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Bella Luxus 5714W
#1
Hallo zusammen,
 
nun arbeite ich schon einige Zeit an einer Bella 5714 Luxus, die mich ganz schön fordert.

Schaltplan: https://nvhrbiblio.nl/schema/LoeweOpta_5714W.pdf

Das Gerät

.jpg   Angebot.jpg (Größe: 62,78 KB / Downloads: 937)
stammt offensichtlich aus dem Sperrmüll (Netzkabel abgeschnitten), zudem waren am AÜ die Kabel an den Lautsprecher gekappt, aber am Lautsprecher Kabel angelötet und hinten rausgeführt, als ob das Radio nur als „Zusatzlautsprecher“ genutzt wurde. Die beiden Skalenbirnen fehlten und die UKW-Taste ging die ersten Milimeter leicht runter, dann wurde es erkennbar schwerer, letztlich rastete sie aber ein. Dazu später mehr.
 
Ich mag die Bellas sehr und habe mir, mit wachsendem Verstehen, vorgenommen, dieses Radio wieder in Funktion zu setzen.
 
Da der Becherelko heftig ausgeblasen hatte, wurde er durch zwei 47uF/450V Typen ersetzt, ohne diese zu verstecken. Zu meiner Überraschung konnte ich am Chassis keine direkt auszutauschenden Kondensatoren
   
finden, weshalb ich erst einmal auf den Austausch der Cs verzichtete.


So ging es an den ersten Test am Trenntrafo, stromüberwacht, die Heizungen glühten, aber nicht der geringste Ton aus dem LS,  keine Anodenspannung!
 
Letztlich war es der Trafo, der bei der Anodenwicklung keinen Durchgang hatte. Kann ich mir zwar nicht erklären, denn er zeigte keinerlei Spuren einer eventuellen Überlastung (Hitzespuren), es war aber so!
 
Beim stundenlangen Überprüfen/Durchmessen des Trafos habe ich wieder viel gelernt, zumal mein Physikunterricht ein halbes Jahrhundert zurückliegt.
 
Korrigieren konnte ich falsche Vorstellungen!
 
Ich wusste, dass man zwei 110V-Trafos in Reihe schalten kann, um diese an 220V zu betreiben und in der Mitte (da wo sie verbunden sind) gegen Phase und Null jeweils 110Vabnehmen kann! Da die Trafos gemeinsam eine Wicklung für 220V aufweisen, werden zusammen 220V ausgegeben.
 
Was ich nicht beachtete, war die Stromstärke: Bei 110 V ist der Querschnitt der Adern geringer als bei 127, noch geringer bei 160 ..,. bei 220 und ggf. 240V. Optisch kann ich den Unterschied zwischen 110 und 127V nicht erkennen, aber zwischen 110 und 160 schon und auch den zwischen160 und 220V.
 
Es ist keine durchgehende Wicklung  „mit angelöteten Abzweigungen“, mit steigender Spannung immer geringerem Querschnitt. Und eben nicht mit einer (so meine Interpretation) Anzapfung! Nein, die Enden der jeweiligen Wicklung werden nach außen geführt und mit der jeweils benachbarten Wicklung verbunden. Dies geschieht hier im Spannungswähler, bei anderen Trafos mit Lötleisten an diesen. Vor dem Verlöten wird dafür im Lötbereich der Lack entfernt oder durch die Löthitze beseitigt. Gaaanz logisch ... musste ich nach mehr als 50Jahren aber wieder entdecken.
 
Weil es sich aber um Trafo-Lackdraht handelt, die Adern somit gegeneinander isoliert sind, können diese, wenn sie, was meist passiert, abgezwickt werden, keinen Kontakt aufweisen. Und das ist bei ausgebauten Trafos oft der Fall. Auch ich habe meine ersten Trafos derart ausgebaut.
 
Rückblickend nicht schlimm, wenn man es verstanden hat. „Learning  by doing“ hat einen gewaltigen Vorteil, man vergisst es nicht mehr, das sitzt.
 
