Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 3 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Digitale Kurzwelle - DRM und Multinorm-Radios
#21
(23.06.2020, 00:55)Bernhard45 schrieb: Was die Geräte, speziell auch alle mit RS500, ganz ohne Hardware oder Softwareeingriffe verbessert, sind solche Antennenkoppler wie der DE32, den ich im Nachbarforum beim Wumpus mal versucht habe nachzubauen. 

Ich habe es bei WGF gefunden. Ich hoffe mal, dass man das hier verlinken darf, damit andere das auch finden. Wenn nicht, lösche ich den Link wieder.
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...259&page=1

Den originalen DE32-Antennenkoppler verkaufen sie für 119 Euro. Für zwei Drekos, nen Umschalter und etwas Draht in einem Gehäuse ein ziemlich stolzer Preis. Das spornt natürlich zum Nachbau an. Das Ergebnis ist ja beeindruckend. Vermutlich bringt der Antennenkoppler an meiner MiniWhip-Aktivantenne aber nichts mehr. Langdraht ist schwierig im großen Mietshaus.

Bei der Suche nach Antennenkopplern fand ich übrigens noch den hier. Der ist ja wirklich elegant einfach aufgebaut. Drei Drekos, eine Spule und nen einfachen Umschalter. Smart.
http://www.asahi-net.or.jp/~ar3j-okd/ham/kx1/index.html

Und wer es sich einfach machen will beim Selbstbau, findet hier einen Schaltplan und ein Foto vom Aufbau. Auf den Umschalter wird komplett verzichtet, man klemmt sich einfach an die Spule:
https://mizuho-lab.com/shiryo/shiryo.html
Zitieren
#22
Hallo,

gerade eine MiniWhip ist ja bekanntlich sehr breitbandig und bringt hohe Pegel und sollte nicht so einfach auf ein Scheunentor wie das RS500 gehen. Das Ding ist zwar "taub", der ADC will aber auch keine zu hohen Pegel haben.
Eine zusätzliche Selektion wäre da sehr ratsam und sollte entsprechende Ergebnisse zeigen!

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#23
Guten Tag.

Vor einiger Zeit habe ich ein Multiradio erstanden und der Empfang ist so leidlich möglich.
Es ist die Firmwware-Version 1.01 drauf, so wird es zumindestens beim Start angezeigt.


.jpg   VersionA.JPG (Größe: 32,01 KB / Downloads: 394)
.jpg   VersionB.JPG (Größe: 33,09 KB / Downloads: 392)
.jpg   VersionC.JPG (Größe: 36,41 KB / Downloads: 395)

DAB Empfang geht nicht, es werden nur die Stationsnamen angezeigt. Das Radio bleibt still.
Der UKW-Empfang ist stark gestört wie man im nachfolgenden Video sehen kann. Man hört im
Sekundentakt die Störungen die aber abhängig von der Feldstärke sind. Sehr starke Stationen
blenden die Störungen aus, ohne Senderempfang sind sie am stärksten zu hören.
Die Störungen müssen ja aus dem Radio kommen, denn andere Radios haben
keinerlei Empfangsprobleme. Auch wenn man durch das Menu geht, hört man diese Störungen.
Sie sind aber nur auf UKW aufnehmbar, auf Mittelwelle und Kurzwelle ist alles in Ordnung.



Wie kann man diese Störungen beseitigen, was ist am Radio defekt? Haben eure Radios gleiche Auffälligkeiten?

MfG
Ronald
Zitieren
#24
Liebe Kollegen,
fakt ist, Digital hat keine Alternative. Wir können jammern wie wir wollen.
Das einzige was mir stört, wieso werden diese Wellen nicht für AM-Amateurfunk freigegeben. Eine entsprechende Kontrolle muss natürlich eingeführt werden.
Aber auch das sind natürlich nur blue dreams.
Gruß,
Ivan
Zitieren
#25
Das alte 4m BOS-Band wäre prima für DAB+ ebenso das alte 2m BOS-Band. Warum man nicht zuerst dort hingeht, verstehe ich nicht.
Vermutlich möchte man keinen eigenen Standard schaffen und sich an bereits bestehender Hardware orientieren.
Das derzeit bestehende UKW-Band könnte man ja nach einem Stichtag frei geben für UKW-Transmitter mit mehr als 0,5 pW Leistung. Vielleicht 0,1 bis 0,5W Leistung.
Damit könnten die alten UKW-Geräte, die mit Sicherheit auch nach einer planmäßigen Abschaltung von UKW-Rundfunk noch in erheblichen Stückzahlen vorhanden sein werden, weiterverwendet werden.
Wenn eine UKW-Abschaltung kommt, kommt auch eine Radioschrott-Schwemme.
Ich habe wirklich nichts gegen technische Neuerungen - außer sie bieten keinen Fortschritt für den Nutzer. Seit einiger Zeit sehe ich vielfach nur Vorteile für die Betreiber bei technischen Neuerungen.
Mein aktuelles Kfz hat ein werksseitiges DAB+ Radio eingebaut. Das funktioniert wirklich prima - zumindest in Rhein-Hessen habe ich eine große Zahl Stationen, sogar MDR kommt hier von irgendeinem Hügel noch an. Von Aschaffenburg kann ich den BR gut empfangen, wenn auch in manchen Ecken besser auf UKW.
Allerdings ist es eine Qual, den privaten Stationen zuzuhören. Da merkt man deutlich, dass hier an Bandbreite gespart wird! Der Klang ist einfach nur furchtbar! Glücklicherweise höre ich so gut wie nie diese Dudel-Schrei-Bum-Bum-Sender...
Smiley47
Zitieren
#26
Hallo,

