Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Störung beim 6p304
#1
Hallo ich habe mir auf E-Bay für 20€ diesen Lorenz 6p 304 Empfänger gekauft. Mir hat schon jemand sehr gut geholfen. Der Lautsprecher war kaputt, den habe ich ausgebaut, dafür habe ich jetzt Kopfhörer angebaut, die Funktionieren auch einwandfrei. Die Sicherung im Empfänger war kaputt, die habe ich auch mit einer neuen 0,5 A Glassicherung ersetzt. Alle Regler lassen sich jetzt auch wieder gut bewegen und verstellen und jeder funktioniert wieder. Dann habe ich mir eine Rahmenantenne selber gebaut und angelötet jetzt sollte alles Funktionieren, aber ich empfange ein lautes piepen (das geräusch ist auch ohen Antenne zu hören)

Ich habe mal ein Video mit dem Geräusch :https://www.youtube.com/watch?v=1GaoENu8J9k Alle Röhren leuchten zwar, aber das könnte eine mögliche Fehlerquelle sein denke ich, vielleicht hat ja jemand eine Idee, woher dieses massive Störsignal kommt. 

hier nochmal ein link für die technischen Daten etc. http://www.shortwaveradio.ch/doku.php?id=de:6p_304

Danke Blush
[url=http://www.shortwaveradio.ch/doku.php?id=de:6p_304][/url]
Zitieren
#2
Hallo Philipp,
Da hast Du ein sehr schönes Gerät und wenn der genannte Preis echt ist, dann war das ein echter Glücksfall.
Per Ferndiagnose ist schwer zu beurteilen wo die Ursache für den Pfeifton liegt.
Da ist Deine Mithilfe angesagt.
- War der Lautsprecher original verbaut? Oder hatte da einer schon mal modifiziert?
- Liegen die Zuleitungen zum Lautsprecher noch original im Gerät?
- Ist der Pfeifton mit einem der Regler zu beeinflussen?
Für mich sieht das nach Rückkopplung eines Signals innerhalb Deines Empfängers aus.
Das würde bedeuten daß vom Ausgang einer Verstärkerstufe ein Teil des Signals wieder auf den Eingang zurück geführt wird und dann noch einmal verstärkt wird und den Signalweg durchläuft.
Dann haben diese Art Empfänger unabhängig vom Hersteller eine HF-Regelung und eine NF-Regelung.
Diese beiden müssen feinfühlig benutzt werden.
Man stellt einen Sender ein und nimmt dann die HF-Regelung zurück bis der Sender gerade noch über den Horizont guckt. Dadurch eliminiert man einen großen Teil der Störungen. Mit dem NF-Regler stellt man dann die Lautstärke des Tones im Lautsprecher bzw Kopfhörer ein.
Für einen ersten Test schlage ich folgenden Ablauf vor:
- Rahmenantenne ab und statt dessen einige Meter Draht dran.
- Betriebsart A3 einstellen
- Frequenz 6070 einstellen
- ZF-Bandbreite auf Mitte einstellen

Dann mit den Reglern probieren.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#3
Hallo Manfred,
also ja das Gerät habe ich wirklich nur für 20 € gekauft, ich habe es mir von jemanden auf E-Bay gekauft der keine Ahnung von dem Gerät hatte. Er meinte, dass er in seiner alten Scheune gefunden hätte. Daher sind auch einige Schalter ein bisschen beschädigt(also nur äußerlich)von außen ist es ein wenig rostig aber von innen eher weniger. Der Lautsprecher war wie alles am Gerät noch Original. Ich konnte auch noch in einem Laden einen neuangefertigten Gerätestecker ergattern. Es sieht mir so aus, als hätte niemand das Gerät modifiziert. Ich habe den Lautsprecher auch getestet und er ist wirklich kaputt. Die Zuleitungen zum Lautsprecher liegen noch Original im Gerät. Der Pfeifton ist mit dem Regler untere Überleitung Mitte und obere Überleitung verstellbar in der Mitte pfeift es am lautesten. https://www.youtube.com/watch?v=1GaoENu8J9k    Ich würde gerne noch einige Bilder schicken aber ich weiß nicht genau wie es funktioniert. LG Philipp
Zitieren
#4
Hallo Phillip, ich habe mir mal das Handbuch von dem Empfänger geladen.
Beschreibung, Schaltpläne, alles dabei. Lässt sich was mit anstellen.
Wir sollten erst mal die Einstellungen ordnen. Dann weiter sehen.
Der Fernschreibzusatz ist nicht für die Grundfunktion wichtig. Den betrachten wir zuletzt.
Der Lautsprecher wird über einen Trafo gespeist. Trafo ist noch drin?
HF-Verstärker verstärken alles was am Eingang anliegt. Darum ist da eine Regelung drin.
Wenn Du den Schalter "Regelung" mehrmals von Hand auf Automatik umschaltest und dann auf Automatik stehen lässt, Was passiert dann? Noch immer pfeifen?
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#5
Hallo in die Runde. 
Der Philipp und ich hatten gestern eine  Telefonrunde und haben den Empfänger getestet.
Ergebnis: Der NF-Teil arbeitet, gibt ein Signal aus  und er  reagiert auf den  NF-Lautstärkeregler.
Das  ist das Signal was der Philipp auf Youtube  verlinkt hat.

