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Betrieb von alten Rechnermonitor-Bildröhren an Farb-TV-Chassis
#1
Hallo,

nur ganz kurz (...jedenfall verhältnismäßig kurz): Ein kleines Projekt von mir von vor ca. 10 Jahren, heute mal wiederbelebt, der Plan war damals und heute ^^, die hochauflösenden Bildröhren von alten Rechnermonitoren, die zu hunderttausenden weggeschmissen werden, für Fernsehexperimente zu nutzen.

Problem: Andere Auflösungen, andere Horizontalfrequenzen zwingen zur Umgestaltung der Zeilenendstufe. Die Ankopplung der Vertikalablenkstufe und sonstigen Bildröhrenversorgungen ist dagegen absolut unkritisch möglich, natürlich sind geringe Änderungen in der Vertikalablenkung nötig, Anpassung von Amplitude...Linearität etc. Die Versorgungsspannungnen der Bildröhre haben in diesem Fall 1:1 gepaßt.

Der Umbau der Zeilenendstufe ist da schon viel schwieriger gewesen, am erfolgreichsten war die Wiederverwendung des Zeilentrafos aus dem Monitor, das ist aber nicht zwingend ! Es ging auch mit 2 parallel geschalteten Zeilentrafos vom TV-chassis, dann aber mit deutlich geringerer Betriebsspannung. Die sehr geringe Induktivität des Ablenksystems (horizontal) zwingt zur externen, einstellbaren Betriebsspannungsversorgung, um nicht zu weit abzulenken. Es bestehen noch Defizite in der horizontalen Linearität, was mit der niedrigen Betriebsspannung und den damit hohen Strömen im Transistor zu tun haben kann. Eine O/W-Korrektur kann bei diesem Chassis nachgerüstet werden, dann muß aber auch die Endstufe auf Diodenmodulator umgebaut werden, was auch nochmal ne Aufgabe ist.

Es wurde also der Zeilentrafo aus dem Bildröhrenspendermonitor in ein vorhandenes TV-chassis eingepflanzt und auch am Ablenkkreis einige Kondensatoren und Spulen geändert. Im beschriebenen Fall genügte eine Betriebsspannung von 45V (TV-Chassis: 130V) um ausreichend Ablenkung und Hochspannung zu erzeugen. Alles wie immer mit gewisser Vorsicht und nur experimentell durchzuführen! Man muß erkennen, wenn die Spannung für den Ablenkkreis zu hoch wird, dann fängt es an, laut zu "schnurzen", weil der Zeilentrafo in Sättigung geht und damit die Arbeitsinduktivität zu klein wird, das ist mit starken Stromspitzen gekoppelt, die den Endtransistor gefährden... wobei man die heute hinterhergeschmissen bekommt, siehe POLLIN-Preise. Man kann also heute für praktisch nichts mit Sachen experimentieren, die zu "meiner (Lehr-, Sturm- und Drang-)Zeit quasi "undenkbar" waren, wegen der Bauteilpreise (100,- OstM für einen BU208=SU160, von nicht verfügbaren Farbbildröhren mal ganz zu schweigen... Das ist deshalb schon irgendwie cool, denn die Begeisterung ist im Vgl. zu zu 1987 unverändert vorhanden ^^ ...

Ergebnis ist ein sehr schönes Bild, weil die Bildpunktanzahl so hoch ist, daß es an Linien und Übergängen nicht zu Farbrändern und Stufenbildung an schrägen Linien kommen kann. Die Farbbildröhre verhält sich dadurch wie eine Schwarzweißbildröhre, man hat auch bei kleinen Betrachtungsabständen einfach ein tolles Bild, auf den ersten Fotos kommt das viell. noch nicht so ganz rüber, aber wenn man etwas hineinzoomt, sieht man vielleicht, was ich meine. Die Hochspannung braucht bei diesem TV-Betrieb u.U. auch nicht so hoch sein, da die volle Auflösung und Fokussierung nicht gebraucht wird.

Der Aufbau
   

Nahaufnahme mit implantiertem, geänderten Zeilentrafo und einigen parallelen Kondensatoren im Ablenkkreis
   

Gesamtbildeindruck, noch gewisse Geometriedefizite, ist auch sonst noch nicht optimal eingestellt alles 
   

Nahaufnahme des Bildes, wenn man heranzoomt, erkennt man die Bildpunkte, die Zeilen stehen noch etwas paarig, aber je Zeile sind in Y-Richtung mehrere Farbtripel verfügbar, was bei normalen Farbbildröhren ggf. nicht der Fall ist, jedenfalls sieht man bei Nahansicht da u.U. keine schöne weiße Linie mehr, hier schon !
   

