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Detektorradio und Basteln mit Polytronic-Baukästen
#41
Hi, Ingo, es ist Axel sein Tread.
Gruß,
Ivan
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#42
... Ivan, mal ehrlich: Was soll diese Bemerkung ?? Was hat Dich denn geritten ???

Jetzt lesen wirs nochmal: Es ist ein .... *Trommelwirkbel*    V O R S C H L A G !
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#43
Hallo Freunde,

ich habe die Überschrift mal abgeändert. Denke so ist das richtiger.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#44
Hallo miteinander,

Ich wünsche zu so früher Jahreszeit erst einmal allen ein gutes neues Jahr - gute Gesundheit, sowie Erfolg im Leben.

Auch ich bin ein stolzer Besitzer eines "Polytronik - der junge Funktechniker" Baukastens. Zwar war dieser Baukasten lange, bevor ich geboren wurde, herausgebracht worden... doch
durch die Heutigen Möglichkeiten, an antike Schätze zu kommen, war es auch mir möglich, einen solchen Kasten zu bekommen - dieser ist auch in gutem Zustand.

Das Anleitungsbuch wurde gelesen, und hier und da ein Versuch durchgeführt. Verwunderlich fand ich die "Frequenz Sonderzuteilung"... die es erlaubt, einen Drahtgebundenen
Prüfsender auf 135KHz zu bauen. Ich habe aus Eigeninteresse dann versucht, herauszufinden, welcher Röhrenradio eine so tiefe Langwellenfrequenz "offiziell" empfängt... wurde
jedoch selbst bei den "Drahtfunk" Empfängern (welche noch tiefere Frequenzen empfangen können) nicht fündig. Klar, meine modernen Empfänger können "runter" bis auf ca. 100KHz,
aber die Zuteilung fand ich doch... sagen wir mal "interessant", denn was bringt es, wenn nur spezielle Radios das empfangen können?


Wie auch immer. Interessant sind natürlich auch die Versuche um die Empfänger für Langwelle und die Mittelwelle. Kurzwelle könnte theoretisch auch funktionieren, wenn man die Spulen Module ohne Kern verwendet... die Induktivität müsste dann hoch genug sein, um zumindest das 75m Band noch empfangen zu können... doch hier stößt vermutlich der verwendete Germanium PNP Transistor an seine Grenzen, sofern er als Audion oder HF Verstärker eingesetzt wird.


Leider ist die Verwendbarkeit des Baukastens (Empfänger) Heutzutage aufgrund der vielen Abschaltungen der Lang - und - Mittelwellensender nicht mehr so gut wie damals. Neu aufgeschaltete Sender mit kleinst Leistungen (z.B. Radio Eule mit 10W) sind oft zu weit weg, um von diesen sehr einfachen Radioschaltungen effektiv empfangen zu werden.


Aus einem anderen Projekt hatte ich noch Platinen übrig, und mir kam dann die Idee, die Platinen doch mal mit dem Polytronik Kasten zu kombinieren, um ihn ein wenig "Alltagstauglicher" zu machen.


Die Platine verfügt über 3 Funktionen, die nicht nur für den Polytronik Kasten gut funktionieren, sondern auch bei anderen Radios (Eigenbauten z.B. Audion) sehr gute Ergebnisse liefert.

1. Sie hat einen (breitbandigen) Mittelwellen HF Verstärker, der die Verwendung einer langen Antenne optional macht
2. Sie hat eine Konverterfunktion, und setzt Kurzwellensender nach Mittelwelle runter, so wird der Empfangsbereich ohne Eingriff in den Radio erweitert
3. Sie hat den "obligatorischen" Mittelwellen Modulator, der natürlich als solcher betrieben werden kann (guter Klang) aber auch sehr gut ist, um mal schnell einen Radio zu testen.


