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JUNOST401W - X-Kondensator - Durchschlag nach 1...2h Betrieb
#1
Hallo,

ein schwieriger Kandidat schmiß anfangs nach ca. 10 min, dann nach immer längerer Betriebszeit die Netzsicherung und lief nach Ersetzen der Sicherung wieder einwandfrei (bisher ca. 5x), natürlich wurde auch der netzparallele Kondensator (ziemlich verbaut unter der BiRö am Spannungswahlschalter) verdächtigt, der Fehler sollte aber systematisch gefunden werden, er hätte auch im Bereich Netztrafo und sekundär vor der 12V-Absicherung liegen können... wobei Sekundärfehler die Netzsicherung nicht mit auffallendem "patsch" schmeißen, teils mit Zerstörung des Glaskörpers.

Strategie: Betrieb des Gerätes am Trenntrafo  über Vorwiderstand mit optischer Kontrolle, was liegt da näher als gleich eine Glühbirne zu nehmen: Hier gleich mal 200W ( bei anderen Fehlern würde auch 60W reichen), dann besteht die chance, daß ein ausreichend hoher Fehlerstrom von ca. 1A mit Kaltstromstoß zustandekommt, der optisch und olfaktorisch wahrnehmbare Effekte bewirkt ... und so war es dann auch, nach 2h Betrieb blitzte plötzlich die Glühbirne auf, dann das häßliche Bratgeräusch eines sterbenden Kapazitors und schließlilch bewirkte die freigesetzte Energie einen dauerhaften Kurzschluß, ein sehr angenehmer Nebeneffekt ! Der kurze Stromstoß der Feinsicherung hatte offensichtlich nicht dafür ausgereicht und unterstützte eher die Selbstheilung des mutmaßlichen Metallpapierkondensators!

Das kleine Scheixerchen, BJ 1973, unter der Hülle sehr unschuldig blank (aber mit leicht aufgeplusterten Backen nach der Glühbirnentortur):
   

der Prüfaufbau:
   

Ich kann die Vorgehensweise mit Glühbirne einmal mehr sprichwörtlich wärmstens empfehlen !

Der Kondensator wird bei mir durch ein ordentliches Exemplar ersetzt, man könnte ihn aber auch erstmal weglassen ^^

Gruß Ingo
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#2
Oh ja, kenne ich. Smile Im Netzteil sind noch mehr davon drin.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Kollege, ersetzen Sie alle Elektrolytkondensatoren. Sie sind von schlechter Qualität und werden in Armenien (in der ehemaligen UdSSR) hergestellt. Dies ist das Problem bei diesen Fernsehgeräten.
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#4
Hallo Valeri,

Danke für den Hinweis ! Ist bekannt das Problem, es gibt viele Fehlerbilder beim JUNOST aufgrund schlechter Elkos, ich hatte schon so einige der JUNOST in Reparatur... von Videobetriebsspannung über Amplitudensieb bis hin zur Vertikalablenkung, der berühmte ungepolte 5µF-Elko... Die roten Kerkos sind ebenfalls stets verdächtig, einer im DF-Teil hatte 120 Ohm, mit starken Auswirkungen auf den Ton... schwer zu finden, weil am Ton-Hybrid-IC angeschlossen (PIN gegen Masse), wollte schon eine TBA120-DF-Stufe einbauen.

Dieses Gerät wird aber nicht mehr genutzt, es ist gewissermaßen ein "Abenteuerspielplatz" zum Testen und herumspielen.
Einige Elkos wurden aber schon getauscht, auch in Zusammenhang mit o.g. Tonfehler.

Ich muß aber sagen, andere Bauteile sind erstaunlich unauffällig und machen problemlos ihren Job, hervorzuheben die Transistoren, auch die Ge-TRansistoren, russische Transistoren genießen nicht nur bei mir, sondern auch weltweit ^^ auch heute noch einen guten Ruf (siehe z.B. shango066-Videos aus Kalofornien (Umkreis L.A.). Auch bei den Widerständen hatte ich kaum Ausfälle oder Drift, auch nicht bei Ex-DDR-Geräten wo auch viele russische Widerstände verbaut wurden.

Gruß Ingo
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#5
Na nicht ganz, leider haben die ein oder anderen russischen Transistoren das Problem, das die Anschlüsse wegrosten.
Genau am Glasausgang aus dem Gehäuse. Stellt man nur fest wenn man an den Transistoren mal wackelt, eben die Wackelprobe habe ich mir bei diesen Transistoren angewöhnt. Ansonsten, sind diese sehr gut.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
...ah, o.k., hatte ich jetzt noch nicht den Fall, wir haben auch in der Arbeitsgemeinschaft (=Elektronik-"Verein") sehr viel mit MP20A und MP21G usw gebastelt, darüberhinaus ich persönlich auch sehr viel mit GT313 und GT322, alles prima Transistoren ohne solche Ausfälle.

Und ich hatte schon Dioden, die hatten vor Stromwärme schon Anlaßfarbe, aber immernoch Sperrwirkung (Netzteil UNITRA mit Ringkerntrafo, der sich schon ins Plaste eingebrannt hatte).

Gruß Ingo
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#7
Na das Betriff eher die größeren Transistoren wie P213 und ähnliche.
Jaha , die können was ab. Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
...achso, davon is ja auch einer drin in der Stabi für dei 12V. Die großen "Töpfe" KT805, die ich massenweise im CHROMAT/NOVAMAT hatte, waren dahingehend aber auch unauffällig ... na egal, mit den kritischen hatte ich dann wohl nichts groß zu tun....

Ja, die russischen Transistoren sind sehr robust, die MP20A in meinem Baukasten ELEKTRONIK 1 (wir sprachen ja im anderen Baum darüber) sind beide noch original, obwohl die manchmal ganz schön heiß wurden aufgrund Schaltungsfehler, auch zu viel Basisstrom) und ggf. zu viel Last. Gehen aber grundsätzlich immernoch ! Bei den Miniplastern reichte oft ein Fehlversuch und sie waren hin... gut, die sind auch nicht ganz die Liga der MP20A. Leider hat es der HF-Transistor GT313 nicht überlebt, man darf den natürlich nicht für die Glühbirne nehmen, auch nicht für die richtige 6V 0,05A ^^ ... aber im INES/STELLA war der in der DF-Stufe, so daß aufgrund der zahlreichen Sperrmüllfunde für Ersatz gesorgt war ^^

Gruß I.
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#9
Jo, die 313 er und die 322 er hatte ich schon etliche defekt.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
Zwar offtopic, jedoch waren Miniplasttransistoren sicher eine andere Liga als MP20, letztere, möglicherweise eingesetzt wegen Materialmangels, waren schlichtweg GE-Schrott. Die Miniplasttransistoren, auch als aussortierte Bastlerware, haben jedoch bei mir immer exzellent funktioniert. 
Die GT313 waren VHF-Transistoren durchschnittlicher Qualität. VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#11
Guten Morgen,

Micha, ich wollte nichts gegen Miniplast-Transistoren gesagt haben ^^ Die MP20 mögen von den Daten her durchschnittlich gewesen sein, aber dafür sehr robust, viel robuster als z.B. die GC116...121 aus DDR-Produktion.

("Miniplast" war die DDR-Bezeichnung für Bauteile ähnlich TO92, also die typischen BC206...BC337...548...2SC9014.... Das war ja Anfang der 70-er ein Novum im Anschluß an die Metallgehäuse)

Mit Miniplasttransistoren SC206...236 (BC206...236) u.a. sind die MP20... nicht zu vergleichen... ich bin nur aufgrund der Baukastenerwähnung darauf gekommen. In dem POLYTRONIK-Baukasten waren sie nicht so gut aufgehoben, trotz ihrer durchaus sehenswerten Eigenschaften sind sie nicht für das Treiben von Lampen und den Umgang durch Anfänger geeignet, ein kleiner Fehler und sie waren tot.
Sämtliche Miniplasttransistoren sind mir ansonsten in allen möglichen ernsthaften Anwendungen als sehr zuverlässig bekannt, aber die Daten dieser 70-er Jahre Bauteile sind auch nicht so gut wie die heutiger "Miniplast"-Transistoren (also ab der 90-er).

Die GT313 (Mesa-Transistoren so ähnlich wie AF139) sind durchaus sehr gut und wurden in vielen VHF-, UKW-Tunern und Bild-ZF-Verstärkern verwendet, ich hatte da noch keine Defekte oder AUffälligkeiten durch schlechte Daten (im Sinn Service, also eindeutig schlechte Funktion einer Baustufe), die Erfahrungen mögen aber unterschiedlich sein.

Gruß Ingo
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#12
Das Problem bei GE ist eben der Reststrom und da die MP20 oft nicht die letzte Stufe waren, wurde der auch verstärkt.
Natürlich haben die Daten auch gestreut. Beim Bau von Anzeigen mit Glühlämpchen und Minilichtorgeln konnte man dann immer zusehen, wies ohne Ansteuerung immer heller glimmte. Jedoch wollte ich nicht vom Thema abschweifen.
VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#13
...ja Micha, so wars doch bei mir auch ^^ ... das Thema ist ja auch eigentlich beendet, so viel Diskussionsstoff bietet es auch nicht, ich teile sowas v.a., damit auch andere davon profitieren, auch vielleicht von der Fehlersuchstrategie, weil die Glühlampenmethode ja durchaus kontrovers gesehen wird oder nicht jeder das so auf dem Film hat, wie es vielleicht hilfreich wäre...

So ein kleines Abschweifen find ich eigentlich ganz o.k., als eigenes Thema würde es wahrscheinlich schnell einschlafen...

Aber die Reststromproblematik mit den Ge-Transistoren ist wohl jedem Bastler der 70-er... bekannt ^^ Ich hatte da mit dem GD170 so meine negativen Erfahrungen. Thyristoren waren Anfang der 80-er absolute Mangelware und rel. teuer (>10 Ostmark oder so) so daß eine richtige Lichtorgel lange ein Traum blieb, das wär DER Bringer gewesen in unserer Schuldisko...

In klassischen (NF-)Stufen war ja auch dem Grund der Basiswiderstand nicht ab der Minusschiene (also "oben", weil Ge Minus gegen Masse benötigt) sondern mit dem Kollektor verbunden war zur Arbeitspunktstabilisierung. Bei Endstufentransistoren half das natürlich nur bedingt, weil der eigene Kollektorstrom die Temperatur kritisch erhöhte...

Gruß Ingo
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