26.08.2020, 22:07
Hallo zusammen,
anfang des Jahres habe ich mich nun an das aufarbeiten meines Tannhäuser 57 gemacht und heute endlich fertiggestellt.
PC300001.JPG (Größe: 113,32 KB / Downloads: 314)
So sah das Chassis vor der Aufarbeitung aus:
Chassis_1.JPG (Größe: 71,45 KB / Downloads: 314)
Das Chassis war offensichtlich noch nie ausgebaut worden und mit einer dicken Staubschicht bedeckt.
Hier viele Wochen später, fertig zum Wiedereinbau:
Was musste am Gerät gemacht werden?
Nun, eine ganze Menge.
In diesem Gerät wimmelt es nur so von ERO100 und Neokons, auch zwei oder drei Malzbonbons (WIMA Tropydur) waren darin.
Die Neokons habe ich stichprobenartig überprüft, die waren aber alle hinüber.
Ebenso wurden die Kleinelkos ersetzt.
Der Netzteilelko (3x 50µF) hatte bereits Kristallausblühungen am Überdruckventil, wurde also auch erneuert.
Die abgeschirmte Kondensator-Widerstandskombination wurde ebenfalls neu angefertigt.
Die dunkle EM34 habe ich durch eine 6E5S ersetzt.
Im Rahmen der Inbetriebnahme musste ich noch etliche Kontaktfehler an den Röhrenfassungen beheben.
Das Empfangsteil war auf allen Wellenbereichen still, Niederfrequenz arbeitete jedoch (Brummprobe).
Glücklicherweise haben diese Geräte eine Serviceleiste, an welche die wichtigsten Testpunkte herausgeführt sind.
Bei der ECH81 z.B. hatten sich Werte am G2 eingestellt, bei welchen man meinen konnte, dass die Röhre gar nicht in der Fassung steckt.
Daraufhin habe ich mit Teslanol und Interdentalbürstchen alle Fassungskontakte der Röhrenfassungen gereinigt, da kam einiges an Dreck heraus!
Sicherheitshalber noch mit Kontakt-WL nachgespült.
So extrem hatte ich das noch nie!
Nach zweitägigem ablüften dann heute Inbetriebnahme.
Auf UKW stellt sich bei guten Sendern mit dem Gehäusedipol eine Ratiospannung von knapp -30V ein, die Gitterspannung an der 6E5S beträgt dann knapp -19V.
Ein Austausch der schon ziemlich ausgelutschten ECC85 (45% Emission lt. µTracer) durch ein neuwertiges Exemplar erbrachte keine Verbesserung.
Selbst bei Tag waren auf Mittelwelle mit der eingebauten Ferritantenne zwei Sender schwach zu hören.
Das Gerät habe ich auf 240V eingestellt.
Dabei liegt die Heizspannung dann bei 6,2V, die Anodenspannungen nach dem Gleichrichter etwa 10V unter den Sollwerten, was aber meiner Ansicht nach toleriert werden kann.
Das Gerät hat ordentlich 'Bumms', die Bässe müssen für Radiomusik ziemlich herausgenommen werden.
Klangfilter in Schalterstellung 'Jazz' ergibt für meinen Geschmack das ausgewogenste Klangbild.
Ach ja, der Elektrostat funktioniert auch noch!
Damit am Tonbandeingang mit 'normalen' Klinkenadaptern gearbeitet werden kann, habe ich an dieser Stelle einen kleinen Umbau vorgenommen.
Die vorhandene 3-polige DIN-Buchse habe ich durch ein 5-poliges Exemplar ersetzt und daran mit 2 Widerständen je 4,7 Kiloohm die beiden Stereokanäle zusammengeführt.
Da manche Geräte für die Kopfhörerausgänge Lastwiderstände benötigen, wurden diese auch mit eingebaut, aber schaltbar ausgeführt.
So kann das ganze auch über Line-Ausgänge betrieben werden.
