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Frage zu Verbundröhren
#1
Hallo, besonders an die Röhrenspezialisten,

bekanntlich gibt es diverse Verbundröhren (die frühen ICs).
Wie sieht es eigentlich mit der Übersprechdämpfung zwischen den einzelnen Systemen aus?
Bei einer AM-Mischröhre ist das ja kein Problem, da wird alles rübergereicht, weil gewollt. Nun folgende Szenarien;
Wenn ich mit einer ECC83 eine einstufige 2kanalige Stereovorverstärkerstufe erstelle, 
was ist mit der Übersprechdämpfung?
Jetzt wirds noch interessanter, wenn man mit 3xPFL200 die RGB-Endstufe eines Spectra-Color zur Ansteuerung einer Inlinebildröhre nachbilden würde, weil man das einfach mit Röhrentechnik mal probieren will, nun aber keine Verwendung für die F-Systeme mehr hat (im Spectra-Color wurden die im Decoder und Signalstufen benutzt, wäre hier jedoch kein Thema), sucht man nach anderen Verwendungen, welche jetzt zB für Stereo-NF-Anwendungen oder was weiss ich Anwendungen Einsatz finden. Wieder stellt sich die Frage der Übersprechens.
Andere Alternative wäre zum RGB-Verstärker; kann man statt der PFL200 verfügbare andere Röhren verwenden, zum Beispiel E-Aquivalenztypen, wie EL200 (falls es diesen Typ überhaupt gibt). Geht auch E(P)CL200/86 oder sowas, mit
übriggebliebenen Triodeneinheiten kann man ja noch einige Spielereien betreiben. Die Kleinsignalverarbeitung bleibt bei mir der Halbleitertechnik vorbehalten.
Mir ginges jetzt einzig darum, die Übersprechproblematik von "röhrenbasierten ICs", also Verbundröhren zu hinterfragen. VG Mich
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#2
Um das „Übersprechen“ zu verringern, gibt es Verbundröhren, die zwischen den einzelnen Röhrensystemystemen ein (Ab)Schirmblech haben. Die PFL200 gehört dazu, wobei das (Ab)Schirmblech mit der Kathode des L-Systems verbunden ist, die dann für die zu unterdrückenden „Übersprechfrequenzen“ wechselspannungsmäßig (z.B. mit einem Kondensator) mit Massepotential verbunden sein muss. (Ab)Schirmbleche sind bei den Sockelbeschaltungen in Datenblättern meist mit S bezeichnet und im Röhrensymbol als gestrichelte Linie (die nicht immer der wirklichen Schirmanordnung entspricht, sondern nur symbolisch ist) dargestellt.

Wie man „buntgemischt“ die einzelnen Systeme von Verbundröhren in Schaltungen verwenden kann, um mit möglichst wenig Röhren auszukommen, sieht man beim Alex S/W-TV von RFT Stern-Radio Berlin. Versuch macht klug.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#3
Einen Hinweis kann man durch die im Datenblatt ersichtlichen Kapazitäten zwischen einzelnen Röhrenanschlüssen erhalten, und durch die Sockelschaltung, sowie ggf. die dadurch notwendige Leiterbahnführung auf einer Leiterplatte.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#4
Hallo Michi,

tatsächlich ist die Verkopplung zwischen den einzelnen Systemen immer mehr oder weniger gegeben. Daher wurde zum Beispiel Anfang der 60er Jahre für Nf-Anwendungen ein Nachfolger für die beliebte ECC83 geschaffen, die ECC 808. Sie hatte eine sorgfältig ausgeführte Schirmung zwischen den Systemen. Vorher wurde, wenn die Entkopplung der ECC 83 für bestimmte Zwecke nicht groß genug war (einen Zahlenwert habe ich gerade nicht parat), mitunter die ECC 85 verwendet, die ja auch eine Abschirmung, allerdings eher für Hf optimiert.

Beispiel für Hennings Hinweis auf die Kapazitäten:
C zwischen den beiden Anoden bei der ECC 83: <1,2pF, bei der ECC 808: 0,05pF - schon ein Unterschied!


Generell, da du ja auch Fernsehtechnik ansprichst, muss(te) man vorsichtig sein, wenn Impulse im Spiel waren. Ein System einer PCF 80 für den Vertikal- oder Horizontaloszillator zu verwenden, das andere für die Nf-Vorstufe, wäre keine gute Idee. Das wird brummen bzw zirpen. Bei einigen Typen wurde konstruktiv auf solche Konflikte Rücksicht genommen. Siehe Kalles Antwort.

Noch was: "...mit 3xPFL200 die RGB-Endstufe eines Spectra-Color ..." Damit meinst du ja den Spectra mit Gemeinschaftsschassis 1967/68. Bedenke dass es den Namen Spectra Color über 20 Jahre lang gab.
Die Idee Inline-Röhre mit Röhrenchassis dahinter finde ich witzig. Hast du sowas vor? Da bin ich aber gespannt!

VG Stefan
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#5
Hallo, Stefan,

den Spectra Color hatte sich mein Onkel in Willich ca 1969/70 rum zugelegt. Erst um diese Zeit war er von der Farbqualität überzeugt. Meine Oma brachte mir um 1972 den Schaltplan mit. Für mich absolut begeisternd, Faltblatt auf stabilen Hochglanzpapier, extrem übersichtlich und die Baugruppen waren farblich hinterlegt, also ideal für Servicetechniker. Zum anfänglichen Verständniss des doch recht komplizierten PAL-Verfahrens trug es durchaus bei. Den Schaltplan des COLOR 20 konnte ich auch auftreiben und Vergleiche anstellen, jedoch ist SECAM nun auch nicht simpel. Einen COLOR-TV hatten wir nicht, festgestellt habe ich jedoch, dass gute SW-Fernseher bei Farblive- oder MAZ-Sendungen meisstens ein ausgewogeneres Bild darstellten, warscheinlich wegen des Zwangs exakter Luminanzgradation. Jetzt will ich jedoch nicht abschweifen, so eine Art Retrofernseher will ich schon zum erstmal behutsamen Bastelns haben ... später ziehe ich vielleicht mal in Erwägung, es mal mit Röhren-RGB zu versuchen.
Für reine Sammler sind ja Vintagegeräte mit Lochmaske Leckerbissen, ich will jedoch noch ne Weile Bildröhrenlebensdauer, daher Inline.
Für die eigentliche Themenstellung hat sich das Beispiel mit den 3 PFL 200 einfach angeboten.

VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#6
Sorry, ich muss mich korrigieren, im Spectra-Color werkelten 3 PCL200, die PFL200 steckte im Ines1001 (war fast immer defekt, da Gehäuse für die Hitze zu klein), welchen wir damals hatten. VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#7
Ist ziemlich egal, ob man das L-System einer PFL200 oder PCL200 zur Kathodensteuerung einer Farbbildröhre verwendet. Die Daten der L-Systeme sind doch ziemlich ähnlich, wenn auch nicht gleich. Hängt nur vom gesamten Schaltungskonzept ab, ob man irgendwo lieber die verbliebenen F- oder C-Systeme der Verbundröhren besser verwenden kann. Aber für die Steuerung der drei Farben sollten es schon drei L-Systeme des selben Röhrentyps sein, denke ich.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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