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American Bosch Modell 680
#1
Hallo Mitleser und Bastlerfreunde,

keine Angst, ich haue nicht ab Wink 

Aber das ein oder andere muß gezwungenermaßen abhauen.
Nachdem ich nun meine Kuba Lohengrin, die Blaupunkt T990W, meinen seltenen Tonfunk Fernseher und einen frühen Farbfernseher von Löwe losgeworden bin, steht die Überlegung im Raum, mich von einem der beiden unten genannten Schränke zu trennen.

Was meint ihr - kann mir jemand einen Tipp geben? Mich interessiert einfach mal eure Meinung dazu.
Bei Technik und auch gröberen Gehäusearbeiten bin ich auf Hilfe angewiesen.

Wie weit sind die Kisten original und komplett, wer erkennt Fehlteile? Lassen wir mal fehlende Röhren außenvor, die kann man sicher immer mal besorgen.

Gerät 1 - FRANKREICH:  https://www.radio-bastler.de/forum/showt...p?tid=3485

Gerät 2 ist ein sicher sehr seltener American Bosch 680 von 1938, eins meiner Traumgeräte

Wir lassen Bilder sprechen, bitte entschuldigt die Unordnung und den nicht sehr sauberen Zustand aktuell.


   
   
   
   
   
   
   
Es grüßt der Michel vom Sender Göttelborner Höhe
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#2
Wow, seh ich richtig, dass das ein original Export- Modell ist? Mein AM-Bosch ist etwas älter, aber mit 220V, LW, MW, KW. Sehr gute Geräte ...
Viele Grüsse, Walter
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#3
So, Entscheidung ist gefallen, hier kam ja leider bis auf Walter und Andreas keine Antwort.

Werde beide Kisten behalten, Chassis vom Ami gehen morgen auf eine Reise in den Norden, wo sie hoffentlich wieder zusammengeflickt werden können.

Dafür müssen dann halt andere Geräte weichen, wer Interesse hat, es gibt noch einen His Masters Voice Fernseher von 1950 mit runder Bildröhre. Ein absolut uriges Gerät.

Falls ihn jemand haben möchte, einfach eine kurze Nachricht an mich.
Es grüßt der Michel vom Sender Göttelborner Höhe
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#4
Nur noch ne Fräge: Ist das dem Aufnahmewinkel + Weitwinkeloptik geschuldet oder werkelt in der Kiste ein 20" Lautsprecher?
Sieht jedenfalls echt monströs aus!
Allein deswegen hätte ich DIESE Kiste schon behalten Wink
Gruß,
Uli
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#5
Hallo Freunde,

zunächst werde ich die vom Michel gewählte Überschrift ändern, ja und in die entsprechende Kategorie verschieben. Mittlerweile ist das geschehen. Warum? Nun schon als der Michel sich mit dem Gedanken herum schlug, dieses tolle Standradio evtl. zu verkaufen, zuckte ich zusammen. Paßt die nicht bei mir irgendwo hin. Aber nein, ich hatte ja vorher schon so ein schönes Standgerät erhalten.

Kurze Zeit erhielt ich die Anfrage: Würdest Du dir zutrauen, die Technik wieder zum Leben zu erwecken? Ich würde das Radio gerne behalten. Je öfter ich auf die Bilder der Innereinen schaute, umso mehr reizte es mich, daran zu arbeiten. Ich durchsuchte als erstes die entsprechenden Portale nach Schaltbildern. Die gibt es, aber die Qualität ist nicht die Beste. Man ist also auf die eigenen Kenntnisse und Erfahrungen angewiesen. Die Französischen Radios und die amerikanischen Radios ähneln sich sehr. Auch bei den französischen Radios hat man selten Schaltbilder. Ich suche mir zunächst die Röhren im Datenbuch heraus. So weiß ich schon mal, um welche Stufen im Radio es sich handelt.

Im Kopf entsteht ein Blockschaltbild.

