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Ingos Grundig Cosmopolit G.DZ76
#1
Hallo zusammen,

wie schon in Jupps Thread zum gleichen Gerät geschrieben, habe ich mir auch ein solches Gerät gegönnt und begonnen, mich damit zu beschäftigen.
Ich habe es erworben in der Erwartung, daß Radio und Wecker korrekt funktionieren und ich lediglich die Antriebspese des Kassettenlaufwerkes wechseln muß.

Beim ersten Test stellte sich heraus, daß der Lautsprecher verzerrten Ton wiedergibt und es Probleme mit der UKW-Abstimmung gibt.
Deshalb habe ich begonnen, das Gerät zu zerlegen. Die Rückwand habe ich, ohne etwas abzubrechen, abbekommen. Auch die Front habe ich inzwischen abbekomme, nachdem ich zwei Schauben hinter der Kassettenklappe abgeschraubt und die Klebestreifen auf der Leiterplatte gelöst habe, die diverse Litzen fixieren, so daß diese nun in ganzer Länge nachgeben können, wenn dies zum Abnehmen der Front nötig ist.
Zu Beginn war noch die Freqiuenz auf ihr Minimum zu stellen wegen des Skalenzeigerbowdenzuges. Und vor Abnehmen der Front ist das Mikrofon aus seiner Halterung zu lösen.
Nach Entfernen einer blanken Schraube hinten links auf dem Blech, das sonst unter der Kassette sitzt, konnte das Laufwerk vorsichtig von der Platine abgehoben werden. Dazu sind die Kabel des Kombikopfes und des Motors freizulegen und so zu führen, daß sie nicht unter mechanischer Spannung stehen. Der Riemen (35mm Durchmesser, Vierkant - 2x2mm Kantenlänge, ich habe mir mal ein gut sortiertes Sortiment gekauft) wurde gewechselt und das Laufwerk läuft danach sehr sauber - keine störenden Tonhöheschwankungen, saubere Aufnahme und Wiedergabe. Andruckrolle und Kopf sehen noch jungfräulich aus.

Das Radio spielt, aber auf UKW gibt es einen unangenehmen Effekt, der auf einen defekten Drehko hindeutet: Wenn ich auf UKW von hohen Frequenzen kommend abstimme, so habe ich recht guten Empfang, je tiefer die Frequenz ist, desto schwieriger wird der genaue Abgleich (es prasselt, der Sender springt weg). Es gibt eine zunehmende Hysterese. Drehe ich bei einer niedrigen Frequenz (etwa unter 94MHz) wieder in Richtung hoher Frequenzen, so fällt der Empfang aus und findet nur sporadisch statt (wie bei einem Wackler) - vermutlich schwingt der Oszillator zeitweise nicht. Drehe ich wieder in Richtung niedriger Frequenz, setzt der Empfang wieder ein. Das deutet für mich auf einen Fehler im Drehko hin. Die Lötstellen am Drehko und um diesen sehen sehr gut aus. Ich habe sie trotzdem nachgelötet - ohne Änderung.

Änderung gab es erst, als ich die Digitalplatine abgeschraubt habe, um nach dem Skalenzug zu sehen. Der Effekt schien weg zu sein. Die Kabel des Digitalteils waren mit einem kleinen Kabelbinder fest mit der Platine verbunden. Ich habe den Kabelbinder entfernt und dann die Platine wieder eingebaut, wonach der Effekt nun immer noch verschwunden ist. Vermutlich hat das starmm sitzende Kabel die Platine im Bereich des Drehkos verspannt, was den Fehler ausgelöst hat. Daß es nun funktioniert, ist schön kann aber bedeuten, daß der Drehko eine Macke hat, die nur bei mechanisch spannungsfreier Platine momentan nicht auftritt. Ob das dauerhaft so bleibt auch bei verscheidenen Temperaturen und verschraubter Rückwand muß sich noch herausstellen.

Dann habe ich mich dem klirrenden Ton des Lautsprechers gewidmet. Am Kopfhörerausgang ist das Signal sauber. Also habe bei bei stark klirrendem Lautsprecher den Kopfhörer parallel zum Lautsprecher geschaltet, um festzustellen, ob das Klirren nur unter der Last durch den Lautsprecher auftritt. Auch hier war das Signal im Kopfhörer sauber und im Lautsprecher verklirrt, was auf eine saubere Endstufe hindeutet.
Ich habe dann den Lautsprecher ausgebaut, während das Radio spielte. Zeitweise klang es sauber. Es stellte sich heraus, daß der Lautsprecher, der im Chassis mit einem Federdraht eingespannt ist, sauber klingt, wenn man sein Chassis verwindet. In einer bestimmten Stellung klingt er richtig gut. Der Punkt ist aber sehr kritisch. Ich werde nun versuchen, einen neuen Lautsprecher zu kaufen, nachdem es mir nicht gelang, ihn so zu verbiegen, daß er dauerhaft ohne äußere Kraft gut klingt.

Edit: Ich habe mir nun einen "Monacor SPF-50 2 Zoll 5 cm Miniaturlautsprecher 0.2 W 8 Ω " bestellt. Er sollte laut Maßbild genau hineinpassen. Der ursprüngliche Lautsprecher hat 0.25 W 8 Ω.

Soweit bin ich erstmal gekommen. Es wird noch ein paar Fotos geben aber nur wenige, weil es mir schwer fällt, während der Reparatur ständig zu fotografieren - ich bewundere Kollegen, denen das gelingt.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#2
Beim Betrachten von Jupps Bildern ist mir gerade aufgefallen, daß bei mir etwas nicht stimmt. Die Federhülle des Skalenbowdenzuges ist bei mir aus ihrer Halterung gerutscht, so daß die Seele - ein Stück starrer Acrylseele - gut sichtbar rausschaut. Das ist auch der Grund, warum sich der Zeige beim Aufsetzen der Frontplatte nicht mehr bis zum Askalenanfang (niedrigste Frequenz) bewegen läßt. Ich hoffen ich bekomme den Bowdenzug wieder eingeklemmt. Er scheint irgendwie zu kurz zu sein zum Einklemmen in die Kunststoffhalterung.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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