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Abbeizer selbst herstellen
#1
Hallo

Wie ihr sicherlich alle wisst ist das abbeizen von Gehäusen weder wirklich einfach noch angenehm.

Die heutigen abbeizer sind teuer und die Wirkung hält sich leider sehr in Grenzen.
Mit natronlauge ablaugen ist zwar effektiv aber auch gefährlich was ich gern vermeiden würde.
Auch muss man die Lauge anschließend neutralisieren.

Da die radiogehäuse häufig mit einem nitrozelluloselack überzogen sind bietet sich natürlich dafür nitroverdünnung oder waschverdünnung an.

Das Problem an der Sache ist nur das diese Verdünnung sehr dünnflüssig ist. Sie läuft einfach herunter.
Worüber ich im net nichts finden kann ist folgendes:
Ich möchte die Verdünnung eindicken so das sie wie ein abbeizmittel pastös wäre.

Ich war bereits ein wenig am experimentieren damit. Mir wurde geraten tapetenkleister zu nehmen aber  der Kleister löst sich weder in Pulver noch als fertigkleister in der Verdünnung auf und setzt sich einfach am Boden eines Gefäßes ab.

Weiß vieleicht jemand von euch ein Mittel um nitroverdünnung passend einzudicken?

Mit freundlichen Grüßen, günterantonius
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#2
Hallo 

Ich nehme Putzlappen , lege diese auf das Teil ( oder wickel es ein , Pullover etc. ) von welchem ich den Lack entfernen möchte , dann giesse ich die Verdünnung über die Putzlappen , packe alles in einen grossen Kunststoffsack und verschliesse diesen , warm stellen ( gut belüfteter Ort ) . 

Nach einer halben Stunde nehme ich den ab / angelösten Lack ab .
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#3
Ja so ähnlich mache ich es auch aber wie man die Verdünnung einfach eindicken kann weißt du auch nicht?
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#4
Nee , habe ich mir noch keine Gedanken drum gemacht weil ich darin keine Notwendigkeit sehe .
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#5
Ja natürlich geht es auch so aber mit den Lappen braucht man einiges an Verdünnung wie ich finde. Und vieleicht sollte man dabei auch an die Umwelt denken.
Ich nehme bisher grüneck abbeizer welchen ich mit etwas Verdünnung verstärke. Mit den Lappen habe ich aber auch schon gemacht. 
Ich bedecke das danach mit dünner Folie welche von selbst sozusagen festklebt.

Aber in einen wärmeren Raum stellen habe ich noch nicht, im Sommer ist’s ja unnötig aber jetzt im Winter eine sehr gute Idee.

Ich denke schon lange das es irgendwie gehen muss. Die Hersteller von abbeize machen das ja auch und nehmen diverse Verdünnungen, Laugen und verdicken das! Nur wie? Natronlauge kann man mit Kartoffelstärke verdicken soweit ich weiß aber Lauge macht mir Angst. Der abbeizer ist ja auch nicht grade billig! Vieleicht geht Kartoffelstärke ja aber auch bei Verdünnung aber vorstellen kann ich’s mir nicht?

Ich denke dabei nicht nur an radiogehäuse sondern auch allgemein Möbel entlacken.

Mit freundlichen Grüßen
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#6
Warum macht dir Lauge Angst?  Praktisch alle Reinigungsmittel sind alkalisch.
Kleister kann natürlich nicht funktionieren da er wasserbasiert ist, so wie alkalischer Abbeizer auch.
Verdünnungen kann man allenfalls mit Wachsen, Paraffinen oder Naphthalin eindicken. Sinn macht das aber keinen weil man sich dann besser gleich einen lösemittelbasierten Abbeizer, statt einen alkalischen kauft. 
So ganz verstehe ich die Problematik nicht. Ein Liter Obi Abbeizer kostet unter 10 Euro. Dick einstreichen, über Nacht in einen Müllsack packen, am nächsten Tag abspachteln, die Reste mit Zewa abreiben, anschließend waschen mit Aceton und fertig.
Angesichts des Aufwandes für den Neuaufbau des Lacks, ist das Abbeizen nun wirklich das kleinste Problem.

Gruß,
Achim
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#7
Laugen macht mir deshalb Angst weil man dadurch sehr schnell vor allem erblinden kann! Ein Spritzer auf die Hornhaut des Auges und es ätzt das Augenlicht davon.
Auch kann man sich damit die allerschwersten Hautverletzungen zuziehen.
Lauge ist aggressiver als Säure.

Auch mit schutzausrüstung habe ich da einfach Angst vor.