So kam also nun vom Michel ein großes Paket. Darin befindlich 2 Chassis. Einmal das Rundfunkempfangsteil und das NF-Teil, also der Verstärker. Das Radioteil hat schon fast die Ausmaße eines kleinen Fernsehchassis. Die dort befindlichen Kragen auf dem Chassis eriwesen sich als Halterungen für Elko's. Alle Röhren sind vorhanden. viel gebastelt wurde dort nicht. Es hat einmal jemand verzweifelt versucht, andere Elko's einzubauen. Ach, das war ein Desaster. Die Elko's (2 Stück) wurden einfach mit dem Chassis verbunden. Der erste Fehler. Die Gehäuse mußten an einen Lastwiderstand mit 250 Ohm gehen. Hier wurde auch die Erzeugung der negativen Gittervorspannung realisiert.
So viel ließ sich bereits an den nicht mehr belegten Drähten und Widerständen erkennen. So gut es ging, hatte ich unter das Chassis neue Elko's gelötet.

Hier mal Bilder vom Radioteil vorne hinten und unten.

   

   

   

Sehr interessant, die gesamten Spulen für Oszillator und die beide jeweiligen Vorkreise sind im Chassis kreisförmig montiert. In der Mitte sitzen die robusten Drehschalter der Wellenbereichsumschaltung. Diese wurden zunächst mit Oszillin eingesprüht und öfter betätigt.

Ich habe nach diesen vorsichtigen Maßnahmen über den Regel-Trenntrafo auf das Gerät gegeben. Ja, das Gerät nahm Strom auf. aber man konnte schon merken, dass die Stromaufnahme zu hoch war. Einige Papierkondensatoren hatten einen regelrechten Kurzschluß. Sie wurden ersetzt. Die Stromaufnahme ging merklich zurück. Nun handelt es sich ja um das Rundfunkteil. Der Verstärker ist ja auf einem extra Chassis. Der Wahnsinn. Jedes Chassis, ob Rundfunkteil oder Verstärker hat ein eigenes Netzteil mit eigenem Trafo. Die Verschwendung pur!

Aber wie sollte ich überhaupt hören, was da im Radio passiert. Ha, der Detlef (Radionar) hatte mir mal einen Signalverfolger geschenkt. Der erzeugt Meßtöne, kann aber auch wieder geben. Das Radio hat einen ausgang für den eigenen Verstärker. Hier habe ich erst mal gemessen, ob da nicht irgendwelche höheren Spannungen anliegen. Das war nicht der Fall. Ich habe das Gerät entsprechend eingestellt und los ging das. Radioempfang - Fehlanzeige. Hier zunächst mal der Signalverfolger.

   

Wie sagt man? Das Schweigen im Walde. Hier muss man sofort das Röhrendatenbuch zur Hand nehmen. Wie sehen die Röhrenversorgungen aus? Die Schirmgitter der Röhren sind parallel geschaltet. Hier lag keine Spannung an. Über diese Versorgung läuft auch die Spannung für den Oszillator. Also habe ich die Unterbrechung gesucht. Die war im Lastwiderstand unterbrochen. Ich habe hier einen 900 Ohm Drahtwiderstand eingelötet. Überall stellten sich Spannungen ein. Ein tippen mit der Antenne auf die Antennenbuchse. Ach, war das ein Krach. Das Chassis lebt. Ich konnte es noch gar nicht fassen.

Nun fragte ich mich, was baut man da für Elko's ein? Die Maße von meinen Reserven kamen nicht hin. Ein Bekannter, der mal bei IBM gearbeitet hatte, brachte mir mal eine Anzahl Niedervolt-Elko's mit. Damals dachte ich, was willste mit dem Mist. Die Dinger paßten tatsächlich vom Durchmesser. Drauf steht "Made in USA" kann es authentischer sein?

Also habe ich die Dinger geöffnet. Jeweils die 22 µf Kondensatoren dort eingebaut. Ich habe die Becher mit Isolierband verschlossen. Die Stellen sind ja in den Halterungen. so könnte man die Hülsen sogar noch warten.

Dies ist der Elko-Ersatz. Irgendwelche Computer-Kondensatoren. Die Wickel waren sämtlich eingetrocknet.

   

Hier zerlegt.

   

Verklebt mit Isolierband

   

Im Gerät befinden sich übrigens Stoffkabel. sowas habe ich auch noch. Kabel von einem alten Spielautomaten. Die wurden verwendet.