Meine "Lieblingsfunktion" ist die 2. ... die Konverterfunktion. Dabei "mischt" die Platine das Signal des Kurzwellensenders auf Mittelwelle. Der Empfang ist also "echt" "authentisch", und nicht von einem "lokalen" (Modulator, Prüfsender) vorgegebenem Signal abhängig. Ich war überrascht wie viele Deutschsprachige Programme es noch gibt. Radio-Rumänien, natürlich...
doch auch "Stimme der Türkei" und weitere Programme bieten ab und an deutschsprachige Sendungen an (Neben den obligatorischen auch aus Deutschland stammenden Sendungen auf
channel 292 der oft auf 6070KHz auffindbar ist, und natürlich auch empfangbar ist).


Ich habe mal ein kleines Video zu dem "Kasterl" gemacht, in dass ich die Platine, von der ich noch ein paar hatte, eingebaut habe. Für weitere Infos kann man die Videobeschreibung lesen.

Hier ist das Video auf meinem Kanal:

https://www.youtube.com/watch?v=Asn43-eo...e=youtu.be

Ich finde die Schaltung sehr nützlich, und auch bei anderen Baukästen funktioniert sie, und hat den Effekt, die sonst eher passiven Radioschaltungen sehr gut "zu aktivieren". Bei einem
anderen Baukasten ist mit dieser Schaltung "Radio DARC" so laut hörbar, dass es schon auf kleiner Lautstärke gerade so aus dem Lautsprecher "brüllt" (Stufe 2 von 8 oder so).

Wie dem auch sei, ich hätte 2...4 dieser Platinen noch "rumfliegen"... hätte jemand an so einer Platine Interesse? Mit Gehäuse, so wie "ein paar nützlichen Quarzen" würde ich sie für 25 Euro her geben. Das ist fair, wenn man den Materialpreis und den Arbeitsaufwand bedenkt. Wer Interesse hat, kann mir diesbezüglich eine Private Nachricht schicken...

Ich finde den Polytronik Kasten sehr gelungen... Allerdings habe ich das Problem, dass sich das Plastik verformt hat, und so sind die Module teilweise schwer einsteckbar... und noch schwerer entfernbar. Beeindruckend ist aber, dass die Komponenten nach so langer Zeit immer noch funktionieren.
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#45
Hallo,

coole Sache, auch Deine Basteleien! Hatte auch mal kurz ins Video reingeschaut...

Zu den 135kHz: Ich weiß nicht, ob diese Frequenz auch heute noch offiziell freigegeben ist, aber im Anleitungsheft (späterer polytronic ABC) wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, die "1. Oberwelle", also 2. Harmonische 270kHz empfangen zu können. Ich hab das noch nicht selbst probiert, aber bei dieser einfachen Schaltung dürften etliche Harmonische entstehen.

Wenn man die Warnhinweise durchliest und so wie ich mit 11.. Jahren etwas gewissenhaft unterwegs ist, kann man schon Respekt bekommen, zumal in dem polit. System war der angebracht... 
Allerdings muß man auch bedenken, daß das nur ein kleiner Oszillator ist, wie er in jedem Transistor-Radio werkelt. Solange man da keine Leistungsendstufe mit Antenne anschließt, kann da auch außerhalb der "erlaubten" 135 kHz (also beliebige MW...-frequenz) rel. wenig passieren. So mancher MW-Modulator... ist deutlich leistungsfähiger und da passiert auch nix, wenn mans nicht übertreibt.
Die Anleitung ist zumindest in meinem ABC-Kasten (Nachfolger Deines älteren Systems) insgesamt etwas dürftig, auch die Anweisungen zu den "HF-Generatoren".

