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Mende 198 WL
#1
Hallo Freunde,

sehr lange war ich immer wieder auf der Suche nach einem Mende 198 WL. Jetzt bekam ich von unserem Daniel von solch einem Gerät das Gehäuse zur Restauration. Da fiel es mir wieder schmerzlich ein. So etwas suche ich noch. Das Gerät ist optisch sehr schön gestaltet. Die Nachfolgetypen sahen da schon etwas moderner aus. Das Besondere ist. Hier wurde an der Front sogar Wurzelfurnier verwendet. Was hielt mich bis jetzt vom Kauf eines solchen Gerätes ab? Richtig der Kaufpreis. Der ist bei diesen Radios nämlich recht happig.

Pfingsten dachte ich, was ist das, für kleines Geld einen Mende 198?! Achja "ohne Lautsprecher und ohne Netztrafo". Schon das 2. Gerät, das ich von einem Radio-Schlachter gekauft habe. Die Teile: Naja, Netztrafo's habe ich genügend und einen Mende Lautsprecher habe ich von unserem Mende-Freund mal geschenkt bekommen.

Weil ja Strafe sein muss, hatte ich dem Verkäufer erst mal einen etwas niedrigeren Preisvorschlag gemacht. Wir wurden uns auch einig. Und so kam mein gesuchtes Radio.

Wie bei meinem Telefunken-Radio auch war der optische Zustand sehr gut. Auch innen - Rost sucht man vergeblich. Also sollte nun erst mal ein Netztrafo ins Radio implantiert werden. Ich habe noch einen Mende-Teileträger. Aber dieser Netztrafo passte mechanisch überhaupt nicht. Aber auf einem Schrottchassis von einem Schaub Kongress saß ein technisch wie mechanisch passender Netztrafo. Natürlich war das Teil schon sehr rostig. Also stand erst mal eine gründliche Überholung an. Außerdem sortierte ich mir bereits die entsprechenden Anschlüsse.

Der Spannungswähler des vorherigen Netztrafo's war noch vorhanden. Der Trado wurde also einfach abgeknipst. Das war ein Ausbau innerhalb von 5 Minuten. Ich hatte mit allen anfallenden Arbeiten einen halben Tag gebraucht. Ich überlege nun, was macht der China-Mann mit den Trafo's? Knipst man die so raus, ja dann ist der Netztrafo doch faktisch nicht mehr verwendbar. Somit doch auch nicht mehr zu verkaufen. Ich vermute, die Trafo's liegen bei ihm in einer Ecke und werden dann mal zum Wertstoffhof gebracht. Egal, ich habe mir nur Gedanken gemacht.

Mein Ersatz-Netztrafo paßt sehr gut zu dem Chassis. Optisch aufbereitet wurde er jetzt auch. Nach Stunden der Arbeit war der Trafo dann auch im Gerät. Es sollte ein Probebetrieb erfolgen. Die Spannungen sollten nach erfolgreichem Test mit gesteckten Röhren überprüft werden. Anstelle der dicken Feldspule habe ich einen Drahtwiderstand genommen. Die Spannungen passen annähernd. Was soll ich sagen? Man freut sich!

Zur Funktion des Gerätes: Was mich hier reizte, das ist ein Geradeaus-Reflex-Empfänger. Die Röhre RENS1294 übernimmt hier 2 aufgaben. Sie verstärkt die von der Antenne kommende HF. Diese verstärkte HF gelangt an die Röhrendiode der AB2. Jetzt kommt der Reflex!! Die von der AB2 gleichgerichtete NF wird über einen Widerstand wieder auf das Steuergitter der RENS1294 gegeben. Jetzt wird das NF-Signal noch mal verstärkt. Es gelangt an das Steuergitter der AB2. Eine kräftige Lautstärke ist hier zu erwarten.

Natürlich ist es schwer abzuwarten, reagiert das Radio oder eher nicht. Oja, er hat reagiert. Aber er empfängt nur leise den Heimsender. Auch diese Störung habe ich natürlich behoben. Davon dann aber mehr.

Seht, schaut er nicht schön aus? Eine Rückwand hat er auch.

   

Tja, die Ernüchterung von innen

   

Kabel - einfach abgeknipst

   

   

Leider fehlt der große Kondensatorblock

   

Hier mein Trafoumbau

   

Alles hat gut geklappt

   

Ja, wenn jetzt noch Jemand solch einen Kondensatorblock für mich hätte. Das wäre natürlich eine Freunde.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Hallo Andreas.
Wenn Du unter "Rundfunk-Museum" Heft 2/2018 Reflextechnik und "knoll" suchst, findest Du den 198WL

FEHLER: es muss Heft 1/2018 heisen.
mike
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.

mike  Smiley43
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#3
Der 198WL müsste eigentlich gut klingen mit der Diodengleichrichtung. Steht bei mir aus diesem Grunde schon seit Jahren in der Warteliste und wird sorgsam gehütet. Mittlerweile gibt es nur immer weniger zu hören :-(
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#4
Das wird mit Sicherheit wieder ein tolles Gerät, Andreas.

Einen optisch stark verwandten 192 W hattest Du ja vor einigen Jahren schon in der Mache, wenngleich beim jetzigen Gerät die Holzsubstanz weitaus besser scheint.

Die Breitformatradios der 2. Hälfte 30er-Jahre sind ja bei Sammlern nicht so beliebt. Insoweit finde ich es gut, dass auch wieder mal sowas restauriert wird. Zu Mende-Geräten dieser Bauart hatten wir ja bis jetzt einige Beiträge, jedoch noch nicht zum 198er, wenn ich richtig nachgelesen habe.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#5
Ich hatte das Glück dieses Gerät günstig in einem Konvolut kaufen zu können. Ein Backstein der schöneren Art. Viel Spaß damit!
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#6
Hach! Das freut mich, dass Du auch einen solchen Mende hast Smile
Und die Beschreibung samt Reportage über die Wiederauferstehung freut mich ebenso!

Bei meinem Gerät hatte auch schon jemand den Kondensatorblock entfernt.

Bei meinem Mende ist das Mende-M wenn ich mich recht erinnere, silber gefärbt. Vielleicht hatte da auch jemand drübergetüncht.
Smiley47
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#7
Hallo Freunde,

danke schon mal für Euer Interesse.

@ Hans. Lieber Hans danke für den Hinweis. Ich habe einige Male nach Deinen Angaben gegoogelt. Leider finde ich besagten Bericht nicht. Das ist sehr schade Aus zweierlei Gründen. Du weißt, mich interessieren Deine Abhandlungen immer sehr. Und zum 2. bezieht sich Dein Bericht auf mein Radio. Ich denke, dass Du sicher das Rundfunk-Museum Fürth meinst?!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#8
Lieber Andreas.

Nein! Ich meinte die Zeitschrift aus CHAM
Wenn Du unter "Rundfunk-Museum" Heft 1/2018 Reflextechnik und "knoll" suchst, findest Du den 198WL
Gruss hans
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.

mike  Smiley43
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#9
Hallo Andreas,

wie sieht den der Kondensatorblock aus ?

Viele Grüße
Bernd
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#10
Hallo,
ich hab hier ein Bild vom Kondensarorblock.
   


.jpg   Mende 198 WL (5b).jpg (Größe: 88,93 KB / Downloads: 435)

Grüße Falk
Grüße aus Sachsen, Falk
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#11
Welch Kapazität sind denn im Block untergebracht.?
Gruß Detlef
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#12
Sieht genauso aus wie der im MENDE 147W, den ich aus Klammis Nachlass habe (2 x 6 µF):

   
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#13
Hallo Freunde,

danke für Eure Reaktionen zum Radio. Ja, Detlef, genauso ein kondensator wie in Harald's Radio ist das. Vielleicht hast Du was auf Lager? Man sieht diese Teile so oft - aber wenn man sucht.

Hans, danke noch mal für Deinen Hinweis. Ich habe diese Zeitungen ja auch schon bekommen, als ich noch kein Mitglied im Radiomuseum Cham war. Die habe ich sicher noch.
Irgendwie war es mir geläufig, dass Du auch für das Museum in Fürth geschrieben hattest. Daher hatte ich natürlich im falschen Museum gesucht,
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
Hallo Andreas. hallo Leser.

Falls man sich fragt: warum steht der Text dann nicht im RBF?
Hier die Antwort:

 [attachment=77210]


Das können somit max. 3 Jahre sein.

hans m. knoll alias mike
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.

mike  Smiley43
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#15
Hallo Andreas,
ich habe meinen Bestand an Mendeteilen durchsucht. Ich hatte seinerzeit erst ein Chassis 198WL erworben, und anschließend noch ein komplettes Radio. Das bessere Chassis hatte ich in das restaurierte Gehäuse eingebaur, das etwas rostigere habe ich noch auf Lager.

