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Hameg 203-6 zeigt nur einen Punkt an
#1
Hallo zusammen,

ich bin der Neue und möchte zwei Sätze zu meiner Person verlieren: ich interessiere mich eigentlich für alles, was mit Strom funktioniert. Mein Herz schlägt jedoch für Transistorverstärker, die ich seit einigen Jahren (wieder) mit Leidenschaft als Hobby restauriere und repariere und bin dazu in einem anderen (blauen) Forum auch seit einigen Jahren unterwegs. "Wieder", weil ich das als junger Mensch schon einmal intensiv getan habe, aber dann kamen Beruf und andere Verpflichtungen dazwischen... wie das häufig so ist im Leben. Nun habe ich mich aus gegebenen Anlass hier angemeldet, weil ich gleich mit einem Problem in die Haustür platzen möchte: mir ist vor kurzem ein recht gut erhaltenes Hameg 203-6 zugelaufen, welches nach dem Einschalten einen Punkt im unteren, rechten Viertel des Bildschirms zeigt, der dann mit verschiedenen kreisenden? Bewegungen innerhalb einiger Sekunden in der Mitte des Bildschirms stehen bleibt - Ende. Von da lässt er sich, egal mit welchen Einstellungen, nur nach oben bewegen. Eine Linie, wie sie eigentlich erscheinen sollte, gib es nicht. 

Nun kenne ich mich mit der Technik von Oszilloskopen nur rudimentär aus (was ich bislang zum Messen in Transistor-Endstufen benötigt habe) und habe einen gehörigen Respekt vor den teils hohen Spannungen, welche an der Bildröhre anliegen. Ich würde mal vermuten, das ein Fehler in der Horizontalablenkung sein könnte, aber auch die Vertikalablenkung muss ja fehlerhaft sein, denn ich komme mit dem Punkt gar nicht unter die Bildmitte. Der Profi erkennt sogleich, dass ich auf dem Gebiet keine Ahnung habe.

Was ich bislang gemacht habe, ist eine Sichtprüfung im Inneren. Dort habe ich keine verdächtig aussehenden Bauteile entdeckt. Zudem habe ich mir die Schaltungsunterlagen von Elektro Tanya herunter geladen (Link kann ich nennen, wenn das hier erlaubt ist) und vorsichtig im Netzteil gemessen - zunächst für die Spannungen des XY-Boards: die +12V werden dort gar nicht erreicht, auch nicht beim Drehen an VR704. Der Wert bleibt bei ca. +11,29 Volt "kleben". Die geforderten -12V gibt es leider auch nicht - dort sind es sogar ca. -17V. Die beiden Zenerdioden sind in Ordnung und die vier Halbleiter (TDA200, UA741, BD237, BC237) wurden schon ergebnislos getauscht oder geprüft. Auffallend finde ich, dass schon die angegebenen Wechselspannungen vom Trafo (2 x 15,5V) nur bei 14,4V liegen. Der Spannungswahlschalter steht übrigens NICHT auf 240V, sondern auf 220V. Kann man eigentlich gefahrlos die Steckverbindungen der Platinen abziehen, um den Fehler so möglicherweise weiter einzukreisen?  

Es wäre wirklich schön, wenn dieses Oszi wieder das anzeigen würde, was es soll.

Bilder kann ich heute Abend liefern, wenn das von Nutzen sein sollte. Schaltplanauszüge könnte ich ebenfalls posten, sofern da nicht irgendein Copyright verletzt werden sollte. Im anderen Forum gab es da in den ganzen Jahren bislang keine Probleme.

Beste Grüße und vorab schon mal vielen Dank fürs Lesen und vielleicht helfen
Harald
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#2
Hallo Herald,
erst mal ein herzliches Willkommen in diesem Forum. Da hast Du ein schönes Gerät. Wollte ich mal nachbauen. Hat aber an Bauteilen (besonders Bildröhre) gefehlt. Naja, zu DDR-Zeiten eben nicht erreichbar oder zu wenig Vitamin B. Du wirst hier findig. Es gibt hier einen richtigen Spezi. Sieh mal im Bereich Messgeräte. Smiley43 Aus Deinem Schreiben sehe ich, daß Du elektronisch bewandert bist. Also, Du bekommst den Oszi wieder hin.  Smiley14
LG aus Schwerin, Holger
Smiley47
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#3
Hallo Harald,

auch von mir ein herzliches Willkommen in der Hofnung, auch weiterhin von Dir zu lesen.