--
 
Da der ursprüngliche Trafo in der Anodenwicklung keinen Durchgang hatte, habe ich den Ersatztrafo (aus einem Grundig) mit einer zusätzlichen Anodensicherung geschützt. Ich habe nur die 220V übriggelassen und dafür beim Spannungswähler eine zweite Sicherung für den Anodenstrom eingebaut.
   
Laut Plan fließen bei 220V 63mA, habe also eine Sicherung von 100ma genommen. Eventuell baue ich später eine mit 80mA ein.
 
--
 
Diese Sperrmüllbella hat noch andere Macken, gaaaaaanz leiser UKW-Empfang, aber nur mit wirklich guter ECC85 und ECH81 (100 Prozent und mehr). Immerhin, der Oszillator schwingt.
 
AM geht, momentan höre ich FM von einem Taschenradio, eingespielt über TA. Die klemmenden Tonschalter (Sprache ….), sie blieben unten, konnte ich nach Abbau der Frontplatte wieder gängig machen. Dann bei UKW die Kontakte schon zweimal mit Teslanol behandelt, keine Besserung.
 
Ich kenne das, diesen gaaaanz leisen Empfang bei FM, da ich schon früher bei anderen Geräten Teile falsch anlötete und den Signalweg unterbrach. Hier kann ich den Fehler aber nicht gesetzt haben, da nichts geändert. Ich werde also den Signalweg ab dem FM-Tuner bis zur EABC80 verfolgen.
 
Jetzt ist mir beim Test des Chassis etwas aufgefallen!
 
Bei Netzspannung wurde das Radio über TA von einem Taschenradio mit FM versorgt.
Da ich wegen des zuvor bei der „Anodenwicklung ohne Durchgang-Trafos“ einen Ersatz einbauen musste, bin ich heilfroh, eine zusätzliche Sicherung eingebaut zu haben.
 
Denn: Mit einer an sich funktionsfähigen EL84 gab es innerhalb von etwa 3-4 Minuten einen unerwarteten Anstieg des Anodenstromes bei TA (mit anderen Röhren sonst stabil um die 50mA) von eben diesen 50 bis auf über 70mA, da habe ich unterbrochen!
 
Kurz umgeschaltet auf FM, da waren es über 90mA. Nach meinen Fingern war die EL84 Röhre überheiß!
 
Damit sind die Werte bei dieser EL84 beim Abbruch jeweils um etwa 20 mA höher als bei einer anderen, mit 100% gemessenen Röhre. Bei der gibt es nach einer Minute keinen weiteren Anstieg des Anodenstroms.
 
War das die Ursache für das Durchbrennen der Anodenwicklung?
 
Leider kann ich nicht sagen, ob genau diese EL84 auch im Chassis verbaut war. Es könnte aber bei weiterem Ansteigen den fehlenden Durchgang der Anodenwicklung beim an sich gut aussehenden Trafo erklären, den ich aus diesem Radio ersetzen musste. 
 
Ich werde morgen diese Röhre in meinem RPG64 messen, dabei den Anodenstrom messen und dann berichten.
 

ich wünsche Allen noch einen schönen Abend,


Wolfgang aus Südbaden


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#2
Hallo,

schöner Bericht, schöne Fotos. ich hab noch nicht alles verstanden mit der Trafobeschalterei, einiges ist etwas unklar beschrieben...
Aber es sind doch einige Problem-Kondensatoren erkennbar, z.B. die hellgrünen. (auf dem zweiten Bild, eher rechtsseitig, aber auch der auf der linken Seite kann darunter fallen, obwohl der besser und neuer aussieht... auf dem drittvorletzten Bild ist im oberen Bereich auch noch einer (ERO 4700pF), der garantiert raus muß! Der grüne in der Mitte aber auch)
Mindestens der Kondensator vor dem g1 der EL84 sollte dringend getauscht werden und kann (...wird mit großer Wahrscheinlichkeit) die Ursache für das Ansteigen des Anodenstroms sein ! Das ist fast immer die erste Maßnahme, daß man diesen Kondensator rausschmeißt oder zumindest einen guten 47n, 630V in Reihe schaltet.