Der NF-Lautstärkeregler ist defekt  und lässt sich um die eigene Achse drehen. 
Die Widerstandsbahn funktioniert aber noch.


.jpg   comp_20200408_210109.jpg (Größe: 81,01 KB / Downloads: 167)

Die HF-Regelung ist von Automatik auf Handregelung umschaltbar.
Das Poti für die Handregelung ist gemeinsam mit der NF-Regelung auf einer Tandem-Achse angeordnet.
Der Achsstummel ist zu kurz, Bedienknopf fehlt.
Ob der Umschalter Hand / Automatik ordentlich arbeitet konnte nicht getestet werden.
Keimige Kontakte sind nicht ausgeschlossen.

Der Störbegrenzer  ist eine Schaltung aus  Dioden, Widerständen und Kondensatoren. Der greift an der Katode der NF-Vorstufe an und lässt sich abschalten. Der reagiert.

An der Vorderseite ist eine Antennenbuchse vorhanden. Sieht für mich aus wie Koaxial 60 Ohm.
Laut Dokumentation soll an der Rückseite noch eine Buchse für Langdrahtantenne und Erde vorhanden sein.

   

Das muss der Philipp noch mal untersuchen.
Ich habe ihm einen Kompressor für das Bildformat geschickt. 
Da kommen dann sicher noch Bilder.

Nun die Frage an die Rundfunkmechaniker: Was passiert wenn der Eingang einer HF- / ZF-Stufe offen ist?
Kommen da starkes Rauschen, Klingeln, Raumfahrtgeräusche?
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#6
Hallo Manfred,

ich selbst bereite mich ja erst noch auf die A-Lizenz vor aber ich habe jemanden gefragt der sich mit sowas auskennt. Folgende Antwort habe ich bekommen: ein offener Eingang ist ein "undefinierter Zustand" bei dem von "nichts" bis "alles Mögliche" alles passieren kann. Besonders aber mögliches Schwingen wurde genannt. Schwingen (insbesondere in der ZF mit ihrer hohen Verstärkung) kann natürlich alle möglichen Geräusche hervorrufen.

Ich selbst habe bei meinen Basteleien die Eingänge mit einem Widerstand kurzgeschlossen wenn ich etwas messen oder testen wollte und sicher sein wollte das nicht "irgendwas" am Eingang Blödsinn machen kann.

Viele Grüße
Sven
Zitieren
#7
Hallo Sven, genau  so kenne ich das Verhalten auch aus  meiner  Praxis.
Wenn eine Schaltung  ungeschickt aufgebaut  ist, dann reicht ein defektes ZF-Filter oder ein keimiger Schalter aus und die nachfolgende Stufe blickt ins Blaue und gibt kosmische Geräusche wieder.

Der Philipp  hat den Empfänger mal aus den Gehäuse gezogen und mir Fotos von der Rückseite  gesandt. 
Die  stelle ich jetzt  hier  ein. 
Ganz rechts der NF-Ausgang 600 Ohm, also Anschlussmöglichkeit für Fernmeldeleitung,
daneben sieht aus wie TNC-Stecker, muss der Philipp noch mal lesen was auf dem Schild steht.
   
   


In der Mitte Koaxstecker, wohl auch TNC für Antenne und gleich  daneben Laborbuchsen für Antenne und Erde.
Die  Antennenbuchsen sind intern direkt verbunden mittels Drahtbrücke. So sagt es der Schaltplan.
   
