Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bocama Lafayette 224b - Restaurierung
#1
Hallo Leute,

von einem guten Kollegen habe ich den Röhrenverstärker Lafayette LA-224B  bekommen. Kurz zur Historie: Er hat das Teil Mitte der siebziger Jahre zufällig von einem Militärkameraden, dessen Dienstzeit endete, erhalten. Seit dem war er im Haus im (semi-)trockenen Keller verstaut. Vor der Übergabe nahm er den V. kurz in Betrieb und sendete als Funktionsnachweis Bilder mit leuchtenden Röhren (das hätte nicht sein müssen). Kurz zu den Daten:
 
Land:                        USA
Hersteller / Marke:     Lafayette Radio & TV Corp; New York (NY)
Modell:                     Stereophonic Amplifier LA-224B
Kategorie:                 NF-(Niederfrequenz-) Verstärker oder -Mixer
Jahr:                        1968 ??              
Röhren 10:               5xECC83 4xEL84 1xGZ34 / SICHTBARE RÖHREN
Hauptprinzip:            NF-Verstärkung
Betriebsart / Volt       Wechselstromspeisung AC / 110/220 Volt
Lautsprecher:            2 externe Lautsprecher 6 bis 8 Ohm / Ausgangsleistung: 2 x 27 W Spitzenleistung 30 W
Eingänge:                 Phono (Cer. und Magn.), Tuner, AUX .
Abmessungen (BHT) 340 x 120 x 230 mm / 13.4 x 4.7 x 9.1 inch
Nettogewicht  9 kg / 19 lb 13.2 oz (19.824 lb)
Maße und Gewicht: 340 x 120 x 230 mm 9 Kg

   

Nach dem Auspacken erste gründliche Sichtung:

-äußerlich ohne Beschädigungen,
- kein Rost,
- Stecker/ Kabel unbeschädigt, die Sicherung ist unbeschädigt,
- Kippschalter unauffällig, ebenso die Drehkos für Treble, Bass und Volumen,
- Drehkos für "Selektor" (Aux, Tuner, Phono) und Mode (Mono, Stereo, R, L, etc) sehr schwergängig,

Nach Abnahme der Abdeckungen offenbarte sich ein unverbastelter Originalzustand:

   
   
   

Selbst alle Röhren haben noch den Aufdruck "Lafayette". Staub und etwas "Flugrost" auf dem Chassis, sonst in gutem Zustand.

   
   
   

Es sind keinerlei Veränderungen vorgenommen worden. Nichts fehlt, nichts wurde bisher ausgetauscht. Interessanterweise ist zwar im Radiomuseum als Herstellerland USA vermerkt, aber alle Elkos und Widerstände kommen aus:

   

Zu den Anschlüssen für die Peripheriegeräte habe ich eine Frage, ebenso zu den Elektrolytkondensatoren oben auf dem Chassis:

   

Was sind hier für Stecker notwendig? Chinch sind es wohl nicht; welche dann? Ich möchte auch vorsorglich vor der Inbetriebnahme alle Elkos tauschen. Könnte mir jemand eine mögliche Bezugsquelle für die Becherelkos benennen? In der SuFu habe ich von Forumsmitglied Scotty den Hinweis auf: https://www.justradios.com/ gefunden. Gibt es hier in D oder im deutschsprachigen Raum eine gute Quelle für vergleichbare Baumuster?

Vor dem Elko-Tausch möchte ich das Gerät reinigen. Auf den Röhren ist eine leichte rauhe Staubkruste. Ich brauche mal einen Tipp, wie ich die sauber machen kann, ohne diese fantastische Aufschrift runter zu putzen. Die möchte ich in jedem Fall erhalten.

Besten Dank für Eure Ratschläge , Tips und Hinweise.
Ich berichte später weiter

Grüße
Sven-Olaf
Zitieren
#2
Hallo Sven Olaf
Da hast Du ein sehr schönes Gerät bekommen.