Meiner einer ist unter anderem ein HAMEG 203-7.
Der zeigte anfänglich ein ähnliches Problem, ist aber schon viele Jahre her.
Bei meinem Gerät habe ich die defekten Halbleiter, T220 - T223 getauscht und der Fehler war behoben.
Ich glaube mich daran zu erinnern, dass die am Hals der Röhre auf einer kleinen Platine sitzen, prüf das mal bitte.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#4
Hallo, Harald,

ich habe bereits mehrere Hameg Oszilloskope repariert, und auch ein solches Hameg im Einsatz.

Leider haben diese Hameg Oszilloskope eine ganz große Schwachstelle, ---, den Netztrafo. Bitte deshalb unbedingt auf 240 Volt umstellen.

Bitte auch die Betriebsspannung der Ablenkstufen prüfen ( üblicherweise Sollwert irgendwo 90V - 140 V, bitte im Schaltplan nachlesen.

Das Netzteil hat für diese Spannung eine Regelung mit Überlastschutz. Bitte darauf achten, nicht versehentlich den Überlastschutz zu überlisten, dann raucht's richtig.

Das in aller Kürze, ich kann mich heute Abend vsl. noch genau äußern.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#5
Nachtrag: Jetzt habe ich einen Schaltplan vor mir.

zunächst sollten die +12 Volt vom Netzteil kontrolliert werden, die sollten sich mit VR704 auf Sollwert bringen lassen.

Die -12 Volt versorgung richtet sich nach der +12 Spannung als Referenz, und wird über IC705 und T717 geregelt.

Das sollte als nächstes in Ordnung gebracht werden. Wenn dann -12 Volt stimmen, dann kann man sich um die anderen Betriebsspannungen kümmern
Die +150 und +130 Volt sollten dann prinzipiell da sein. Wenn ja, dann sollte an den Ablenkplatten ( Ausgang x-Verstärker und y-Verstärker jeweils ca 75 V Gleichspannung messbar sein, ( sofern dabei der Punkt immer noch in der Mitte sichtbar ist ).

Wichtig!! Den Punkt nicht unnötig hell stellen, und Focus auf unscharf stellen, damit die Bildröhre nicht einbrennt.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
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#6
Vielen Dank für die netten Worte und die Rückmeldungen.

Ich habe es gerade noch einmal versucht: an VR704 lassen sich die geforderten +12V nicht einstellen! Die Spannung lässt sich bis maximal +11,3V justieren, dann ist das Poti schon am Anschlag. Ich kenne diesen Regler (TDA200) nicht so genau, aber an Pin 1 liegen mal gerade +15,13V an. Eigentlich ein bisschen wenig, wenn man von 14,4V Wechselspannung VOR dem Gleichrichter und den Elkos ausgeht. Letztere habe ich eben auch mal getauscht, obwohl das Kapazitätsmessgerät zuvor die Sollkapazität bestätigt hatte. Hier mal die Schaltung im Ausschnitt:

   

Übrigens: wenn der Spannungswähler auf 240V steht, erreiche ich noch nicht mal die oben genannten Werte. Daher meine Frage, ob man gefahrlos einzelne Platinen abstecken kann? Fokus habe ich auf unscharf gestellt und die Helligkeit ganz runter gedreht.
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#7
TDA200 ist  L200

 Du kannst  Platine in Grenze abstecken.   Bloss nicht zur Hochspannungsteil.
Aber vorher müsste du mir beantwortet: Entwickelt  Spannungsregler übermässige Wärme ?

Grüss
Matt
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#8
Nach 5 Minuten messe ich stabil 32 Grad Celsius. Ich denke, dass sollte im Rahmen sein. Wie bereits geschrieben: der Regler wurde schon getauscht.

Ich werde das Gefühl nicht los, das da dennoch irgendwas mehr Leistung fordert, als die Schaltung hergeben möchte...  Dodgy

Grüße
Harald
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#9
32C°, das könnte schon in Ordnung sein.

Ich habe eine Idee:  Lötet  Zuleitung von Trafo zu Gleichrichter ab und misst ihre Spannung.

Ich habe schonmal erlebt, dass Gleichrichter halbkaputt ist. (zuviel Leckstrom bzw.  eine Diode von 4 ist kaputt)

Grüss
Matt
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#10
Guten Morgen,

unbelastet liefert der Trafo rund 2 x 17VAC. Raus ist der Brückengleichrichter schon, ich komme allerdings zum Bauteiltausch erst wieder heute Spätnachmittag.

Harald
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#11
"Ich werde das Gefühl nicht los, das da dennoch irgendwas mehr Leistung fordert, als die Schaltung hergeben möchte..."

Gegen derartige Gefühle hilft messen. In diesem Fall den Strom in die 12V-Schiene.