   

Schaut mal, so toll sieht das Chassis jetzt wieder mit "neuen" Elko's aus. Als wäre nichts gewesen. Natürlich wurden die Elko's auch sofort neu verdrahtet.

   

Ja, nun hat unser Radio auch irgendeinen Schattenzeiger. Dort gehört eine kleine Skalenlampe mit Bajonett rein. Daran hapert es noch. Ich vermute, da wird etwas durch die bunte Scheibe der Wellenbereichsanzeige angezeigt. Ich bin da richtig gespannt. Aber woher bekomme ich solch ein Lämpchen?

   

Wie funktioniert nun das Radioteil in Verbindung mit dem Verstärker?

Das Radioteil hat eine Ausgangsbuchse für die NF. Im Radioteil befindet sich der Lautstärkenregler und die Tonblende.

Es macht unheimlich Spaß in den Abendstunden mit dem Gerät zu hören. Die Empfindlichkeit ist unwahrscheinlich. Unter dem Chassis befindet sich eine Mechanik, um in den Bandfiltern die Bandbreite zu ändern. Also ein richtig feines Gerät.

Es geht dann hier weiter...
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Was für ein tolles Gerät Andreas! Weißt Du was an den Lampen für eine Spannung anliegt? Sockel könnte der Ba9s sein.
Gruß aus Bremen

Enno
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#7
Toller Bericht und bislang wirklich gelungene Reparatur, Andreas !
Die Neubestückung der alten NV-Elkos gefällt mir gut. Thumbs_up

Zur gesuchten Birne mit Bajonettfassung: sowas gibt's ja im Kfz-Bereich. Angeboten werden dafür Lämpchen, die i.d.R. mit 6 Volt oder 12 Volt betrieben werden, seltener mit 24 Volt.
In jedem Falle wirst Du hinsichtlich solcher Lampen bei eb.. fündig werden (wenn nicht gerade eine ganz außergewöhnliche Spannung dort anliegt), allerdings ist dabei auf den Stromverbrauch zu achten.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#8
Hallo Andreas,



Zitat:Unter dem Chassis befindet sich eine Mechanik, um in den Bandfiltern die Bandbreite zu ändern. Also ein richtig feines Gerät. 
Das ist mal eine sehr feine Sache  Cool
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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#9
Hallo Andreas,
US-Birnchen gibt es hier in guter Auswahl:
https://www.jukebox-world.de/Lampen-Zube...ettlampen/

Viele Grüße, Michael
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#10
"Unter dem Chassis befindet sich eine Mechanik, um in den Bandfiltern die Bandbreite zu ändern."

Beim Ducretet C636 gibt es eine entsprechende Mechanik.

   

Hier oberhalb des Chassis .

Dietmar
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#11
Hallo Anderas,

   
diese Lämpchen habe ich von 4 bis 36 Volt ( Durchmesser 9mm )

Viele Grüße aus Peine

Detlef
Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
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#12
Hallo Freunde,

vielen Dank für Euer Interesse an der Chassis-Überholung. So macht Schreiben mehr Spaß! Vielen Dank auch für die Hinweise mit dem Bajonett-Lämpchen. Und wie schön, dass mein Nachbar Detlef so etwas hat. Detlef, ach bitte, gibt mir doch solch ein Lämpchen für 6 Volt. Ich würde mich sehr freuen.

Ich habe die Tage jetzt das Rundfunkchassis fertig. Weitere Bilder folgen. Der Michel muss mir jetzt schon mal die Längen der unterschiedlichen Versorgungsleitungen geben. Es sind ja 2 Chassis. Dann kommt - wohl noch die woche das Verstärkerchassis an die Reihe und ganz schnell geht die Reise wieder ins Saarland. Dann muss der Michel liefern.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#13
Bis hierher mal vielen herzlichen Dank, lieber Andreas.

Jetzt kommt nur noch das Gehäuse, da bin ich auch auf deine Hilfe angewiesen.

