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Mendola 648, eine Modernisierung
#1
ein guter Bekannter gab mir den Auftrag das Radio der Oma alltagstauglich als Schauobjekt mit UKW und BT zu modernisieren. Wir überlegten uns eine Strategie das der Umbau reversibel wird, und am Gehäuse nichts verändert wird. Die Revision selbst war relativ schnell erledigt und das Radio überzeugte mit gutem AM-Empfang und noch sichtbar leuchtendem Auge. Der Lautsprecher war recht angeknabbert. Ich stabilisierte zwar die Membrane, aber es war schon klar das hier kein guter Klang mehr zu erwarten war:

   

mein erster Entwurf mit einer neuen Schallwand und ovalem Lautsprecher um Platz zu bekommen für ein kleines FM/BT-Modul:

   

Dann legten wir uns fest auf eine Acryl-Ausführung für Schallwand und Rückwand.

   

   

Das Bearbeiten der Acryl-Teile übernahm mein Bekannter, und auch die Politur des Gehäuses. Ich kümmerte mich um die Technik.

Zur Spannungsversorgung des Empfangsbausteines baute ich einen einstellbaren Step-Up Wandler ein, welcher über Einweggleichrichtung und Ladeelko von der Heizspannung versorgt wird.

   

Auf einem Stück Lochraster positionierte ich die Widerstände für die Kanalzusammenführung und Anschlußklemmen. Das änderte ich später dahingehend das ich eine LM386-Endstufe zur Anhebung des Signalpegels und der niederohmigen Auskopplung des NF-Signals dazusetzte.

   

Der AÜ wanderte von der Schallwand zum Chassis, und um das Chassis besser ausbauen zu können baute ich eine D-Sub Buchse in eine Kabelführungsöffnung

   

   

Das Konzept gefiel mir gut, aber in der Praxis zeigte sich ein störender Grundbrumm welcher vom Step-Up Wandler herrührte bzw. von der Gleichrichtung vor dem Wandler. Ich fand keine andere Lösung als ein extra Netzteil dazu zu setzen.

   

   

   

Auch mein Digitalteil erfuhr noch Änderungen. So eine Zugentlastung, einen 1K-Widerstand als Grundlast hinter dem LM. Und das Poti auf der LM-Platine wanderte auf die Lötseite, damit es zugänglich wird um den Pegel optimal einzustellen.

   

Jetzt ist alles perfekt. Hier die finalen Bilder:

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Servus Jupp,

ich bin beeindruckt von Deinen Ideen und von Deinem Können. So macht man alte Radios wieder alltagstauglich!
Gratulation zu diesem gelungenen Werk.

Grüsse aus Niederösterreich
Gerhard
Warum hat die Röhre einen Sockel und keine Fassung?
Hätte die Röhre eine Fassung statt des Sockels, könnte man sie nicht mehr umsockeln sondern nur mehr umfassen.
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#3
Hallo Jupp

Tolles Ergebniss .  Smiley20

Die Rückwand schaut mal richtig gut aus , an sowas hatte ich auch schon gedacht für das eine oder andere Radio wo die Rückwand fehlt .
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#4
danke für die Ermutigungen!

Acryl ist gar nicht so einfach zu bearbeiten. Man kann so vorsichtig sein wie man will, wie man sieht ist ein kleiner Bruch schnell passiert.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#5
Hallo, Jupp,
Sehr gut gelungen, so ein Radio kann ich mir auch als Wohnzimmertauglich verstellen. Habe ein paar Fragen -ist die LM386 - NF Endstufe direkt mit dem Lautsprecher verbunden?  Wenn  ja,  dann bleibt das Röhrenteil an?  Oder du verstärkst nochmal das Signal von LM386 noch über die Röhrenendstufe? In dem Fall hast du eine Entkopplung zu der TA - Eingang des Radios?
Ich nehme an, du nutzts den Wellenschalter in TA Betrieb für UKW etc. Eingenge des Moduls. Leuchtet dann das Magische Auge? Würdest du die  Blockschaltung hier posten. Danke!!! Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#6
Hallo Ivan,

die Keinleistungsendstufe mit LM386 nutze ich nur zur Vorverstärkung. Von dort geht es zum TA-Eingang des Radios. Genauer gesagt, an den Kontakt des Wellenbereichsumschalters, über welchen das TA-Signal eingespeist wird. Die LM386-Platine hat einen Ausgangselko, der TA-Eingang einen Koppelkondensator, so das genug entkoppelt ist.
Das Röhrenteil ist also bei egal bei welcher Betriebsart immer in Betrieb. Das magische Auge leuchtet druchgehend, aber nur bei den AM-Bereichen wird es ausgesteuert.
Das Trimmpoti auf dem Verstärkermodul ist sehr vorsichtig und mit Fingerspitzengefühl zu bedienen, damit der TA-Eingang nicht übersteuert wird. Aber ohne das Modul war der Ton ein Stück zu leise. Eine kleine Vorverstärker-Schaltung mit einem Transistor oder einem OP hätte für diesen Zweck natürlich auch genügt.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#7
Danke, Jupp,
Ich habe auch etliche solche Module, die gleiche Erfahrung wie bei dir - ich hänge auch immer ein LM386 hinten. Ist schneller als mit Transistor und kostet nix.
Gruß,
Ivan
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#8
Gefällt mir sehr gut! Hervorragende Arbeit Jupp!
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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