(03.07.2020, 12:14)BalticSea schrieb: DAB Empfang geht nicht, es werden nur die Stationsnamen angezeigt. Das Radio bleibt still.

und das ist auch richtig so. DAB unterscheidet sich von DAB+ in der Audiocodierung, also das Verfahren
mit dem der Ton komprimiert wurde. Das RS-500 Modul kann ab Werk aber nur die Audiocodierung von DAB
und nicht von DAB+.  Allerdings ist das RS-500 softwaretechnisch recht zugänglich und der Thread für die
Audiocodierung kann so abgeändert werden, das das Signal zu einem Hilfs-DSP (der dann die Audiocodierung von DAB+ übernimmt)
durchgereicht werden kann. Um aus der Kiste also ein DAB+ Radio zu machen sind Software- wie Hardwareänderungen nötig. Der Aufwand
und die Kosten (für Entwicklungswerkzeuge wie DSK und Signalprozessor) lohnt sich heutzutage nicht mehr!  Allenfalls für den akademischen Zweck, aber für solche Spielereien gibt es heute weit bessere und leichter zu handhabende Hardwareplattformen als das RS-500.  

(03.07.2020, 12:14)BalticSea schrieb: Der UKW-Empfang ist stark gestört wie man im nachfolgenden Video sehen kann.
...
Die Störungen müssen ja aus dem Radio kommen,

Ja das tuen sie und ist gerade auch beim Multyradio gar nicht so selten.

(03.07.2020, 12:14)BalticSea schrieb: Sie sind aber nur auf UKW aufnehmbar, auf Mittelwelle und Kurzwelle ist alles in Ordnung.

In einigen Fällen sogar auf KW.

(03.07.2020, 12:14)BalticSea schrieb: Wie kann man diese Störungen beseitigen...

Am Besten durch ein komplettes Redesign.


Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#27
Guten Abend in die Runde!

Wenn ich die Antworten richtig einordne, dann ist das Radio also eine Fehlkonstruktion gewesen?
Ich habe beim Stöbern im Netz ein paar Softwareupdates gefunden, die einprogrammiert wohl eine Empfangsverbesserung bewirken. Leider bekomme ich die Dateien nicht wie in der Bedienungsanleitung beschrieben eingespielt. Ich habe schon mehrere Karten ausprobiert und die Dateien auch mal umbenannt, das hat jedoch nichts bewirkt. Gibt es da einen Trick 17 wie das dann doch geht?

Mit freundlichen Grüßen
Ronald
Zitieren
#28
Hallo Ronald, 

ich hatte es an anderer Stelle schon geschrieben. Man muss unterscheiden zwischen den offiziellen Firmwares des Modells und Versionen die aus dem RS-500 Softwarestand des Evalboards gebaut wurden,  aber auch offzielle Firmwares die mit anderen Firmwareversionen (Richards Morphy zu Technisat oder ...) gepatched wurden. 

Lediglich die erste Variante kann über SD-Karte eingespielt werden! Hierzu wird eine alte MMC/SC-Karte gebraucht, wobei die Karte eine bestimmte Größe nicht überschreiten darf. Ich weiß es nicht mehr genau, glaube 2 oder max. 4 GB war es. Diese Karte muss(!) mit einem alten FAT-System formatiert werden. FAT16 oder sogar FAT12 war hier nach meinen Erinnerungen gefordert. Das muss explizit(!) bei der Formatierung der Karte im PC angegeben werden, denn neuere Windows-Versionen machen exFAT oder FAT32 wenn man FAT auswählt!

Alle anderen Firmwareversionen müssen per Programmierkabel aufs Modul gebracht werden. Man stelle sich das wie eine einfache Überprüfung oder Signierung der Firmware vor. Passt die "Signatur" gehts von SD, passt sie nicht, dann geht nur das Einspielen über Programmierkabel.  Das verhindert das Leute irgendwelche Firmware eines Gerätes A mit RS-500 auf ein Gerät B mit RS-500 spielen und sich dann wundern, warum das Gerät nicht mehr funktioniert bzw. nicht mehr 100%-ig bedient/angesteuert werden kann. Letzteres ist bei den Geräten nämlich nicht einheitlich geregelt, sondern wird über einen kundenspezifischen (Technisat und .... waren nur Kunden von radioscape) Teil in der Firmware implementiert. Das betrifft auch die Firmwares, die man mit dem SDK für das RS-500 baut! Ich denke so würdest Du als Entwickler eines Radios (hier ja nur eines Empfangsmoduls) das auch implementieren, damit die "dumme" Kundschaft draußen durch Firmwareupdate nicht fehlerhafte Geräte/Garantiefälle am Band herstellt.

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#29
Hallo. 