Ansonsten stimmt es, die Empfänger waren etwas dürftig (kenn jetzt aber nicht alle des alten Systems, nur polytrinic ABC und Elektronik 1), heute macht sowas keinen Spaß mehr. Für einfachen Empfang des Ortssenders in den 80ern mit sehr viel MW gings schon als kl Erfolgserlebnis (abends etwas mehr Sender aber nicht wirklich trennscharf) aber so richtig doll wars nicht. Im "ELEKTRONIK 1" gabs dann bessere Schaltungen, aber alle ohne Rückkopplung.
Die Spulen waren auch nicht so hochwertig (keine HF-Litze, auch wenn es so aussah, jedenfalls beim "polytronic ABC".
Die Antenne stets direkt am Schwingkreis, Koppel-C nur bei ELEKTRONIK 1, das muß schiefgehen...

Was aber gut ging in meiner Erinnerung von späteren Basteleien (um 2000 rum): KW mit Rückkopplung, da hab ich mir die Spulen aus Klingeldraht selbst angefertigt, mit Ferritstab geht dann auch Rückkopplungwicklung. Ankopplung der Antenne über Koppelwicklung (eher hochinduktiv, bei KW ist aber auch niederinduktiv (wenige Windungen) denkbar und wird wohl in Radios so gemacht. Mit einer unabgestimmten HF-Verstärkerstufe vor dem Schwingkreis noch besser...
Es gab auch eine Schaltung aus dem SCHUBERT "Das große Radiobastelbuch", dazu gibts hier einen Strang, der Empfänger ist überragend gut für einen Geradeausempfänger...

Die HF-Transistoren würde ich durch andere beliebige Ge-UKW-Typen aus alten Radios, AF..., ersetzen, sehr gut gehen auch russische GT322(B1) oder sogar der sehr gute UKW-Mesa-Typ GT313. Die originalen waren bestimmt nur minderwertige "Basteltransistoren", gerade bei den frühen Kästen vermute ich das.

Alles nur Anregungen, die Konvertergeschichte gefällt mir gut.

Gruß Ingo
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#46
Ich kenne diese Kästen eigentlich nur aus der Schule.
Das waren dann tatsächlich nicht eben die besten Erinnerungen.

Was mich immer daran des Todes genervt hat, waren die ewig immer ausgeleierten "Klemmverbinder" an den Kabeln.
Das sorgte immer wieder für Verdruß, weil es keinen Kontakt gab und die Verbinder einfach nicht an den runden Hülsen hielten.
Wer sich das so nur ausgedacht hat und der Meinung war im Schulbetrieb hält das?
Lag wahrscheinlich auch daran, das die Schüler nicht genügend sorgsam genug damit umgingen?
Seit der Zeit stehe ich definitv in der Elektronik nur noch auf Lötverbindungen und bin mit
solchem Klemm- Steck- Kram grundsätzlich auf soliden Kriegsfuss.

Grüße

Karli
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#47
...ja, das ist neben dem zerbrechlichen Polystyrol ein großer Nachteil.

Das war eben DDR, hätte man die Leitungen ordentlich vercrimpt, hätte... Da fehlte es an den Maschinen, ich bin immer wieder begeistert, was da seit vielen Jahren geht !

Die Verbindung ansich war nicht so schlecht, nach den vielen Jahren muß aber das Silber gereinigt werden.

Ich hab mir einen Großteil Leitungen verlötet, die Leitungen selbst durch etwas dickere flexible Schaltleitung ersetzt, war schon eine Arbeit, aber damit gehts deutlich besser.

Für den Schulbetrieb war das System zu empfindlich.. Aber grundsätzlich ist das für mich eines der besten Baukastensysteme, vom Grundgedanken her: Man kann die Bauteile wie im Schaltbild auf der Platte anordnen, sie und die Schaltungsstruktur ist sehr gut sichtbar, der Auf- und Abbau geht sehr fix, kein Verschleiß im Gegensatz zu Klemmfedersachen...
Allerdings gewinnt trotzdem das PHILIPS-System mit der Möglichkeit des Aufbaus eines Fernseh-Empfängers (teils mit Modulen, aber immerhin!).

