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Flohmarktfund Saba 212 WL
#1
Hallo,
nun ist der Flohmarkt an der Koblenzer Metro nicht eben für eine Auswahl an historischen Radios bekannt. Meist sind dort nur wenige Exemplare aus den 60ern zu haben. Ich machte mir deshalb auch heute keine Illusionen, und schaute mich nur allgemein etwas um. Schon wollte ich aufbrechen, machte einen letzten Schlenker über den Markt und schaute elektrisiert auf ein Lautsprechergitter, dass offensichtlich zu einem Sabaempfänger, von Mitte der dreißiger Jahren gehörte. Das hatte ich vorher glatt übersehen. Der Preis für ein Gerät ohne Beschädigung, mit originalem Lautsprecherstoff und Rückwand schien mir mit 80 Euro angemessen, aber auf dem Flohmarkt wird gehandelt, und in meiner Geldbörse waren nur noch 60 Euro. Schließlich zeigte sich der Verkäufer auch damit einverstanden. Zu Hause öffnete ich die Rückwand - sieht ziemlich original aus, aber seht selbst. Lediglich die Abschirmung einiger Röhren hatte sich abgelöst und der Stecker der Stromversorgung ist nicht mehr befestigt.
   
   
   
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#2
Mit Rückwand und, soweit hier erkennbar, ohne Risse und Fehlstellen im schönen Bakelit-Gehäuse - alle Knöpfe dran - von 1934/35 - unverbastelt - für wenige 60,- € -
da kann ich Dich nur beglückwünschen !
Nur alleine hinstellen - und anschauen - macht schon Freude !
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#3
Hallo Alex,

gratuliere zu dem schönen Radio. Aber Achtung, die haben auch ihre Reparaturstellen und die haben es in sich. Die Feldspule vom Lautsprecher. Die mußt Du dann prüfen. Zu 100 % der Drehko. Der hat die Zinkpest. Da kann man meist noch nicht mal mehr was richten. Na, mal schauen, was Du so schreibst.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
(15.09.2019, 13:39)Andreas_P schrieb: Hallo Alex,

gratuliere zu dem schönen Radio. Aber Achtung, die haben auch ihre Reparaturstellen und die haben es in sich.  Die Feldspule vom Lautsprecher. Die mußt Du dann prüfen. Zu 100 % der Drehko. Der hat die Zinkpest. Da kann man meist noch nicht mal mehr was richten. Na, mal schauen, was Du so schreibst.

Hallo Andreas,
das mit der Zinkpest ist mir schon klar, wurde ja öfters im Forum angesprochen. Daher wollte ich mir eigentlich keinen Saba zulegen, aber bei dem Gesamtzustand wurde ich dann doch schwach. 
Da muss ich Karl-Heinz rechtgeben und das Radio vielleicht  nur aufpolieren und anschauen. Aber das hängt natürlich auch vom Zustand des Lautsprechers ab.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#5
Hallo Alex,

war mir doch klar, dass Du das weißt. Ja diese Zinkpest ist leider immer das größte Problem, bei diesen Geräten. Aber auch die Lautsprecher-Feldspule. Sie liegt ja parallel zum Netzteil. Etwas unglücklich die Schaltung. Der Netztrado wird geiß. Der Gleichrichterröhre überlastet. Und letztendlich wird auch die Feldspule vom Lautsprecher heiß. Man könnte da statt des elektrodynamischen Lautsprecher auch etwas permanent dynamisches verbauen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Hallo, Alex,

ein tolles gerät. Habe ich auch hier präsentiert. Probiere doch ob der Drehko gängig ist. Ja Zinkpest zu 90%, aber vielleicht hast Du doch Glück und gehörst zu den restlichen 10%. Der LS - Andreas hat Dir es geschrieben - da kann ein permanentdynamische rein.
Gruß,
Ivan
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#7
(16.09.2019, 18:02)navi schrieb: Hallo, Alex,

ein tolles gerät. Habe ich auch hier präsentiert. Probiere doch ob der Drehko gängig ist. Ja Zinkpest zu 90%, aber vielleicht hast Du doch Glück und gehörst zu den restlichen 10%. Der LS - Andreas hat Dir es geschrieben - da kann ein permanentdynamische rein.

Hallo navl, gängig ist der Drehko, auch ist im eingebauten Zustand keine Ablagerung erkennbar. Aber das bedeutet noch keine Entwarnung. Letztlich werde ich eine weitere technische Instandsetzung davon abhängig machen.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#8
"Man könnte da statt des elektrodynamischen Lautsprecher auch etwas permanent dynamisches verbauen. "

Menzel, W. (Saba Produktion von 1924 - 1949) warnt vor der einfachen Verbauung eines permanent-dynamischen Lautsprechers:
"Die 10 kOhm Wicklung des Lautsprechers beeinflußt den Spannungsfall innerhalb des Spannungsteilers beträchtlich. Der Ersatz des Lautsprechers führt dann auf eine stundenlange vergebliche Fehlersuche."

Tatsächlich ist die Feldspule nicht Teil des Spannungsteilers, aber der Spulenstrom ist mit 25mA viel größer als der Strom der restlichen Schaltung mit 12 mA + 2mA (RES164) & 0,3 mA (REN914) & 3,5 mA + 1 mA (RENS1284).

Entfällt die Belastung durch die Feldspule, verschieben sich die Potentiale für die Röhren beträchtlich.

Es genügt folglich nicht, einfach den elektro-dynamischen durch einen permanent-dynamischen Lautsprecher zu ersetzen!

MfG DR
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#9
Ich in meinem unbekümmerten Bastlerdasein würde die defekte Feldspule dann durch einen dicken Widerstand ersetzen. Ist sicherlich keine Lösung für Dauerbetrieb und die Sachverständigen hier raufen sich die Haare, aber wenn das Ding nur ab und an mal quäken soll...
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#10
Auch meine Meinung.

Einen 10K Ohm Widerstand parallel zum Lautsprecher und gut ist, bzw. den Widerstand so dimensionieren, dass man gesamt auf 10K kommt.
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#11
Hallo Freunde,

ja da hat uns der Dietmar mit seinem Buchzitat eines Besseren belehrt. Lieber Dietmar und andere! Dieses ist ein interessantes Thema. Laßt uns doch dazu mal einen separaten Thread eröffnen. Dann können wir besser über diese Sache diskutieren und wir zerschreiben nicht Alexander's Beitrag. Ich bin sicher, dass uns die Fachleute das Eine oder andere zu diesem Thema beisteuern.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
Feldspule 9,02 Kiloohm, 3 Röhren im verwertbaren Bereich, Endröhre schwächelt. An die Drehkoanschlüsse komme ich noch nicht ran. Da muss ich bei Gelegenheit das Chassis ausbauen. Ist aber leichtgängig und ohne erkennbare Ablagerungen, wie schon gesagt, ich lasse mich mal überraschen.
Wenn die Feldspule so kritisch ist, sollte man da nicht noch einen Widerstand von 1-3 K einschleifen um über die 10k zu kommen?
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#13
"Wenn die Feldspule so kritisch ist, sollte man da nicht noch einen Widerstand von 1-3 K einschleifen um über die 10k zu kommen? "

Die Feldspule ist nur dann "kritisch", wenn das Radio nicht "artgerecht" gelagert war und durch Korrosion (leider meist innen) der Draht "abgefault" ist. Schlechte Lagerung begünstigt auch den Zinkfraß.

Aber Du hast ja hier wohl großes Glück gehabt, daß es sich um ein sorgsam behandeltes Exemplar handelt. Ein Vorwiderstand für die Feldspule ist nicht erforderlich.

Wird eine Schaltung benötigt, oder hast Du eine?

MgF DR
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#14
(18.09.2019, 11:16)DiRu schrieb: "Wenn die Feldspule so kritisch ist, sollte man da nicht noch einen Widerstand von 1-3 K einschleifen um über die 10k zu kommen? "

Die Feldspule ist nur dann "kritisch", wenn das Radio nicht "artgerecht" gelagert war und durch Korrosion (leider meist innen) der Draht "abgefault" ist. Schlechte Lagerung begünstigt auch den Zinkfraß.

Aber Du hast ja hier wohl großes Glück gehabt, daß es sich um ein sorgsam behandeltes Exemplar handelt. Ein Vorwiderstand für die Feldspule ist nicht erforderlich.