Wir sind aus Schweden wieder zurück, man stelle sich vor ganz ohne eine Quarantäne Tongue , ohne auch nur ein Symptom und ohne auch nur einen Kranken oder gar Leichenberge gesehen zu haben wie die deutschen Medien gern vermitteln möchten. Alle Leute kamen dort ohne besondere Maske aus und leben ganz normal, nur hier in Deutschland sieht man wieder allein laufende Jogger im Wald mit Feinstaubmaske rumrennen. Wie habe ich doch diesen Anblick vermisst. Big Grin

Gut wieder zum Thema. Ich habe versucht mich nach der langen Zeit mal wieder in die TMS300-Entwicklungswerkzeuge und Firmware des RS500 Moduls reinzulesen. Sind ja immerhin fast 3000 Seiten an Material die mir Bernhardt zu dem ganzen DSP-System überlassen hat.

Hier mal ein Überblick mit was ich experimentiere beziehungsweise was als Entwicklungsgrundlage dient.

   

Einmal wäre da ein ganz normales RS500 Radio auf Technisatbasis. Da das Empfangsmodul kein JTAG-Emulatoranschluß drauf hat, muss man die JTAG-Kabel alle selbst drauf verlöten. Die Pins sind auf dem Radiomainbord alle n.c. , aber der Pinabstand von nur 1.27 mm fordert eine ruhige Hand beim Löten. Danach ist das schwierigste geschaft und man kommt mit den Entwicklungs- und Debug-Werkzeugen von TI auf den Taskmanager und kann sehen wie das kleine Betriebssytem des Moduls arbeitet.

Weiter oben ist ein Board mit einem viel viel leistungsfähigeren aber codecompatibeln TMS320 zu sehen. Hier kann man das ganze Basisbandprozessing des RS-500 viel besser drauf verfolgen und eigene SDR-Entwürfe drauf machen ohne das man zusehr auf die Performance des Codes achten muss. Der DSP auf dem Board läuft mit gut 1 GHz während Radioscape damals wohl den ganzen Code irgendwie in die kleinste Ausbausstufe reingequtscht hat. Entsprechend sieht ja auch die Prozessorlastanzeige des Echtzeitbetriebssystems aus.

   

Es läuft alles irgendwo an seinen Leistungsgrenzen obwohl schon ein paar Sachen am Code direkt in Assembler geschrieben sind. Möglicherweise war das der Grund warum das Modul immer wieder angekündigt und dann verschoben wurde. Die Entwickler hatten mit Sicherheit mit den Leistungsgrenzen des TMS320 zu kämpfen.

Ich habe jetzt mal den Basiscode genommen und mit den "Displayd" und "gpiod" gepatcht. Das ist nötig, weil die Ansteuerung des Moduls auf dem Evaluationsbord eine andere ist. Im Datenblatt sieht man ja das das Modul per Default eine Keyboard-Matrix hat, dessen Belegung kann jeder Modul-Kunde aber selbst umstellen. Durch Rückverfolgung der Taster auf dem Radioboard kommt man so an die Kodierung und kann auch einen eigenen gpiod bauen.

Im nachfolgenden Film sieht man im ersten Teil das Sampling und den DDC aus der Basisfirmware des SDKs. Im zweiten Teil wurde dieser Code durch die größte und neuste Version gepatcht die ich habe, der Rest wurde belassen.

Man erkennt deutlich eine Empfindlichkeitssteigerung, denn die Station auf 103.5 MHz ist vorher nichtmal zu erahnen. Durch den Assemblercode sieht man das die kompletten Filterkonstanten im DDC getauscht wurden, der Code für den Filter selbst aber fast keine Unterschiede aufweist.

Im nächsten Schritt werde ich die Filterkonstanten händisch in den Basiscode des SDKs übernehmen und eine eigene Firmwareversion bauen. Sollte es dann zu einer ähnlichen Empfangsverbesserung kommen hat man eine Ahnung was bei der Ur-Auslieferung des Moduls der Grund für den besch.... Empfang war.




Otto.
Zitieren
#30
Hallo Otto,

ich verstehe leider gar nix von Deinem Text, in dem Du Dein Vorgehen beschreibst - ich habe da keine Ahnung von.
Aber ich bin von den Socken, was Du da aus dem Empfänger rauskitzelst - ich bin begeistert, klasse Arbeit und danke
fürs vorführen Smiley20
Herzliche Grüße

Pitter
Zitieren
#31
Willkommen zurück Otto und viel Spaß mit den DSPs von Texas Instruments! ;-)
@Pitter: Das ist nur eine Übungssache, möchtest Du auch so ein Board zum rumspielen haben?  Big Grin
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#32
Also das ist mir dann doch etwas Zuviel Aufwand. Ich komme halbwegs mit Arduino und Raspberry klar, aber Tsm 320 DSP sind böhmische Dörfer für mich! Was man heute für Radioreparaturen alles wissen muss, wo lernt man soetwas? Ohne Studium ist da wohl nichts mehr zu machen. Kein Wunder das so viele Reparaturdienstleister die Segel eingeholt und die Läden geschlossen haben. Danke für den Versuch mir zu helfen.