Ich hatte einfach heute mal bissel Zeit und Lust dafür und wollte Euch das Ergebnis nicht vorenthalten. Die nächste Zeit komm ich viell dazu, das noch zu perfektionieren, es war damals auch erstmal nur ne "Machbarkeitsstudie", also ein Anfang, den ich heute mal hervorgekramt hatte.

Gruß Ingo
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#2
Hallo Ingo,


Zitat:Man kann also heute für praktisch nichts mit Sachen experimentieren, die zu "meiner (Lehr-, Sturm- und Drang-)Zeit quasi "undenkbar" waren, wegen der Bauteilpreise (100,- OstM für einen BU208=SU160, von nicht verfügbaren Farbbildröhren mal ganz zu schweigen... Das ist deshalb schon irgendwie cool, denn die Begeisterung ist im Vgl. zu zu 1987 unverändert vorhanden ^^ ...

Das kann ich genauso unterschreiben. Ich arbeite zwar weniger mit Farbbildröhren, aber die Bauteilpreise gegenüber damals (Ende 70er Jahre) sind irgendwie nicht mehr zu erklären. Ich war zu der Zeit in einer AG Elektronik und der Leiter prophezeite uns damals schon, dass in absehbarer Zeit Bauteile nur noch nach Gewicht bewertet werden. Für uns, die das schmale Taschengeldbudget in Bauteile für einen Selbstbau-NF-Verstärker umrechnen mussten, klang das damals utopisch. Heute ist ein guter ELKO teilweise teuerer als ein hochintegrierter IC. Und trotzdem sammele ich in den Schrottcontainern immer noch Bauteile, weil sich damit viel beruhigter experimentieren lässt.
------------------------

Gruß Matthias
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#3
Hallo zusammen.

Ingo, das ist ein für mich sehr interessantes Kapitel - gleich aus mehreren Gesichtspunkten.
Erstens finde ich das Bildröhrenthema interessant, da wir auf der Arbeit im Wertstoff noch immer regelmäßig Röhrenmonitore entsorgen und ich schon lange überlegt habe, was man mit denen noch anstellen könnte.
Andererseits finde ich das Zeilentrafo-Thema interessant. Einerseits, weil wir zwei Philips/Commodore-Videomontiore mit defekten Zeilentrafos haben und ich andererseits noch einige NOS-Ersatz-Trafos, sowie Gebrauchte auf Lager habe und mich frage, ob man die nicht irgendwie passend machen könnte.

Leider habe ich von Fernsehtechnik (noch) nicht so viel Ahnung, dass ich z.B. wüsste, wie man die Beschaltung der Trafos herausbekommen könnte. EDIT: Über die beiden Originalchassis, die Du ja bei Deinem Experiment hast, wäre die Ermittlung der Beschaltung natürlich einfacher.
Zum Lernen und Basteln wäre das mal eine Anregung für mich...

Vielen Dank für Diesen Beitrag!
Smiley47
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#4
Hallo,

Daniel, die Beschaltung unbekannter Zeilentrafos zu ermitteln kann in etwas Arbeit ausarten ! in 8.. von 10 Fällen kommt man aber doch zum Ziel, es gibt ja die Möglichkeit, über die Zeichenkette auf dem Trafo an das Chassis heranzukommen, in dem der Trafo verbaut wurde. Eventuell läßt sich auch ein HR DIEMEN-Ersatztrafo finden, mit der HR...-Bezeichnung kommt man dann eventuell noch an das Blindschaltbild.

Mit den beiden Sachen, Chassis...Serviceanleitung und Beschaltung des Trafos kann man den ungefähren Einsatzbereich soweit eingrenzen, daß man entscheiden kann, ob der Trafo u.U. geeignet ist. Ja, es ist trotzdem ein langer Weg und wenn irgendwo die Informationskette reißt, kann es im Nichts enden. Es hat keinen Sinn, die Beschaltung elektrisch herausbekommen zu wollen (Messen mit Ohmmeter), damit kann man zwar grob die Wicklungen zuordnen, nicht aber, wofür die Wicklung geeignet ist. So kann es dazu kommen, daß man versehentlich eine zu schwach dimensionierte Wicklung für die Primäransteuerung verwendet, das funktioniert zunächst auch, kann dann aber doch zur Zerstörung des Trafos führen. Es muß auch klar sein, ob der Trafo für 50- oder 100Hz-Geräte vorgesehen ist, denn da unterscheiden sich die Induktivitäten...Windungszahlen sehr.

