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SABA 230WLH - Holzgehäuse.
#1
Hallo, Freunde,
Das Radio kam zu mir von einem guten Freund aus Siegerland. Ich mag Radios aus der Vorkriegszeit sehr. Und er weiß das. Danke, Dietmar!

SABA 230WLH ist ein Zweikreiser mit Reflexschaltung aus 1934.
Weschselstrommer mit LW und Holzgehäuse.
Röhren RENS1284, AB1, RES964, RGN1054.
Dynamischer LS mit Erregerspule, die in der Siebkette der Anodenspannung integriert ist.

Hier die ersten Bilder:
   
   
   
Ich hatte kein Geduld mehr und habe sofort das Chassis ausgepackt.
   
.pdf   230wlpwlh1.pdf (Größe: 34,23 KB / Downloads: 7)
   
   
   
   
Im Vergleich zu den Radios die ich üblicherweise reparierte sieht schon fast perfekt aus.
Ich habe mich trotzdem entschieden es nicht es sofort ins Netz zu stecken, wahrscheinlich weil die Schnur fehlt. Ich denke, das kann ich etwas später tun. Vielleicht werde ich dann auch was hören.
Morgen geht es weiter.
Gruß,
Ivan
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#2
Hallo Ivan,
ein schöner "Fang",
da bin ich mal gespannt, wie umfangreich die Reparatur wird...

Viele Grüße,
Rolf
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#3
Hallo Ivan,

... und der schöne Drehko?! Wetten der hat schon wieder Schluß? Schau mal hier, da wird der Lautsprecher angeboten.

https://www.ebay.de/itm/Lautsprecher-SAB...SwJZhewtex
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Hallo Freunde
@Andreas, ich wette dagegen.
Ich hatte ins Gerät geguckt und den fehlenden Lautsprecher gesehen und auch die losen Drähte. Irgendwie hatte ich den Drehko nicht auf dem Schirm das der anfällig ist. Also bekommt der jetzt funktion Befohlen Punkt.

Ja, Ivan, gerne geschehen und viel Spass beim Basteln.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo Ivan,
ich bin erstaunt, dass es 1934 schon Ovallautsprecher gab! Viel Spaß beim weiteren Aufbau! Hoffentlich bald auch mal wieder in KW!
Gruß, b4s1
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#6
Hallo lieber Dietmar, Smile

ja, das ist gut und wie würde ich das dem Ivan wünschen. Diese Problematik habe ich schon vor fast 40 Jahren fest gestellt. Diese "Zinkpest" hat fast jedes SABA-Radio aus der Zeit. Dieses Zeug wird so rissig, das da heute mit Platten richten meist nichts mehr zu machen ist. Das Gemeine, sollte es klappen, arbeitet dieses Zeug weiter.


Ich habe auch noch dasselbe Gerät, allerdings im Bakelit-Gehäuse. Das will ich auch irgendwann mal bearbeiten. Ivan und ich kennen ja den Detlef, der entkernt die alten Gehäuse und verbaut dort neuere Drehko's. Die gesamte alte Mimik wird erhalten. Insofern wäre das also kein Beinbruch.

Für den Lautsprecher hat der Ivan noch unseren Haus- und Hoflieferanten ebay. Also alles wird gut.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#7
Schöner Fang, Ivan.
Aber auch ein Gerät, das es in sich haben und zickig sein kann. Hier mal 3 links, zum Einstieg wahrscheinlich hilfreich:

https://www.radio-bastler.de/forum/showt...p?tid=6584

https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=9379

http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/T...73a3c5332d
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#8
Beim Saba 230WL gibt es eine "Spezialität" beim Netztrafo: Die Primärspule ist unterteilt. Im Lange-Nowisch Plan ist das nicht richtig gezeichnet.

Beim ART Plan stimmt es aber.

   

Viel Erfolg, Ivan, mit der Restauration!