Ronald
Zitieren
#33
(10.07.2020, 20:28)BalticSea schrieb: Also das ist mir dann doch etwas Zuviel Aufwand.

Warum?

(10.07.2020, 20:28)BalticSea schrieb: Ich komme halbwegs mit Arduino und Raspberry klar,

Das war kein Aufwand? Um mit dem ATmega in Form eines Arduinos klarzukommen, hast Du sicher auch etwas Zeit investiert und ich wette als Du vor deinem ersten Raspberry saßt, hast Du auch erstmal blöd wie ein Schwein ins Uhrwerk geschaut. Sagt man ja so, ist nicht böse gemeint!

(10.07.2020, 20:28)BalticSea schrieb: aber Tsm 320 DSP sind böhmische Dörfer für mich!

Nun das waren eben genannte Zielsysteme (Arduino, Raspberry) sicher auch einmal und die TMS320-Reihe https://en.wikipedia.org/wiki/Texas_Instruments_TMS320 ist historisch wie auch leistungstechnisch eine ganz andere Liga als die typischen 8-Bit Microcontroller die so um die Jahrtausendwende in die Bastlerhände kamen.

Heute gibt es natürlich Microcontroller mit Takt im dreistelligen MHz Bereich, STM32F4/7 bzw. Cortex M.... und ESP32, ... , die haben soviel Rechenleistung, dass Sie auch in der Signalverarbeitung eingesetzt werden können und auch werden. Sogar der ATmega328 (Arduino) kann kleine Basisaufgaben im DSP-Bereich meistern, siehe Einsteigerkurs Mikrocontrollerprogrammierung hier im Forum.
Da ist es für den Hobbyisten nicht unbedingt mehr nötig auf "teure" DSP-Linien zu gehen. Es gab aber auch andere Zeiten! In meiner Firma haben wir mit dem TMS320 sehr früh angefangen und diesen in Steuerungen integriert, da hat die Konkurrenz (überspitzt) noch mit dem Intel 4040 rumgeklappert. Aber gerade weil wir den Aufwand der Einarbeitung (und den der Finanzen) nicht gescheut haben, hatten wir einen gewissen Vorsprung der sich zig mal bezahlt gemacht hat.

Lohnt es sich dennoch den TMS320 mal anzuschauen? Warum nicht, blöder wird man dadurch mit Sicherheit nicht, egal in welchem Alter man damit anfängt. Man(n) und Frau muss auch nicht mehr zig tausend Euro für den Start in die DSP-Welt ausgeben. So ein DSP-Board wie das DSK6416 mit einem TMS320C6416 von Spectrum Digital wird zwar mit einigen hundert US-Dollar gelistet, im wahren Leben findet man die Dinger aber auch unbenutzt bei ebay für unter 100 Euro. Da ist dann auch gleich ein JTAG mit drauf und man muss keinen extra Programmer für zig hundert oder gar tausend Euro kaufen.
Was ich an der TMS320-Reihe auch schätze, ist die umfangreiche Lektüre die es zu diesem DSP gibt. In der Vor-Internetzeit und als es PDFs noch nicht gab, musste man sich dazu tatsächlich doch mal in eine Universitätsbücherei begeben oder Titel aus der Fernleihe beziehen. Heute findet man mit einer Suchmaschine doch tatsächlich in Sekundenschnelle ganze Bücher zu dem Thema online:

Hier zum Beispiel ganz ohne die 165 Euro auszugeben:

http://www.just.edu.jo/~hazem-ot/Digital...0C6713.pdf

oder

https://tungvp.files.wordpress.com/2010/...6x-dsk.pdf

Natürlich lässt einen auch der Hersteller selbst nicht im Regen stehen: https://training.ti.com/search-catalog/f...processors

Datenblätter, Workshops sowie tausende PDF-Seiten für jeden TMS32-Abkömmling.

Gut das ist einiges zum Lesen, aber die paar Stunden wird man sich mal vom "spannenden" Fernsehabend abknabbern können?
Vorweg ein Tipp: Druckt die Sachen nicht aus und lest die Sachen nicht am PC, letzteres ermüdet. Kauft Euch für ein paar Euro bei Amazon einen Kindle oder nutzt ein vorhandenes Tablet. Da könnt Ihr im PDF genauso drin Notizen machen, wie in einem richtigen Buch.

Übrigens man braucht selbst für die Compiler und Entwicklungsumgebungen des TMS320 keine Lizenzen im 1000$-Bereich mehr erwerben. Die Software gibt es für Privatanwender uneingeschränkt und kostenlos. Und wer das nicht auf seinem Heim- oder Werkstattrechner draufspielen will, weil er dies oder das befürchtet, der holt sich halt für 20 Euro einen Pentium 4 oder Core2Duo PC als Leasingrückläufer von den bekannten Quellen.


(10.07.2020, 20:28)BalticSea schrieb: Was man heute für Radioreparaturen alles wissen muss,

Ja aber soweit ich mich erinnere hat "Wissen" noch niemanden umgebracht!

(10.07.2020, 20:28)BalticSea schrieb: wo lernt man soetwas? Ohne Studium ist da wohl nichts mehr zu machen.