Gruß Ingo
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#48
ELEK,

Heute gibt es eine Allgemeinzuteilung für Frequenzen (auch Langwelle) auf denen induktives senden erlaubt ist. Da ist es sicher möglich, dort zu senden, solange man keine "kapazitive", also eine Langdrahtantenne anschließt, und nur die Abstrahlung der Leitungen bzw. überwiegend der Spule mit dem Kern benutzt.

Das war damals, etwas nach 2015, relativ ein Thema. Die Leute wollten ihre Radios weiter versorgen, aber anders, als z.B. in den Niederlanden oder USA gibt es hier nach wie vor keine offizielle Erlaubnis, einfach "drauf los zu senden" mit einer Drahtantenne. Was es jedoch gibt ist eine Verfügung, die gewisse Feldstärken im Bereich der Magnetischen "H-Felder" erlaubt...

Übersetzt bedeutet dies, dass: Wenn man einen kleinen Lang oder Mittelwellensender baut, das Signal jedoch z.B. über eine Ferritantenne aussendet, ist es in Ordnung. Hierzu fand ich viele
"Statements", in welchen BNETZA Mitarbeiter diese Art der Aussendung erlauben, teilweise sogar selbst Experimente machten, um eine Referenz herzustellen "Ein Sender mit 10mW Leistung ist - wenn er in eine Drahtschleife mit 1m Durchmesser ohne Anpassungsnetzwerk sendet - noch unter den erlaubten Grenzwerten".

In der Praxis ist es so, dass es noch "okay" ist, wenn man magnetisch abgestrahlte Funksignal in 10m mit einem empfindlichen Radio noch schwach empfangen kann. Bedeutet: Wenn man so 1...2m weit sendet ist es völlig legal.

Auch ich habe dann der BNETZA eine Mail zukommen lassen, und explizit nach diesem Thema gefragt. Dort wurde es auch "ist erlaubt" kommentiert mit dem interessanten Zusatz, dass es sich ja um eine "SRD Aussendung" handle, und keine "Rundfunkaussendung", wodurch die "Rundfunk Richtlinien" nicht gültig wären. Mit SRD Aussendung (das wurde auch erklärt) ist gemeint, dass es sich um die individuelle Versorgung eines Radios handelt "Tonübertragung auf ein antikes Radiogerät", und keine an die Öffentlichkeit gerichtete Aussendung.

Es gibt auch für Kurzwelle diese Grenzwerte... jedoch muss dann auch der Radio magnetisch empfangen, da die Kopplung von "induktivem Signal" auf eine Teleskopantenne aus eigener
Erfahrung heraus sehr schlecht ist. Tatsächlich gibt´s aber hier und da Kofferradios, die Kurzwelle mittels Stabantenne empfangen, da ginge das dann wieder.

Modulatoren sind also Heute "mit Limits" (keine kapazitive - Drahtantenne - anschließen) tatsächlich auch hierzulande erlaubt.


Mit der Übertragung auf 270KHz - das wird sogar im Original Anleitungsbuch erwähnt, doch dann ist die Frage halt: Warum haben sie nicht gleich 270KHz erlaubt ...?

Ich habe den Prüfsender mal aufgebaut, er funktioniert "okay-gut". Durch das herausschrauben des Kerns sendet er natürlich auch im "normalen" Langwellen Frequenzbereich.

Den Baukasten umzubauen ist halt "naja". Natürlich kann man ihn erweitern, aber wo ist das Limit? Den Transistor durch einen besseren tauschen? Dann kann man auch gleich noch selbst Module anfertigen, und richtig aufwendige Radios bauen. Es ist eher interessant, bei Baukästen eigene Schaltungen zu "erfinden". So habe ich z.B. mit dem Kosmos Experimentierkasten einen Audion-Radio gebaut. Dieser ist bei dem Modell im Original nicht vorhanden, kann aber durch Umstrukturierung der Bauelemente realisiert werden (ohne selbst zusätzliche Bauteile beizugeben). Selbst ein UKW Pendler ist möglich mit dem Baukasten.

Klar, wenn es darum geht, selbst etwas zu lernen, ist die Erweiterung des Kastens richtig und sinnvoll, aber Heutzutage reden wir ja eher vom "Sammlerwert" der Baukästen.


Ich hatte mehrere Video-Takes gemacht, und so gegen 17:45 war mit der im Video vorgestellten Schaltung auch der Empfang von ein paar Mittelwellensendern trotz "Indoor" 6m Antenne möglich. Im Ohrhörer dürfte man sie nicht gehört haben, dafür sind sie zu schwach gewesen... aber mit dem Verstärker (Ton) waren sie zumindest verständlich aus dem Lautsprecher zu hören.

Zum Konverter: Der ist wie gesagt im Angebot. Ich würde dann auch eine ordentliche Anleitung schreiben und ausdrucken, und das Gehäuse noch beschriften. Bei Nichtgefallen kann der Konverter natürlich zurückgegeben werden. Mir selbst reicht eine Platine bzw. ein "Kästchen" ja, aber ich habe von einem vorherigen Projekt eben noch 3 Platinen übrig...

Karli:

Meine Konstruktion mit "Lötzinn Verbinder" war nicht optimal. Ich musste immer wieder die Schrauben nach ziehen, da sie sich selbst gelöst haben (da das Zinn weich wurde). Es hat tatsächlich Stunden gedauert, von "beginn des Videos - Vorbereiten" bis "Video filmen". Daher hatte ich einfach keine Zeit, die originalen Steckverbinder zu nutzen. Ich denke, wenn man es
richtig aufbaut, ist es schon so, dass die Kontakte sicher sind... denke aber auch das durch sehr oft auf und zu schrauben die Stecker zusammengepresst werden, und die Verbindungen nicht mehr so gut halten, wie im Neuzustand des Systems. Mir ist bekannt, dass es auch Baukästen für die Schule gegeben hat, die eben von diesem Hersteller sind. Selbst erlebt hatte ich etwas vergleichbares auf der Berufsschule, denke aber, dass es ein anderer Hersteller war, denn die Bauelemente waren ein Stecksystem und sie waren in Plastik Gehäusen.


ELEK (erneut)

Der Baukasten ist solide, die Aufbauten sind einfach, und er vermittelt Grundwissen über die Schaltungstechnik. Persönlich habe ich momentan aber einen anderen Baukasten als "higlight" wenn es um Lernen und Erklären geht - nämlich - einen Baukasten von 1976 von "Franzis / Busch" (wohl eine Zusammenarbeit). Dieser Baukasten ist sehr Theorie fixiert, und hat auf dem Karton (Cover) auch so eine Aufschrift wie "Die Ausbildung für Morgen" (genau weis ich es nicht mehr, da ich schweren Herzens den Karton wegen seiner Größe entsorgt habe... und den Baukasten sowie Werbezettel und alles behalten habe aber der Karton kam weg da er sehr groß war). Was mir an dem Kasten so gefällt ist der Fokus auf die Schaltungen an sich. Der Versuch selber wird relativ kurz beschrieben, da die Versuche idr. auch schnell duchgeführt sind... ein größerer Teil der Anleitung beschreibt jedoch im Detail, wie die Schaltung funktioniert, jeder Widerstand wird beschrieben (kann man so sagen). Auch die Schaltpläne sind aufgegliedert, und die einzelnen Funktionen beschriftet. So hat man nicht nur einen Gesamtschaltplan, sondern z.B. bei den üblichen Versuchen "Polizei Sirene" ist der Plan aufgeteilt, und die Schaltungsteile so wie ihre Funktion kurz beschrieben.

