Antwort liegt in dem was Martin schrieb: <<Allerdings messe ich dann von Anode zum Mittelpunkt Widerstände im Megohmbereich [Bild: huh.gif]>>

Dann wird also die Mittelanzapfung einen Hau weghaben, das würde auch m.M.n. erklären, warum zwischen den Anoden die Spannung hinhaut - nur der Bezug zum Chassis (Masse) fehlt halt.  Also hier würde ich erstmal diese Verbindung auf Unterbrechungen, kalte Lötstellen usw. untersuchen.

Nächste Station wäre dann das reinhängen eines anderen Trafos, um den Fehler einzukreisen, also zu sehen, Siebektte-Gerätefehler oder wirklich Trafodefekt.

Thommi
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#11
Hallo zusammen,

das Netzteil funktioniert wieder!

Der Tipp von Jacob kam der eigentlichen Ursache am nächsten.

Der neuen Netzteilelko, welchen ich eingebaut habe, hat am Becher keinen vernünftigen Massekontakt zum darin befindlichen Kondensatorwickel.
Das erklärt auch die Erwärmung des Kondensators.

Nun habe ich das Teil isoliert montiert, mit einem Stück Draht den Massekontakt hergestellt.
Noch in einen leeren Stahlröhrensockel 2 Stück 1N4007 eingelötet und das ganze Netzteil am Trenntrafo vorsichtig in Betrieb genommen.
Nun stellen sich auch unter Last (Glühlampe 25W) sinnvolle Spannungswerte ein.

Da der Trafo wegen abgeklemmter Röhrenheizungen im Leerlauf arbeitet und ich in meinem AZ11-Ersatz keinen Vorwiderstand eingebaut habe, betragen die Lastspannungen etwa das 1,3-fache der zugeführten Netzspannung.


Viele Grüße

Martin
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