Wird eine Schaltung benötigt, oder hast Du eine?

MgF DR

Hallo DiRu,
Vielen Dank für Deine Erklärung. Das Radio ist anscheinend tatsächlich trocken gelagert worden. 
Danke für das Angebot, aber Schaltplan habe ich.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#15
Zur not einen passenden permanent-dynamischen Lautsprecher.
Und die wicklung der Feldspule mit einem kleinen Trafo nachbauen.
Er muss ja nur eine wicklung aufweisen. Es finded sich bestimmt was passendes.
Oder man wickelt die spule neu. Ist ja nur eine windung drauf.
und mann kann ja den deckle abschrauben.
Den gesamten lautsprecher auf die Drehbank gespannt und langsam neu aufgewickelt.
Bei so einem Gerät könnte sich das lohnen.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#16
Hallo zusammen,
nachdem ich meine Undine4 fertig gestellt habe, wurde der Platz auf meinem Reparaturbock frei. Das nutzte ich, um den Saba einer genaueren Überprüfung zu unterziehen. Nach Ausbau des Chassis legte ich eine Gleichspannung an den Lautsprecher und verband den Ausgangstrafo mit einer Tonquelle - das funktioniert schon mal einwandfrei.


   

Ich habe dann die beiden Anschlüsse des Drehko's abgelötet und mit einem Durchgangsprüfer gegen Masse getestet. Dabei stellte sich heraus, dass beide Pakete beim Eindrehen, besonders am Ende etwas schliffen. Einige Stelle konnte ich schon vorsichtig auseinander biegen, aber das werde ich wohl in den nächsten Tagen genauer richten. Tatsache ist, dass ich bisher keine Korrosion an den Dehkos feststellen konnte, und sich die Kapazität - im nicht kurzgeschlossenen Bereich - von 40 - 400 pF stufenlos ohne Aussetzer regeln lässt.

   

Das Chassis sieht sehr aufgeräumt aus. Wenn man den Sammelkondensator neu befüllt, hat man schon viele Kondensatoren ersetzt.


   

Jetz weiß ich auch, wo der Netzanschluss hin gekommen ist - einfach abgebrochen! Da hat jemand versucht einen Stecker von einem Waffeleisen rein zu murksen??????


   
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#17
Wenn der Drehko in manchen Stellungen Kurzschluß macht, obwohl das nicht durch aufgequollenen Zink-Druckguß entstanden ist, könnten entweder Staub oder aber Alu-Whisker das Problem sein.

Mit aller Vorsicht - und unter Zuhilfenahme eines Trenntrafos - können die den Kurzschluß verursachenden Teilchen "ausgebrannt" werden.

Beispiel dazu unter Restauration eines Crosley 66TC-S.

Aber bitte ganz vorsichtig arbeiten!

MfG DR
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#18
Hallo, Alex,
Ich freue mich und drücke Dir die Daumen. Es wird ein tolles Gerät!
Gruß,
Ivan
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#19
Das sieht gerade so aus, als hättest Du unfassbares Glück mit dem Gerät, Glückwunsch!
Gruß,
Uli
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#20
(09.10.2019, 17:07)DiRu schrieb: Wenn der Drehko in manchen Stellungen Kurzschluß macht, obwohl das nicht durch aufgequollenen Zink-Druckguß entstanden ist, könnten entweder Staub oder aber Alu-Whisker das Problem sein.

Mit aller Vorsicht - und unter Zuhilfenahme eines Trenntrafos - können die den Kurzschluß verursachenden Teilchen "ausgebrannt" werden.
Hallo DiRu,
ich habe den Doppel Drehko mit meinem Regeltrenntrafo mit strombegrenzender Glühbirne freigebrannt. Lediglich an zwei Stellen musste ich noch schleifende Lamellen nachjustieren. Jetzt ist der Drehko kurzschlussfrei und lässt sich in einem Bereich von 50pf bis 665pf (Eingangskreis) bzw. 55pf bis 641pf (Abstimmkreis) stufenlos einstellen. Ich denke das dies als Grobjustierung für einen Einkreiser reicht.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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