Absoluter Quatsch! Lesen lernt man in der Grundschule, Mathe auch. Und für den Rest hat Euch der lieber Herr
mit der Geburt alles mitgegeben.
Daheim wird sich sicher ein ruhiger Ort für das "Selbststudium" finden lassen. Das kann auch der Lokus sein, denn dort hat man ja bekanntlich die meiste Ruhe! Ein Wegbegleiter hatte da auf die Frage wo er promoviert hat aus diesem Grund immer als Antwort gegeben: "Auf dem Klo.".  Big Grin

(10.07.2020, 20:28)BalticSea schrieb: Kein Wunder das so viele Reparaturdienstleister die Segel eingeholt und die Läden geschlossen haben.

Ich glaube da sind andere Ursachen ausschlaggebender gewesen!

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#34
https://www.markimicrowave.com/assets/ap...Primer.pdf
http://z21.vfdb.org/Archiv/pdf-Dateien/D...nn_SDR.pdf

SDR und i/q-Samples, damit bekommt man mit einfachen Berechnungen so ziemlich jede Modulationsart hin. Ich habe in der Standardfirmware jetzt den AM-Demodulator an ensprechender Stelle auskommentiert und einen SSB-Demodulator hingesetzt. Das Radio ist damit in der Lage Amateurfunksendungen mitzuhören. Die Abstimmung kann man intern Hz-genau vornehmen, es müsste allerdings der TS_Custom Teil dahingehend abgeändert werden, damit diese Frequenzauflösung auch angezeigt wird und die Abstimmung über den Drehencoder erfolgen kann.



Entschuldigt die Qualität, das Video stammt nur von einem alten Samsung S3 Mini.

Das ist nicht ganz einfach, denn dafür liegt nur der ASM-Code vor, aber vielleicht ist jemand mit TMS320-Assembler so firm? So wie es gerade ist, geht natürlich der AM-Dekoder nicht mehr. Diesen Task müsste man klonen und dann einmal AM, einmal SSB implementieren. Der Platz dafür könnte vom nicht mehr zu gebrauchenden DAB-Decoder kommen? Oder DAB soweit runterrüsten das die DAB+Audiocodierung ein externes DSP vornimmt und die Daten nur an den externen DSP weitergereicht werden.

Otto
Zitieren
#35
Auch hier Glückwunsch! Ich sagte ja das das RS500 ein sehr "bastlerfreundliches" Modul ist. Dann hast Du ja auch alle Ziele erreicht, die ich mit dem Empfängermodul irgendwann noch vor hatte. Damit schwindet natürlich mein Interesse daran etwas.
Wenn Du jetzt noch die "GUI" hinbekommst, kannst Du die Firmware auch hier ins Forum stellen. Ich weiß jetzt nicht wie groß
das Abbild wird, ansonsten gibt es ja externe Dienste die ein Filesharing möglich machen. Aber das reine Assembly, also die modifizierte FW dürfte rechtlich ja kein Problem sein, zumal mit dem Radio sowieso kein Geld mehr verdient wird.

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#36
Cool, was so alles möglich ist, wenn man Ahnung davon hat. Mich interessiert aber vor allem DRM in bestmöglicher Empfindlichkeit. Dennoch interessant, dass auch andere Modulationsarten möglich sind.

Ich habe mir jetzt zusätzlich noch einen Morphy Richard (MR) in der Bucht für 52€ gekauft. Er kam leider ohne Netzteil an und ging anfangs nicht richtig. Der Drehschalter (oder wie dieser Multifunktionsdingens heißt) ging nicht (offenbar Kontaktprobleme). Da er auch sehr viel Spiel hatte, befürchtete ich, dass dieser kaputt ist. 
Kurzer Spoiler: nein, nach einiger Benutzung läuft er wieder. "Selbstreinigende Kontakte".

Zuerst habe ich das Radio mal komplett zerlegt, weil ich neugierig bin und schon als Kind meine Sachen "erkunden" musste. Vom Aufbau her gefällt er mir besser als das klobige Multyradio. Der MR hat einen echten Lautstärkepoti und damit nicht dieses nervige Grundrauschen wie das Multyradio. Der Klang gefällt mir auch besser, immerhin hat der MR ein Zweiwege-"Bassreflex"-System. Mehr dazu aber später.

Nachdem ich den MR schon mal offen hatte, habe ich gleich die Klinkenbuchse für den zweiten Lautsprecher umfunktioniert. Jetzt ist es eine Antennenbuchse mit automatischer Umschaltung zwischen externer und interner Antenne. Ich wollte das Gehäuse nicht beschädigen und der Umbau war minimalinversiv.