Ich habe einige Geräte von The Fisher, HH Scott und Heathkit.
Hier ein Fisher Tuner FM 200B
   
Hier ein Fisher Verstärker KX200
   
Bei allen Geräten sind Chinchstecker eingebaut.
Die an dem Lafayette-Verstärker sehen so aus, als wären es auch Chinch.
Ersatz für die beiden Becherelkos findest Du meist bei Jan Wüsten:
http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/k8.htm
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
Zitieren
#3
Hallo Sven-Olaf,

Bedienungsanleitung und Schaltbild liegen mir als pdf vor. Qualität ist nicht gut, aber brauchbar.
Melde dich bei Bedarf!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#4
Hallo Sven Olaf,

schön mal wieder von Dir und einem neuen Projekt zu lesen. Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#5
Hallo Werner, hallo Werner, lieber Andreas,

zunächst an Werner aus Bornheim:  Sehr schöne Geräte hast Du da. Amerikanische Technik aus dieser Zeit hatte ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm, aber das, was ich bisher so "im Netz" gelesen habe, macht sie für mich interessant. Schönen Dank auch für den "Wüsten-Tipp". Habe mir sogleich die Homepage angeschaut. Das sieht zumindest versprechend aus. Einen Chinch-Stecker hatte ich in meiner "Buddelkiste", aber der paste nicht; war im Durchmesser zu groß. Daher dachte ich, es könnte aus den sechziger Jahren was anderes sein. Ich schau mich mal bei Conrad oder Reichelt um und besorge mir das Richtige. Dankeschön jedenfalls für die Tipps.

Werner aus dem Odenwald, vielen Dank für Dein Angebot. Ich habe Dir eine Nachricht geschickt. Dankeschön an Dich im Voraus.

Hallo Andreas, ich grüße Dich herzlich und hoffe sehr, dass es Dir gut geht. Ja klar, ich bin hier ständiger Zaungast im Forum, schaue also regelmäßig vorbei. Im Moment hatte ich den Elbia Saturn auf dem Basteltisch. Den habe ich erst mal zur Seite schieben müssen, da er nach dem Kondensatortausch zwar sehr schön die Mucke von meinem Handy über "TA" wiedergibt (guter Klang aus allen 4 LSP), ich aber keinen oder nur sehr schlechten Radioempfang habe. Da fehlt mir noch die Fachkenntnis, den Fehler einzukreisen. Zu diesem Radio stehe ich aber mit Chris in Verbindung.

Beste Grüße
Sven-Olaf
Zitieren
#6
Hallo Sven-Olaf,
das mit der Ausgangsleistung von 2x27W (2x30W) kann nicht stimmen. Mit 2xEL84 in Gegentakt und max. 300V sind pro Kanal normalerweise 15W, bei Oberkante Unterlippe maximal 18W machbar. Gegen die hohe Leistung spricht auch die Größe des Netztrafos. Das dürfte nach erstem Messen auf Deinem Foto ein EI84b sein.Der kann aber nur 75W Betriebsleistung übertragen. Allein die Heizleistung aller Röhren beträgt insgesamt schon 40W und obendrauf kommen noch die Anodenleistungen der 4 Endröhren von 4x9W. Da sind die Vorstufen noch gar nicht dabei.
Ich habe bei RM... nachgeschaut, da steht bei diesem Verstärker 30W als Gesamte NF- Leistung. Also nehme ich an, dass da 2x15W gemeint sind, was auch bei einem Röhren- Amp. schon ordentlich brüllt.
Für 25-30W braucht man schon 2x2 EL84 oder 2xEL34 pro Kanal.
Zitieren
#7
Hallo Sven-Olaf
Ich hab mal in einer Bedienungsanleitung nachgesehen und festgestellt, dass der Wolfram mal wieder richtig liegt.
Der Verstärker bietet bei Stereo 2 mal 15 Watt und bei Mono 30 Watt an 8 Ohm.
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
Zitieren
#8
Hallo Wolfram,

da hast Du recht. Das habe ich nicht richtig übernommen aus meinen Internetrecherchen. Korrekt ist wohl 2 x 15 Watt stereo - also zwei Speaker oder max. 30 W mono mit einem Speaker.

Schönen Dank für Deinen Hinweis und die Berechnung, wie ich da hätte hinkommen können. Insoweit reichen für diesen Verstärker wohl auch recht kleine Regalboxen aus. 6 oder 8 Ohm Impedanz, Leistung 20/30 Watt.

