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EAW Undine 2
#1
Hallo Gemeinde,

nachdem mich meine Dominante W012 also treues Küchenradio zu Weihnachten kurzfristig mit einem Krachen (und dann war das Licht aus) verabschiedete, mußte kurzfristig die Undine II (unser altes Küchenradio aus Studentenwg-Zeiten) einspringen. Die Dominante war eigentlich recht schnell wieder flott gemacht. Es ist mit das letzte Radio, was mit Originalbestückung im Alltagsbetrieb seinen Dienst versieht. Jetzt ist eben doch der Y-Kondensator hochgegangen und die Sicherung hat schlimmeres verhindert. Bei der Gelegenheit wurde dann gleich eine Kondensatorkur durchgeführt. Zwischendurch spielte Undine und machte dabei keine sonderlich gute Figur, weshalb sie anschließend auf die Werkbank mußte. Auch hier das übliche Bild der verschlissenen Kondensatoren. Ist ja auch lange nicht an Spannung gewesen das gute Stück. Bei der Kondensatorkur ist mir dann aufgefallen, daß der Koppelkondensator an den Seitenlautsprechern ei 16µF statt 25µF wie im Schaltplan angegeben ist. Außerdem macht mich ein kleiner Keramikkondensator an der EL84 stutzig, hier steht im Schaltplan 1,6 (pF?) und eingebaut war ein 3,2pF oder 32?? konnte es nicht genau lesen und leider ist dieser kaputt gegangen, daß man nicht mehr messen konnte. Was ist hier jetzt ein üblicher Wert? Gab es verschiedene Beschaltungen? Das Radio ist von 1958

Beste Grüße
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#2
Moin moin,
an dieser Stelle sollte auch ein ca. 2cm langes zusammen gedrehtes 2 enden Stück isolierten Schalt Draht genügen, ebendso wie ein keramikkondensator zwischen 1,5 und 2,5 pF/400V
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Moin,

im Schaltplan sind bei dem Kondensator an den Lautsprechern auch 16µF angegeben. 

Der kleine Kondensator an der Anode der EL 84 scheint eine Gegenkopplung für den Elektrostaten zu sein. Da steht im Schaltplan 2. Also 2pF mit einer entprechenden Spannungsfestigkeit vorsichtshalber von 400V.

Thommi
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#4
Oh, da hab ich wohl nen anderen Schaltplan. Wo hast du deinen her? der scheint ja besser zu meiner Ausführung zu passen. Ich habs jetzt mit dem kleinen Kondensator erstmal so gemacht wie radioharry vorgeschlagen hat. Wills aber noch mit einem neuen Keramikkondensator lösen, aber so kleine Werte sind schwer zu bekommen. Verdrillte Leitung , ca, 4cm lang (vom Cat7 Kabel) macht etwa 1,7pF. Der Elektrostat ist übrigens auch hin, Folie Gerissen. Hatte nicht irgendjemand da eine Idee für Ersatz, meine mal soetwas gelesen zu haben. Im Übrigen ist die ratiospannung noch etwas niedrig, dem muß ich auch noch auf die Spur kommen.
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#5
Moin,

den Plan hab ich aus dem Radiomuseum. Elektrostaten habe ich einige da, aber Westfabrikate. Diesen großen wie er in der Undine vorkommt, habe ich nicht. Aber wenn du erstmal überhaupt einen brauchst, könnte ich mal nachsehen was da ist.

Thommi
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#6
Die Reparaturstrategie der Elektrostaten wurde hier schon einmal aufgedröselt.

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...644&page=3
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#7
Hallo Harald,