Dietmar
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#9
Hallo, Freunde,
danke für die Resonanz. Ich werde versuchen euch nicht zu enttäuschen. Also, Ergebnis gestern Abend:

Das von Andreas beschriebene Problem ist bekannt, ich hatte es auch bei dem Gerät unten:
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=9012
gehabt.
Deswegen war das erste, was ich überprüft habe, der Drehkondensator. Der hat natürlich Kurzschluss. Ein versuch ihn mit herkömmlichen Methoden zu richten brachte keinen Erfolg.
   
Klar warum - hier einen Blick ins Innere geworfen:
   

Detlef (Radionar) hat alles damals beschrieben - nicht das Rad zwei Mal entdecken.
Erst musste die Skala und das Führungsrad samt Zeiger ausgebaut. Das Skalenglas ist aus Zelluloid und etwas vergilbt, musste auch ausgebaut werden - die hat zwei Halterungen oben, die ausgebohrt werden und zwei seitlichen Klemmschienen freizumachen.
Wobei ich erst den Zeiger ausgebaut habe. Von der Achse gelöst und seitlich vorsichtig rausgenommen. Das "Skalenglas" wird dabei aus der seitlichen Klemmen befreit.
   
Danach wurde die Abdeckung abgeschraubt und die Führungsrollen samt Feder vorsichtig nach unten gezogen.
    dann die Achse einfach rausgezogen:
   

Das war vorerst alles, um den Drehkondensator zu befreien. Hier die Teile.
   

Der Drehkondensator ist bereits abgeschraubt, abgelötet und rausgenommen. Der Stator hat den Verdacht bestätigt. Zinkpest.
   
Dietmar schrieb: "Also bekommt der jetzt Funktion Befohlen Punkt." Dietmar, der Drehko bekommt eine Funktion, klar, mein Freund.
Ein kleines Vorgeschmack, was kommt als nächstes:
   
   
Der auserwählte Ersatz ist aus neuerer Produktion und hatte keine Abstimmkondensatoren eingebaut gehabt. Kann uns einer der Fachleute sagen wie soll ich dann vorgehen?
Gruß,
Ivan
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#10
Ich verfolge die Restaurierung mit Interesse. Viel Glück Ivan.
Sehr schönes Radio.
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#11
Hallo Ivan,

der Drehkoersatz ist gut. Jetzt schaust Du, haben beide Plattenpaare die identische Kapazität. Dann trennst Du das im Gehäuse befindliche Trennblech raus. Nun steckst Du den Drehko mit seiner Achse durch das vorhandene Loch. Dann bohrst Du von von hinten 2 Löcher und schneidest dort Gewinde rein. Dann Schrauben in die Gewinde. Diese Schrauben müssen den Drehko von hinten fest an die Stirnseite des alten Gehäuses drücken. Der Drehko darf sich nicht mehr bewegen können. Er wird nur durch den entstehenden Druck gehalten. Avh wichtig, Dein Ersatzdrehko darf k e i n Getriebe enthalten, sonst funktioniert das nicht. Aber wem sage ich das?

Ganz wichtig. Verwende möglichst keine neuen Trimmer. Laß die alten SABA-Trimmer oben auf dem Gehäuse. Nur mit ihnen bekommst Du einen einigermaßen Gleichlauf.

Es ist schon schön, dass SABA diese Gehäuse so groß gewählt hat. Da hat man viel Spielraum. Das sind natürlich Umbauarbeiten, an die ich nicht gerne gehe. Ich bin immer sehr froh, dass der Detlef mir da weiter hilft.

Ja, und Dietmar, der alte Drehko war also doch "Befehlsverweigerer".
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
Hallo, Freunde,p
Es geht voran mit dem Drehkondensator. Der Ersatz ist drin. Ein AEG 2053 und ein Braun 750 waren die einzigen mit der gleichen Achsenlänge und Durchmesser. Der Braun hatte die eigenen Abstimmtrimmer dran, leider passt nicht ins Gehäuse rein. Er wäre mir auch von der Optik besser gefallen, ging aber nicht. So musste der 2x471p eingebaut werden.
   
   
   
So sieht der Probeeinbau erst aus.
Zu der von Andreas angesprochener Thematik mit den Abgleichtrimmern. Die alten Trmmer können nicht verwendet werden. Diese sind mit Halterung aus Plastik und an den Statorpaket befestigt worden. Leider waren die nicht mehr zu retten - die Plastik brachte zusammen bevor ich die angefasst habe.
   
Detlef hatte zu damaliger Zeit versucht, die Saba-Trimmer mit neuen keramischen zu ersetzen und nach seinem Bericht ging der Versuch in die Hose. Deswegen griff er zu den original-Sabas zurück und berichtete hervorragendes Ergebnis. So hat er es auch bei meinem 521WLK gemacht.

Bei dem AEG - Dreher fehlen die Abgleichstrimmer. Die sind in der Schaltung (Superhet) gar nicht drin gewesen. Ich habe hier die Serviceunterlagen zum Gerät. Was ich mache, entscheide ich nachdem ich mich vorerst mit der Theorie befasse. Dann wird entschieden was kommt.
Auf jeden Fall bin ich auch weiterhin zu Ihren Ratschläge offen.*
Gruß,
Ivan
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#13
Nabend,

das mit dem Drehko ist ja ärgerlich, aber Du hast es ja gut gelöst !

Ich würde aber schon sagen, daß bei einem Zweikreiser die Trimmer parallel zu den Drehkos unbedingt erforderlich sind, zumindest an einem der Kreise, um den Gleichlauf am oberen Ende der Skala herzustellen. Auch bei präzisester Fertigung entstehen parasitäre Kapazitäten und das Dumme daran ist ja nichtmal die Existenz ansich sondern die nicht reproduzierbare Werthaltung bei der Fertigung.

Kann es sein, daß die doch irgendwie neben den Spulen waren ? kannst Du das Schaltbild der Variante ohne Trimmer einstellen ? ...nur interessehalber.

Gruß Ingo
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#14
Hallo Ivan,

der Ingo wieder.... Aber genau das ist es. Es müssen unbdedingt wieder Trimmer an den Drehko. Und zwar welche, die bei entsprechender Stellung bei fast 0 pf liegen. Also keine mit einer Kapazität bis 100 pf verwenden. Von 5 - 40 pf reicht völlig aus. Es ist wie Ingo schreibt. Auch wenn die Pakete die gleiche pf-Kapazität haben sollen. So ganz genau kommt das nicht hin und dann leidet der Gleichlauf. Es ist sowieso kaum möglich, eine Synchronisation über die gesamte Skala zu erreichen. Diese Geräte waren die 2. Generation der 2 Kreisempfänger. In der 1. wurde einfach ein Plattenpaket drehbar gemacht. In der 2. Generation wurde mit besagten Trimmern gearbeitet. Die 3. Generation war der Durchbruch- Die Trimmer beeinflußten die höheren Frequenzen. Die tieferen Frequenzen wurden mittels Spulenkern beeinflußt. Nicht synchron laufende Kreise sind durch Doppelempfang zu erkennen. Auch wird die Rückkopplung nicht oder nur eingeschränkt funktionieren. Aber, Ivan, Dein Umbau ist schon mal perfekt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Hallo, Ingo,
Nein, den Abstimmtrimmer sieht man auf dem letzten Bild. Zur Not werde ich die wiederherstellen auf einer Perpinaxplatte als Halterung herstellen.
Gruß,
Ivan
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#16
Ivan,

wenn das Gerät elektrisch "spielt", kommst Du hier vorbei - und dann gleichen wir mit Hilfe des Speckis den Gleichlauf ab.

Gruß, Dietmar
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#17
Hallo Ivan,

interessanter Bericht,
der wird mir später mal, bei der Restaurierung meines Saba 311W,
bestimmt nützlich sein...

Wünsche einen schönen Vatertag,
Rolf
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#18
Guten Morgen,

Ivan, den "Quetsch"-Trimmer seh ich, ich meinte diesen Satz:


Zitat:... Bei dem AEG - Dreher fehlen die Abgleichstrimmer. Die sind in der Schaltung (Superhet) gar nicht drin gewesen. Ich habe hier die Serviceunterlagen zum Gerät. ...