Bildschirmfoto vom 2020-07-14 20-56-12.png (Größe: 12,54 KB / Downloads: 314)
Viele Grüße
Martin
anfang des Jahres habe ich mich nun an das aufarbeiten meines Tannhäuser 57 gemacht und heute endlich fertiggestellt.
PC300001.JPG (Größe: 113,32 KB / Downloads: 314)
So sah das Chassis vor der Aufarbeitung aus:
Chassis_1.JPG (Größe: 71,45 KB / Downloads: 314)
Das Chassis war offensichtlich noch nie ausgebaut worden und mit einer dicken Staubschicht bedeckt.
Hier viele Wochen später, fertig zum Wiedereinbau:
Was musste am Gerät gemacht werden?
Nun, eine ganze Menge.
In diesem Gerät wimmelt es nur so von ERO100 und Neokons, auch zwei oder drei Malzbonbons (WIMA Tropydur) waren darin.
Die Neokons habe ich stichprobenartig überprüft, die waren aber alle hinüber.
Ebenso wurden die Kleinelkos ersetzt.
Der Netzteilelko (3x 50µF) hatte bereits Kristallausblühungen am Überdruckventil, wurde also auch erneuert.
Die abgeschirmte Kondensator-Widerstandskombination wurde ebenfalls neu angefertigt.
Die dunkle EM34 habe ich durch eine 6E5S ersetzt.
Im Rahmen der Inbetriebnahme musste ich noch etliche Kontaktfehler an den Röhrenfassungen beheben.
Das Empfangsteil war auf allen Wellenbereichen still, Niederfrequenz arbeitete jedoch (Brummprobe).
Glücklicherweise haben diese Geräte eine Serviceleiste, an welche die wichtigsten Testpunkte herausgeführt sind.
Bei der ECH81 z.B. hatten sich Werte am G2 eingestellt, bei welchen man meinen konnte, dass die Röhre gar nicht in der Fassung steckt.
Daraufhin habe ich mit Teslanol und Interdentalbürstchen alle Fassungskontakte der Röhrenfassungen gereinigt, da kam einiges an Dreck heraus!
Sicherheitshalber noch mit Kontakt-WL nachgespült.
So extrem hatte ich das noch nie!
Nach zweitägigem ablüften dann heute Inbetriebnahme.
Auf UKW stellt sich bei guten Sendern mit dem Gehäusedipol eine Ratiospannung von knapp -30V ein, die Gitterspannung an der 6E5S beträgt dann knapp -19V.
Ein Austausch der schon ziemlich ausgelutschten ECC85 (45% Emission lt. µTracer) durch ein neuwertiges Exemplar erbrachte keine Verbesserung.
Selbst bei Tag waren auf Mittelwelle mit der eingebauten Ferritantenne zwei Sender schwach zu hören.
Das Gerät habe ich auf 240V eingestellt.
Dabei liegt die Heizspannung dann bei 6,2V, die Anodenspannungen nach dem Gleichrichter etwa 10V unter den Sollwerten, was aber meiner Ansicht nach toleriert werden kann.
Das Gerät hat ordentlich 'Bumms', die Bässe müssen für Radiomusik ziemlich herausgenommen werden.
Klangfilter in Schalterstellung 'Jazz' ergibt für meinen Geschmack das ausgewogenste Klangbild.
Ach ja, der Elektrostat funktioniert auch noch!
Damit am Tonbandeingang mit 'normalen' Klinkenadaptern gearbeitet werden kann, habe ich an dieser Stelle einen kleinen Umbau vorgenommen.
Die vorhandene 3-polige DIN-Buchse habe ich durch ein 5-poliges Exemplar ersetzt und daran mit 2 Widerständen je 4,7 Kiloohm die beiden Stereokanäle zusammengeführt.
Da manche Geräte für die Kopfhörerausgänge Lastwiderstände benötigen, wurden diese auch mit eingebaut, aber schaltbar ausgeführt.
So kann das ganze auch über Line-Ausgänge betrieben werden.
Bildschirmfoto vom 2020-07-14 20-56-12.png (Größe: 12,54 KB / Downloads: 314)
Viele Grüße
Martin