Ich bin am Überlegen, es rosa zu streichen und Blümchen draufzukleben, Shabby Chic nennt man das glaub ich.    Big Grin

Das hätte ich nicht gedacht, daß da nochmal was passiert damit, als ich das Gerät vor vielen Jahren in Riquewihr gekauft habe.
Es stand bis zum späten Vormittag dort und ich konnte es für 80 Euro damals mitnehmen.
Der Verkäufer war froh, daß er es nicht mehr mitnehmen mußte.
Es grüßt der Michel vom Sender Göttelborner Höhe
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#14
Hallo Michel,

ja es freut mich doch, wenn ich Dir mit den Arbeiten etwas Freude bereiten kann. Rosa anstreichen.... Garantiert, dann rede ich nicht mehr mit Dir. Die wichtigste Vorarbeite wäre erst mal, das gesamte Gehäuse mit Bref-Fettlöser einzusprühen. Man staunt, was da für ein Dreck herunter kommt. Nun mit einem feuchten, nicht nassen Tuch nachreiben. Je nach Verschmutzungs grad kann man jetzt aus dem Autobereich Lackreiniger für verwitterte Lacke auftragen und schön abpolieren.

Danach würde ich eine gute Möbelpolitur empfehlen. Schon sieht das Gehäuse viel besser aus.

Oh, wenn ich den Preis höre, dafür hatte ich das auch genommen. Diese Woche kommt noch das Verstärkerteil dran. Mal sehen, wie dann der Klang von dem Radios ist.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
ist da wirklich eine Uhr drin? Und was hat es mit der bunten Scheibe auf sich? Stehen die Farben für die Wellenbereiche?
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#16
Halllo Jupp,

nein, das ist definitiv keine Uhr. Das soll ein Schattenzeiger sein. Allerdings habe ich noch keine Rekation von dem Ding gesehen. Ich hatte da mal mit einer Taschenlampe rein geleuchtet. Also es bleibt spannend. Ja, die bunten Felder sind die Anzeige für die Wellenbereiche. Natürlich sind die gesamten Seilzüge nicht mehr vorhanden. Da muss ich sehen, wie ich das in den Griff bekomme.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#17
Hallo die Runde.

Keine UHR , kein Schattenzeiger!
Richtig! Die Scheibe mit den Farbsektoren, zeigt an wo der Trommertuner steht und welche (FARBE) der Slala gilt, sagt auch meine Logik.
mike
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.

mike  Smiley43
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#18
Hallo Freunde,

bevor es ins Finale mit dem Radiochassis geht - es stehen noch die 2 fehlenden Bandzüge für die Senderabstimmung und die Wellenbereichsanzeige auf dem Programm- habe ich mir den separaten Verstärker für das Radio vorgenommen.

Das Chassis ist technisch sehr durchschaubar aufgebaut. Beherbergt es die 2 Röhren 6F6 (im Gegentakt) und die Gleichrichterröhre 5Z3 . Wie Ihr schon auf dem bild sehen könnt, hat das Radio einen rel. großen Netztrafo. Als Gleichrichterröhre sitzt eine 5Z3 im Netzteil.

Was man noch gut sehen kann, uch hier fehlen sämtliche Elko's. Naja nicht ganz, ein kleiner Elko sitzt dort er hat 2 mal 10 µf bei 25 Volt also für die RC-Schaltung an den Röhrenkathoden.

   

Wie man unter dem Chassis gut erkennen kann, wurden 2 Elko's bereits durch einlötbaren Ersatz gewechselt. Diese Elko's sind überhaupt nicht mehr zu gebrauchen. Auch im Radioteil saßen die. Sie sind völlig eingetrocknet und werden im Betrieb sehr heiß. Also raus damit. Ihr seht hier, wie einfach die komplette Verstärkerschaltung aufgebaut ist. Auffällig, das Netzteil hat eine Eisendrossel und auch noch einen Lautsprecher mit Feldspule. Daher 4 Elko's

   

Nun mußte ich auch noch meine letzten MP-Kondensatoren und einen Schrottelko "köpfen". Naja, so kommt etwas Schrott weg. Die MP's hatte ich mal von einer Schrottsammlung stibitzt. Die hätte eh keiner entsorgt. Alle 3 hatten völlig unlogische Werte. Der Elko war auch hin. Es ist bei diesen Halteschellen sehr schön ein Elko-Ersatz möglich. Die Elko's werden nach Reinigung der alten kondensatorgehäuse in diese eingelassen. Etwas mit Heißkleber fixiert und dann die Öffnungen mit schwarzem Heißkleber vergossen.