Gruß Ingo
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#3
Danke Ingo,
werde ich noch tauschen!
Liebe Grüße,
Wolfgang
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#4
Die betreffende EL84 habe ich heute auf meinem RPG64 gemessen:
 
Die Anoden- und die Schirmgitterspannung wurden extern mit Digitalmultimetern überwacht.
Die Werte in Klammern stammen von einer Referenz-EL84, die ich zuvor mit 100% testete.
 
Anodenspannung 248V  (Referenzröhre) SG Volt =
Anodenstrom
 
60V           (62)
32mA        (23mA)
 
100V         (102)
52mA        (40mA)
 
146           (149)
82mA        (65mA)
 
212V         (214)
120mA      (105mA)
 
Es gab keine Fehleranzeigen, Werte der EL84 sind demnach sehr gut!
 
Um meine Feststellung wegen des erhöhten Anodenstroms zu verifizieren, habe ich die EL84  erneut in das Chassis eingebaut und die zusätzlich angebrachte Anodensicherung mit einem Multimeter ersetzt. Es ergab sich ein kontinuierlich anwachsender Anodenstrom (TA-Betrieb) bis 68mA, da musste ich aber unterbrechen.
Nach zwei Stunden erneute Messung. Der Strom erreichte 65mA, ab da sank er und liegt nach einer Stunde nun bei 60mA (bei TA).
Umschaltung auf UKW (da habe ich keinen Empfang!) zeigt 76mA, die schnell auf 72mA abfallen.
 
Damit kann diese EL84 als intakt gelten und ist wohl nicht für den von mir angedachten Ausfall der Anodenspannung am original eingebauten Trafo verantwortlich. Ich war mir auch nicht sicher, ob die Röhre aus diesem Gerät stammt.
 
Warum sich bei meinem ersten Test bei TA der Anodenstrom von etwa 56 auf über 70mA kontinuierlich erhöhte?

Mit der EL84 scheint es nicht zusammenzuhängen. Ich vermute als Ursache nun die sich im Betrieb unter Spannung formierenden Kondensatoren!
 
--
 
Nun, nach drei Stunden Betrieb messe ich folgenden Anodenstrom:
 
TA       60mA
UKW  71mA
MW     69mA
LW      68mA
KW     71mA
 
Werte, mit denen das Radio einwandfrei funktionieren müsste, es aber nicht tut. Kein Empfang auf FM.
 
Bei der ganzen Überwacherei des Anodenstroms habe ich festgestellt, dass es da schon ordentliche Schwankungen gibt, und das Radio funktioniert trotzdem einwandfrei. Und, selbstverständlich ist der Anodenstrom auch abhängig vom Zustand der Röhren. Die mit guten Werten (mein RPG prüft den Anodenstrom!) ziehen naturgemäß mehr Strom, was sich natürlich bei der Messung auswirkt!
 
--
 
Im nächsten Beitrag werde ich beschreiben, was ich bisher unternahm, um den Fehler - noch immer kein Empfang bei FM - zu finden.
 
 
Bis dann,
 
Wolfgang
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#5
Hallo Wolfgang,

im Schaltplan ist der Anodenstrom der EL84 mit 35,8 (33,9) mA angegeben. Also sind die 60 bis 71 mA, die bei der eingebauten Röhre fließen, viel zu hoch!
Hast Du Ingos Rat befolgt und den Koppelkondensator C73 getauscht? Das ist zielführender, als vor dem eingeschalteten Gerät zu philosophieren, warum - höchstwahrscheinlich - der Leckstrom eines uralten Koppelkondensator schwankt - während er die Endröhre überlastet. Smile
Vorher würde ich das Gerät gar nicht mehr einschalten.

Zitat:Werte, mit denen das Radio einwandfrei funktionieren müsste, es aber nicht tut. Kein Empfang auf FM.
 
Bei der ganzen Überwacherei des Anodenstroms habe ich festgestellt, dass es da schon ordentliche Schwankungen gibt, und das Radio funktioniert trotzdem einwandfrei
Ja watt denn nun?