Links ist ein Spezialstecker für die Netzspannung vorhanden. Das ist eine 3-reihige Messerleiste. 
Und gleichzeitig  die Diagnosebuchse.
Hier kann man auseinander ziehen und ein Diagnose-Messgerät dazwischenstecken.

Und zum Schluss der Blick hinein auf  den  Umschalter für Stör-Begrenzer (Krachtöter) und Hand  / Automatik-Umschaltung der Regelspannung.
Und darunter das Doppelpoti für NF-und HF-Regelung. 
Die Widerstandswerte sind im Schaltplan nicht  lesbar und auf dem Foto auch  nicht. 
Da muss der Philipp noch mal ran und ablesen.

.jpg   comp_20200410_042030.jpg (Größe: 79,23 KB / Downloads: 111)

Man kann deutlich  die Korrosion sehen. Muss also mal feucht gewesen sein.

Nach meinen Empfinden stammt der Empfänger von Ende der fünfziger Jahre. 
Es lohnt sich den wieder herzurichten.
Laut  Schaltplan bestückt mit Röhren der 80-ger und 90-ger Serie und Spannungsstabilisatoren. 
Netzgleichrichter über Selen-Brücke.
Ein nasser Zeigefinger ist aber als Werkzeug ungeeignet. Hier  muss mit System vorgegangen werden.
Also Oszi, Multimeter, Signalverfolger und HF-Generator.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#8
Hallo, der Philipp hat noch Fotos nachgeliefert. 
Die  kommen  hier  als Ergänzung.
Der Ausgang rechts, der mit dm Koax-Stecker ist mit ZF-Ausgang bezeichnet.
Da bieten sich Möglichkeiten für die Funktionsprobe!

   

Und dann die Stecker:

   

Sieht  so aus als ob Buchse und Stecker jeweils eine Kontaktplatte haben. 
Nicht wie bei TNC Stift  /Buchse.

Der Empfänger ist wie folgt aufgebaut:
- Eingangsstufe, 5 Bereiche umschaltbar, 
  nicht benutze Spulen werden durch  eine zusätzliche Schaltebene kurzgeschlossen
- separater Oszillator mit  umschaltbaren Spulen und mit Pufferstufe
- Mischstufe für ZF  472 kHz
- ZF-Verstärker, sieht für mich so aus als ob  nur eine Stufe geregelt ist
- Telegrafie-Überlagerer, umschaltbar für oberes und unteres Seitenband
- Demodulatorstufe für AM und Regelspannung, CW über BFO und Direktmischung
- NF-Vorstufe, Störbegrenzer
- NF-Endstufe

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren
#9
Hallo,

der ZF-Ausgang ist interessant. Gab / gibt es evtl. noch einen Transmitter zu dem Gerät?

Mein Sommerkamp FR-DX-500 (=Yaesu FR-DX-400) hat auch so einen Koax-Ausgang, hier wird der VFO abgegriffen um den Transmitter (FL-DX-500) zu steuern. Spart man sich die "Kurbelei" am Transmitter.

Jedenfalls ist das Lorenz auch ein interessantes Gerät.
Zitieren
#10
Hallo Sven, in der technischen Dokumentation aus dem Link in Beitrag 1 ist ein Foto von der Frontplatte enthalten.
Da ist oben ein Einschub für die Verarbeitung von Fernschreibsignalen enthalten.
Und unten ist eine schmale Platte mit Anschlussbuchsen verbaut.
Die Verarbeitung des Eingangssignals bis zum ZF-Ausgang sollte unabhängig von der Modulation erfolgen.
Fernschreibsignale sind ja nun Dauerträger die um einen bestimmten Betrag der Frequenz angehoben oder abgesenkt werden.
Dazu die ZF herausführen und auf den Fernschreibzusatz aufschalten und dort weiterverarbeiten.
Dieser Anschluss ist eine Möglichkeit für Funktionstests.
Ich sage mal: aperiodischer Detektor und Millivolt-Messwerk oder hochohmiger Kopfhörer und mal getestet
ob da 472 kHz herauskommen.
Wenn nicht: Signalgenerator und mal 472 kHz hineingeschickt und mal sehen was der NF-Kanal sagt.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Empfänger EKV 13 Hilfe beim Zusammenbau der VFO Mechanik DK4ZZ 4 377 11.01.2024, 16:39
Letzter Beitrag: ArneK

Gehe zu: