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Das erste Fernsehkabel der Welt (FK504 Berlin-Brocken 1935)
#1
Ein sehr interessanter Bericht zum Fund eines Stücks vom Fernkabel 504 (FK504) Berlin-Brocken-Frankfurt-Großer Feldberg der Deutschen Fernkabel-Gesellschaft aus dem Jahr 1935

https://www.volksstimme.de/lokal/schoene...l-der-welt

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#2
Tolle Geschichte!
Gruß aus Bremen

Enno
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#3
Ohne solche Infos schlechtreden zu wollen, aber mit Sicherheit gibts da wieder Geier, die jetzt die Kabel ausbuddeln und einen Profit wittern.
Es grüßt der Michel vom Sender Göttelborner Höhe
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#4
Egal ob wie oder warum, der Brocken als Erhebung bietet doch beste Möglichkeiten der Funk Ausdehnung, warum dann Erdkabel ?
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#5
Hallo Kalle und alle anderen,

ja Kalle, jetzt bist du mir mit dem Beitrag“ 1. TV-Kabel der Welt“ zuvorgekommen. Denn wir haben ein Stück mit Schutzabdeckung davon. Wie kam es dazu.

Der Verfasser dieses Beitrages in der Volkstimme ist Tomas Linßner. Er war schon einige mal im Museumshof und hat über uns in der Magdeburger Volksstimme berichtet. Auch wir wurden von dem Fund an der Elbe informiert.

Wir haben uns in einer kurzen Besprechung zum 1. TV Kabel geeinigt, es wäre gut nicht zu warten bis das irgendwo angeboten wird. Da haben andere große Ausstellungen auch Interesse. Also kurz entschlossen mit 2 Mann zum Fundort, bewaffnet mit Akku-Flex / xx geladenen Akkus / eine Packung neuer Flex-scheiben. Vor Ort war auch schon der Finder und hat uns die Stelle gezeigt. Wie schon im Artikel beschrieben, mussten die 16 mm Schrauben von den Gusseisernen Halbschalen durchgetrennt werden. Die Gusseisernen Halbschalen sind so konstruiert, dass Sie in Bogen, Kurven verlegt werden können. Dazwischen war eine Art Teer-Vergussmasse, die entfernt wurde. Erst jetzt kam das 1.TV-Kabel der Welt zum Vorschein. Der Aufbau ist für die „Ewigkeit“ gedacht und absolut wasserdicht gewesen.

Insgesamt wurden 4 Flex-Scheiben / 2 volle Akkus gebraucht, um mit der kleinen Flex im Rundum- Schnitt durchzukommen. Ich habe noch kein Zentimetermaß angelegt, aber ich schätze mal 8 cm im Durchmesser.
Das Kabelstück mit den beiden Halbschalen liegt jetzt bei mir im Neben-Raum und wartet auf seine weitere Bearbeitung. Es wird die äußere Stahlbewährung abgetrennt dann kommt wahrscheinlich der Bleimantel, darunter dann die Fernsprech-CU-Adern, und im inneren Bereich dann das Koaxialkabel. Natürlich werde ich die einzelnen Arbeitsschritte dokumentieren und dann in das RBF-Forum einstellen.

Aber das Kabel muss noch warten, denn erst wird am Sonntag die Sonder-Ausstellung 50 Jahre DDR-SECAM Farb-TV eröffnet.  

Ich habe gerade den Beitrag vom Joba „die jetzt die Kabel ausbuddeln und einen Profit wittern“ gelesen.
Also wir finden das Kabel passt gut zu unserem Ausstellung-Thema: wie kommt das analoge / digitale Radio-TV Programm vom Sender in die Wohnzimmer. Die Aufarbeitung der Technischen Zeit-Geschichte ist ja der Sinn Zweck von Museen. Wir werden uns nicht auf dem Flohmarkt stellen und das Kabel-Stück vermarkten. Es bleibt in der Museums-Ausstellung wo es auch hingehört!!!

   
   
   
   
VG Dieter der Antennenman
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#6
Eine interessante Geschichte, mit einer kleiner Ungenauigkeit:

Zitat:Glücklicherweise habe ich einen Freund, der Fernsehmechaniker-Meister und ein wandelndes Technik-Lexikon ist. Vor allem besitzt er ein Induktiosstrom-Prüfgerät, mit dessen Hilfe man von außen feststellen kann, ob das Kabel spannungsführend ist oder nicht.
Mit einem Induktionsstrom-Prüfgerät kann man feststellen, ob ein Strom in einem Leiter fließt, sofern die Frequenz des fließenden Stromes nicht zu hoch ist für das Meßgerät. Ob ein nicht vom Strom durchflossenes Kabel spannungsführend ist, kann man damit aber sicher nicht feststellen.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#7
(13.09.2019, 20:59)radioharry schrieb: Egal ob wie oder warum, der Brocken als Erhebung bietet doch beste Möglichkeiten der  Funk Ausdehnung, warum dann Erdkabel ?

Es war die Kabelverbindung Berlin-Brocken-Frankfurt-Großer Feldberg! Es gab wohl noch mehrere andere derartige Kabelverbindungen für TV von/nach Berlin (FK501...FK50x). Glaube ein Kabel ging z.B. bis Leipzig. Hab da mal irgendwann und irgendwo eine Kabel-Karte aus der Zeit gesehen.
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#8
Ist doch ganz einfach: Programm, also Video und Audio-Signal wird in einem Studio erzeugt. Also an bequemer Stelle.
Dann wird es zum Sender transportiert. Über ein Kabel!
Dort wird ein Hf-Signal generiert, mit diesem Audio- und Video-Signal moduliert und dann abgestrahlt.
Das war bei jedem Rundfunksender so, nur hier nur mit dem Audio-Signal.
Dieses "erste Fernsehkabel" ist also kein Antennenkabel, sondern es übertrug maximal die Frequenzbandbreite des Video-Signals. Im analogen Fernsehen war das auch so.
Irre ich mich da? Wenn jemand nähere Infos hat, dann lasse ich mich gerne aufklären.
Interessant ist der technische Aufbau des Kabels. Zentral angeordnet ein unsymmetrischer Aufbau Koax, darum dann Isolier- und Füllstoffe. Dann Aderpaare, nicht wie in der Fernmeldetechnik üblich Vierer nach Dieselhorst oder Martin.
Das alles in einer wasserdichten Umhüllung, meist Blei. Und darum herum der Druckschutz und die Zugentlastung, zusammen mit dem Korrosionsschutz. Die Zugentlastung ist aus Z-förmigen Stahldrähten konstruiert. Fugenlos! Die einzelnen Drähte überlappen sich und es ist nicht möglich dazwischen durchzustochern. Sicherheit war hier groß geschrieben!
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#9
Alles klar soweit, die Zuspielung per Kabel, dann mittels HF in den "Äther"
Als "Nebenprodukt" dann auch Telefonie im Kabel.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
Zitat:
"Hallo Kalle und alle anderen,

ja Kalle, jetzt bist du mir mit dem Beitrag“ 1. TV-Kabel der Welt“ zuvorgekommen. Denn wir haben ein Stück mit Schutzabdeckung davon. Wie kam es dazu.

Der Verfasser dieses Beitrages in der Volkstimme ist Tomas Linßner. Er war schon einige mal im Museumshof und hat über uns in der Magdeburger Volksstimme berichtet. Auch wir wurden von dem Fund an der Elbe informiert.

Wir haben uns in einer kurzen Besprechung zum 1. TV Kabel geeinigt, es wäre gut nicht zu warten bis das irgendwo angeboten wird. Da haben andere große Ausstellungen auch Interesse. Also kurz entschlossen mit 2 Mann zum Fundort, bewaffnet mit Akku-Flex / xx geladenen Akkus / eine Packung neuer Flex-scheiben. Vor Ort war auch schon der Finder und hat uns die Stelle gezeigt. Wie schon im Artikel beschrieben, mussten die 16 mm Schrauben von den Gusseisernen Halbschalen durchgetrennt werden. Die Gusseisernen Halbschalen sind so konstruiert, dass Sie in Bogen, Kurven verlegt werden können. Dazwischen war eine Art Teer-Vergussmasse, die entfernt wurde. Erst jetzt kam das 1.TV-Kabel der Welt zum Vorschein. Der Aufbau ist für die „Ewigkeit“ gedacht und absolut wasserdicht gewesen. "
Zitat Ende

Hallo, genau hier muss angesetzt werden. 
Kabel der früheren Generationen haben einen Isolationsaufbau aus Guttapercha oder trockenem Papier.
Alles untergebracht in einem geschlossenen Bleimantel als Feuchtigkeitsschutz.
Darum wird jedes Kabel an seinen Enden verkappt, damit kein Wasser eindringen kann!
Habt Ihr das nach eurer Bergeaktion auch getan?
Die Elbe steigt wieder. Und dann säuft alles ab. Papier ist wie ein Schwamm, saugt sich voll und verfault dann in kurzer Zeit.
Man braucht also nicht zu warten bis der Schrottgeier kommt. Auch unqualifizierte "Bergeaktionen" schaffen das auch.
Ich habe mein gesamtes Berufsleben im Bereich Kabel verbracht. Zuerst Kabelmonteur, später auf höherer Qualifikationsstufe. Mir krempelt sich immer der Magen hoch wenn ich von solchen Ereignissen höre.
In diesem Fall wäre es erforderlich gewesen die äußeren Aufbauelemente zurückzusetzen bis auf den ersten Bleimantel und dann mit 30-ger Zinn eine Kappe aufzusetzen. Dann wäre das Kabel geschützt und würde für weitere Untersuchungen erhalten bleiben.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#11
(14.09.2019, 07:28)radioharry schrieb: Alles klar soweit, die Zuspielung per Kabel, dann mittels HF in den "Äther"
Als "Nebenprodukt" dann auch Telefonie im Kabel.

Guten Morgen RBF Mitglieder und Gäste,

in dem 1.TV-Kabel der Welt ist die Telefonie noch mit klassischen CU-Zweidraht ausgeführt. Um das Koaxialkabel wurden die CU-Zweidraht mit aufgebaut. Es ist also ein Kombi- oder Twitter Spezialkabel.

Wenn wir heute von "Telefonie im Kabel" reden ist das eine ganz andere, auf IP-Basis aufgebaute Lösung. Solche HFC-Netze habe ich seit 2000 aufgebaut und da sprechen wir dann von docsis 2.0 bis 3.1. Wobei die Telefonie ein Nebenprodukt ist. Im Vodergrund ist der Internetzugang über das " auf IP-aufgerüstete" Koaxial-Kabel. Das ist ein sehr komplexes Thema und wenn da Interese besteht kann ich das mal beschreiben??.

VG Dieter der Antennenman
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#12
Hallo zusammen,

möglicherweise habe ich jetzt was überlesen, aber man spricht vom "...ersten Fernsehkabel der Welt".
Hatte u.a. die BBC in England damals nicht auch Fernsehversuche durchgeführt, die in das offizielle Fernsehen im November 1936 mündeten und wurde dazu u.U. nicht auch schon eher ein zugehöriges Kabel verlegt? Woher ist man also so sicher, dass das obige Kabel das erste der Welt ist?

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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