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#6
Hallo Frank,
hatte ich behauptet, es handle sich ALLEIN um den Anodenstrom der EL84?
Allein aus den Bildern ergibt sich, dass ich den Strom VOR dem Gleichrichter durch eine Feinsicherung absichere, also für die Summe des Anodenstroms!

Das Radio funktioniert im NF-Teil ausgezeichnet .... ich höre seit Stunden UKW über das Taschenradio, eingespeist bei TA! Geht doch auch über den Koppelkondensator! ODER ??

Meinst Du wirklich, der funktioniert nur bei UKW NICHT?

Gruß,

Wolfgang
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#7
Moin moin Wolfgang,
warum holst du soweit aus, ein Wechsel der Papierwickler und der Klein Elkos, sowie das Formieren des Netzteil Becher Elkos ist doch obligatorisch, da sollte es kein "Drum Rum" geben.
Wenn danach die Anoden,- G2,- und Kathodenspannung der NF-Endröhre dann in der Höhe der Vorlage im Schaltplan entspricht, dann kämme als nächstes, die Wellen,- und Röhren,- Kontakt Reinigung zum Zuge. Sollte das Gerät dann noch nicht auf mind. einem Wellenbereich tönen, dann helfen uns ganz sicher deine Spannungsangaben an den Anoden der beheizten z.B. UKW,- und ZF- Röhren um das Problem einzukreisen.
Auch hat es sich bewährt, die anfälligen Kondensator Trimmer in ihrer Stellung per Faserstift zu kennzeichnen, um Sie dann ein paar mal, der besseren Kontaktgabe wegen, um 360° und wieder zurück auf die Kennzeichnung zu drehen (.....natürlich unter Berücksichtigung der Bauart)
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#8
Harry bringt es heute richtig exakt auf den Punkt! Wolfgang, nimm dir das zu Herzen!

Und Wolfgang, merkwürdig finde ich dass du beim Testen mit deinem Prüfgerät die arme EL84 brutalst - bis auf den dopelten absoluten Grenzwert (Der ist 65mA für Ik, also Anoden- und g2-Strom zusammen) überlastest. Glück, wenn sie das überlebt hat. Bis du immer so rabiat oder weißt du nicht was du tust?

VG Stefan
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#9
Hallo Wolfgang,
es ist etwas missverständlich wenn du von der EL84 und vom Anodenstrom schreibst. Dabei meinst du wohl den Gesamtstrom. Da würde ich aber bei 70mA noch nicht die Nerven verlieren. Eine Frage wäre auch wo du denn genau den Strom gemessen hast.
Eine EL84 wird immer heiß, auch ohne rote Backen muss ich erst eine Weile warten ehe ich sie anfassen kann.

Alfred
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#10
Ja, mit dem Anodenstrom und der EL84 als Verursacher habe ich mich verrannt, dies aber auch selbst erkannt. Tatsache war, dass ich (nur) mit dieser sehr guten EL84 bei TA-Empfang einen kontinuierlich anwachsenden Anodenstrom auf über 70mA feststellte, beim Umschalten auf FM sogar90 mA. Da habe ich sofort unterbrochen. Dass der Strom sofort sinkt, wenn die Anoden der ECC85 / ECH81 bei FM auch unter Spannung stehen, habe ich erst später entdeckt. Da kam ich auf die falsche Spur, und ich habe diese erst sehr spät verlassen.
 
Prüfen der EL84: Das war Nicht- oder Halbwissen! Laut meinen Datenblättern kann die SG-Spannung 250V betragen, aber halt nur bei der entsprechenden Schaltung. Dass ich die Röhre überlastete, ist mir auch aufgefallen. Den Hinweis anderer, eine Röhre am Besten mit den Spannungen im Röhrentaschenbuch zu prüfen, habe ich hier erstmals angewandt. Das werde ich keinesfalls wiederholen. Prüfwerte beim RPG64 sind volle Anodenspannung (Netz) und 60V G2.
 
Zu den Kondensatoren: Es sind in diesem Gerät keine Papierwickler montiert, ausschließlich Folienkondensatoren, Elkos und die verlässlichen Philipstypen. Der Becherelko wurde, wie schon beschrieben, durch zwei 47uF/450V ersetzt!
 
Der oft angeführte Grüne ist ein Erofol 100nF/125V, gemessen mit 97nF. Der Braune Erofol ist der Koppelkondensator vor dem G1 der EL84, 22nF/400V, genau mit den 22nF gemessen, und der Rote bei der Ferritantenne (1000pF/1000V) ist ebenfalls ein Erofol, gemessen mit 1050pF.
 
Es gibt nur einen (geprüften) Kleinelko, den 2uF/80V der Ratiospannung. Und ja, den werde ich wegen seiner wichtigen Funktion bei FM noch tauschen!

Das Radio hat Funktion auf AM und TA mit Ausschlag bei der EM84.
 
Ich hatte mitgeteilt, dass sich der Anodenstrom bei FM bei 71mA einpendelte, somit im guten Bereich (67mA im Plan) liegt, ich also im nächsten Beitrag beschreiben werde, was ich bisher unternahm, um die Ursache für den nur ganz leisen FM-Empfang zu finden. Damit meinte ich beschrieben zu haben, dass ich das Problem des Anodenstroms abhakte.
 
Natürlich hatte ich die Spannungen an allen Röhren erhoben, auch habe ich den gesamten Röhrensatz einzeln gewechselt, und dabei festgestellt, dass sich das bei jeder einzelnen Röhre auf den Anodenstrom auswirken kann. Soweit zu meiner Bemerkung, dass auch schwankender Anodenstrom keine Auswirkungen auf den Betrieb haben muss.
 
Da habe ich wohl missverständlich formuliert. Das scheint bei mir oft der Fall zu sein!!
 
Ich versuche hier, eine Reparatur, bei der noch einige (auch mechanische) Fragen auftauchen, detailliert zu beschreiben (meine Erfahrungen bei Trafos…) um anderen zu helfen. Und somit bin ich auch für Hilfe dankbar.
 
Die von Harry beschriebene Arbeitsweise (dem ich viel verdanke) , dem ich wie auch Stefan für seinen Kommentar dankbar bin, hatte ich schon vor Tagen berücksichtigt (Röhrenspannungen, Signalweg verfolgt – und ich meine, den Fehler bei FM schon sehr genau eingegrenzt zu haben), was ich schildern wollte!
 
Aber hier hat sich alles nur noch um den Anodenstrom gedreht und den nicht erfolgten Austausch des Koppelkondensators.

Viele Grüße,

Wolfgang aus Bad Krozingen
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#11
gelöscht, da doppelt ADMIN: Bitte löschen!!!
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#12
(10.12.2019, 21:11)wolfer1952 schrieb: Hallo Alfred,
missverständliche Formulierungen scheinen meine Eigenschaft zu sein. In dem Fall habe ich aber schon berichtet:

...  Allein aus den Bildern ergibt sich, dass ich den Strom VOR dem Gleichrichter durch eine Feinsicherung absichere, also für die Summe des Anodenstroms!


Liebe Grüße,

Wolfgang
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#13
Hallo,

woher hast Du, daß die hellgrünen Kondensatoren unkritisch sind ? Interessiert mich nur, ich lern auch dazu, bei den Übersichten zu "Problemkondensatoren" sind ja auch welche dabei, die ich als schlecht eingestuft hätte, die aber rel. gut sind. Umgekehr ist es mir auch schon passiert, die "Goldies" von RFT sehen im Gegensatz zu den bräunlichen Gewaplast-Vergußmassenbröslern eigentlich sehr gut aus, schön mit Kunstharz vergossen, innen wütet aber genau die gleiche Feuchtigkeit wie in anderen Papierkondensatoren. Erst die roten KOWEG sind immun dagegen, dafür aber mit Kontaktproblemen zum Wickel, wie ich von Frank (Moschti) lernen konnte... soweit die Story zu ostdeutschen RFT-Kondis.

