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Simfonia R-RG61(Симфония Р-РГ 61)
#1
Hallo, Radiofreunde,
Beruflich bedingt bin ich nur selten in meinem Heimatland Bulgarien. Aber wenn ich Heim komme, wartet fast immer ein Geschenk auf mich.
Diesmal war es u.A ein Model das ich sehr gern habe. Denn dieses Radio hat mein Vater als erstes Phonomöbel für unser neu gebautes Haus 1960 gekauft hat. Das ist eine Model 1961 Simfonia R-RG61. Ich erinnere mich noch als er das Radio zu Hause präsentiert hat - Auf LW, MW, KW waren lauter Sender zu empfangen. Auf UKW jedoch nichts. Ich habe neugierig gefragt - wozu dieser Bereich? Er antwortete - das sind die Wellen, wo man mit viel Glück und einer passenden Antenne auch hören kann, was im Fernsehen läuft ( der erste Fernseher kam zu Hause erst 1966 - wegen der Weltmeisterschaft für Fußball in England - dafür musste entweder der Kühlschrank oder die Waschmaschine weichen, weiß ich nicht mehr). Klar hatten wir keinen Fernseher, aber als er kam war die Enttäuschung doch da - man konnte doch mit dem Radio nicht horchen was die Eltern im Abendstunde fernsahen. Erst 1970 konnte man bei uns im Ort UKW hören - langweilige klassische Musik.  Sad  Bis dato war UKW Empfang nur in die großen Städten - Sofia etc. zu empfangen.
Dieses Radio gibt es noch - im Schlafzimmer meiner Mutter und ich hoffe, es bleibt länger da, von meiner Kollektion verschont.
Aber genug gelabert. Ich denke, das ist eines der besten in Bulgarien produzierten Röhrenradios und hat es verdient, hier vorgestellt zu werden, denn sentimentaler Gründe bei Seite, es ist ein gutes Gerät, meine ich zumindest.

Die technischen Daten:
Model: Симфония Р-РГ 61 (Simfonia R-RG61) - ich vermute die Bezeichnung R-RG führt zu Radio - Radiogramophon zurück ( in Bulgarien gibt es keinen Begriff für Plattenspieler - alles ist Gramophon), obwohl es keine Simfonia mit Plattenspieler mir bekannt ist.
Hetsteller: Elprom Sofia
Baujahr - ich behaupte 1960.
Hauptprinzip - Großsuper. ZF 468 kHz/10,7 MHz.
Röhren - 9: ECC85, ECH81, EF89, EABC80, EM80, ECC83, EL84, EL84, EZ81.
Wellenbereiche: LW, MW, KW1 (5,8-11,5 MHz), KW2 (11,5-19 MHz), UKW 64,5 - 73 MHz).
Betrriebsart - Wechselstrom 150 - 220'V.
Lautsprecher - 3 (Raumklang)
Leistung: 10 W Sinus, Klirrfaktor < 5%
Klangregler - Höhen und Tiefen per Potentiometer, sowie festen Tastenregler - Lineal-Orchester-Jazz-Sprache.
Das Gerät wurde als Exportgerät als “Budapest“ für Ungarn umgelabelt und es gibt eine NF-Steteoversion  als Exportmodel nach BRD gelistet (Wahrscheinlich Warenhäuser), leider konnte ich die letzten 30 Jahren nicht mal ein Exemplar in Deutschland finden.
Zunächst das Schaltbild:
   
Und hier die Bilder:
   
   
   
   
   
Ich habe an diesem Gerät nur die Koppelkondensatoren und die im Klangreglerbereich Kondensatoren als Vorsichtsmassnahmen gewechselt. Das Gerät empfängt super und die Sound ist prima.
Gruß,
Ivan
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#2
Hallo Ivan 

Was es nicht alles gibt / gab , UKW 64,5 - 73 MHz .  Smile
mit freundlichen Gruss

Uli



Wo alle dasselbe denken , wird nicht viel gedacht .

( Walter Lippmann ) 
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#3
Hallo Uli,

das ist das sog. OIRT-Band. Auf diesen UKW-Frequenzen hat allerdings nur der Ostblock gesendet. Niedrige UKW-Frequenz= höhere Reichweite. Spätestens nach der Wende haben sämtliche Ostblocklänger auf das normale europäische UKW-Frequenzband umgestellt. In der DDR erfolgt diese Umstellung schon sehr früh. Aber meines Wissens wurde dieses Verfahren nur im Fernsehen verwendet.

Hallo Ivan,

na das wäre doch mal ein tolles Bastelprojekt den alten Tuner durch etwas neueres zu ersetzen. Dann die ZF ändern und endlich UKW hören. So findes ich das Radio interessant. Das wird ordentlich Bumms machen. Aber ich könnte da gar nichts drauf lesen. Smiley19
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Hallo, Andreas und Uli,
Ja OIRT war der Radiostandard des Ostens, so wie der SECAM beim Fernsehen. In Bulgarien gab es auch nur wenig UKW Stationen - ich denke drei - Horizont, Hristo Botev und Orphej - erste war der staatliche Allgemeinsender, zweite für Kultur und dritte Musik, vor allem klassische wegen der besseren Qualität und Stereoton.
Nach der Wende kamen alle Privatsender dann auf den Westlichen Standard, die obigen drei wanderten entsprechend auch. Davon sind die ersten zwei noch akriv, Orphej konnte nicht überleben. Übrigens, der Name Orphej ist die heimliche Aussprache des Halbgotes Orpheus, der aus diesem Gebiet (ehem. Thracien=Trakien) stammt.
Wiederum aus sozialen Grunden senden die zwei Staatlichen Sender noch auch im alten OIRT damit das Volk noch die alten verbliebenen Geräte nutzen kann. Das gleich geschah beim Ausschalten der MW. Eine staatliche Station sendet da noch, obwohl mit geringeren Leistung.
So das ich mit dem Radio doch was was hören kann. Außerdem habe ich einen Frequenzkonverter ähnlich den hier im Forum beschriebenen
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=1688
Gruß,
Ivan
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#5
(14.07.2020, 00:35)Andreas_P schrieb: Hallo Ivan,

na das wäre doch mal ein tolles Bastelprojekt den alten Tuner durch etwas neueres zu ersetzen. Dann die ZF ändern und endlich UKW hören. So findes ich das Radio interessant. Das wird ordentlich Bumms machen. Aber ich könnte da gar nichts drauf lesen.  Smiley19

Das ist doch gar nicht nötig: 

https://www.gmelectronic.com/kit-convert...ar-f-kf323
http://balek.v.sweb.cz/radiotechnika/res...iroirt.htm
http://mihalcz.ingyenweb.hu/other/CCIR-OIRTconv.html
https://elektrotanya.com/ccir_oirt_conve...nload.html

usw.


Gruß
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#6
Hallo lieber Bernhard,

ich bin wieder baff, was Du immer so ausgräbst. Smile Der Ostblock bietet also Konverter an.

Ich hatte damals sogar mal das Tonteil eines Fernsehers (Rembrandt) auf die moderne CCIR-Norm umgetrimmt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#7
Hallo, Andreas,
Ja die Tonadapter PAL auf SECAM waren noch verbreiterer und wichtiger wegen den VHS / Betamax Geräten. Eigentlich dumm, dass es unterschiedlichen Standards gab. Wie immer ist die Globalisierung für manches doch gut. Für den Konsum vor allem. Big Grin
Gruß,
Ivan
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#8
Hallo Andreas,

ich dachte diese Mischer/Umsetzer waren im Forum schon bekannt und wurden in irgendeiner Weise mal behandelt?!
Im Prinzip wollte ich nur auf die Bremse drücken was den Umbau des Radios oder des nachziehen des Tuners angeht. Das kann man natürlich machen wenn man will, aber es geht halt auch mit einer anderen Lösung und lernen tut man ja bei beiden Projekten etwas.

Übrigens, auch in Japan ist FM-Rundfunk in anderem Frequenzbereich angesiedelt:
https://en.wikipedia.org/wiki/FM_broadcasting_in_Japan
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#9
Hallo, Leute,
Ich wollte das Gerät einfach zeigen - als gebürtiger Bulgare habe ich natürlich eine besondere Beziehung zu den Radios die hier hergestellt wurden. Es ist kein Meilenstein in der Entwicklung des Radios, aber nach meiner Meinung, ein Gerät das dem Geist und dem technischen Standard der Zeit entspricht. Stand der damaligen Technik, halt.
Gruß,
Ivan
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#10
Hallo Ivan,

ach Du willst Dich drücken?! Smile Smile Hättest Du mal das Radio überholt und dann mit solch einem Konverter versehen. Das hätte mich schon sehr interessiert. Die hängen ja nur in der Antennenleitung. Wir hatten ja hier schon mit etwas ähnlichem gebastelt. Einem Konverter, der das Röhrenradio (sonst bis 100 Mhz) bis 108 Mhz empfangen läßt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#11
...ich habe einen Konverter, der verschiebt auf ca. 88 - 107 MHz. Wird zwischen Antenne und Antennenbuchse angeschlossen, hat eigene 9V/1mA Versorgung. Hält ewig und kann an allen OIRT Radios benutzt werden. Leider habe ich ihn in den frühen 90 gebaut und finde die Schaltung nicht mehr.
Sonst, es geht nicht darum mich zu drücken - die Masse im Forum ist und das ist auch legitim - interessiert vor allem an Deutsche Geräte. Aber ein Exote ab und zu schadet nicht. Smile
Gruß,
Ivan
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#12
Hallo Ivan,


Zitat:Aber ein Exote ab und zu schadet nicht.

Ich denke, auch in anderen Ländern dieser Erde wurden gute Radios gebaut, also darf man die auch zeigen!

Es ist eben so, dass diese Geräte in Deutschland nicht sehr verbreitet sind.


Viele Grüße, bleib gesund und viel Spaß mit dem Radio

Martin
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#13
Ivan, vielen Dank fürs Zeigen Smiley14
Herzliche Grüße

Pitter
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#14
Hallo

Das Radio sieht den DDR Radios ziemlich ähnlich.
Gruß Helmut
----------------
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#15
Ja richtig, wenn ich mir da so meine anschaue, Bernau, Nauen, Saalburg, e.t.c. habe die Gehäuse sehr viel Ähnlichkeiten. Denke aber das das damals gerade moderne Gehäuseformen überall gab.
Trotzdem sollten solche Exoten auch hier Bestand haben und gezeigt werden. Gerade deswegen, weil die hier in Deutschland nicht zu finden sind.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#16
wenn man hier nur Radios "von der Stange" zeigen dürfte könnte ich einpacken :-)
Ich schaue mir auch gerne mal Exoten an. Vor allem wenn sie auch mal etwas "Bums" haben wie dieses Simfonia.
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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