   

Leider ist ja der Kondensatorblock im Gehäuse, und dadurch nur einmal vorhanden. Ich hätte da nur noch ein leeres Gehäuse mit den Abmessungen L:11cm B: 4,5cm H: 9cm mit drei Befestigungslaschen, einer ist mittig, die beiden äußeren haben einen Lochabstand von 15cm.

   

Wenn Du das gebrauchen kannst, oder etwas vom Chassis??? Deine Adresse müsste ich noch bei den PN haben.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#16
Hallo Alexander,

es ist doch unglaublich. Warum habe ich dich nicht vorher gefragt. Du hast auf dem Schrottchassis sogar noch den originalen Netztrafo. Guzt, das wäre jetzt Blödsinn noch mal anzufangen. Mein Netztrafo sieht ja passend aus. Außerdem gibt er gut die vorgeschriebenen Spannungen ab.

Aber den Kondensatorblock, den könnte ich gut gebrauchen. Natürlich nur, wenn Du ihn entbehren kannst. Ich schreibe Dir mal eine PN

Hallo Hans,

ja nun habe ich nachgesehen. Tatsächlich besitze ich nur die Museumszeitungen ab 03.2018 wie das immer so ist. Trotzdem würde ich den Text von Dir gerne noch mal lesen. Als Erstes werde ich mal den Dietmar (DiRu) anrufen, ob er noch die betreffende Zeitung hat. Sicher macht er mir dann einen Scan. Natürlich habe ich versucht, besagten Bericht von Dir online über das Museum cham zu beziehen. Verständlicherweise ist das nicht möglich. Auch dahin könnte ich mich wenden. Ich bin ja Mitglied.

Na mal schauen, wo ich den Text noch mal her bekomme.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#17
"Erstes werde ich mal den Dietmar (DiRu) anrufen, ob er noch die betreffende Zeitung hat. "

Klar, die Zeitschrift ist bei mir vorhanden. Der Artikel von Hans über die Reflexschaltung steht da auf den Seiten 81 - 93, also insgesamt auf 12 Seiten. Wenn Du kein Exemplar mehr beschaffen kannst, kannst Du eine Kopie von mir bekommen.

Zwischenzeitlich, aber auch für Andere, die sich für das Thema interessieren, hier Links zu Reflexschaltungen:

"Der Reflexempfang" (Artikel aus ART)

"Die RENS1234 als Mehrfach Reflex-Stufe"

"siemens: Die RENS1234 im 37WLK; Reflex-S."

Gruß, Dietmar
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#18
Hallo Dietmar,

danke für Deine Hilfsbereitschaft. Der Hans war so nett und hat mir die Abhandlung gerade per Mail übermittelt. Hat sich also erledigt.

Hans, Dir auch hier vielen Dank für Deine Mühe. So kann ich mich doch noch etwas intensiver mit dem Gerät befassen und kann hier noch einige Details zur Geräteschaltung zitieren.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
(15.06.2020, 13:15)Andreas_P schrieb: ...Das Gerät ist optisch sehr schön gestaltet. Die Nachfolgetypen sahen da schon etwas moderner aus. Das Besondere ... Hier wurde an der Front sogar Wurzelfurnier verwendet....

Andreas,

da muss ich Dir nicht viel zu schreiben: bitte unbedingt das Gehäuse hartölen. Es befeuert gerade dieses Furnier auf das Vorteilhafteste. In einem anderen Radiobastelforum sind dazu Vorher-Nachher-Bilder eingestellt. Dort habe ich auch einiges zur Reparatur so eines Mendes geschrieben, weil meiner dann zum Beispiel ziemlich zu schwingen begann. So sieht meiner aus:

   

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#20
(16.06.2020, 12:49)MichaelM schrieb: Dort habe ich auch einiges zur Reparatur so eines Mendes geschrieben, weil meiner dann zum Beispiel ziemlich zu schwingen begann. 

Hallo Michael.

Den verlinkten Bericht aus dem Jahre 2011 habe ich mir angesehen. Dein letzter Beitrag enthält folgende Vermutung:

Daher vermute ich den Übeltäter im Rückkopplungszweig bzw. in sich geänderte Werte der Induktivität der Spulen im Mittelwellenbereich.

Hast Du die Ursache für das Schwingen Deines Geräts zwischenzeitlich zweifelsfrei ermitteln können?
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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