Daraus hab ich entnommen, daß es Geräte gibt, wo der fehlen soll.

Gruß Ingo
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#19
Hallo Ivan!
Das sieht doch schon ganz gut aus und ich bin mir sicher das du alles wieder hin bekommst.
Ich möchte hier auch mal meinen Respekt für alle anderen die solche alten Schätzchen wieder zu neuem Leben verhelfen aussprechen.Ich schaue hier hier jeden Tag mal rein und bin immer begeistert von euren Leistungen die ihr hier in den Beiträgen zeigt.
Gruß Detlef2!
Gruß Detlef aus dem Harz!
wenns geraucht hat und gestunken wars bestimmt ein Telefunken Smiley58
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#20
Hallo, Freunde,
Es geht weiter mit dem Drehkondensator. Ich entschied mich die Originalquetscher wieder zu einbauen. Nur wie - die waren je mit vier Schrauben - zwei an dem Stator und zwei am Gehäuse befestigt. Die Halterung ist aus Polystyrol - Spritzguss. Durch die Verformung des Stators sind Spanungen in diesem entstanden. Auch die Alterung soll eine Rolle gespielt haben. Das gleich geschah auch mit der unterer Halterung des Stators, eben so aus dem gleichen Material. So sah alles nach dem ich den Stator ausgebaut.
   
   
Die erste Überlegung war - man kann die Halterungen mit 3D - Druck herstellen. Das wäre die eleganteste Lösung. Nur - ich hatte kein ganzes Teil. Und Massen zu entnehmen und zu zeichnen war es nicht so einfach. Ich kam auf die Idee eine Halterung aus den Bestandteilen zu bauen. Also, nach passenden Teilchen suchen. Für eine Halterung hat es gereicht. Dann habe ich das gleiche noch Mal gemacht.
   
Alles gut, nur - es war mir noch beim ersten Versuch klar - das Material soll seine Eigenschaften wieder bekommen, mit blossem Kleben funktioniert das nicht.
Aber auch - womit kleben? Die Antwort dieser Frage war gleich die Antwort der vorherigen. Ich habe alle übrigen Polystyrolteilchen gesammelt und diese in Aceton gelöst. Die entstandene Masse war der perfekte Kleber. Nach der Aushärtung brachte aber die Halterung woanders wieder. Wieder verklebt und überlegt was tun. Habe mich für ein Test entschieden. Ich gab noch mehr Aceton in meinem Kleber, so dass die Lösung Wasserdünn wurde. Dann habe ich in mehreren Zügen die bereits zusammenverklebten und fertigen Halterungen mit dieser Lösung “bemalt“ - ausreichend, dass dieese in die Poren eintrat, und venig genug, dass der Aceton verdunstete bevor die Teile baginnen sich aufzulösen und verformen. Und das wie bereits geschrieben in mehreren Gängen.
   
   
Ich habe die restlichen Teilen mit Wasser und Seife gereinigt, ohne an die “Rotor“- Bleche zu schleifen, polieren etc. Dann alles zusammengebaut und gemessen. Der eine ergibt einen Bereich bis 40pF, der andere 36 pF. Ich muss aber sagen, ich habe noch Angst die komplett einzudrehen, noch sind die Halterungen zu frisch.
   
   
Ob das eine dauerhafte Lösung sein wird? Ich denke schon, denn die Beanspruchung ist gering. Dietmar (DiRu), danke für das Angebot mit dem Specki nehme ich sehr gern an.
Jetzt kann die tatsächliche Reparatur beginnen.
Ich verfüge über die gesamten Serviceunterlagen.
Hier nun mal der Schaltplan und den Stromlaufplan.
       
Als erstes wird der Netztrafo geprüft. Ich hoffe, da mehr Glück zu haben als mit dem Drehkondensator.
Gruß,
Ivan
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