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Revo G2 Heritage mit Umbau zum DX-Empfänger
#1
Hersteller: Revo , Groß-Britanien/UK
Typ: Transitorradio, SDR
Modell: G2 Heritage
Baujahr: ab 2007 ?
Transistorbestückung: Silicon Frontier: Venice 6.x, Jupiter 6, IR2.x-Software
Stromversorgung: Universalt auf 12V DC
Wellenbereiche: UKW, DAB, DAB+, WLAN (Wifi), Sirius Satellitenradio (vorbereitet)
Bedienelemente: Drehencoder, Tasten und Infrarot, App 

Guten Abend, 

ich schiele schon seit einiger Zeit auf Radios der englischen Firma Revo. Der Wollen-haben-Faktor wurde beim betrachten der
Revo-Sammlung von Bernhard45 weiter verstärkt und so schaute ich in den letzten Monaten im Netz nach so einem Radio. Die Geräte sind alle im höheren Preissegment angesiedelt und nicht immer bei deutschen Händlern verfügbar. Gerade wenn man sich zum Kauf entschieden hat, ist das Modell für die nächsten drei Monate nicht lieferbar. Was soll das erst nach dem Brexit werden, wenn er jemals kommt? So verhalf mit Bernhard sehr preiswert zu zwei Neugeräten vom Typ Heritage G2. Warum zwei gleiche Geräte? Bernhard baut und programmiert die Geräte zur richtigen DAB-DX Maschinen um und ich wollte ein Gerät als DX-Radio haben und mit dem anderen Bernhard seine iRadio/iTV Umsetzung für Revo nachbauen.

Zunächst einmal ein paar Bilder wie das G2 bei mir eintraf.

               


Das Radio kann auch noch kostenpflichtige  Musikabodienste empfangen.
Es sind verschiedene Gutscheine für Kurz- und Testmitgliedschaften enthalten. 
Ich glaube für mich ist das nichts, ich probiere diese Abos aus, werde aber wahrscheinlich 
nicht verlängern, denn mit DAB+ und Internetradio habe ich genug Sender.


       


Dem Radio werden unzählige Plastikeinsätze für den Steckslot auf der Oberseite mitgegeben, 
damit lassen sich Mobiltelefone und iPods direkt in das Radio stecken, darüber laden und 
die Musiksammlung wiedergeben. Das scheinen alles Apple-spezifische Sachen zu sein. Für
mein Samsung ist da nichts mit dabei.

   

Ohne Weitbereichssteckernetzteil von 90-240 V auf 12 V DC geht heute nichts mehr im
internationalen Handel. Ein Netzteil für alle Verkaufsländer oder Gebiete mit schwankenden
Netzspannungen. Ich bin eigentlich kein Freund von Schaltnetzteilen beim 
Radioempfang und betrachte den erzeugten Störnebel immer im Breitbandempfänger bevor ich 
entscheide ob das Netzteil zum Einsatz kommt oder nicht und getauscht wird. Bei dem Netzteil
hier bleibt die Umgebung erfreundlicherweise sehr sauber und ich kann fast nichts bemängeln.
Es bleibt vorerst im Einsatz und wird im Alterungsverlauf weiter beobachtet. Sollte es irgendwann 
zu einer HF-Dreckschleuder werden, dann kann es immer noch gegen einen richtigen Trafo getauscht 
werden.


   

Die Fernbedienung ist sehr leicht und handlich, allerdings nur mit einer Folientastatur ausgestattet.
Der eine mag es, der andere nicht, mir ist es egal solange die Tasten bei normalen Gebrauch nicht
einreißen.

   

Als nächstes habe ich ein paar Bilder vom sehr edel ausschauenden Gerät selbst gemacht.
Mit gefallen Geräte in dieser Optik, auch die Henkelmänner von Revo. Dieses Radio hier ist kein
Henkelmann, sondern ein rein stationäres Gerät und somit wurde logischerweise
auch auf den Tragegriff und auf Batteriebetrieb verzichtet. Aber mit einem Tragegriff würde 
es sicher auch schön aussehen!

           

Die Anschlüsse sind sehr vielfältig, es gibt neben Video(!) auch Line-Out, AUX In für externe Geräte, 
einen Kopfhöreranschluß der heute auch nicht mehr an jedem Gerät zu finden ist. 
Für den Internetradioempfang ist man nicht unbedingt auf WLAN angewiesen, eine Ethernetbuchse
hat es auch. Ebenso kann das Audiosignal über Lichtwellenleiter ausgegeben werden.

   

Nach dem Zusammenstecken des Netzteils, denn es gibt Aufsätze für unterschiedliche Steckdosennormen,
bootet das Radio auch schon in ganz akzeptabler Zeit. Da gibt es ganz andere Geräte, bei denen man 
beim Einschalten locker noch einen Kaffee aufbrühen kann.

   

Beworben wird das Radio mit "High sensitivitiy DAB and DAB+ reception". Muss es wohl auch, denn 
die Antenne ist im Vergleich zu anderen DAB-Radios wirklich eine Nummer kleiner ausgefallen. 
Ich war skeptisch ob damit im Haus und ohne Fensterplatz überhaupt ausfallfreier DAB+ Empfang 
möglich ist. Schiebe ich Antennen anderer DAB Radios nämlich soweit ein, das sie mit der Antennengröße
des Revo gleich ziehen, so ist bei den anderen Radios der Empfang nicht immer einwandfrei und die Fehlerkorrektur muss hörbar arbeiten. Beim G2 aber kein Problem, obwohl Bernhards-Modifikationen noch ausstehen.

Gefunden werden nach Suchlauf und innerhalb der Wohnung hier 37 DAB+ Programme. 
Die meisten kommen vom wenige Kilometer weit entfernten Heinrich Hertz Turm.

   

Neben dem automatischen Sendersuchlauf, lässt sich auch jeder einzelner DAB-Kanal manuell absuchen. 
Eine freie Frequenzwahl gibt es bei dem Radio im DAB Modus nicht, das habe ich für ein normales Radio auch nicht
erwartet, das ist bei sehr vielen Radios so. 
Leider bleiben damit einige DAB-Piraten draußen, die gern etwas zwischen den Kanälen oder
abseits senden. Meine Kollegen berichten mir hin- und wieder von einigen DAB-Versuchspiraten im deutsch-niederländischen
Grenzgebiet, die sich so absichtlich oder unabsichtlich um Hörer bringen. 

   

Trotz der im Vergleich sehr kurzen Antenne bleibt die Signalqualität immer bei 100%, die Signalstärke ist für einen störungsfreien Empfang, zwar knapp, aber immer über dem Mindestpegel. Wir werden nach dem Umbau an gleicher Empfangsstelle nochmal nachschauen ob sich da etwas ändert.

   

Der UKW-Empfang mit RDS wird auf der Verpackung nur nebenläufig und einige Punkte unter DAB/DAB+ genannt. Leider empfängt das Gerät hier auch nur die UKW-Ortssender störungsfrei und möchte bei kleinsten Signalabfällen in den Mono-Emfpangsmodus wechseln wie man sieht.

   

Das ist aber am Messgerät auch nachzuvollziehen. Der Empfänger nutzt für DAB und UKW den selben Signaleingang, dieser ist mehr in Richtung DAB optimiert, die kleine Antenne macht ihr übriges. Hier wird Bernhards Modifikation hoffentlich etwas bewirken, denn der ganze Signaleingang wird sowohl für DAB, als auch für UKW ein passendes Eingangsfilter bekommen und zusammen mit einer neuen Firmware hoffentlich zu Steigerung der Empfangsleistung beitragen. Testempfänge vorher/nacher werde ich in einem Video aufzeichnen!

Das Gerät verfügt natürlich auch über Internetradio, gelungen finde ich die Vorsortierung der Programmliste nach Ländern und Sparten.

       

Die Nutzeroberfläche zeigt es schon ganz deutlich. Hier ist Technik von Silicon Frontier am Arbeiten. Über die Vor- und ganz wichtigen Nachteile, insbesondere der Senderverwaltung, hatte sich Bernhard ja schon mehrfach im Forum ausgelassen.

Nun noch ein paar Bilder aus dem Inneren des Radios.

   

Der Drehencoder dient der Lautstärkeregelung, daneben ist die Antenne für drahtloses Internet, also WLAN.

   

Der große Kühlkörper verdeckt die Hauptplatine des Radios. An ihm hängen ein 7805 und die NF-Endstufe.

   

Darunter ist das gesockelte Hauptmodul zusammen mit dem HF-Frontend für DAB, UKW und WLAN zu sehen. Es
ist ein Venice-Modul der 6er Reihe von Silicon Frontier. Dieses beinhaltet einen Apollo 2-Tuner (Band 2/3 und L-Band), einem
Chorus 2 DSP mit Controller für Tastatur, Display und GPIOs, einen Audio DAC für die NF, I2S und S/PDIF für digitale
Audioausgänge. Arbeitsspeicher und Flash für die Firmware ist ebenso unter der HF-Abdeckung mit auf dem Modul.

   

Das ganze Radio entspricht also der schon etwas älteren Jupiter 6 Referenzimplementierung von Frontier Silicon, welche man sich 
beim Hersteller auch anschauen kann. Das Radio ist ja auch schon etwas älter und der Vorgänger des heutigen Superconnect Modells von Revo.

   

   

Unter dem steckbaren Hauptmodul befindet sich eine Platine mit den Bauteilen für die Spannungsversorgung. Hier wird komplett linear geregelt und kein DC-DC Wandler genutzt, welcher uns den Empfang vermiesen könnte.

   

Auf der anderen Platinenseite befindet sich unter anderen die 7 Watt NF-Endstufe, ein TDA7266.

   

Neben den Verbindungen zu den Bedienfeldern und zum iPod-Dock,

   

ist das Display, ein OLED untergebracht.

   

Soviel erstmal zum Inneren. Im HF-Hauptmodul werde ich einige Änderungen, wie oben schon geschrieben, vornehmen müssen. 
Andere Filter im Frontend, ein paar rauschärmere Bauteile usw. Das wird eine ganz schön kniffelige Arbeit. 
Zwar hat Bernhard in einem Umbauset alles schon vorsortiert, die Teile sind natürlich SMD, aber wirklich von der winzigsten Bauform. Hier muss ich unter anderem mit meiner Heißluftstation und kleinster Düse und natürlich viel Licht, Lupe und Mundschutz arbeiten.

   

Im Größenvergleich zu einer Messspitze sind die ICs fast mikroskopisch klein.

   

Ich werde ein paar Videos anfertigen, die zeigen wie das Gerät vor und wie nach dem Umbau empfängt und welche Features es durch Bernhards Firmware zusätzlich bekommen hat.

Otto.
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#2
Danke Otto, für die interessante Projekt Vorstellung, die bestimmt noch weiter interessantes bringt.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
" ... Bernhard baut und programmiert die Geräte zur richtigen DAB-DX Maschinen um und ich wollte ein Gerät als DX-Radio haben und mit dem anderen Bernhard seine iRadio/iTV Umsetzung für Revo nachbauen. ..."

Bekenne mich (mit-)schuldig im Sinne der Anklage, aber die Ehre gebührt nicht nur mir allein, da steckt noch ein guter Partner dahinter damit solche Sachen möglich werden. Über Empfangsberichte würde ich mich aber freuen.
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#4
Das tauschen der Bauteile im Tuner war heikel und reichlich nervenaufreibend. Die Zwei- und Dreibeiner gingen ja noch. Heißluftdüse drauf, Bauteil runter, Platine reinigen und neue Lötpaste aufbringen, neues Bauteil rauf. Bei dem LNA habe ich bis dieser wieder ordentlich platziert und verlötet war reichlich geschwitzt. Aber es hat funktioniert.

Im DAB-Ortsempfang vom Heinrich Hertz Turm ist die Signalstärke im Haus jetzt auf höchstem Level.

   

Nach einem neuen Sendesuchlauf werden mit der Teleskopantenne anstelle von 37 Sendern stattliche 55 Sender empfangen.

   

Unter anderem ist nun der 6B vom Fernsehturm Dequede, nördliches Sachsen-Anhalt, Altmark mit den
Programmen vom Mitteldeutschen Rundfunk zu empfangen.

   

Die Signalstärke ist gut, die Signalqualität liegt trotz der Entfernung bei 100% und es gibt störungsfreien Empfang. Vor dem Umbau waren nicht einmal die Sendernamen von diesem Standort einlesbar!

   

Der größte Unterschied, der Revo war vorher schon auf DAB "optimiert", gibt es im UKW-Modus. Das Radio war vor dem Umbau im UKW-Band eine taube Nuss, nichtmal Ortssender kamen rauschfrei an, siehe hier



Nach dem Umbau ist nun auch UKW-Fernempfang möglich. So kommt der NDR2 vom Sender Steinkimmen aus 115 km Entfernung praktisch störungfrei rein.

   




Als nächstes werde ich die DX-Eigenschaften des Radios mit Außenantenne testen.
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#5
bei diesem gewaltigen Vorher/Nachher- Unterschied kann man doch schon von Fehlkonstruktion reden? Und in dieser Preisklasse von Fehlkonstruktion auf hohem Niveau? Was rechtfertigt den Kaufpreis? Ich hätte vorher diese Modellserie gar nicht beachtet, weil auch das Design nicht viel hergibt. Jetzt bin ich natürlich angespitzt wenn ich auf den Märkten unterwegs bin.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#6
Fehlkonstruktion? Hm, Jein. Mittlerweile eher Standard möchte ich sagen. Ich kann Dir genügend DAB+ Geräte mit ähnlichen Empfangsleistungen auf UKW nennen.

Gerade wenn der Tuner sich einen Signaleingang für Band 2 UND(!) 3 teilt, stehen die Entwickler bei Unter- und Mittelklassemodellen vor dem (wirtschaftlichen) Problem welches Frequenzband Sie Vorrang geben. Ist die Selektion nämlich zu lasch, werden bei den oftmals (noch) starken UKW und(!) DAB+ Sendern, die Tuner vollkommen vom Summensignal überfahren. Das ist nicht gut, der Empfang auf Band 2 (UKW) und Band 3 (DAB) würde gleichermaßen leiden und schlecht sein. Das Digitalradio würde beim DAB-Empfang, für den es eigentlich gedacht ist, in der Praxis auf dem Markt wahrscheinlich durchfallen. Zieht man die Selektion eher in Richtung Band 3, erhält man zwar einen marktüblichen DAB+ Empfang, dafür aber eher unterdurchschnittliche Leistungen bei UKW. Bei dem Gerät hier kommt die für UKW nicht ideale Antenne erschwerend hinzu. 

An dieser Stelle aber kann der Radiobastler schon ansetzen und nach Verbesserungen schauen, zum Beispiel für den jeweiligen Frequenzbereich optimierte umschaltbare Bandpässe. Mit Rausch- oder Trackinggenerator vorne rein und hinten schauen was am SA rauskommt, da ist in der Regel bei sehr vielen Radios Platz nach oben. Die Filterumschaltung lässt sich - bei Firmwarezugriff - sowieso gut händeln.

Danach nimmt man sich den LNA/PGA und dessen Regelung vor. 

"...Was rechtfertigt den Kaufpreis? ..."

Der schon mal nicht schlechte innere und äußere Aufbau des Radios.
Hier wird viel EMI/EMV-Aufwand getrieben, was nicht gerade einfach ist, siehe dein iTV PlayGo Jupp (https://www.radio-bastler.de/forum/showt...#pid160746) . Du kennst es also aus eigener Erfahrung! Weder der HF noch der NF-Bereich haben EMI/EMV-Probleme oder werden durch selbsterzeugte Störsignale gestört oder zugemüllt. Da wird auch nichts über die Versorgungsleitungen verschleppt. Man hat sich wirklich hingesetzt und Hausaufgaben gemacht. Wenn ich mir dagegen viele andere Radios, besonders der "bis 100 Euro"-Klasse anschaue?   Smiley39  Die versauen sich selbst den Empfang, haben beginnend beim DAC schreckliche NF-Teile und stehen sich QRM-seitig einfach selbst im Wege.
Was UKW angeht, das Revo hier hat sich (wie viele andere Radios auch) von vornherein "Digital" auf die Fahne geschrieben und da hat es sich in seiner Zeit gut positionieren können. Hätte man eine Allwellen-DX-Maschine bauen wollen, wäre man markt-technisch sicher in der 500-600 Euro Gegend angelangt. Das was ein Grundig (Satellit 6xx oder 7xx) umgerechnet damals auch gekostet hat. Aber dieses Radio wurde nicht für DXer gebaut, sondern für normale Radiohörer mit Schwerpunkt DAB+, Internet, Smartphone...  Und das Ziel hat man vollständig (und preislich) wie ich meine, auch mit gutem optischen Design, erreicht.
An uns als ewig nach der maximal möglichen Empfangsleistung suchende DXer war es nicht adressiert! Wir müssen es uns in dieser Hinsicht erst selbst zurechtbiegen.

Gruß Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#7
hätte nicht gedacht das solch massive Kompromisse bei der Konstruktion eingegangen werden!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#8
Wenn nicht mehr Techniker in der Entwicklung sagen wo es lang geht, sondern BWLer und Controller, dann wird auf jeden Cent geachtet!
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#9
Guten Abend!

Ich habe nun meine ersten DX-Ergebnisse mit dem Revo erzielen können. 
Als Antennen kamen zwei Wittenberg DAB Yagis auf einem gemeinsamen Az/Ez-Rotor (wie im Bild, aber andere Antenne) zum Einsatz,

   

eine Antenne horizontal, die andere vertikal Polarisiert. Die Steuerung erfolgt über eine Unixware Industrie-SPS, die ich 
hier im Forum schon mal gezeigt habe. Dank Bernhards neuer Firmware lässt sich, neben anderen nützlichen Funktionen, der Revo G2 auch über das Netzwerk fernsteuern. Man kann also von einem PC jederzeit einen Sendersuchlauf auf einer beliebigen Frequenz einleiten und bekommt vom Revo als Antwort "Null" oder die technischen Parameter des gefundenen DAB oder DAB+ Muxes. 

Kombiniert man die Unixware Antennensteuerung und die Fernsteuerung des Revo über ein einfaches Script, so kann man gezielt den Himmel nach Signalen absuchen. Zum Beispiel also immer 10 Grad weiter im Azimut, gleiche, höhere oder niedrigere Elevation. Wird vom Revo dabei ein neues Signal empfangen, was vorher noch nicht empfangen wurde, löse Alarm aus und sende SMS aufs Telefon. 


Wir stehen ja wieder kurz vor einer interessanten Jahreszeit, an dem wieder mit Tropo-Überreichweiten (manchmal bis 1000 km) zu rechnen ist. Wer die HF-Wetterseiten regelmäßig anschaut, Baken abhört, erkennt zunehmende Aktivitäten durch Inversionswetterlagen. Es lohnt also bei entsprechendem Wetter mal die VHF und UHF Bänder abzusuchen. Mit meiner Antennenanlage und dem Revo gelang mir in den letzten Tagen zum Beispiel dieser Empfang.


               

Mit Hilfe von fmscan.org und den technischen Parametern die das Radio liefert kann man sogar den genauen Senderstandort identifizieren. Hier in diesem Fall war es Nyköbing auf Falster, aus 182 km Entfernung. Die Signalstärke war über längere Zeit konstant und so gut, das sämtliche dänischen Programme Aussetzerfrei empfangen wurden.

   

Zwei Tage später konnte ich das Ergebnis in Richtung Nord-Ost noch steigern. Am frühen Morgen schlug der Revo mit folgender Senderkennungen Alarm. 

   

Den technischen Parametern des Muxes konnte man entnehmen, das es sich hierbei um den Senderstandort Malmö, Schweden handelte. Schweden hatte ja seine Anti-DAB+ Haltung aufgegeben und baut nun auch Landesweit ein DAB+ Netz auf. Immerhin eine Entfernung von fast 300 km musste das Signal aus Malmö überbrücken.

   

Die Signalstärke war allerdings kritisch, ein störungsfreier Empfang nicht mehr möglich und nur von kurzer Dauer.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie weit doch selbst schwächere Sender bei solchen Ereignissen kommen können. Da wundert es mich nicht das Bernhard den leistungsstarken Säntis fast pausenlos in Frankfurt hören kann.

Lege mich weiter auf die Lauer, Otto.
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#10
Guten Tag zusammen.

Das Wetter in den letzten Tagen hat schon einige weitere Fernempfänge gebracht, es ist unglaublich wie gut das Revo G2 empfängt, einen besseren DAB/DAB+ Empfänger habe ich noch gar nicht besessen.

Gestern schon und auch seit heute morgen habe ich außerordentlich stabilen Empfang von Digitalradio aus den Niederlanden.

               

Über die technischen Daten konnte ich den Multiplex 6B aus Hoogezand,NL ausfindig machen, der für dieses Spaß verantwortlich ist.

   
.jpg   6B_Hoogezand2.jpg (Größe: 40,14 KB / Downloads: 176)    

Zusammen mit der Az/El-Steuerung der Antenne und dem Suchalgorithmus den Bernhardt in die Firmware des Radios reingeprügelt hat, entgeht ein kein DX-Empfang hier! Ohne die ganze Automatik und Empfängermodifikation würde man DAB Fernempfang wohl gar nicht praktikabel betreiben können. Man stelle sich vor man müsste ständig die Antenne per Hand neu positionieren, ins Receivermenü den Sendersuchlauf anstoßen, abwarten und wieder von vorne. Der Aufwand wäre ungleich größer. Was sage ich es wäre unmöglich. 

An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Bernhardt für die Hard- und Software! Danke auch an Revo das Ihr so ein gut durchdachtes Radio gebaut habt das als Basis herhalten kann. Ich hatte nie ein besseres DAB-Radio.

Otto.
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