sehr interessant alles. stellt sich allerdings die Frage, wie standfest die Rettungsdecken sind. Ist die Folie Langzeitstabil, oder zerfällt die nach 3 Jahren wie viele heutige Kunststoffprodukte? Dann wäre die Mühe wohl vergeblich. Gibt es dazu Erfahrungen? Kann man ggf, auch andere Lösungsansätze.
Viele Grüße, Kalundborg.
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#8
So, heute habe ich einige Untersuchungen am elektrostatischen Hochtöner gemacht. Zusammenfassend kann man sagen:
- bei meiner Rettungsdecke sind beide Seiten grundsätzlich leitfähig, man muß wirklich nur eine Seite kontaktieren, sonst gibt es Überschläge durch die Gleichspannung auf das Gitter
- Grundsätzlich funktioniert es mit der Rettungsdecke, aber es ist sehr leise. Mit angeschlossenen Lautsprechern wahrscheinlich nicht mehr wahrnehmbar.
- Die Leitfähigkeit der Rettungsdecke gegenüber der originalen Folie mit Kupferbedampfung ist deutlich schlechter, sodaß hieraus wahrscheinlich der schlechte Wirkungsgrad resultiert. Möglicherweise ist auch das Isolierverhalten der originalen Folie besser und es geht einige Leistung durch größere parasitäre Kapazitäten verloren.

Update:
so heute noch weitere Tests gemacht:
- bei meiner Rettungsdecke ist die Leitfähigkeit der goldenen Seite besser. Ich werde sie so herum einbauen
- ein Schwachpunkt sind die schon in den Beitrag beschriebenen "scharfen Kanten" an denen es zu Überschlägen wegen der Feldstärkeüberhöhung kommen kann. Allerding treten solch hohe Spannungen erst bei quasi voll aufgedrehter Lautstärke auf. Der Überschlag wird jedoch im Strom durch den Vorwiderstand begrenzt, sodaß es dort erstmal keine schädlichen Rückwirkungen in die Schaltung gibt. Die Folie könnte allerdings langfristig an den Kanten leiden. Abhilfe bringt ein Tasastreifen am Rand. Wer will kann auch Isolierlack nehmen oder einen Ölpapierstreifen.
im Radiomuseum ist bei der Undine II die Reparatur ebendieses Hochtöners gut beschrieben. Ich habe mich jetzt daran erstmal orientiert.

Mit Sicherheit ein interessanter Ansatz, für mich aber noch nicht die Lösung.
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#9
So hier gibts noch ein paar Bilder vom aktuellen Stand der Arbeiten. Den Netzelko mußte ich tauschen gegen einen funktionstüchtigen gebruchten, oder sollt man lieber gleich einen neuen (der vorhanden wäre) einbauen. Die Filterbeschaltung am Netzteil, man möge mir verzeihen, wurde von mir in Studentenzeiten (es war das Küchenradio, also die wichtigste Schallquelle im Haus) mit vorhandenen Mitteln repariert und bleibt erstmal drin. Deseweiteren wurde die Plasteblende leider nach meinen damaligen Möglichkeiten repariert und an einem Knopf fehlt der Ring.
Heute kam der neue Schallwandbezug. Dieser wurde vorgespannt auf einer Holzplatte fixiert und die Schallwand dann bestrichen mit Holzleim/Wasser 1/1 aufgelegt und beschwert. Ebenso zu sehen die Versuchsstelle elektrostatischer Hochtöner. Es werden zwei Varianten  der Folienbefestigung erprobt.

                       

@Richard, ist erledigt, tschuldigung.
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#10
Bitte füge doch deine Bilder in den Beitrag ein siehe auch Regeln Forum.
Solltest du damit Probleme haben lese die Anleitung.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#11
Hallo Gemeine,


ich konnte mich heute wieder der Undine widmen und die Arbeiten voran treiben. Inzwischen ist die Schallwand neu bezogen und wieder eingebaut. Ist auch ganz gut gelungen, nur das weiße Ziergitter macht mir noch etwas Kopfzerbrechen, weil es nicht bündig anliegt. Ich denke ich werde auch das wieder ankleben müssen, wie es original war. Jetzt konnte ich mich aber auch nochmal der Technik zuwenden. Die Kondensatorkur ist abgeschlossen und soweit funktioniert auch wieder alles. Aktuell habe ich jedoch zwei Probleme, die mich noch beschäftigen.