Dann ein Softwareupdate, denn es war noch die uralte Version 1.0 (0.0) drauf. Es funktionieren übrigens nur SD-Karten bis 2 GB, diese müssen aber unbedingt mit FAT16 formatiert werden. Da man das mit modernen PCs nicht mehr so einfach machen kann, bot sich der MR selbst an, denn damit kann man in den Einstellungen auch SD-Karten (mit FAT16) formatieren. Dann habe ich die beiden Firmwaredateien 
PR_MR006_Morphy_27024_1.12.0.0.55x
und 
PR_MR006_Morphy_27024_1.12.0.0.bin
auf die Karte kopiert. 
(bei Interesse bitte selbst danach googeln, man findet sie leicht im Internet)

Dummerweise habe ich sie mit einem Mac kopiert, der unsichtbar immer noch eigene Geisterdateien die mit einem Punkt beginnen mit auf die Karte schreibt. Das war auch der Grund, wieso trotz eingesteckter SD-Karte mit der neuen Firmware beim Reboot das Radio nicht die Firmware aktualisierte, sondern normal in den Radio-Modus startete. Erst als ich die überflüssigen Geisterdateien mit einem Windows-PC entfernte, konnte das MR beim Booten das Update auf der SD-Karte finden und auf Version 1.12 geflasht werden. Neuere Firmwareversionen kann man übrigens auch über das Menü updaten. Nur die 1.0 muss man per Reboot (Netzteil ausstecken und neu starten) aktualisieren.

.jpg   update_1.12.jpg (Größe: 54,24 KB / Downloads: 164)

Nach dem Update auf die Version 1.12 und einige Stunden des Testens lief dann irgendwann auch der o.g. Schalter problemlos. Und zu meinem Erstaunen empfängt das MR mit der eingebauten Teleskopantenne in meiner Wohnung nun den Rumänen auf 6090, 7315 und 9620 kHz problemlos und fast ohne Aussetzer. Definitiv besser als das Multyradio. Und interessanterweise ist der Empfang mit meiner MiniWhip-Antenne vor dem Fenster nicht besser als mit der Teleskopantenne. Auf AM habe ich mit der MiniWhip weniger Störungen (habe auch ne Mantelsperre dran), aber die EM-Störungen über die Teleskopantenne beeinflussen offenbar den DRM-Empfang nicht spürbar.

Zu guter Letzt irritierte mich aber, dass das MR so dumpf klingt, obwohl es ja sogar einen Hochtöner hat. Aber zu meiner Überraschung ist dieser sehr merkwürdig angeschlossen. Hier mal die Platine:
   

Wie man erkennt, war ursprünglich eine Frequenzweiche vorgesehen. Allerdings zwei Tiefpässe, was für den Hochtöner ja falsch wäre. In Wirklichkeit ist der Tieftöner (weißer Steckverbinder) direkt am Ausgangselko dran, der Hochtöner (schwarzer Steckverbinder) hat noch einen zusätzlichen Kondensator (C120) in Reihe. Dessen Wert: 470 nF. Wirklich, nur 470 nF. Völlig sinnlos, da bildet er einen Hochpass mit sehr hoher Grenzfrequenz. Der Hochtöner ist so quasi funktionslos, wie man an den folgenden Messungen sieht (habe weißes Rauschen über Line-In angeschlossen und mit Spektrometer "gemessen").
   
   

Wie man erkennt, ist der Frequenzgang mit und ohne Hochtöner über den 470 nF Kondensator identisch. Also habe ich mal geschaut, welchen Frequenzgang der Hochtöner über einen 47 µF Elko hat:
   

Alles andere als linear. Den Einbau einer Frequenzweiche ersparte ich mir daher. Der Tieftöner ist eigentlich schon ein brauchbarer Breitbandlautsprecher. Dennoch experimentierte ich mit verschiedenen Werten (Elkos parallel zum 470 nF aufgelötet). Um die 3 bis 5 µF haben sich am geeignetsten erwiesen. Hier sind der problematische Buckel um 2 kHz und das Tal um die 4-5 kHz fast weg und die Höhen werden insgesamt etwas besser dargestellt. Mehr ist nicht drin. Aber schaut selbst:
   
   
   
   
   

Aber auch wenn man den MR mit einem kleinen Elko noch pimpt, insbesondere auf UKW klingt er weiterhin dumpf. Ich vermute aber hier einen anderen Grund. Über Line-In, AM und DRM klingt das Radio eingentlich ausgewogen. Nur bei UKW nicht. Wenn man bei UKW aber in den CPU-Status guckt, ist der Prozessor mit der (ich dachte immer anspruchslosen) FM-Demodulation vollständig ausgelastet. Offenbar ist der DSP nicht nur mit DAB+ überfordert, sondern sogar mit FM. Ich nehme an, die nichtlineare Demodulation liegt daran und ist Absicht. Die werden doch nicht versehentlich eine Pre-Emphasis statt einer De-Emphasis reinprogrammiert haben? Denn genauso sieht es aus.

@Bernhard45 und OttoBerger: Was ist da passiert?

UKW-Frequenzgang (Momentaufnahme). Diese abschüssige Linie ist aber generell so zu erkennen. Linear nach unten:
   

Und hier noch das UKW-Rauschen. Das sieht schon linearer aus, aber auch mit weniger Höhen:
   

Prozessorauslastung bei FM. Bei AM ist der Prozessor übrigens nur zu 50% ausgelastet. 
   
Zitieren
#37
(17.07.2020, 22:41)menschmeier schrieb: Ich habe mir jetzt zusätzlich noch einen Morphy Richard (MR) in der Bucht für 52€ gekauft. Er kam leider ohne Netzteil an und ging anfangs nicht richtig. Der Drehschalter (oder wie dieser Multifunktionsdingens heißt) ging nicht (offenbar Kontaktprobleme). Da er auch sehr viel Spiel hatte, befürchtete ich, dass dieser kaputt ist. 
Kurzer Spoiler: nein, nach einiger Benutzung läuft er wieder. "Selbstreinigende Kontakte".