Viele Gerätebeschreibungen mit Unterlagen findet man auch auf obsolete telymuseum: http://obsoletetellyemuseum.blogspot.com/

Wenn Du nicht weiterkommst, stells mal als Anfrage hier rein, mit möglichst viel Informationen

Was die Fernsehtechnik...Zeilenendstufenfunktion angeht, ist das wie mit Allem, ich würde empfehlen, nach Studium der Grundlagenliteratur einfach einen rel. einfachen 50Hz-Grundig (zB.) herzunehmen, Oszilloskop mit 100:1-Teiler (!) und dann ein paar Sachen Oszillografieren, in den Ablenkstromkreis kann man einen kleinen 0,1...1 Ohm-Widerstand als Strommeßshunt einbauen und dann die 4 Phasen der H-Ablenkung nachvollziehen. usw... Im Anschluß kann man ja mal versuchen, ob man für eine kleine s/w-Bildröhre eine Zeilenendstufe zum Laufen bekommt, die Ansteuerung des Endtransistors ist genauso kompliziert wie das timing in der Endstufe.

Gute links, vor Kurzen erst gefunden, die sind excellent zum Beschäftigen mit der Materie geeignet, ich verschlinge sowas förmlich:

https://www.americanradiohistory.com/Arc...ision/70s/

hier: https://www.americanradiohistory.com/Arc...70-Jan.pdf
sind z.B. die ersten transistorisierten Zeilenendstufen behandelt, sehr interessant, da lohnt es auch, die benachbarten Ausgaben mal zu sichten, ist ja alles unter dem Hauptlink zu finden !

https://www.americanradiohistory.com/Arc...s/Grundig/

Die GRUNDIG-Fachpublikationen sind der Wahnsinn ! Darin findet sich auch die Bestätigung dessen, was ich zum COLOR20 mal geschrieben hatte.


Man muß zwar ein wenig aufpassen, wie beim Thema Schaltnetzteil ist es nicht sinnvoll, ohne tiefere Kenntnisse mit Zeilenendstufen zu basteln, aber so gefährlich wie immer gesagt wird ist es auch nicht, mit Ausnahme des oft erwähnten "Langzeit-Instabilitäts-Problems", d.h. ob eine veränderte Schaltung wirklich langzeitsicher und ohne gefährlich hohe Hochspannung (Röntgenstrahlung) funktioniert.

Gruß Ingo
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#5
Nabend,

"zwischen den Jahren" is mal bissel Zeit zum Basteln, hatte mir mal ein kleines "Spaßprojekt" vorgenommen, was in diesen Strang paßt:

Disclaimer: Leider nix mit Radio, stattdessen ANALOGE FARBFERNSEHTECHNIK der 70-er und 80-er Jahre:

Nutzung des Monitorversuchsaufbaus als Farbdekodermeßplatz (wie in alten Fernsebastel- bzw. Lehr-Zeiten, eine Hommage an meinen alten Farb-Meßpraktikumlehrmeister, der wirklich gut war... wenn der wüßte, daß einer seiner ehemal. Lehrlinge in 2019 zuhause mit seinem vermittelten Wissen und den Unterlagen arbeitet... bissel crazy...), gesagt getan:
Versuchsaufbau nach Bild auf den ARbeitsplatz verlagert (mehr Platz auf der Arbeitsplatte wäre wünschenswert ^^), Zuleitungen zum Farbdekoder so weit wie nötig verlängert, verschiedene Dekoder, die so rumlagen, "wiederbelebt", dabei merkt man erstmal, wie sehr man schon "raus" ist, wenn man gewisse Dinge nicht regelmäßig wiederholt ! Also mal den Hefter vom Meßpraktikum hervorgekramt, Mist, die Fehlersuchsystematik ist irgendwo versiebt (hatte ich in Dresden an der Wand hängen... muß irgendwo in einem "Haufen" liegen...)

   

Der Prüfling ist der Farbdekoder mit MCA-(TCA-) Schaltkreisen für das 4000-er TV-Chassis (Colormat...Colorlux), diese IC-Konzepte gab es auch in vielen West-Geräten der 70-er mit vielen Variationen... Hier ein Konzept für die PAL/SECAM-Dekodierung, zu DDR-Zeiten war das ein sehr begehrtes Teil, kostete mitte der 80-er knapp unter 1000 (...sagen wir mal um 800) Ostmark:
MCA (TCA) 640 als (Geregelter) Eingangsverstärker für das Chrominanzsignal mit Hilfsfunktionen (PAL-Flipflop)
MBA (TBA) 540 als Referenzoszillator, Regelspannungserzeuger und Flipflop-"Richtigsteller", so daß der richtige (invertierte R-Y-) Zeiger zurückgeklappt wird...
MBA (TBA) 650 als Synchrondemodulator für die beiden Farb-Differenzsignale R-Y und B-Y

