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Hallo Radiofreunde,
ich bräuchte mal eure Meinung. In arbeit ist gerade ein Freiburg W10 mit nachgerüstetem UKW S5, Gehäuse ist sehr gut erhalten (was Vorraussetzung für den kauf war) Was nicht so super ist, das Chassis hat einige Rostflecken: (Siebelkos sind zur Inbetriebnahme damals eingebaut worden, er bekommt seine Originalen zurück denn die sind noch super)
IMG_0913.jpg (Größe: 108,52 KB / Downloads: 406)
UKW Einbausuper und Lautsprecher sind auch vom Rost betroffen, der Lautsprecher kratzt weil er Rost im Luftspalt hat.
Wie ihr seht habe ich die beiden NF-Übertrager sowie Siebdrossel und Netztrafo ausgebaut, diese müssen behandelt werden. Was ich mich jetzt frage, Rost mit Oxalsäure umwandlen ("Andreas_P " hat dafür einige Berichte im Forum veröffentlicht) und mit den entstehenden Flecken leben, es wäre aber auch machbar das Chassis abzukleben, abzubeizen und zu lackieren. Beides traue ich mir zu.
Was meint ihr, das Gerät in Frieden altern lassen oder innen und außen "wie neu"?
Freue mich über Meinungen
Gruß Jan
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Ist ja wirklich eine Geschmackssache aber ich neige dazu, es so zu lassen...
die Zeit lieber in gute Funktion und in dem, was man von Aussen sieht investieren
Nette Grüße
Alfons
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18.08.2020, 18:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.08.2020, 18:57 von olli0371.)
Hi,
Da bin ich ja mal gespannt was für Antworten kommen. Ich bin auch für lassen.
Gruß
Oliver
Ich bin natürlich für "wie neu"
Gruß,
Achim
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Ich finde bei Geräten, wo der Rost noch keine Blasen wirft, die Behandlung mit Silban Paste vertretbar.
Hatte gestern einen VE auf dem Tisch, den ich vor Jahren damit behandelt habe - sieht für meinen Geschmack top aus!
Gruß,
Uli
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18.08.2020, 20:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.08.2020, 20:55 von Bernhard45.)
Ganz ehrlich? Gerade so wie ich Lust habe!
Will ich "fabrikneu", mache ich "fabrikneu". Will ich nur ein funktionstüchtiges Gerät, dann wird es bestenfalls optisch aufgefrischt, kleine optische Macken dürfen bleiben.
Bei mir geht die Spanne da mittlerweile von Restaurierung bis ich schlachte und baue ein modernes Digitalradio ein. Ich mache immer das wozu ich gerade Lust habe und nicht was andere wollen! Ist das nicht der Sinn eines Hobbys? Mich selbst befriedigen und nicht die anderen!
Du hast das Gerät vor Dir auf dem Tisch? Was sagt Dir dein Bauch? Der hat nämlich meistens Recht!
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Chassis ordentlich reinigen, dann mit harter Bürste und Ballistol abreiben. Der Oberflächenrost verschwindet und die leichten Rostnarben werden gleichzeitig konserviert. Steht das Radio anschliessend optimal trocken, reicht das vollauf.
Beste Grüsse
Thorsten
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Den Aufwand, das Teil vollständig abzurüsten und dann wieder auf zu rüsten, würde ich nur in extremen Ausnahmefällen machen.
Hier reicht die Methode nach Uli meiner Meinung nach völlig aus: Also, alles schön sauber machen, ggfs an die größeren Roststellen Oxalsäure drauf und dann mit Silbanpaste behandeln.
Von innen muss die Funktion gewährleistet sein. Der Rost sollte gestoppt werden.
Wie sieht das Radio von außen aus? Ist es "Fabrikneu" oder hat Patina und Gebrauchsspuren? Im letzten Fall ist eine Neulackierung des Chassis nicht wirklich sinnvoll.
Viele Grüße
Franz Bernhard
... und die Radios laufen nicht weg.....
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Ja, der Franz Bernhard schreibt es schon: Oxalsäure. Damit arbeite ich nur. Ich mag diese "auf neu" gemachten Chassis überhaupt nicht. Dann ist die Lackschicht doch recht dick. Beachtet man das nicht, dann kommen evtl. keine guten Masserverbindungen zu Stande.
So bestreicht man mit einem Pinsel die Roststellen mit Oxalsäure. Das Gute, hier muss nichts demontiert werden. Oxalsäure greift nur den Rost an. Abr hinterher unbedingt ut mit Bref etc. die Stellen einsprühen und mit nassem Tuch abwischen. Wenn es trocknet umgehend mit feinster Stahlwolle die Stellen bearbeiten. Wenig, ganz wenig Silban auftragen. Wie abpolieren. So werden nur die ehemaligen Roststellen silbrig. Alles andere wischt man ja weg. Mit wenig Zapponlack versiegeln. Mit der Kamera mag man diese ausgebesserten Stellen noch sichtbar machen können. Dem Auge fällt das nicht auf. Immer gepflegtes Radio incl. Chassis halt.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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Danke für Eure Meinungen!
Ich tendiere auch dazu es so zu lassen bzw. aufzuhübschen. Der Plan steht, ich werde versuchen mit Oxalsäure und Silban-Paste ein gutes Ergebnis zu erreichen, gerade beim Lautsprecher wird es nicht anders gehen denn den zu lackieren wird fast unmöglich sein. Wenn es mir nicht gefällt kann ich ja immernoch über neuen Lack nachdenken. Werde berichten.
Gruß,
Jan
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Hallo Jan,
gute Entscheidung!
Den Lautsprecher kannst Du vorsichtig lackieren. Allerdings nur von außen. Das reicht ja auch. Von innen mußt du natürlich die Membrane schützen. Hier kann man Küchentuch einziehen. Das muss so hin gezogen werden, dass die Membrane völlig verdeckt ist. Dann die Lötleisten etc. mit Isoierband bedecken. Lautsprecher auf die Front drehen und los kann es gehen.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Was genau spricht beim Lautsprecher gegen Silban?
Übrigens, falls Du noch nie mit Silban gearbeitet hast, dann üb mal an einem Abfallstück - man verschätzt sich da sehr, wie wenig man braucht! Am besten geht's mMn mit dem Finger: Ganz wenig Paste an den Finger und dann an einem Blechstück versuchen, so viel Fläche wie möglich damit einzureiben. Ruhig mit etwas Druck versuchen, die Farbe weiter zu verteilen. Man wundert sich dann....
Gruß,
Uli
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Huch, Uli, aber einen Lappen über den Finger spannen. Du hast absolut Recht mit dem Zeug. Das ist unwahrscheinlich ergiebig.
Ja an solchen Teilen, wie Lautsprecher sind doch die ganzen Öffnungen und die Anschlüsse im Wege. Klar geht das sonst auch mit Silban.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Man muss halt wissen was man will, bzw. was das Ziel sein soll.
Silban ist nichts weiter als Alubronze in emulgiertem Benzin und überdeckt als rein kosmetisches Hilfsmittel Schadstellen. Sozusagen Felgenspray ohne Bindemittel. Früher hat man damit Ofenrohre eingerieben und lange gab es das Zeug auch als Puder zum selbst mixen.
Als Kinder haben wir in Verbindung mit Kaliumpermanganat damit Blitzlichtpulver hergestellt.
Die Alubronze ist unglaublich ergiebig. Allergeringste Mengen reichten für eine unglaubliche Sauerei.
Gruß,
Achim
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(19.08.2020, 18:15)Andreas_P schrieb: Huch, Uli, aber einen Lappen über den Finger spannen.
Mach ich ohne Lappen! Einfach hinterher den Finger mit bisschen Benzin oder Öl abgewischt, fertig. Sonst bleibt 100x mehr im Lappen hängen als auf dem Blech
(19.08.2020, 18:49)achim schrieb: Die Alubronze ist unglaublich ergiebig. Allergeringste Mengen reichten für eine unglaubliche Sauerei.
Jo, kann ich so unterschreiben - ich hatte da eine umfangreiche Versuchsreihe. Eher unfreiwillig, weil Tube kaputt. Aua
Gruß,
Uli
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