VG Stefan
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#12
Hallo, Harald, hallo, Stefan,

gemäß Datenblatt ( das ist im Schaltbild eigenartig gezeichnet ) ist Pin 5 der Ausgang des Reglers, und über den 0,39 Ohm Widerstand wird der Strom "erfühlt" und im Überlastfall der Regler zurückgeregelt.

bitte ggf. Datenblatt zu Rate ziehen  www.alldatasheets.com, nach L200 suchen.

Hier kann die Spannung über diesem Widerstand gemessen, und dann der Strom errechnet werden.

Dadurch läßt sich vermeiden, daß für die Messung der Stromkreis unterbrochen werden muß.

VG Henning
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#13
Hallo zusammen,

vielen Dank für den neuen Input - es gibt aber leider wenig neue Erkenntnisse:

Gleichrichterbrücke (D738) ausgebaut und überprüft -> keine Auffälligkeiten
Neue Gleichrichterbrücke eingebaut -> zu Beginn so etwas ähnliches wie eine Linie auf dem Schirm, aber leider nicht über die komplette Breite. Nach kurzer Zeit ist sie wieder zum Punkt geworden.
Die Messung über R726 ergab 0,386V, ergo rund 1A Stromaufnahme, sofern ich das Ohmsche Gesetz korrekt angewendet habe (I=U/R -> 0,386/0,39=0,989... ~ 1A). Ob dieser Wert jetzt im Rahmen liegt oder zu viel ist, kann ich nicht interpretieren.

Interessant ist vielleicht noch die Tatsache, dass der Brückengleichrichter (D738) sehr heiß wird. Die Temperatur habe ich nicht gemessen, weil ich die Elektronik nicht unnötig quälen will, aber anfassen lässt sich das Ding nach wenigen Sekunden nicht mehr.

Grüße
Harald
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#14
Hallo,

nur allgemein: Wenn Vermutung zu hohe Stromaufnahme, im Plan nachsehen, was in Frage kommt: Kurzschluß eines Bauteils gegen Masse oder falscher Arbeitspunkt und zu viel Strom eines intakten Bauteils. Es gibt teilweise Defekte, d.h. ein Kondensator gegen Masse kann auch noch ein paar...10 Ohm haben und Strom ziehen. Oder der harte Kurzschluß liegt hinter einem Vorwiderstand und dadurch ist der Strom zu hoch aber noch kein satter Kurzschluß.

Wenn Widerstandsprüfungen...messungen nicht zum Ziel führen, ggf. mit Vorwiderstand...Glühlampe ungefährlichen Strom einspeisen (erfordert gewisses "feeling" für die Dinge, kann aber z.B. bei Schaltreglern auch schiefgehen..) und Messen, wo der hohe Strom langfließt...

Gruß Ingo
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#15
Hallo, Harald,

da ist ja auch noch der Zweig für die -12 Volt. Die Spannung ist von Dir mit -17 Volt gemessen, also viel zu groß. das kann / wird daran liegen, daß T717 voll leitend ist, und dort zuviel Strom fließt.

Bitte Spannung über R761 messen.

Die Gleichrichter sollten allesamt auch nach mehreren Minuten nicht mehr als gut handwarm sein, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Wenn D738 ersetzt wurde, der hat die gleiche Anschlussreihenfolge und wurde korrekt eingesetzt?

Achtung! Wenn deutliche Überlastung der Wicklung vorliegt, besteht akute Gefahr für den Trafo.

Wenn vorhanden Regeltrafo verwenden, und dann langsam hochdrehen. Da müßten dann alle Spannungen nach und nach den Sollwert erreichen, und dann auf den Sollwert geregelt werden.

Ersatzweise kann, wenn sich der Fehler im -12 V Kreis nicht gleich lokalisieren läßt, ersatzweise ein 7912 Festspannungsregler hineinstricken, um zumindest mit der Fehlersuche weitermachen zu können.

der 7912 hat nur 3 Anschlüsse, und regelt auf -12 Volt, ist kurzschlussfest, und liefert max 1 Amp. Wenn dieser Weg ( den ich selbst auch schon in einer vertrackten Situation benutzt habe ) beschritten werden soll, muß T716 und T717 ausgebaut werden.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
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#16
Hallo zusammen, hallo Henning,
heute hatte ich etwas Zeit und habe mich dem störrischen Oszilloskop gewidmet. Irgendwas stimmt da ganz und gar nicht und ich werde einfach nicht schlau draus  Smiley43

Das Löten auf den Platinen im eingebauten Zustand ist ja nicht so lustig, also habe ich das XY-Board komplett ausgebaut und um den Netztrafo zu schonen einen externen Trafo mit 2 x 15V angeschlossen. Ohne die anderen Boards lassen sich nun die +12V sauber via VR704 einstellen. Der Fehler im +12V-Zweig dürfte also auf einem anderen Board liegen.

Leider stimmen die -12V immer noch nicht, denn es sind immer noch -15,6V, also im wesentlichen die unveränderte Eingangsspannung nach der Gleichrichtung. Regeln tut da jedenfalls nichts. Blöderweise finde ich aber auch keine defekten Bauteile, bzw. habe schon alles aktive in dieser kleinen Regelschaltung ausgetauscht bis auf die 5,6V Zenerdiode. Die sollte aber funktionieren, denn an Pin 4 von IC705 ist die Spannung 5,6V niedriger, als an R766. Oder mache ich da einen Denkfehler und sollte ich sie auch noch tauschen? Mit der Diodentestfunktion gemessen, ist sie allerdings in Ordnung  Smiley14.

Ich habe alle Widerlinge und alle Kapazitäten im Netzteilbereich geprüft und keine Abweichungen gefunden. Warum auch, es sind ja fast alles 1%-Widerstände.

Einen 7912 konnte ich ziemlich einfach einfügen, indem ich wie vorgeschlagen T716 und T717 (PinOut E-C-B) entfernt und den 7912 (GND-E-A) mit dem mittleren und rechten Pin in E und C von T717 lötet habe. Den fehlenden GND habe ich mir auf der Rückseite der Platine geholt. Da der 7912 relativ schnell warm wurde, kam noch ein kleiner Kühlkörper drauf. Voila: -12V

Zusammengebaut habe ich das Ganze allerdings noch nicht wieder. Interessent wäre ja vielleicht, ob die Kiste prinzipiell so funktionieren würde. Zur Zeit fehlt mir jedoch die Motivation, die Platine wieder einzubauen und komplett zu verdrahten. Denn eigentlich sollte ja erst die Regelung des -12V-Zweiges wieder ohne Tricks funktionieren. 

Habe ich noch was vergeßen? Ach ja: die Leistung im negativen Zweig vor dem Ausbau der Platine: rund 0,5A (0,209V über R741). Das scheint mir ebenfalls im Rahmen zu liegen. Und ja, ich habe gleich mehrere UA741 probiert - alle mit dem gleichen Ergebnis. Ich verstehe einfach nicht, warum das Teil nicht regelt. An Pin 3 vom OpAmp messe ich -1,8V - das sollte eigentlich auch soweit stimmen. Ansonsten gibt es überall -15,6V und regeln tut da nix  Angry . Vielleicht habt Ihr noch eine Idee, was ich übersehe.

Mit etwas ratlosen Grüßen  Huh
Harald
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#17
Hallo Harald,

sofern die Regelung arbeitet muss an pin3 0Volt zu messen sein. Die momentan anstehende negative Spannung deutet darauf hin, dass die Ausgangsspannung nicht geregelt wird - sie ist voll negativ gerichtet. Ist denn die Verbindung vom Ausgang des OP's pin6 zu dem Längstransistor (T717) 'durchgängig' und ist T717 einwandfrei? Wie sieht es mit der Zener-Diode (D718) aus; welche Spannung ist an (über) ihr messbar?
Nachtrag: Ist R758 intakt?
Freundliche Grüße, Peter R.
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#18
PS: Falls der "China-Tester" bei der Halbleiterprüfung zum Einsatz kommen sollte - meine China-Tester haben bereits mehrfach defekte Transistoren (taub, keine Durchlegierung!) als intakt angezeigt und zwar mit plausiblem HFE und richtigem Typ (NPN/PNP).
Smiley47
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#19
Danke für die erneuten Anregungen. Leider gibt es keine neuen Erkenntnisse  Sad

Hier mal der Boardausschnitt, um den es geht:

   

Über die drei Krokoklemmen werden die 2 x 15VAC vom externen Trafo eingespeist. Wie schon geschrieben, lassen sich die +12V ohne die anderen Boards sauber über VR704 justieren. Nur der negative Regelkreis wird seinem Namen nicht wirklich gerecht, denn da regelt nix... U(-)ein und U(-)aus unterscheiden sich um gerade 0,2V.

Der negative Regelkreis hier noch etwas näher:

   

Alle markierten Halbleiter wurden mehrfach geprüft und trotzdem mehrfach ausgetauscht - auch der OpAmp. Vor lauter Verzweifelung habe ich auch schon den Sockel von IC705 gewechselt. Natürlich hat das auch nichts gebracht. Auch alle Widerstände wurden erneut gemessen - teilweise dazu sogar einseitig ausgelötet. So langsam gehen mir die Ideen aus... Was übersehe ich?