Leider taugen die abbeizer heute nicht mehr so viel wie früher, sind aber auch ungefährlicher.
Abbeizer sollen ja fast jede Art Farbe lösen können. Das mögen sie ja wohl können aber leider nur mangelhaft.

Wenn ich nitroverdünnung so pastös wie abbeizer hätte würde er wohl nur ähnliche Lacke lösen können aber das dann vieleicht auch sehr gut. Und es wäre sehr viel preiswerter. 
Da die meisten Radios nitrolackiert sind wäre das wie ich finde eine gute Sache.

Mit freundlichen Grüßen
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#8
Ja, man weiß ja von Millionen erblindeter Schreiner.

Was sind denn das für Experimente? Kauf dir eine Flasche Abbeizer und gegen die Angst ne Schutzbrille für die Augen. Wenn das noch zu arg ist, lass es jemand Anderes für die machen oder bleiben.

VG Stefan
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#9
(05.03.2020, 00:25)Günteranton schrieb: Laugen macht mir deshalb Angst weil man dadurch sehr schnell vor allem erblinden kann! Ein Spritzer auf die Hornhaut des Auges und es ätzt das Augenlicht davon.
Auch kann man sich damit die allerschwersten Hautverletzungen zuziehen.
Lauge ist aggressiver als Säure.

Echt?
Mit Natronlauge hab ich als Kind "gespielt" (ok, als Jugendlicher in meinem Chemielabor)
Gegen Spritzer gibts Schutzbrillen, Handschuhe und alte Klamotten.
Vor Schwefelsäure hab ich mehr Angst!
Gruß,
Uli
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#10
Hallo Freunde,

bitte verbessert mich, wenn ich hier falsch liege. Ablaugen mit Natron ist keine gute Idee. Bei Massivholz wird die Holzstruktur sehr rauh. Ich hatte das mal mit Stühlen machen lassen. Hinterher hatte ich die dann verschenkt.

Auch gehe ich nicht davon aus, dass dieses Verfahren bei funiertem Holz angebracht ist. Das Zeug ist doch recht aggressiv. Ich vermute, das wird das Furnier anlösen. Was man so an Arbeit spart, wird man evtl. beim wieder Herrichten der Hölzer benötigen.

Aber wie gesagt, ich habe das selber noch nie angewandt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#11
(05.03.2020, 02:21)Andreas_P schrieb: Aber wie gesagt, ich habe das selber noch nie angewandt.

Ich auch nicht. Bisher hab ich noch alles mit Nitroverdünnung weg bekommen Smile
Mit der "Lappen Methode" braucht man keinen halben Liter (hab noch nie gemessen, ist aber immer noch reichlich drin in der Dose, evtl brauchts auch nur 2-300ml) und wischt den ganzen Schmodder einfach weg.
Meine Erfahrungen mit Abbeizer waren dagegen bisher immer traumatisierend - bei mir beizt der einfach nix ab, wahrscheinlich bin ich zu blöd dafür.
Gruß,
Uli
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#12
Hab schon viele Gehäuse mit dem Obi Abbeizer abgebeizt und das hat gut funktioniert. Denke der ist schon auf alkischer Basis.
Warum auch Experimente machen wenn es Fertigprodukte gibt von denen man weiß dass sie funktionieren.

Säure oder Lauge - die Gefährlichkeit ist immer eine Frage der Konzentration. Die gängigen Konzentrationen sehe ich nicht sehr kritisch. Echt heftig sind Flußsäure und 30% iges H2O2. Da kommt man  als Privatperson aber auch kaum ran.

Gruß,
Achim
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#13
Ich melde mich erst jetzt, nachdem hier so einiges geschrieben wurde.
Andreas hat es sehr trefflich angedeutet.
Radios sind Furniert !!!!
Wenn ir da stundenlang mit getränkten lappen das Holz einweicht, wird sich irgend wann auch das furnier vom träger ablösen.
Am besten den billig Beizer über nacht einwirken lassen. Er funktioniert, ist aber langsamer.

Fliessendes Wasser beizt mit der zeit ganze Berge ab.

Meine erfahrung wahr bis jetzt positif, ich habe auch nur an warmen tagen hier in Spanien abgebeizt.
Ich musste lediglich drauf achten das mir das Gel nicht auf der oberfläche eintrocknet, den ich verwendete keine tüten
Machte alles im freien und in Badehose.
Gab es irgend wo einen spritzer hat es gejuckt, und der gartenschlauch hat sofort abhilfe geschaffen.
Bei gel muss man nicht auf speziellen augenschutz achten wenn man brillenträger ist. Ansosnten gibt es abhilfe gleich in einem anderen Regal vom Baumarkt. Schutzbrillen sind immer empfhelenzwert. Nicht nur zum beitzen.
Auch zum ausblasen, bohrer schleifen etc.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#14
Was ist eigentlich "der OBI Abbeizer"? Ich finde nur Artikel von Molto, Decotric, Bondex, Clou, Knauf wenn ich nach Abbeizer oder Anlauger bei obi.de sehe.

Bernd
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#15
Nach dem abbeizen wasche ich die Gehäuse mit warmen Wasser und Spülmittel ab , das muss natürlich zügig gemacht werden , danach wird das Gehäuse abgerieben und gut ist .

Dann stelle ich es an einem warmen Ort , dort kann es dann durchtrocknen .

Bis jetzt hat sich noch kein Furnier gelöst , es sei denn es war gewollt .   Wink
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#16
@ klarzeichner, es gibt eben keine erblindeten Tischler weil wir darin ausgebildet wurden genau wie du in deinem Fach!

Wenn es um die Sicherheit geht verstehe ich solche Kommentare wirklich nicht?
Oder meinst du das nur elektrischer Strom gefährlich sein kann?

10% natronlauge ist wirklich nicht lustig wenn es ins Auge geht.

Mit freundlichen Grüßen
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#17
Hallo, zum Thema Lauge: Man muss sich der Gefahren bewusst sein wenn man mit chemischen Stoffen oder physikalischen Eigenschaften hantiert. Nur so viel: Hier in Kroatien steht 11%-tige Salzsäure (Solne Kiseline) in jedem Supermarkt im Regal und wird gegen Kalk und Harnstein im Bad eingesetzt. Erblindete gibt es deshalb nicht häufiger als anders wo.
Und richtig: Es gibt Gummihandschuhe und Schutzbrillen. Einfach nehmen und benutzen!.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#18
HCL gibt es auch hier in jedem Baumarkt und Supermarkt.
H2SO4 im KFZ Handel. Hoffentlich bleibt das auch so
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#19
Hallo Freunde,

ich verwende ja auch die Salzsäure manchmal um Metallteile vom Rost zu befreien. Es ist schon erstaunlich, wie gut das geht. Aber man muss sich halt auf jeden Gebrauch von Chemikalien vorbereiten. Ich habe mich da vorher gründlich eingelesen. Z. b. wie das mit dem Verdünnen mit Wasser ist usw. Dann verwende ich Gummihandschuhe und eine Schutzbrille und es kann an sich nichts schief gehen.

Ich werde wohl auch weiterhin beim "Grüneck-Abbeizer" bleiben. Aber auch zu diesem Thema sind hier sehr wertvolle Anregungen gekommen. Wie ich schon schrieb, würde mich die Abbeizerei mit Lauge auch mal interessieren. Aber das Ergebnis wird sein, dass sich das Furnier löst. Dann muss man die Zeit, die man spart, für das Verleimen des Furniers opfern. Es hat halt jeder seine Methode und nur durch solche Diskussionen, wie hier, kann man sich austauschen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#20
Eigentlich bedauerlich dass heute jede Selbstverständlichkeit extra erwähnt werden muss.
Wie Säure verdünnt wird haben wir doch alle in der Schule gelernt (schütte Wasser nie in Säure sonst geschieht das Ungeheure) und die Begründung dazu auch.
Als 10 jährige haben wir unbeaufsichtigt Akkus auch Bleiblech vom Flaschner und Schwefelsäure aus Vaters Vorratslager gebastelt, Schwarzpulver hergestellt, Mutters Besteck mit Kupfersulfat verkupfert.
Bei meinen Eltern waren alle flüssigen Chemikalien (Salzsäure, Schwefelsäure, Salmiak, Natronlauge) im Schuppen aufbewahrt - abgefüllt in Apfelsaftflaschen und mit Kuli auf Leukoplast beschriftet.
Warum nur ist uns allen nie etwas passiert, ich kann mich an keinen einzigen Zwischenfall erinnern. Später dann waren wir in der Lage die Spannungen von Batterien bis 12 V mit der Zungenspitze ziemlich genau zu bestimmen. Bei etwas höheren Spannungen hat man es halt nur 1x probiert.
Wir sind als Kinder mit Steinschleuder, Pfeil und Bogen und Kartoffelkanonen in den Wald gezogen, haben Lagerfeuer geschürt, jeder besaß ein "Fahrtenmesser" oder zumindest ein Taschenmesser.
Auch da ist nie was Erwähnenswertes passiert.
Heute brauchen wir Sicherheitsbrennpaste, Scheren ohne Spitzen und Messer gelten als Waffe.
Was bin ich froh in der guten alten Zeit aufgewachsen zu sein.

Gruß,
Achim
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