Trotzdem sind meiner Erfahrung nach Wickelkondensatoren (wenn es eindeutig keine modernen Kunstfolie-Kondensatoren mit Kunstharzverschluß sind) im Bereich 1...1000nF zu prüfen, ob grundsätzlich ein Problem vorliegt !
Ich würde auch nicht darauf vertrauen, wenn im Netz steht "diese Kondensatoren sind eher unkritisch", bei den grünen würde ich wenigstens ein paar Stichprobenprüfungen vornehmen (entweder mit meinem simple-Kondensatortester oder bei 200V mit einem DMM in Reihe schalten: Es darf keine Gleichspannung meßbar sein !

Die Kapazitätsmessung ist zwar ein erster Indikator: Wenn die Nennkapazität innerhalb der Toleranz liegt, ist das schonmal positiv. Bei feuchten Kondensatoren ist die Kapazität oft weit drüber, wenn nicht dramatisch vergrößert.
Wichtiger ist aber der Leckstrom ! Die Erfahrung zeigt, daß selbst 100MOhm für einen g1-Kondensator zu wenig sind ! Gute Kondensatoren haben einige Größenordnungen mehr Isolationswiderstand, eher 10...100 GOhm, wenn nicht noch mehr.

Test: Koppelkondensator gitterseitig hochlöten oder die Röhre ziehen, bei voller Anodenspannung am anderen Ende darf mit einem Digitalmultimeter keine Gleichspannung meßbar sein ! (Das ist so ähnlich wie eine Isolationsmessung, wobei der Innenwiderstand des DMM in Reihe zum Iso-Widerstand liegt).

Ich tu mir sowas mit alten Kondensatoren nicht an und wechsle mindestens den g1-C der EL84... wie ich ja schon schrieb. Wenn die anderen lecken, ziehen die zugehör. Röhren meist nicht so viel Strom, weil noch Widerstände im Anodenkreis liegen, was bei der EL84 nicht der Fall ist. Die Röhre selbst stört das zunächst nicht so, der Übertrager ist in Gefahr !

Gruß Ingo
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#14
Hallo Wolfgang,
wenn du den Strom vor dem Gleichrichter misst, kannst du dem Messgerät nicht trauen, da dort kein sinusförmiger Strom fließt. Außerdem hast du den Stromstoß durch den Ladeelko, d.h. die Sicherung sollte da nicht zu knapp sein.
Die Problematik ist auch im Schaltplan eines anderen Gerätes (Carmen) zu erkennen, die haben da "eff." geschrieben. Da ist ein altes Multimeter mit Zeiger manchmal besser als ein modernes digitales.

.jpg   eff.JPG (Größe: 36,5 KB / Downloads: 481)

Alfred
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#15
Lieber Ingo,
 
Du hast mit den Kondensatoren ganz sicher recht, aber bei meinem Radio funktioniert ALLES, bis auf den ganz leisen FM-Empfang.
 
Ich habe auch nicht behauptet, dass die Kondensatoren absolut in Ordnung sind, ich frage mich nur, warum deren Fehler ggf. NUR eine Auswirkung bei FM haben sollen! Dass ich den Ratio-Elko tauschen werde, habe ich schon beschrieben!
 
Wenn AM und TA einwandfrei auf G1 der EL84 kommen, stellt sich mir die Frage, warum das bei FM nicht der Fall ist. Die Kontakte (A-B) beim UKW-Schalter habe ich schon alle positiv auf Durchgang geprüft! Und da das Radio bei außer bei FM volle Funktion hat, schließe ich aus, dass es am Koppelkondensator vor dem G1 der EL84 liegt.
 
Danke für folgenden Hinweis:  Den werde ich verinnerlichen!
 
Test: Koppelkondensator gitterseitig hochlöten oder die Röhre ziehen, bei voller Anodenspannung am anderen Ende darf mit einem Digitalmultimeter keine Gleichspannung meßbar sein ! (Das ist so ähnlich wie eine Isolationsmessung, wobei der Innenwiderstand des DMM in Reihe zum Iso-Widerstand liegt).
 
 
Liebe Grüße,
Wolfgang
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#16
Hallo,

Alfred, das würde einiges erklären, in der Tat sollte man immer drauf achten, entweder reinen Gleichstrom zu messen oder aber nahezu sinusförmigen Wechselstrom, der pulsierende Gleichstrom von Einweg- oder Zweiweg-Gleichrichtern vor dem Elko kann man nur mit einem RMS-Meßgerät messen.

Vorsicht: Auch gewöhnliche Zeigerinstrumente sind nicht für die Effektivwertmessung geeignet, sie reagieren auf den "Betrags-Mittelwert" und die Skale ist dann in rms (root mean square - Wurzel aus dem arithmetischen Mittelwert der Quadrate - "quadratischer Mittelwert") bei Sinus kalibriert, d.h. die Anzeige entspricht nur für echten Sinus dem Effektivwert !

Effektivwertmessgeräte benötigen entweder ein anderes Meßprinzip, daß automatisch den quadratischen Mittelwert (Effektivwert) bilden kann, z.B. Dreh-Eisen-Meßwerke, Thermoumformer (Hitzdrahtmeßgeräte) oder Rechentechnik, die quadrieren kann (analog und digital, wobei Auflösung je nach Kurvenform und Oberschwingungen darin wichtig ist).

Gruß Ingo
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#17
Lieber Alfred,
Dank für Deinen Hinweis, denn dadurch habe ich erkannt, dass ich mit meiner Messung auch den Verlust des Gleichrichters MITmesse, denn ich prüfe momentan den Wechselstrom VOR dem BC250!
 
Ich muss NACH dem Gleichrichter messen und die Anodensicherung von 100mA neu verdrahten !
 
Das werde ich zeitnah ändern.
 
Liebe Grüße,

Wolfgang
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#18
Nachtrag: Außerdem dem Ratioelko gibt es noch einen Elko an der Kathode der EL84. Dort messe ich 6,1V, etwas zu wenig, weshalb ich auch diesen austauschen werde. Und wenn ich schon am Tauschen bin, nehme ich auch den Koppelkondensator vor dem G1 der El84 mit!
Blöd ist, das der Ratioelko so verbaut ist, dass ich vermutlich den AÜ ausbauen muss.

Zur Frage von Ingo:
Meine Infos zur Qualität der Philips Kondensatoren: http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=2700

Siehe dort bei H.


Liebe Grüße

Wolfgang
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#19
Du musst NACH dem Gleichrichter und NACH dem ersten Elko (Ladeelko) (aber VOR der Leitung zum Ausgangsübertrager) messen, sonst kommt Unfug raus.
Die Spannung an der Katode der EL84 hängt vom Strom durch diese ab. Nur von diesem.
Der Koppelkondensator vor dem G1 der El84 ist der ALLERERSTE, den man in jedem Röhrenradio ersetzt!
Der Ratioelko sitzt gut zugänglich auf der Zf-Platine.

VG Stefan
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#20
Hallo zusammen,

vor Weihnachten sind auch die Rentner eingespannt (Enkeldienste …) und so hat es etwas gedauert.
 
Die zuletzt genannten Kondensatoren einschließlich des G1-KoppelCs bei der El 84 wurden ersetzt.
 
Ich habe an der Bella erneut die relevanten Spannungen gemessen, nun aber dokumentiert! Falls Spannungen fehlen, bitte ich um Nachricht, ich werde nachliefern!


.jpg   Spannungen.jpg (Größe: 73,69 KB / Downloads: 290)
 
Alle  Spannungen leicht erhöht, was mir durch die Spannungserhöhung auf 230V nachvollziehbar erscheint.
 
Ausnahme: Der Wert bei der ECC85 bei A1. Und bei K1 keine Spannung ??, allerdings ist auch im Schaltplan nichts eingetragen.
 
Fehler im FM-Tuner???  Eine ggf. für mich völlig neue Baustelle!
 
Wie soll ich weiter vorgehen?

 
Liebe Grüße,
einen schönen Abend und ein tolles Wochenende wünscht

Wolfgang aus Südbaden
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