Der Kasten ist auch für ein höheres Alter angesetzt, nicht die üblichen "8-12" wie z.B. viele Kosmos Kästen, und das Level, auf dem Schaltungen erklärt werden, erinnert tatsächlich eher an eine Ausbildung, als an einen "verspielten" Baukasten wie den Kosmos XN1000 mit seiner Geschichte um den Professor und den Roboter... oder noch älter, der "X1000" mit den "Ducktales" und "Daniel Düsentrieb" als Charakter der Hauptgeschichte, in welcher elektronische Schaltungen gebaut werden, die an die Geschichte angepasst sind. Ich sammle / besitze einige Baukästen, aber bei weitem nicht alle... das nimmt einfach zu viel Platz weg, da ich auch andere Geräte sammle.
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#49
Hallo Stefan und Mitleser,

(05.01.2024, 18:45)Stefan02 schrieb: Ich finde den Polytronik Kasten sehr gelungen... Allerdings habe ich das Problem, dass sich das Plastik verformt hat, und so sind die Module teilweise schwer einsteckbar... und noch schwerer entfernbar. Beeindruckend ist aber, dass die Komponenten nach so langer Zeit immer noch funktionieren.

Ja, die Alterung / Verformung der Teile ist schon ein Thema. Aber wenn man die schwergängigen Bauteilträger nicht ganz so tief steckt und sie vor allem von unten wider herausdrückt, geht das.
Schlimmer finde ich da die schwarz angelaufenen Kontakte. Da glüht der Glasfaserpinsel… Wink
Aber es soll auch mit einem Radiergummi sehr gut gehen.
Die ausgeleierten Klemmen sind nervig, die lassen sich kaum wieder zusammen kriegen, einfaches biegen hilft da wenig, mit zwei kleinen Zangen geht da bissel mehr.

Ich habe mir in der Bucht ab und an mal Bauteilkonvolute nachgekauft, auch Tütchen mit neuen Kabelklemmen und vielen Kabeln. Wichtig waren mir auch Spulen in ordentlichem Zustand.
Daraus habe ich mir dann das Beste herausgesucht und den ABC Kasten damit bestückt.
Der Rest ist aber auch sortiert und wird benutzt. Mit dabei waren auch fast alle Teile aus dem „Elektronik 1“. Da fand ich die Karten recht praktisch die man auf die Lochplatten auflegt und nach ihnen verdrahtet.
Ein nachgekaufter kompletter Kasten „Elektronik 6“ hat auch einiges für die Röhrenbastelei passendes zu bieten, z.B. kleine Kondensatorwerte und ein 1 Megaohm Poti.

Mittlerweile habe ich auch noch einen Bauteilträger für eine 9-polige Röhrenfassung gebastelt, das erweitert die Röhrenbastelei mit dem Kasten um einiges. Jetzt sind z.B. 0-V-1, oder Verstärker mit ECL.. möglich.


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#50
Hallo,

Stefan02, Dank Dir sehr für diese umfangreiche Antwort ^^ Hab sehr interessiert gelesen...
Ich kann soweit alles nachvollziehen, im Detail bin ich an einigen Stellen noch nicht 100% überzeugt, aber das kann noch werden.

Nach meinem Verständnis des kleinen Textes i d Anleitung "war" die Frequenz 135kHz in der DDR offiziell freigegeben für Experimente mit kleinen Spielzeugsendern wie in diesem Baukasten, die aber natürlich auch nicht stärker ausgelegt werden durften als angegeben.
Die Freigabe bezieht sich also nur auf die unvermeidbare, ev. störende Wellenausbreitung.
Und die Freigabe, zumindest im Baukasten, beschränkt sich a m Sicht nicht auf die magnet. Komponente, aber trotzdem ist das bei LW mit niedrigen Frequenzen ein Punkt ! Wenn Du sagt, die detaill. Infos beziehen sich auf die magn. Komponente, ist das neu für mich und ich nehm es erstmal zur Kenntnis, ich hab keine andere Info..

Kurz dazu, weil Du den richtigen Punkt magnetische/elektrische Komponente angesprochen hast (nur Wiederholung allg. will Dich nicht "belehren" ^^ zumal ich einschätze, daß Du das weißt):

Bei der Ausbreitung von elektromagn. Wellen entstehen ja stets beide Komponenten (S = E x H (E "kreuz" H, alles Verktoren), also der Leistungsvektor (Pointingvektor) ist das Kreuzprodukt der elektrischen und magnetischen Feldvektoren und entspr. eben einer elektrischen Leistung ähnlich P = U mal I), große Sender senden zunächst nur die elektrische Komponente der Welle (hohe Spannung an einem Dipol..Halbdipol=Sendemast... komplziertem Gebilde, siehe youtube "Telefunken - ein Rückblick", eine sehr schöne Reportage by the way)), in Abhängigkeit der Wellenlänge hat man dann wie bei einer Papierschlingenkette irgendwann auch den magnetischen Feldanteil (Fernfeldbedingung! Sobald man nicht mehr unterscheiden kann ob E oder H..).
Deine Gedanken beziehen sich wahrscheinlich auf den Nahfeldanteil, der bei LW innerhalb der Wellenlänge noch gut definiert ist im Gegensatz zu KW...VHF): Bei niedriger Langwelle ist die Wellenlänge so groß, daß bei kleiner Leistung der erste elektrische Anteil garnicht mehr oberhalb des zulässigen Störgrenzwertes liegt, d.h. wenn man magnetisch anfängt (Deine Drahtschleife), dann ist in der Entfernung x, wo der elektrische Anteil entstehen würde, bereits die Leistung so niedrig, das nix stört... fernfeld ist also "sauber" alles soweit nachvollziehbar !)

Mit dem Baukasten würde man allerdings vorrangig die elektrische Komponente abstrahlen, zB. bei zu langer Verbindungsleitung zum Radio, die als (unabgestimmte) Antenne wirken könnte.

Eine Teleskopantenne kann aus meiner Sicht mit der magnet. Komponente nichts anfangen, dazu braucht es schon eine magnet Antenne) Rahmen.. oder Ferrit... oder sogar die Schwingkreisspule selbst).

Soweit nur dieser Punkt mal erwidert-diskutiert (wird sonst zu lang), sehe ich das richtig oder kannst Du dem zustimmen ?

*

Bauteile ersetzen:
Wie man den Baukasten nutzen möchte, ist natürlich vom Anwender abhängig, der eine möchte noch brauchbare Schaltungen realisieren, der Andere den Originalzustand erhalten, ich gehöre zwar zu Ersteren, hab aber an viele Bauteile so viele Erinnerungen ("emotionale Feldkomponente"), daß ich sie auch möglichst im Originalzustand belassen möchte, ist aber trotzdem schon so einiges ausgetauscht worden...

So ähnliche Unterschiede gibts ja auch bei den Radiobastlern: Einige machen sich unheimlich Mühe bis hin zu vergilbtem Papier... find ich sehr rührig und schön und bin begeistert über die Ergebnisse !! Das hat schon was von Modellbau. ... Ich bin trotzdem eher der technische Pragmatiker, mich stören keine bunten WIMA-Blöcke in alten Radios (50er...60er...), bei einem Radio vor 1930 würde ich ggf. auch eine aufwendigere Restauration machen... also doch hybride Vorgehensweise je nachdem.. ^^

Die Transistoren in den (v.a. frühen) Bauikästen sind aber bis auf Ausnahmen alles Basteltypen (außer bei ABC, das waren typisierte ... und im ELEKTRONIK 1 gab es mnchml einen typisierten GT313...), die Basteltypen sind m. Erf.n oft nicht so gut, deshalb würde ich die schon tauschen, wenn ich noch mit dem Kasten arbeiten möchte, ist ja minimal-invasiv möglich (Anschlußdrähte abschneiden, ggf mit Fassung...), aber auch der Originalitätsanspruch ist vollkommen nachvollziehbar, wenn man mit den ggf. Einschränkungen leben kann... will.

Gruß Ingo
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#51
Mit den Klemmen hatte ich noch nie Probleme gehabt. Sind die mal zu weit geöffnet, werden die mit einer Zange an der richtigen Stelle nach leicht gedrückt.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#52
...genau so, Frank, zudem kann man den vorderen Bereich mit einer kleinen Rundzange richten.

Es gibt leider ältere Ausführungen mit magelhafter Feder-Eigenschaft des Metalls, trotzdem geht es meistens..
Bei stärkerer Korrosion (wieder eher die älteren Kontakte, neuere wie auf dem Foto sind sehr gut beständig) kann man mit einer kleinen Rundfeile wenigstens den Kontaktbereich blank machen, dort fehlt dann zwar die Beschichtung, das geht aber eine Zeit lang.

Und vor Allem sollte man die Drähte hinten an die Kontaktfedern anlöten, das Problem mit Übergangswiderständen in dem Bereich ist damit nachhaltig Geschichte.

Gruß Ingo
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#53
Wir als Schüler bekamen damals natürlich zum Aufbau 
der Schaltungen keine Zange zum reparieren der ausgeleierten 
Kontaktfedern oder Lötkolben, dafür war auch gar keine Zeit.  
Nur mit den Fingern zusammenbiegen, ohne Werkzeug, ist das 
jedenfalls nicht zu lösen gewesen.

Ich denke diese Federkonstruktion war eine Fehlkonstruktion, 
da diese definitiv nicht auf die Dauerhaftigkeit, wie im Schulbetrieb 
erforderlich gewesen wäre, ausgelegt wurde.

Das Material der Kontaktfedern ist offenbar ungeeignet, 
deutlich zu dünn und zu schmal und hat einfach zu wenig Federwirkung.

Grüße
Karli
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#54
...ja, Karli, wie ich schrieb, die ALTEN Ausführungen. Die Federkontakte in Franks Foto kennen weder Korrosion (meine sind auch noch blitzblank nach über 40 Jahren), noch zu wenig Federkraft---Kontaktgüte, die sind stark verbessert, vergleichendes Foto auf die Schnelle:

   

Hier erkennt man den Unterschied ganz gut:

- rechts wie in Franks Bild gezeigt die neuere Version des Federkontaktes, bei guter Behandlung korrosionsfrei, gutes Federmaterial

- links dann die ältere Variante "Corrodydoodle", also aus dünnerem, schlechter federnden und korrosionsanfälligem "Büchsenblech", notfallmäßig hingebogen, das Originalbiegungsmuster war zT unbrauchbar
(man erkennt beim Heranzoomen die rel. blanke Kontaktfläche in den inneren Rundungen, das hab ich wie gesagt brutal mit der Schlüssel-Rundfeile realisiert, Ultraschallbad...Silberreiniger wäre eleganter gewesen, who cares, geht auch so sehr gut !

Wenn man an die neuere Variante die Drähte (flex. Leitungen) anlötet, kennt diese Verbindung keine Schwächen mehr !

Gruß Ingo
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#55
Genau so ist es. Ingo. ! Thumbs_up
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#56
Hallo und ein gesundes neues Jahr

Ich kann mich noch erinnern, daß mir meine Eltern einen frühen Polytronik-Kasten geschenkt hatten (lang ist's her), bei dem die Anschlußterminals noch aus Messingklötzchen mit 2 M3 Schrauben und einer Querbohrung   (eine hielt das Klötzchen am Polystyrol, die andere schraubte die Drähte in der Querbohrung fest). Da war gute Verbindung garantiert.
Meiner Erinnerung nach, war auch nur 1 Germanium-Transistor drin. Damit fing alles an und ich war mit dem HF-Bazillus infiziert.

Viele Grüße  Peter
Die Deutsche Sprache ist FREEWARE, du darfst sie ohne Einschränkungen verwenden.
Die Deutsche Sprache ist nicht OPENSOURCE, du darfst sie nicht nach deinem Gutdünken verändern!
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