Nun wollte ich den Netztrafo testen. Bingo, auch der ist völlig i. O. . Was mir nun fehlt, ist die Gleichrichterröhre 5Z3. Ich hatte einen Denkfehler gemacht. Es war mir klar, im Radioteil werkelt eine 5Z4, Ist doch logisch, dass die Konstrukteure im Verstärkerteil auch eine 5Z4 eingesetzt haben. Oh nein, die Fassung ist eine andere und die Röhre auch. Das ist sicher der erhöhten Stromaufnahme der beiden Endröhren geschuldet. Mal schauen, was der Jacob für mich hat.

So sieht unser Verstärkerteil nun aus.

   

Dauert also noch etwas bis zum Probelauf.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
Hallo Freunde,

wie nicht anders zu erwarten hat der Jacob natürlich für mich und unser Radio die Lösung. Ich bekomme eine Gleichrichterröhre. Dem Jacob schon mal vielen Dank für seine tolle Hilfe. Sobald die Röhre da ist, kann ich den Verstärker vorsichtig unter Spannung setzen. Es ist alles vorbereitet.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#20
Hallo Freunde,

ich habe jetzt die beiden Komponenten des Radios fast fertig gestellt. Weitere einzelheiten folgen. Es bleibt weiter interessant. Jetzt muss ich mich aber auch mal informieren und Euch ein größeres Problem schildern.

Ich habe jetzt keinen passenden Gegentakt-Tontrafo für dieses Gerät. Also dachte ich mir, prüfst Du die beiden Endstufen eben einzeln. Mir fiel folgende Erscheinung aber bereits beim Abhören mit dem Signalverfolger auf. Zum Verstärker gehen zwei Signalleitungen auf die jeweiligen Steuergitter der 6L6. Als ich noch mit dem Signalverfolger gehört hatte, stellte sich das so dar: Eine Signalleitung hatte eine kräftige, basslastige Wiedergabe. Die andere Leitung gibt nur leise und verbrummt wieder. Ich bin da seinerzeit noch nicht so drauf eingegangen.

Lediglich die Schaltung um die 6F5 kam mir etwas "abgeändert" vor. Das wollte ich ganz zum Schluß durchgehen. Ich dachte an einen dummen Fehler, vielleicht vom Vorgänger eingebaut.

   

Auffällig war der Widerstand mit den farbigen Ringen. Der wurde nachträglich eingebaut. Beim weiteren Prüfen war mir dann klar, der Trafo mit Mittelanzapf ist defekt. Eine Hälfte hat Durchgang 2,8 Kiloohm. Die andere ist defekt.

Die Anode der 6F5 war also stromlos. Um das zu ändern, schaltete man den Widerstand mit besagten Ringen ein. Nun lötete man an die Anode dieser Röhre auch noch einen 0,022 µf Kondensator zur Auskopplung der NF ein. Den besagten Trafo lötete man mittig auf Masse und ans heile Ende wurde die 2. Signalleitung gelegt. Also mal wieder Bastelei entdeckt.

Nun kennt Ihr ja mein Bastelgebiet. Da kommen kaum Gegentaktendstufen vor. Die neueren mit der ECC 83 als Phasenumkehr kenne ich auch. Aber diese Schaltung hier kenne ich nicht. Ich erkläre mir das so, dass die Aufgabe der Phasenumkehr hier vom Trafo übernommen wird. Ja und dieses Ding ist defekt. Nun würde ich natürlich gerne die Schaltung mit 2 6L6 wieder herstellen. Aber es scheitert an besagtem Trafo. Eine Hälfte hat einen gemessenen Widerstand (Ohm) von 2,8 Kiloohm.  Hat jemand von Euch vielleicht einen solchen Trafo, den er entbehren kann? Oder gibt es hier irgendeine andere Möglichkeit beide Stufen anzusteuern? Ich wäre für Eure Hilfe sehr dankbar.
Ich würde unseren Michel gerne mit einem 100 % funktionierenden Radio erfreuen.

Bitte entschuldigt, falls ich die Aufgabe dieses Trafo's fehlgedeutet habe.

Hier ist der defekte Trafo

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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