Glückwunsch!  Wink  Hast Du also zugeschlagen!
Der Drehimpulsgeber schaltet wie so  oft mechanisch und da hilft meist ein ganz klein wenig Kontaktreiniger (solche die wir hier im Forum empfehlen) um die Schaltzustände wieder richtig rauszugeben. Im  Mikrocontrollerkurs hatte ich dazu ja was geschrieben.

(17.07.2020, 22:41)menschmeier schrieb: Zuerst habe ich das Radio mal komplett zerlegt, weil ich neugierig bin und schon als Kind meine Sachen "erkunden" musste. Vom Aufbau her gefällt er mir besser als das klobige Multyradio. Der MR hat einen echten Lautstärkepoti und damit nicht dieses nervige Grundrauschen wie das Multyradio. Der Klang gefällt mir auch besser, immerhin hat der MR ein Zweiwege-"Bassreflex"-System. Mehr dazu aber später.

Das Multyradio benutzt hier auch ein "echtes", "analoges" Lautstärkepoti nur in IC-Form (schaltbares Widerstandsnetzwerk) ohne die NF nochmal digital zu bearbeiten. Von daher glaube ich kaum das das dein hohes Grundrauschen ausmacht, da würde ich erstmal an anderer Stelle suchen.
Im Eng.Menü lässt sich so weit ich mich erinnere auch der Grund-NF-Pegel des Moduls festlegen? Eventuell funktioniert es, falls das Rauschen vom Modul, DAC kommt, diesen Grundpegel nach unten zu setzen, so das die Endstufe sich mehr ins Zeug legen muss. 

Persönlich hatte ich im den Klang des Multyradio als schöner empfunden, allein wegen des Stereovermögens. Der Morphy Richards, den ich hier auf der Insel auch in den Händen hatte (siehe DRM-Empfangsberichte), klang dann doch ehr wie ein Weltempfänger, eine normale Mono-Kiste ohne besonderes Klangvermögen. Ob der eine mehr rauscht oder nicht, das ist mir nicht aufgefallen. Beide hatten "CPU-Geflüster" in der NF, wobei der MR vielleicht etwas besser weggekommen ist, aber mehr Rauschen? Müsste man nochmal beobachten.

(17.07.2020, 22:41)menschmeier schrieb: Dummerweise habe ich sie mit einem Mac kopiert, der unsichtbar immer noch eigene Geisterdateien die mit einem Punkt beginnen mit auf die Karte schreibt. Das war auch der Grund, wieso trotz eingesteckter SD-Karte mit der neuen Firmware beim Reboot das Radio nicht die Firmware aktualisierte, sondern normal in den Radio-Modus startete. Erst als ich die überflüssigen Geisterdateien mit einem Windows-PC entfernte, konnte das MR beim Booten das Update auf der SD-Karte finden und auf Version 1.12 geflasht werden.


Da schaut die FW also auch drauf! Schau an. Auf dem FW-Stand des Evaluationsboards ist die Uploadüberprüfung leider total verschieden als auf den Kundengeräten, das hatte ich damals gesehen und das wurde im Nachtfalkenforum auch schon ausgiebig diskutiert. Da bei den Kundengeräten aber immer nur ein Disassembly dieses Codeteils möglich ist und der Vergleich mit der SDK-Version kaum Aufschlüsse bringt, wurde wohl leider nie richtig ein Patch oder Tool entwickelt, der die frisch compilierte FW so raushaut, dass Sie vom Modul direkt per SD-Karte eingelesen werden kann. Also ich kenne da keinen direkten Weg. Vielleicht war es den Hackern und Leuten die reverse engineering betrieben habe auch total egal, da diese sowieso über die JTAG-Werkzeuge verfügen?!


(17.07.2020, 22:41)menschmeier schrieb: Nach dem Update auf die Version 1.12 und einige Stunden des Testens lief dann irgendwann auch der o.g. Schalter problemlos. Und zu meinem Erstaunen empfängt das MR mit der eingebauten Teleskopantenne in meiner Wohnung nun den Rumänen auf 6090, 7315 und 9620 kHz problemlos und fast ohne Aussetzer. Definitiv besser als das Multyradio.

Was nach allen Aussagen zu erwarten war.

(17.07.2020, 22:41)menschmeier schrieb: Aber auch wenn man den MR mit einem kleinen Elko noch pimpt, insbesondere auf UKW klingt er weiterhin dumpf. Ich vermute aber hier einen anderen Grund. Über Line-In, AM und DRM klingt das Radio eingentlich ausgewogen. Nur bei UKW nicht.

Das ist mir noch nicht aufgefallen das UKW besonders anders klingt (dumpfer), muss ich mal drauf achten wenn ich das Gerät vor mir habe.