Grüße
Sven-Olaf
Zitieren
#9
Danke Werner, das war quasi zeitgleich ...
Zitieren
#10
Servus,
2 x15W ist realistisch bei dem Verstärker, als max. Leistung! Bei annehmbaren Klirrfaktor sind es aber 2x10W bis 2x12W, da ist bei der EL84 Gegentakt Schluss mit lustig. Mehr bekommt man nur mit 2xEL34.
Bei solchen Verstärkern muss man die Leistungsbandbreite in Abhängigkeit vom Klirrfaktor beachten. Da gilt nicht der grösste Bums. sondern bis wann der Klirrfaktor erträglich bleibt. Einigermassen sauber bleibt dieser Verstärker mit 2xEL84 bis ca. 8W, wenn alle Heiligen mithelfen. Gilt auch für alle anderen Verstärker mit 2xEL84 in der Endstufe.
Diese Leistungsangaben sind wie immer reine Augenwischerei, aber waren ein gutes Marketing Argument.
Gruss, Volker
Zitieren
#11
Hallo Sven-Olaf,

ein sehr schöner Verstärker!!
Aber kannst du mir einen einzigen vernünftigen Grund nennen, warum du die Elkos ersetzen willst? Hast du sie gemessen und sie sind fehlerhaft?

@ Volker: So pauschal kann man deine Aussagen nicht stehen lassen.
Nehmen wir als Beispiel die allseits bekannte Endstufe NF 2 von Grundig. Mit 2x EL 84 Gegentakt pro Kanal bringt sie eine Nennleistung von 2x 15 Watt. Bei dieser Leistung bleibt der Klirrfaktor im Bereich von 60 Hz bis 10 kHz unter 0,5 %, lediglich unter 60 Hz steigt der k leicht an, um bei 30 Hz bei 1,1 Prozent zu liegen. Diese Herstellerangaben von 1961 wurden von der "hifi-stereophonie" in einem Test im Heft Februar 1963 voll bestätigt - die k-Werte ergaben sich sogar bei 2 x 17 Watt.

Man könnte weitere Beispiele anführen. Sofern du mit "annehmbarer Klirrfaktor" nicht Werte im 0,0x-Bereich meinst, die für alte (und manch modernem...) Röhrenverstärker einfach unrealistisch sind, stimmt dein "2x10W bis 2x12W, da ist bei der EL84 Gegentakt Schluss mit lustig" nicht.

VG Stefan

VG Stefan
Zitieren
#12
Servus,
An diese Angaben glaube ich nicht einmal, wenn ich träume. Ich halte mich an die Angaben von AEG-Telefunken, Valvo und Philips die besagen:
11W in AB: 3% Klirrfakktor, 17W max in AB 4% Klirrfaktor. Realistische Werte, die durch eigene Messungen bestätigt wurden.
Quelle: Taschenbuch Röhren, Halbleiter Bauteile, AEG Telefunken 1974
           Telefunken, Röhren und Halbleiter, Technische Daten 1958
           Philips/Valvo Röhren Technische Daten, Handbuch 1961
           und wenn du willst, noch weitere Firmenangaben.

Veröffentlichungen in sogenannten Fachschriften sind für mich absolut nicht massgebend, vor allem nicht in der Hifi-Stereophonie. Gerade den NF2 habe ich mal nachgemessen, bei einer Leistungsbandbreite + - 0,5db von 30 Hz bis 15Khz kommen , wenn alle Heiligen mithelfen, mal so gerade 2x5W aus den Dröhntüten, aber das auch nur wenn man + - 3db Leistungsbandbreite als realistisch sieht bei den Winz Übertragern. Ein Frequenzgang von 60Hz bis 10Khz ist für Messungen völlig irrelevant, das ist quasi erweiterteTelefoniübertragung.
Um einen o.a. Frequenzgang mit annehmbarer Leistung zu erreichen, benötigt man Aü mit Kernen um M102.
"Reflex"-Kalle hat das einmal auf den Punkt gebracht: Um Leistung und annehmbaren Frequenzgang zu übertragen braucht es Eisen, Eisen und nochmals Eisen!
Gruss, Volker
Zitieren
#13
Hallo Stefan und Volker,