1. Ich habe ein Rhythmisches Knacken im Lautsprecher bei allen Tastenstellungen. Habe es schon soweit auf das Netzteil eingegrenzt. Hatte erst den Siebelko im Verdacht, aber der war es nicht. Auch die EZ80 ist unschuldig. Nach etwas Recherche würde ich jetzt die Röhrenfassung verdächtigen. Wenn man auf die Röhre drückt (egal welche EZ80 steckt) ist es weg, kommt aber nach loslassen wieder.
2. Das Frequenzband des Tuners UKW ist total verschoben (108-95 statt 100 bis 88Mhz) das war auch vorher schon und ist kein Ergebnis der Kondensatorkur. Jetzt habe ich den Tuner ausgebaut und geöffnet. Augenscheinlich sieht nichts verdächtig aus. Die Röhre wurde auch gewechselt, schließt aber als Übeltäter ebenso aus. Ich müßte den Tuner durchmessen und neu abgleichen. Dafür benötige ich aber unbedingt die Service Unterlage der Undine II EL. Vielleicht hat jemand auch schon ähnliches Problem gehabt oder kann sachdienliche Hinweise zum Tuner geben. Ich würde mich da sehr freuen.

Im übrigen ist der elektrostatische Hochtöner repariert und funktioniert erstaunlich gut. Das Geheimnis liegt wahrscheinlich in der Vorspannung der Folie. Diese darf auch nicht zu groß sein.

           
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#12
Hallo

Wenn UKW verschoben ist, sind zu 100% die Keramik Trimmer taub.  Ich würde zuerst den Trimmer für den Ozillator ersetzen und dann die richtige Frequenz, durch zu Hilfe nehmen eines bekannten Radio-Senders, einstellen. Falls die Kapazität nicht auf den Trimmer aufgedruckt ist, kann anstelle eine Zahlenfolge zu sehen sein, anhand dieser Zahlenfolge kann man mittels Tabelle den Kapazitiven Regelbereich ermitteln.

MfG. Dietmar
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#13
Hallo Dietmar,
da könntest du recht haben. die Reaktion auf Bewegung der trimmer ist sehr begrenzt. Hab hier im Forum gelesen, mann könnte da evtl. mit Leitsilber noch was retten? Oder sollte man den lieber gleich tauschen?
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#14
Hallo

Defekt sind die Trimmer sowieso, man kann es mit Leitsilber probieren, vorher versuchen die schwarze Oxidschicht entfernen.

Mfg. Dietmar
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#15
Hier geht's um einigermaßen nachvollziehbare Kapazitätsänderung pro Drehwinkel im Deklarationsbereich.
Am besten auswechseln, als "technisch zweifelhaft putzen"
VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#16
Hallo!
Die Trimmer haben entweder den Code 2496 4,5-18 pF oder 2502 15-40 pF. Wenn man diese ersetzt dann aber auch wieder keramische einbauen! Diese habe die höchste Güte was bei UKW sehr wichtig ist.

Gruß Chris B.
Rettet den analogen Rundfunk!! Kauft UKW Radio's!!!
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#17
Moin Leute,
vielen Dank für die vielen Tips. Der Trick mit dem Leitsilber hat gezündet. Tuner ist wieder eingebaut und die Frequenzen sind jetzt da wo sie hin gehören. Müßte allerdings den Tuner nochmal nachstellen oder abgleichen. Was meint ihr? Bin aber super glücklich, daß das geklappt hat. Die Anleitung im Radiomuseum dazu ist Spitze. Beste Grüße und schönen Sonnabend.
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#18
Hallo
ich würde das Gerät erstmal eine Weile / 1...2 Wochen spielen lassen, dann weisst du, ob es stabil läuft und das Fine-Tuning läuft nicht weg.
Grüße
Jürgen
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#19
Moin,

ja das Radio läuft täglich im Testbetrieb. Scheint jetzt auch stabil zu sein. Jetzt brauch ich aber mal eine Ableichvorschrift für den Tuner oder ne Serviceanleitung, falls es sowas für die Undine gibt.

Mir ist noch aufgefallen, daß eine EZ80 statt der EZ81 steckt, die da laut Schaltplan reingehört. Werde das noch ändern (wenn die geliefert wurde). Hab das Netzteil, wo die Glättungsdrossel mit im Trafo ist.

Hat jemand Einstellunterlagen für die Undine?
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#20
Hallo,
ich würde die EZ80 drin lassen, evtl. noch mal den Strom messen (nach dem Siebelko).

Alfred
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