Messung über D717 5,4V und über D718 6,6V (Vielleicht etwas wenig?)

Könnte ein Kurzschluss im negativen Spannungszweig die Regelung derart außer Kraft setzen?
Ich messe allerdings über R761 (0R39) gerade mal 97mV, was ungefähr 250mA Stromaufnahme bedeuten würde.
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#20
Hallo,

hier hilft nur exakte Diagnose und logisches Vorgehen ! Hinweise u.a. von Peter sind wichtig...

Die Schaltung hat einige Besonderheiten, z.B. ist der OV nicht direkt gegengekoppelt, sondern die Strecke Ausgang OV - Z-Diode- Regeltransistor ist mit in der Gegenkopplungsschleife ! Wenn da etwas hochohmig ist...nicht hinhaut, geht der OV sofort in die "Ecke", also schaltet auf max. + oder - (Komparator). Die Spannungen an dem OV führen vielleicht zur Lösung, wie es Peter bereits andeutete. Bei einem linearen OV liegt an + und - Eingang exakt die gleiche Spannung, weil die Differenz mit Faktor typ. >10.000 verstärkt wird ! Normalerweise liegt bei solchen stark gegengekoppelten OV deshalb auch die Ausgangsspannung nah an der Spannung an + und - Eingang. --> Und bei funktionierender Regelung müssen beide Eingänge (so deutete es Peter auch an) auf nahezu Null Volt gegen Masse liegen (o.k., das ist schon aufgrund des Schaltbildes rel. logisch). edit: Der Ausgang kann eine von Null abweichende Spannung haben...

Bei leerlaufender negativer Schiene kann der eine Widerstand R763 3k (für das Basispotential des Schutztransistors) hochohmig die volle Spannung auf den Ausgang leiten, egal was die Regelung macht ! edit2: falsch ! Über den+Eingang wirkt das sofort auch auf die Regelung, da dann die Null Volt an dem Teiler zwischen +12V und Minusschiene gestört wäre ! Zweickmäßig ist die definierte Belastung der Schiene u.U. trotzdem aber es müßte auch ohne Last funktionieren !


Fazit von der falschen Vermutung im durchgestrichenen Text oben:
[...Deshalb ist es viell. zweckmäßig, die Minus-Schiene mal definiert geringfügig mit 100mA zu belasten.]

Ein Kurzschluß führt über die Schutzschaltung mit T716 zum Sperren des Regeltransistors.

Das müßte eigentlich rel. einfach zu finden sein, da old-school-Lineartechnik mit stationärem Fehlerbild.

Achtung: Z-Dioden mit 12...15V können heimtückische Fehler haben, ich hatte einmal den Fall, daß eine 15V-ZD nur noch 7,5V Z-Spannung hatte und ansonsten unauffällig war... hat mich viele Tage Suche gekostet, weil ich sie nicht ausgelötet und die Z-Spannung überprüft hab ! Desweiteren können Z-Dioden rel. hochohmige beidseitigen Durchgang machen (einige 100 Ohm). Wenn aber im Betrieb über der Diode die richtige Z-Spannung ansteht, ist die Z-Diode in Ordnung.

Gruß Ingo

...grad nochmal geschau: Die Schaltung ist echt krass ! Der OV muß ja positiv betrieben werden, jetzt muß man ihn überreden eine negative Regelung zu machen, also liegt der -Eingang oben an der Masse ! DAS ist das Bezugspotential für die Regelung, die ganze andere Schaltung floatet nach unten munter auf negativen Potentialen. Der OV regelt also positiv und weiß garnicht, daß unter ihm seine Masse "floatet"... so ungefähr....
Wichtig (bitte in der Schaltung nachsehen !) --> Damit der Regelkreis galvanisch ordentlich geschlossen ist (also auch der interne OV-Regelkreis !) muß unbedingt ein Lastwiderstand am Ausgang hängen ! Ansonsten ist ja der Ausgang vom -Eingang getrennt (o.k., der R 763 3K ist ja noch da) und damit schaltet der OV in einen Extremzustand. Ein OV, der als Linearverstärker betrieben wird, braucht immer einen Gleichstrompfad vom Minuseingang zum Ausgang. So wie das gezeichnet ist, fällt dieser nicht sofort ins Auge...

...kann jetzt aber sein, daß nicht alles korrekt ist, was ich geschrieben hab, aber so siehts für mich erstmal aus
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