ohje, ohje, bei Euren Ausführungen "klirren" mir die Ohren Smiley53 ... Da seid Ihr die Profis. Ich bin da fachlich komplett raus. Allerdings: Die Informationen zur Leistung von Scotty und Volker ergänzen sich und erscheinen mir logisch. Insoweit gehe ich von 2 x 12 - max. 15 Watt Leistungsabgabe aus. Ich möchte mir passend zu diesem Gerät zwei passende (Regal-)Boxen kaufen. Auf der Rückseite ist mittig ein Umschalter mit wahlweise 6 oder 8 Ohm. Wenn ich mir nun zwei Boxen mit je 8 Ohm und 20W bis 30 Watt kaufe, dann ist boxenseitig eine höhere Leistungsaufnahme möglich als der Verstärker abgeben kann. Damit ist nach meinem Verständnis eine Überlastung ausgeschlossen, oder?

Das Klirren tritt doch erst dann auf, wenn ich die Lautstärke am Verstärker soweit aufdrehe, dass er am Limit läuft, oder Boxen ran hänge, die zu "klein" sind, oder?

Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir mein Vorhaben bestätigt oder ggf. korrigiert.

Stefan, zu Deiner Frage: "Aber kannst du mir einen einzigen vernünftigen Grund nennen, warum du die Elkos ersetzen willst? Hast du sie gemessen und sie sind fehlerhaft?"

Ich habe mir gedacht, dass das Gerät inzwischen etwas über 50 Jahre alt ist und aufgrund der sehr langen Lagerzeit im Hause meines Kollegen die Kondensatoren überkapazitär geworden sein könnten. Über die Qualität der Becherelkos und der kleinen grauen Freunde auf der Unterseite kann ich auf keine Qualitätserfahrungen zurück greifen. Ich könnte natürlich die Teile einzeln einseitig ablöten und messen. Ein entsprechendes Meßgerät habe ich da.

Mit dem kompletten Tausch beabsichtige ich, dass das Gerät wieder sein ganzes Klangpotential zur Verfügung hat. Wenn etwas dem entgegen spricht, bin ich für Tipps und Hinweise dankbar.

Beste Grüße
Sven-Olaf
Zitieren
#14
Servus,
Man muss unterscheiden, was messtechnisch ist und was du hörst. Ersteres ist objektiv nachweisbar, das Zweite ist rein subjektiv. Röhrenverstärker klingen anders als Halbleiter Verstärker, das liegt an dem Klirrspektrum das sie erzeugen, der Klirrgrad setzt früher ein, den hörst du aber nicht, da die Zusammensetzung der Harmonischen anders ist als bei einem Sandteilgerät. Für dich klingt das zwar noch sauber, dem ist aber nicht so. Erst wenn du ihn zum "klippen" bringst, ist es für dich nicht mehr angenehm. Sowas nannte man oder nennt man bis heute THD: Total Harmonic Distortion. Für viele klingen Röhrenverstärker daher angenehmer, der Einsatz der totalen Verformung des Frequenzganges geschieht weicher, ist aber vorhanden schon bei mittleren Lautstärken. Im Grunde ist ein Röhrenverstärker ein Anachronismus, heutige Sandteilverstäker haben wesentlich weniger THD und trotzdem ist der Klangeindruck für viele Leute rein synthetisch, trotz der Messwerte, die jeden Röhrenamp abgrundtief in den Schatten stellen würden. Aber die Hörgewohnheiten ändern sich auch, das System Hörquelle, Verstärker, Lautsprecher ist heute völlig anders als vor 20-30 Jahren.
Was die Kondensatoren betrifft: Wenn sie gut sind, ihre Kapazität haben, dann lasse sie drin, wenn sie erheblich abweichen, dann tausche sie. Du kannst leicht etwas verbessern, wenn du den Netzteilelkos und den jeweiligen Kathodenelkos Kondensatoren von 1-2 uf paralell schaltest, das muss man aber messtechnisch ermitteln, wo da das optimum liegt, es wirkt sich vor allem in der Wiedergabe der Höhen aus. Wir haben dazu zusammen mit HP und der hiesigen RAI umfangreiche Untersuchungen angestellt bei vielen Röhrenverstärkern in den 80-iger Jahren, da lässt sich etwas rausholen auch bei deinem Lafayette. Ich habe hier gerade einen Geloso Stereoamp auf der Werkbank mit 2 xEL84 in Ultralinear Schaltung der Aü. Paralell zu allen Kathodenelkos habe ich 0,47uf MKP gelegt und das Ergebnis ist deutlich hörbar.
Gruss, Volker
Zitieren
#15
@ Volker, zum vorletzten Beitrag: Klirrgrad in Datenbüchern sind ohne Gegenkopplungen in der Schaltung ermittelt., Weiter steig' ich da jetzt nicht ein.

@ Sven-olaf:
"Damit ist nach meinem Verständnis eine Überlastung ausgeschlossen, oder?" - Ja. Ich würde dennoch mit den Boxen noch eine Leistungsklasse höher gehen. 40 W sinus. Und achte auf einen guten Wirkungsgrad der Box. Das ist kein Qualtitätskriterium bei Lautsprechern, aber ein LS. mit 93dB macht mehr Lautstärke pro Watt Verstärkerleistung als einer mit 90dB, zur so als Beispiel.

"Das Klirren tritt doch erst dann auf, wenn ich die Lautstärke am Verstärker soweit aufdrehe, dass er am Limit läuft, oder Boxen ran hänge, die zu "klein" sind, oder?" Ja.

Ansonsten schließe ich mich, auch was die Elkos betrifft, voll an Volkers Ausführungen im letzten Post an.

Nebenbei noch: "überkapazitär" Das gibt's nicht. Fehlerhafte Elkos haben geringere Kapazitäten als sie sollen und/oder einen höheren Leckstrom. Letzterer wird von manchen Kap.-Messgeräten als erhöhte Kapazität misdeutet.

VG Stefan
Zitieren
#16
Servus,
Klar mit Gegenkopplungen kannst du alles gerade biegen, der Frequenzgang muss aber vorher schon in weiten Bereichen stimmen, die Gk korrigiert dann den Rest, endweder eine GK über alles oder eine speziell angepasste Gk mit Kondensator(en) und Widerständen auf den verwendeten Aü. Hauptsache, die Verstärkung der Vorstufe reicht aus, sonst treibst den Teufel mit dem Beelzebub aus. Wie man bei uns sagt: Ein volles Fass Wein und die Ehefrau betrunken, gibt es nicht.
Dann sind die Klirrgrade auch immer auf 1Khz bezogen, oder im alten 2-Ton Verfahren 800Hz-1Khz, da wird dann die Leistung gemessen. Aber wie ist die Leistung bei 50Hz und wie bei 15Khz? Was kommt da noch raus bezogen auf 1Khz?
Das ist wesentlich weniger, sowohl unten als oben. Ich beziehe mich bewusst auf den UKW Bereich, also 50Hz bis 15Khz und nicht auf breitbandigere Übertragung. Bei dem Lafayette  (wie auch bei anderen Verstärkern diese Epoche) wirst du bei 50Hz noch 6W haben, und oben (über 15Khz) vielleicht noch 5W ( bei gleichem THD). Da müssen aber alle Heiligen kräftig mitschieben, um diese Resultate zu erreichen. Klar, das die Sache bei 1Khz anders aussieht, da bekommst du mit jedem Verstärker traumhafte Messwerte.
Gruss, Volker
Zitieren
#17
Hallo Volker und Stefan,

ganz herzlichen Dank für die sehr interessanten Informationen und Hinweise. Die Kondensatoren werde ich prüfen und nur ggf. austauschen. Das dürfte kein Thema sein. Zu den von Volker empfohlenen klangtechnischen Verbesserungen insbesondere der Höhen bin ich fachlich/ persönlich und messtechnisch nicht in der Lage; auch wenn sich das alles ausgesprochen verlockend liest. Ich werde mir das im Schaltbild anschauen und versuchen nachzuvollziehen. Aber solche Feinheiten müsste mir ein Profi realisieren.

#Stefan: sehr guter, hilfreicher Hinweis zum Wirkungsgrad der Lautsprecher. Dankeschön. Das hilft mir bei der Auswahl.

Ich werde berichten.

Grüße
Sven-Olaf
Zitieren
#18
Hallo in die Runde,

Mark Twain soll mal zum Besten gegeben haben: "Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war." Naja, die Temperaturen sind im Moment noch nicht ganz so heiß und so ging es mit meinem Verstärker weiter. Zunächst habe ich die Becherelkos getauscht. 

   

Der erste Probelauf ergab ein ziemlich verzerrtes Klangbild. Ich hatte einen Tuner und einen CD-Player angeschlossen. Insbesondere der linke Ausgang/ Kanal klang hohl und hoch. Zudem fingen nach relativ kurzer Zeit gut sichtbar bei drei der vier EL84 die Gitter an zu glühen. Ich habe dann alle Elkos ausgetauscht. Sie hatten alle bis auf zwei nicht mehr die erforderlichen Kapazitäten.

   

Der Wechsel der Kondensatoren war eine primelige Angelegenheit - hatte ich so noch nicht. Offenbar wurden die Bauelemente zunächst mit dem Chassis und untereinander verdrahtet und dann verlötet. Teilweise war der überstehende Draht der Bauteile doppelt und dreifach um die Lötfahnen gewickelt und dann verlötet. Das Lötzinn selbst war auch von bemerkenswert Beschaffenheit. Teilweise musste ich 500 °C auf die Lötstation geben, um es zum Schmelzen zu überreden. Die Entlötpumpe habe ich irgendwann zur Seite gelegt. Naja, mit der erforderlichen Geduld hat dann alles gut geklappt. (Aber ich frage mich, womit 1968 die Japaner diesen Verstärker gelötet haben?)

Zwischendurch habe ich Probeläufe gemacht. 

   

   

   

Selectorschalter, Mode-Schalter sowie die Drepotis für Höhen, Tiefen und Lautstärke waren fest bzw. sehr schwergängig. Mit Kontakt/ Tuner spray sind sie wieder perfekt fit gemacht. 

Geduld und Aufwand haben sich allemale gelohnt. Der Verstärker spielt mit bemerkenswerter Klarheit sowohl Radio als auch CD-Spieler. Die Drehregler sprechen fein an, Selctor- und Mode-Schalter funktionieren sehr leichtgängig.

   

Morgen werde ich ihn den ganzen Tag noch Probe laufen lassen und den "Brummabgleich" vornehmen. Dafür sind an der Rückseite für den rechten bzw. linken Ausgang Trimmer "Hum Adj" vorgesehen. 

Wenn alles gut in Funktion bleibt, werde ich die Regalboxen dazu besorgen. Mir schwebt von Klipsch die R-41M oder 51M vor. Aber ich glaube, diese Kombination passt.

Grüße
Sven-Olaf
Zitieren
#19
Hallo Sven-Olaf 
Ich finde auch, ein super Teil...
Damit das auch möglichst lange so bleibt, würde ich ALLE Spannungen vom Schaltplan prüfen
(Einfach Minus vom Messgerät ans Chassis, Kopie vom Schaltplan zum Rumkritzeln daneben und Mess Mess Mess ... Huh und alle Werte in den Schaltplan eintragen)
Digitale Messgeräte zeigen ja auch negative Spannungen an...
Bei großen Abweichungen stimmt noch etwas nicht, oft schlechte Kondensatoren (Ein schlechter Kondensator verhällt sich einfach ausgedrückt oft wie eine Mischung aus Kondensator und Widerstand) und das ist bei so hochohmigen Wesen wie das Gitter unserer Röhren sehr schlecht.
Auch die Heizspannung und die Spannung an den dicken Elkos im Netzteil prüfen und nie Trafo auf 220 Volt stehen lassen sondern wenn möglich 240 Volt
War jetzt ne Kurzfassung, aber ich hoffe, der eine oder der andere kann damit was anfangen...
Sind alle Spannungen OK, zurücklehnen und Genießen...

Nette Grüße
Alfons
Zitieren
#20
Ich glaube ich weiß was du meinst mit "Ich habe dann alle Elkos ausgetauscht." Du meinst alle Wickelkondensatoren, die du als Elkos bezeichnest. Ein Kondensator 0,05µF ist kein Elko.

Naja, egal, es ist ja sehr schön geworden. Ein sehr schöner Verstärker. Mir tut nur im letzten Foto dein CD-Player leid, der wird den Hitzetod sterben wenn du den Verstärker an der Stelle belässt. Ein Verstärker gehört in einem Stapel immer ganz nach oben, erst recht ein Röhrenverstärker. Logisch, oder?

VG Stefan
Zitieren


Gehe zu: