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Sony TR-1814 Six Transistor - mit der Bitte um Abgleichhilfe
#1
   

Diesen Empfänger fand ich Anfang der 90er Jahre auf dem Sperrmüll.

Unser evangelischer Pfarrer hatte entrümpelt und oben auf dem Stapel aus Möbeln, Koffern und anderem abgelegtem Hausrat lag in der originalen Lederhülle der kleine Sony.

Der Empfänger tat anfangs überhaupt nichts. Ursache war die ausgelaufene Batterie. Die Adern zum Batterieclip hatten die Säure wie ein Schwamm aufgesogen und waren zerfallen.
Mit neuem Batterieclip lieferte der Kleine beim Einschalten nur ein Knacksen - sonst nichts.
In meiner jugendlichen Unbekümmertheit begann ich an den Kernen und den Abgleichpunkten des Drehkos zu schrauben - natürich ohne Erfolg.
   
Seit über 20 Jahren steht dieses Taschenradio nun in meiner Sammlung. Gestern Abend beschloss ich, dem Kleinen endlich mal Töne zu entlocken.
Ans Labornetzgerät angeschlossen nahm der Empfänger schonmal Strom auf, aber die Endstufentransistoren und der AÜ wurden lauwarm. Sonst tat sich nichts.
Zwei Elkos und zwei Widerstände hatten Grünspan - von der Säure der einst ausgelaufenen Batterie. Die Widerstände hatten beide Abweichungen nach oben von über 40%, so ersetzte ich sie. Die beiden ausgelöteten Elkos hatten sogar noch ganz gute Werte, aber auch sie ersetzte ich wegen Grünspan.

Mit dem Signalverfolger stocherte ich im Bereich des Lautstärkepotis und am 10µF Elko C16 war ein Rauschen zu hören, dass sich beim Verstellen des Drehkos änderte.
HF-seitig war also schonmal Leben im Gerät.
Während der Prüfung begann plötzlich auch der Lautsprecher wieder zu ertönen und die Endstufenteile wurden nicht mehr warm.
   
Nun würde ich das Gerät gerne abgleichen, aber ich habe offen gesagt wenig Ahnung wie ich da vorgehen muss.
Leider findet sich zu diesem Gerät kein Abgleichschema. So habe ich mich bei Radiomuseum.org nach deutschen oder unter deutschen Marken vertriebene Geräte mit ähnlichen Daten umgesehen. Dabei stieß ich u.a. auf den Quelle Taschentransistor T11, dessen Schaltung der des Sonys sehr ähnlich ist. Hier ist auch eine Abgleichanleitung dabei.
   
Gehe ich nun richtig in der Annahme, dass ich den Sony auf die gleiche Weise abgleichen kann? Für Euere Hilfe möchte ich mich an dieser Stelle schonmal bedanken Smile

Gruß,
Daniel
Smiley47
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#2
Hallo,

prinzipiell kannst Du die Abgleichanleitung verwenden, es ist ein gängiges Grundkonzept. Man müßte aber nochmal die ZF-Frequenz klären, also ob 455 ... 460 ... 470 kHz.

Bis Du sicher, daß Du ALLE Kerne verkurbelt hattest oder steht wenigstens 1 ZF-Kern noch original ?
Andererseits ist die Frequenz-Variation von den Minifiltern auch nicht allzugroß.

Wenn vorhanden, versuch mal eine der ZF-Frequenzen von einem Generator in die Ferritantenne oder kapazitiv über ein paar pF in die erste ZF-Stufe einzuspeisen, meist "merkt" man dann am Abgleichverhalten, welche ZF die richtige ist...
Alle ZF-Filter auf Maximum der hoffentlich richtigen ZF abgleichen, wäre ein erster wichtiger Schritt. Als zweiten Schritt würde der Oszillator kommen, sofern die zugehörige Spule verstellt wurde. Wenn Ozillatorspule noch original steht (und der zugehörige TRimm-C am Drehko auch), kann man die ZF nach Gehör mit einem Sendersignal abgleichen:

Also könntest Du versuchen, am Abend oder mit provisorisch angebrachter Antennen[edit:]spule (Spule mit vielen Windungen (einige 10...100), langen Draht und Erde an diese Spule anschließen und versuchen, magnetisch in die Ferritantenne einzukoppeln, die ZF zu finden, wenn Du viell. den Oszillatorkreis noch unverstellt hast, könnte man so die richtige ZF finden: Erstmal irgendetwas suchen, was wie ein Sender...Rundfunksignal klingt, also mehr als Rauschen, dann versuchen, die ZF-Kerne von der letzten Stufe beginnend auf max. Geräusch einstellen, wenn das klappt, werden nach dem ersten Durchlauf erste Sender hörbar. Vielleicht zwischendurch einen besseren "Sender" suchen.

Wenn wirklich ZF UND Oszillatorkreis verstellt wurden, würde ich nur mit Generator arbeiten, sonst entsteht irgendeine ZF, auf die Du abgleichst und das führt u.U. nicht zu gutem Ergebnis, da auch im Ozillatorkreis die Frequenzvariation nicht stimmt. Zum Rumspielen genügt es zwar, ersteinmal intuitiv den ZF-Verstärker am irgendein Max. zu stellen und den Oszillator (Spule am niederfrequenten Ende und Trimmkondensator am hochfrequenten Ende) auf irgendeinen EMpfangsbereich einzustellen, beim Verstellen aufpassen, daß nichts kaputtgeht beim Drehen, ordentliches Werkzeug dafür nehmen, das auch in die Filterkerne mechanisch ordentlich paßt damit nix zerbröselt.

Der Oszillatorkreis und der Abstimmkreis ("Vorkreis") müssen streng genommen bei zwei Punkten (Frequenzen) wechselseitig eingestellt werden.

Da Du aber wahrscheinlich die Spule auf der Ferritstab nicht verstellt hast, dürfte das beim Vorkreis noch ganz gut hinhauen ! Am hochfrequenten Ende der Skale muß mit dem Parallel-Trimm-Kondensator am Drehko auf max. Lautstärke abgeglichen werden.

Hoffe das hilft, schreib mal, wie Du vorankommst,

Gruß Ingo
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#3
"Man müßte aber nochmal die ZF-Frequenz klären, also ob 455 ... 460 ... 470 kHz."

Diese Geräte haben praktisch ausschließlich eine ZF Frequenz von 455 kHz.

Abgleich der ZF Filter geht von hinten (IF-T3) nach vorne (IF-T1).

Dann Oszillator abgleichen (unten: 540kHz + 455kHz; oben: 1600kHz + 455kHz) und zum Schluß den Eingangskreis (540 kHz -- 1600kHz).

MfG DR
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