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Ersatz von Selen- oder Röhrengleichrichtung durch Silizium
#1
Hallo,

ich lese in vielen Reparatur-Berichten, daß wohl die meisten hier, wenn Sie die Gleichrichtung ihrer Geräte auf "Sand" umbauen müssen, den dadurch erzeugten Spannungsüberschuss über einen Widerstand "verbraten".
Mag mal jemand die Gründe aufführen bzw mögliche Konsequenzen, wenn man das NICHT tut?

Hintergrund: Ich löte seit jeher einfach Silizium Brückengleichrichter über tote Selendinger drüber und hatte noch nie Probleme irgend welcher Art. Die meisten Bauteile im Radio "glänzen" sowieso mit Toleranzen zwischen 10% und 20%, sogar uralte Radios (VE) sind oft angegeben mit "für Spannungen zwischen 220 und 240V" - ich frage mich, was kann schief gehen?

- Erhöhung der Heizspannung könnte kritisch sein bzgl. Verschleiss. Bloß ist die seltenst gleichgerichtet und wenn, dann ohnehin über einen komplett getrennten Weg.
- Verschiebung des Arbeitspunkts der Röhren mit nennenswert negativen Auswirkungen?
- Betrieb von Kondensatoren im/knapp über'm Grenzbereich?

Positive Auswirkungen: Taube MAugen glänzen etwas heller Wink

Klärt mich bitte auf!
Gruß,
Uli
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#2
(14.05.2014, 13:18)Uli schrieb: Hallo,

ich lese in vielen Reparatur-Berichten, daß wohl die meisten hier, wenn Sie die Gleichrichtung ihrer Geräte auf "Sand" umbauen müssen, den dadurch erzeugten Spannungsüberschuss über einen Widerstand "verbraten".
Mag mal jemand die Gründe aufführen bzw mögliche Konsequenzen, wenn man das NICHT tut?

Hintergrund: Ich löte seit jeher einfach Silizium Brückengleichrichter über tote Selendinger drüber und hatte noch nie Probleme irgend welcher Art. Die meisten Bauteile im Radio "glänzen" sowieso mit Toleranzen zwischen 10% und 20%, sogar uralte Radios (VE) sind oft angegeben mit "für Spannungen zwischen 220 und 240V" - ich frage mich, was kann schief gehen?

- Erhöhung der Heizspannung könnte kritisch sein bzgl. Verschleiss. Bloß ist die seltenst gleichgerichtet und wenn, dann ohnehin über einen komplett getrennten Weg.
- Verschiebung des Arbeitspunkts der Röhren mit nennenswert negativen Auswirkungen?
- Betrieb von Kondensatoren im/knapp über'm Grenzbereich?

Positive Auswirkungen: Taube MAugen glänzen etwas heller Wink

Klärt mich bitte auf!


Hallo Uli,

im Regelfall lege ich den defekten Altgleichrichter lahm und verwende dann Silizium. Hintergrund ist, dass ich mir nie sicher bin, ob das Altteil innere Kurzschlüsse hat oder im Laufe der Zeit bekommen wird (Alterung).

Nun zu Deinen Fragen.

Die Heizspannung ist von dem Umbau ja nicht betroffen, zumindest nicht, wenn das Neuteil nur den vorhandenen Gleichrichter ersetzt, worum es ja geht. Also Heizspannung = abgehakt.

Die anderen Spannungen erhöhen sich in aller Regel durch das Neuteil, aber das ist in vielen Fällen zunächst einmal unkritisch. Allerdings sollte man da doch sehr genau hinschauen, ob nun alle Spannungen laut Schaltbild noch in dem Sollbereich der Röhren ankommen. Auch wenn das MA etwas mehr leuchten mag, so gibt es doch andere Röhren, die nicht überfeuert werden wollen. Zumal das dann wieder Auswirkungen auf die Arbeitswerte der Röhren und auf den Abgleich haben kann.

Ein wesentlicher Punkt ist jedoch, dass ein solcher Ersatz mitunter Brummstörung erzeugt. Das hängt mit der Charakteristik der Silizium-Diode(n) zusammen und das kann man sicherlich länglich erklären. Ich will hier aber beim Thema bleiben.

Mittels eines gut bemessenen Widerstands kann man diesen Brumm mitunter mindern, nicht immer.
http://www.qsl.net/dk3wi/Ersatz_eines_Se...ngern.html

Aber: es sind bei dem Spannungsanstieg, den Du ja beschrieben hast, neben den Röhren auch z.B. Kondensatoren zu betrachten (Bsp. Netzelko). Denen kann während der Anheizphase der Röhren der Siliziumgleichrichter durchaus den Garaus machen

Soweit in aller Kürze meine Sicht der Dinge.

Hier wird das Thema übrigens intensiv erörtert:
http://www.radiomuseum.org/forum/ersatz_...hters.html

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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