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Grundig Cosmopolit G.DZ76
#1
ich hab wieder ein Radio aus der Grundig Cosmopolit-Serie erstanden:

   

Neben Mittelwelle und UKW verfügt das Radio über 7 Kurzwellen. Es ist ein Kassettenteil eingebaut. Die Skala befindet sich auf dem Kassettenfachdeckel! Der Empfänger ist als Stereo-Tuner zu gebrauchen. Die Mono-Stereo-Umschaltung befindet sich an der Seite. Mit einem weiteren kleinen Schiebeschalter können die Höhen etwas abgesenkt werden. Das alles wäre schon toll. Aber es gibt noch ein ganz besonderes feature, und zwar die sprechende Uhrzeit (talking clock). Bei Betätigen der entsprechenden Taste wird der grade laufende Ton unterbrochen und eine Roboterstimme sagt auf englisch die Uhrzeit an:



An dem Radio musste ich eine recht fummelige Reparatur vornehmen. Der Steg auf dem Skalenrad, an dem die Feder des Seilzuges eingehangen war, war abgebrochen. Es wurde dann ein Stück Büroklammer ins Skalenrad eingeschmolzen. Das hält jetzt prima.

   

Für den Antrieb des Skalenzeigers sorgt ein Federdraht, hier in Bildmitte zu sehen:

   

Dieser Antrieb erschwerte das Öffnen des Gehäuses. Die Gehäusefront musste überdehnt werden und ein Schraubenzieher eingekeilt werden, weil die Feder den Deckel wieder zuziehen wollte.

Um an das Skalenrad zu kommen musste das Board mit der Uhr und dem Soundprozessor abgebaut werden:

   

Dieses Bild dokumentiert die Leitungen. Diejenigen zum Lautsprecher hatte ich abgelötet. Evtl. war das nicht unbedingt notwendig:

   

Es gab einen weiteren Fehler. Beim Einschalten war in allen Betriebsstellungen nur ein leises Rauschen zu vernehmen. Die Lautstärke reagierte nicht, es gab keinen Empfang. Ursache war eine leere Lithiumzelle, Typ 2016, welche über einen Deckel an der Seite zugänglich ist (siehe letztes Bild). Sowas hatten wir doch schon mal bei anderen Grundig Weltempfänger-Modellen.

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Danke Jupp, für die Vorstellung dieses Radios, das du mit deinem Fachwissen und deiner Feinmotorik wieder zur vollen Funktion verholfen hast.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Hallo Jupp,

seit heute besitze ich auch so ein Gerät in sehr gutem Zustand. Hast Du schonmal den Riemen des Laufwerks gewechselt? Das steht mir nämlich bevor. Beim Kassettenstart summt nur der Motor recht laut aber es bewegt sich nichts.

Der Rest des Radios scheint zu funktionieren.

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#4
Hallo Ingo,

Diesen Bereich des Radios hatte ich nicht auseinander, am Kassettenteil gab es kein Problem. Du wirst ja bestimmt berichten wie gut der Riemenwechsel zu machen ist.
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#5
Hallo Jupp,

heute habe ich begonnen, das Gerät zu zerlegen. Die Rückwand habe ich, ohne etwas abzubrechen, abbekommen. Wie ich die Front abbekomme, ist mir noch ein Rätsel. Ich habe die zwei Schauben, die hinter der Kassettenklappe oben sitzen herausgeschraubt. Aber ich weiß noch nicht so recht, wo ich ansetzen kann/darf, ohne etwas zu zerstören. Auch habe ich ein wenig Angst, die Litzen zu beschädigen (abzureißen), die in den Kassettendeckel gehen (für die LEDs).

Mein Radio spielt, aber auf UKW habe ich einen unangenehmen Effekt, der auf einen defekten Drehko hindeutet: Wenn ich auf UKW von hohen Frequenzen kommend abstimme, so habe ich recht guten Empfang, je tiefer die Frequenz ist, desto schwieriger wird der genaue Abgleich (es prasselt, der Sender springt weg). Es gibt eine zunehmende Hysterese. Drehe ich bei einer niedrigen Frequenz (etwa unter 94MHz) wieder in Richtung hoher Frequenzen, so fällt der Empfang aus und findet nur sporadisch statt (wie bei einem Wackler) - vermutlich schwingt der Oszillator zeitweise nicht. Drehe ich wieder in Richtung niedriger Frequenz, setzt der Empfang wieder ein. Das deutet für mich auf einen Fehler im Drehko hin. Die Lötstellen am Drehko und um diesen sehen sehr gut aus - schöner Mist!

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#6
Das Problem mit dem Drehko macht mir Sorgen. Es könnte sich um einen internen Kontaktfehler handeln. Ich habe deswegen mal einen ähnlichen Drehko eines AM-Taschenradios zerlegt, gereinigt und zusammengesetzt. Letzteres war eine Strafarbeit.
Hat schonmal jemand Oszillin in einen solchen Drehko gesprüht? Hab zwar auch kein gutes Gefühl dabei aber bevor ich das Teil ausbaue, könnte ich es vielleicht versuchen. Ansonsten müsste ich erstmal einen baugleichen bekommen. Zerlegen werde ich ihn jedenfalls nicht.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#7
Meinst freibrennen nutzt vielleicht was? Zumindest machst damit nix kaputt.
Gruß,
Uli
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#8
Da wird, nicht nur der Wirtschaftlichkeit wegen, ein Foliendrehko ( billigster Art) drin sein
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#9
(24.01.2020, 22:12)radioharry schrieb: Da wird, nicht nur der Wirtschaftlichkeit wegen, ein Foliendrehko ( billigster Art)  drin sein

Natürlich, was sonst.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#10
Ingo, ein Versuch aber den mittels Oszillin zu Spülen, wäre es trotzdem Wert, denke ich....das aber weißt du garantiert selbst. Smiley14
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#11
Hallo Harry,

ja, ich denke darüber nach aber ich wüßte gern, ob das jemand schonmal versucht hat. Wenn das Oszillin nicht verdunstet, bleiben Reste zwischen den Platten, die die Dielektrizitätskonstante verändern und beim Kriechen den Sender verstimmen könnten.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#12
Ingo, das dachte ich anfangs auch, bin aber in vielen Fällen mit der Sprühreinigung, d.h. satten Oszillinfüllung, nach ca. 1 h Trocknung bei ca. 20°C zimmertemp. sehr zufrieden gewesen. In wenigen Fällen aber wo die Geräte Jahrelang im feuchten Zimmern/Kammern/Böden/ etc. gelegen haben, war auch das Zwecklos.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#13
(24.01.2020, 22:12)radioharry schrieb: Da wird, nicht nur der Wirtschaftlichkeit wegen, ein Foliendrehko ( billigster Art)  drin sein

Oh. Klar. Natürlich. Ich bin in meiner Radiodenke zu antik....
Gruß,
Uli
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