Der eine Dekoder schaltete den Flipflop zweitweilig auf falsche Phase, damit wird der alternierende R-Y- Zeiger nicht korrekt geschaltet, statt des invertierten wird bei falscher Phase der richtige Zeiger geschalten (vereinfachend gesagt): Im Testbild ist dann ROT und GRÜN vertauscht: Die Synchronisation des PAL-Flipflops funktionierte nicht, ich konnte mich aber noch daran erinnern, daß mit der Regelspannung das Flipflop angehalten wurde (die Regelspannung von 2...3V springt dabei auf 7V...Suchen muß man das durch Auftrennen der Regelspannung, Einspeisen einer Zwangsregelspannung und nach Prüfen, ob sich der Flipflop stoppen läßt, auf falsche Phase setzen und die Regelspannung vom TBA540 messen: war nur 6,3V trotz richtiger Spannungen --> IC TBA540 war defekt ! Alle anderen Funktionen des IC waren i.O. Leider war hier Ende der Fehlersuche, das ist besagter Nachteil von IC-Schaltungen. Mit neuem TBA540 geht es wieder, Regelspannung bei unterbrochenem Zweig ca. 9V.

Nur wen es interessiert ^^ wie immer, das ist halt rein analoge PAL-Farbfernsehtechnik ^^

Geplant: Versuch, den Dekoder auf "simple PAL" umzubauen, d.h. ohne Verzögerungsleitung, die ohnehin altersbedingt Schwächen zeigen, zumindest die blauen aus der DDR. Hab aber noch massig gelbe GRUNDIG-VZL liegen, daran solls nicht scheitern.

...so, jetzt schau ich "Dr. Shivago" auf dem Meßplatz mit dem reparierten Dekoder ^^

Gruß Ingo
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#6
Hallo Ingo,

70er Jahre Farb-TV-Technik fasziniert mich schon seit Kindheitstagen. Damals standen diese Kisten noch in großer Zahl rum. Für unser Feuerwehrmannschaftsraum bekamen wir Anfang der 90er vom örtlichen Nebenerwerbs-Rundfunktechniker einen 66er Farbglotzomat von Anfang der 70er und einen Panzerartigen VHS-Videorecorder gestiftet.
Das Videobild war ziemlich vergrießt und die Farbeinstellung der Röhre ließ massiv zu wünschen übrig - die war schon sehr matschig damals - aber besser als nix.
Die arme NF-Endstufe samt Ovallautsprecher musste ganz schön ackern um auch den Letzten im Raum zu erreichen.

Die Chassis fand ich viel spannender als die der späteren Einplatinengeräte.
Leider verstehe ich die Technik nur rudimentär, aber interessant find ich sie auch heute noch Smile
Smiley47
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#7
Hallo Ingo,

hast Du noch einen analogen Testbildsender im Kabelnetz oder betreibst Du einen Testbildgenerator, der ehemals einem Kabelnetzanbieter gehörte?

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#8
Hallo,

Ingo, das ist ein SVHS-Videorecorder, auf dem 3h Testbild im Leipziger Kabelnetz aufgenommen wurden. Dieser speist einen Modulator, damit ich auch VHF-Signale hab.

Leider eine Lösung, die morgen "kaputt" gehen kann, der Recorder ist knapp 20 Jahre alt und die Kassetten werden ja auch nicht besser, ich muß aber sagen, die Bildqualität ist zum einen excellent, v.a. die s/w-Auflösung und die Langzeitstabilität guter BASF-Kassetten eben auch super, das ist mir schon bei normalen VHS-Aufnahmen aufgefallen.

Die Testbildgeneratoren, die es beim ehemal. SINGER gab, waren mir noch nicht das Gelbe vom Ei oder zu teuer, ich bin da noch am Suchen, weil ich wirklich das FuBK-Testbild haben möchte. Die GRUNDIG- Nachbildung ist zwar schon ganz gut, aber für so einen Generator wurden auch so 500 aufgerufen. Ich weiß, daß es einen 19-Zoll-Einschub von HP oder so gibt, der das echte FuBK kann, der lag aber über 1000, das ist einfach zu viel des Guten (...für mich, ich weiß schon, daß die Technik rel. "viel wert" ist), ich spekulier noch ein bischen auf alte Technik aus Fernsehstudios o.ä., sollte aber wohl mal in die Puschen kommen.

Es bleibt ja noch die Digitalisierung, allerdings werde ich wohl DVDs machen, die man richtig abspielen kann, möchte kein Standbild, da dann "stehendes" Rauschen auftreten würde... kann man alles rausrechnen, analoges, leicht verrauschtes Signal mit 1kHz-Ton ist besser ^^

Gruß Ingo
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#9
Hallo Ingo,

Das ist ein sehr schönes Projekt mit den Bildröhren aus PC Monitoren. Respekt, dass Du das hinbekommen hast die Ablenkung so anzupassen, dass die Röhren ein gutes Bild zeigen. Das ist nicht einfach. Überlege doch mal ob es nicht Sinn macht eine Platine zu entwerfen die eine komplette Ablenkung für H und V enthält und mit einem 19V PC Netzteil versorgt werden kann. diese Netzteile gibt es mit 50-90W was in der Regel reichen sollte.

Die Signalverarbeitung könnte ja so bleiben und mit vorhandenen Decodern realisiert werden wie Du das gemacht hast.  Den Ton könnte man eventuell mit einem TDA2030 oder einer Class D Endstufe realisieren.

Dann das Ganze noch in ein Plexiglasgehäuse und es wäre eine tolles Anschauungsprojekt!
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#10
Hallo Semir,

Problem mit den 19V wird die Zeilenendstufe werden (Vertikal könnte es noch mit 19V gehen, wenn man eine Schaltung mit einfacher Betriebsspannung nimmt zB. TDA1670...), die Zeilenablenkung braucht in meinem Fall mindestens so 45...50V bei direkter Ankopplung der Ablenkeinheit an die Endstufe, wobei in der momentanen Schaltungen noch ein Unzulänglichkeiten drin sind.

Normalerweise wär der Weg für die Dimensionierung:
- Messen der Stromstärke für Vollauslenkung
- Messen der Induktivität der H-Spulen

Damit wäre bei gegebener Auflösung (Fernsehnorm) die erforderliche Betriebsspannung (besser viell. "Ablenkspannung") und auch die Rücklaufspannung über die gegebene Ablenkeinheit fest vorgegeben, weil Strom (voller Raster) und Zeiten (Ablenkung) feststehen und genau das ist auch das Problem, das war ein kleiner 15-Zoll-VGA... Monitor (ca. 31 kHz H-Frequenz), der nicht für die normalen 15 kHz Zeilenfrequenz gebaut wurde, demzufolge wird bei regulärem Betrieb mit CCIR-Ablenkfrequenz 15,.. kHz weniger Betriebsspannung zur Vollauslenkung benötigt, es entsteht aber gleichzeitig mit gegebenem Originalhochspannungstrafo (ist ja bei direkter Ankopplung der Ablenkspule an den Transistor eigtl. kein Zeilentrafo!) zu wenig Hochspannung.... Mein Trick ist nun, vorläufig die Rücklaufzeit recht stark zu verkürzen, um auf eine gewisse Mindest-Hochspannung zum ordentlichen Betrieb der Bildröhre zu kommen (ich hoffe mal, ich hab nicht mehr als so ca. 25 kV ^^ wird noch gemessen...) , das ist aber keine schicke Lösung, weil es während des Rücklaufs undefinierbar rumklingelt (im Bild kaum zu sehen) besser wär ein passender Zeilentrafo oder die Trennung von H-Ablenkung und Hochspannungserzeugung... ist noch in der Planung ^^

Will man mit kleiner Betriebsspannung, z.B. 19V, arbeiten, so könnte das natürlich auch gehen, dann brauchts aber einen echten Zeilentrafo (Autotrafo mit entspr. Ankopplung der Ablenkeinheit an die Primärwicklung (Anzapfungen), aber sowas klingelfrei zu bekommen, ist dann ne Hausnummer, die Transistor-Zeilenendstufen haben ja den Vorteil, keinen Zeilentrafo zu benötigen, was dann aber aus obigen Gründen die exakte Auslegung der Hochspannungserzeugung erfordert, da man nicht mehr den Freiheitsgrad "Übersetzungsverhältnis Zeilentrafo" hat.

Ich erinner mich, Du hattest ja ähnliche Sachen mal mit einem s/w-Monitor gemacht, das ist schon ne spezielle Richtung von Leistungselektronik, aber macht auch Riesenspaß das Ganze ! Vielleicht setz ich mich nochmal dran, Ost-West-Entzerrung brauchts ja auch noch, aber das geht nicht parallel, das muß später kommen, wenn die Zeilenablenkung richtig läuft, bei Trennung Ablenkung und Hochspannung kann man ja direkt die Betriebsspannung modulieren, wurde im CHROMAT so gemacht.

Gruß Ingo
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