(17.07.2020, 22:41)menschmeier schrieb: Wenn man bei UKW aber in den CPU-Status guckt, ist der Prozessor mit der (ich dachte immer anspruchslosen) FM-Demodulation vollständig ausgelastet. Offenbar ist der DSP nicht nur mit DAB+ überfordert, sondern sogar mit FM. Ich nehme an, die nichtlineare Demodulation liegt daran und ist Absicht. Die werden doch nicht versehentlich eine Pre-Emphasis statt einer De-Emphasis reinprogrammiert haben? Denn genauso sieht es aus.

@Bernhard45 und OttoBerger: Was ist da passiert?

Im UKW-Dekoder-Thread muss auch deutlich mehr gerechnet werden als im AM-Dekoder-Thread.
Schaue doch mal die Signalbandbreite zwischen einer AM-Station und einer UKW-Station an.
Bei einem AM-Dekoder kannst Du  im DDC (Digital Down Converter) die Samplerate deutlich weiter nach unten brechen, als bei einem UKW-Signal. Siehe Abtasttheorem. Es müssen bei UKW also deutlich mehr Samples durch den Thread berechnet und demoduliert werden. Hinzukommt, das der RDS-Dekoder im UKW-Modus nicht idle oder paused ist, sondern ebenfalls auf das Signal losgelassen wird! Das alles führt zu einem deutlich höheren Rechenaufwand als er für ein einfaches AM oder SSB-Signal nötig ist. Und nur weil auf UKW umgeschaltet wird, bekommt das Empfangsmodul ja kein DSP-Upgrade, nur damit die CPU-Load besser aussieht! Aber solange ein Rechenwerk oder ein Prozessor die Theads in Echtzeit bearbeiten kann, er also Samples nicht auslassen muss, ist die Hausaufgabe und Aufgabe erfüllt! Da kann die CPU-Last auch bei 99% liegen! Hier haben, besser mussten die Entwickler auf dieser Hardware aber wahrscheinlich wirklich mit jedem Bit und jeder Multiplikation/Addition haushalten um auszukommen! Da wurde den Firmwareentwicklern wahrscheinlich die Hardware vorgesetzt und die Aufgabe lautete, mache mal... an der Hardware (kann) wird, bevor nicht die Hölle zugefroren ist, nichts verändert!

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
Zitieren
#38
Guten Abend!

Ich habe beide Radios, aber so ein Ūbermaß an Rauschen kann ich bei beiden Geräten nicht feststellen. Auch UKW rauscht beir mir nicht stärker als die anderen Bänder! Also mit dem Ohr höre ich da nichts raus. Vom Klang her finde ich den Technisat besser, aber das ist sicher bei jedem anders. In meinen Radios sind aber verschiedene Modulrevisionen verbaut. Auf der DSP Seite sehe ich keine Unterschiede, auf der Tunerseite aber schon. Bei einem Gerät habe ich den relativ breiten 38,9 MHz SAW Filter von Siemens Murata, der in vielen
TV-Tunern drin ist, gegen einen schmaleren Epcos-Filter fūr DAB Radios ausgetauscht. Damit kommt weniger Saft an den ADC was diesen wohl entgegen kommt. Schwächere Stationen kommen jetzt einen Tick besser an und ich kann weiter entfernte Muxe stabiler einlesen!

Otto.
Zitieren
#39
Guten Morgen. Mit dem Rauschen meinte ich tatsächlich das NF-Grundrauschen, wenn man den Lautstärkeregler auf null hat. Meine beiden Multyradios rauschen so laut, dass man es noch in einiger Entfernung hört. Da ich ja meist abends im ruhigen Zimmer experimentiere und direkt davor sitze, stört es mich gewaltig.

Von diesem Grundrauschen las ich damals übrigens auch in den Kritiken zum Multyradio in mehreren Quellen. Das liegt also nicht an meinen Geräten im Speziellen, sondern betrifft alle Multyradios. 
https://www.google.de/search?client=safa...14&bih=719


@Bernhard: Deinen Tipp probiere ich mal aus. Diese Lautstärke-Einstellung im Menü habe ich nie verstanden. Wenn ich sie ausprobierte, hörte ich keinen Laustärkeunterschied. Ich dachte auch, dass wäre ne Voreinstellung entweder für die maximal mögliche Lautstärke oder für die beim Start voreingestellte Lautstärke. Letzteres jedenfalls nicht, wie ich herausfand.
Gruß Matthias
Zitieren
#40
Hallo. Ich habe mir das Multyradio nochmal vorgenommen, tatsächlich hat es bei völlig abgedrehter Lautstärke ein hörbares Rauschen! Ist aber fūr meinen Eindruck nicht besonderst schlimm. Ich habe alte Radios die rauschen ähnlich oder stärker. Das Rauschen entsteht bei meinem Gerät im EndstufenIC, die DACs des Moduls sind still und auch hinter dem DS1802 (Dual Audio Taper Potentiometer with Pushbutton Control) ūber den KH-Ausgang bis zum Endstufen-IC ist auf dem Oszi Ruhe! Es muss also in der Endstufe selbst zum Rauschen kommen, ob das nun innerhalb der IC-Specification ist, habe ich nicht nachgeschlagen. Welches EndstufenIC hatte denn das Morphy Radio?

Otto.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Military Look Radios Pitter 2 1.168 21.11.2021, 22:18
Letzter Beitrag: Pitter

Gehe zu: