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American Bosch Modell 680
#21
Andreas,

wenn ich das richtig sehe, suchst Du einen Gegentakt-Treiber-Trafo für die Endstufe und nicht den Gegentakt-Ausgangs-Trafo der Endstufe.

Da die 6F5 nur einen ganz geringen Anodenstrom hat - und deswegen die Gleich-Magnetisierung des Trafos gering ausfällt, könntest Du einen kleineren Netz-Trafo mit Anzapfung für 110V verwenden.

Die Anode der 6F5 schaltest Du an 220V, die Mitte an 110V und das untere Ende an 0V.

Das ist deswegen so relativ einfach, weil die von der 6F5 gelieferte Signalspannung offensichtlich für die Ansteuerung der Endstufen-Röhren genau paßt.

Gruß, Dietmar
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#22
Hallo Andreas,

könntest Du mal das Schaltbild komplett zeigen, wenigstens das NF-Teil, dann kann ich vielleicht eine Lösung ohne diesen Trafo finden.

Bei dem Schaltungsdesign finde ich schon mal etwas grottig, für Trafokopplung eine Hochohm- Triode 6F5 zu verwenden, die eigentlich für Widerstandskopplung gedacht ist. Hier hätte eigentlich eine 6J5 oder 6C5 hingehört.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#23
Hallo Dietmar,

genau, Du hast Recht, es ist dieser Treiber-Trafo. Danke für den Tip.

Hallo Jacob,

ich habe den Plan mal für diesen Thread aufbereitet. Ich hoffe, die Schaltung ist gut erkennbar. Vielleicht hast Du auch noch eine Idee, dann kann ich heute weiter experimentieren. Leider ist die Bestückungsliste absolut nicht erkennbar.

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#24
Hallo,
evtl. ist dieser Schaltplan etwas besser zu lesen:

   

Viele Grüße,
Rolf
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#25
Hallo Rolf,

der ist perfekt. Danke sehr!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#26
Hallo zusammen,

ja, der Schaltplan von Rolf ist schon deutlich besser, aber immer noch zu klein. Diesen müsste man nochmal in doppelter Größe und Auflösung haben, dann wäre es erst richtig gut.

Eine Lösung ohne Treiber-Trafo geht nur mittels einer zweiten Triode.
Die von der Verfügbarkeit beste Methode wäre, die Duodiode 6H6 (darunter) durch eine Duodiode- Triode 6Q7 zu ersetzen, schon hätte man die zweite Triode.

Alternativ könnte man die 6F5 durch eine Doppel- Triode 6SL7 ersetzen, die aber bei Hi-Endern sehr gefragt ist.
Die 6Q7 ist in Radios sehr verbreitet, die 6SL7 eher selten.
   
Hier zeige ich mal die grundsätzliche Gegentakt- Schaltung mit 2 x 6L6. Statt mit einem Treiber-Trafo erfolgt die Phasenumkehr mit der zweiten Triode mittels Katododyn- Schaltung. Die erste Triode könnte die 6Q7 sein, die zweite die 6F5.


Grüße,
Jacob
Smiley53
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#27
Der Plan von Rolf ist immerhin so gut, daß man ihn auch noch vergrößern kann. Er wird dadurch etwas deutlicher. Die Zahlenwerte rechts sind zwar immer noch nur mühsam lesbar, aber mit etwas Glück zu entziffern.

   

Rolf, liegt Dir der Plan in Papierform vor?

Gruß, Dietmar
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#28
Hallo Dietmar und Jacob,

ja da quäle ich mich die ganze Zeit mit schwer lesbaren Schaltbildern rum. Dann kommt der Rolf, stellt ein gutes ab und der Dietmar macht ein ganz gutes draus. Vielen vielen Dank.

Ich hatte gestern Abend mal die "Trafoschaltung" vom Dietmar ausprobiert. Beide Endstufen haben dann wieder einen sehr guten, kräftigen Ton. Ich hatte mich schon gefreut. Heute dann hatte ich mal probeweise einen Gegentakt-Ausagangstrafo verwendet und beide Endröhren zugleich gesteckt. Das Ergebnis war nicht toll. Der Ton war wesentlich leiser und verzerrter. Eine Röhre (6L6) gezogen und der Ton war wieder völlig i. O. .

Nun vermute ich, dass mein verwendeter Netztrafo zu niederohmig ist.

Ich habe mich jetzt doch entschlossen, die Schaltung vom Jacob in das Gerät zu bauen. Jacob, auch dir vielen Dank für die Mühe! Das ist eine Schaltung, wie man sie ja vom Prinzip auch kennt. Durch den Treibertrafo sollte die ja im Gerät eingespart werden.
Zwar sind an der Röhrenfassung der Triode einige Kontakte als Stützpunkte verwendet. Aber hier muss dann geräumt werden.

Nun schlug mir der Jacob die Röhre 6SL7 vor. Mann, ist die teuer. Man kann aber als Ersatz auch die 6N9S verwenden. Jacob, vielleicht hast Du eine für mich? Dann wird Jacob's Schaltbild übernommen. Ich denke, so wird das etwas werden. Der alte Treibertrafo bleibt dann an seinem Platz und ist nicht mehr angeschlossen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#29
"Heute dann hatte ich mal probeweise einen Gegentakt-Ausagangstrafo verwendet und beide Endröhren zugleich gesteckt. Das Ergebnis war nicht toll. Der Ton war wesentlich leiser und verzerrter. Eine Röhre (6L6) gezogen und der Ton war wieder völlig i. O. ."

Da vermute ich eher ein Problem in dem verwendeten Gegentakt-Ausgangstrafo.

Den kannst Du mit Hilfe von Stelltrafo auch mit 50Hz testen. Nimm doch mal die Kennlinie i = i(u) auf. Zunächst für jede Hälfte der Primärwicklung.

Das gibt dann Kurven, entsprechend zu diesen:

   

Siehe auch Netztrafo Magnetisierungs-Strom.

Messung natürlich nur so weit, daß der Magnetisierungs-Strom nicht zu weit ansteigt.

Gruß, Dietmar
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#30
Hallo Andreas,

falls eine 6SL7-GT auch funktioniert,
kannst Du diese von mir haben.

   

Viele Grüße,
Rolf
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#31
(13.12.2020, 16:35)Bastelbube schrieb: Hallo Andreas,

falls eine 6SL7-GT auch funktioniert,
kannst Du diese von mir haben.



Viele Grüße,
Rolf

Hallo Rolf,

die 6SL7 gibt es nur in GT- Version.


.png   6L6_6Q7_6F5_AMP.png (Größe: 5,79 KB / Downloads: 166)
Hallo Andreas,

hier habe ich nun mal die Schaltung für 6Q7 und 6F5 gezeichnet. Die 6Q7 soll anstelle der 6H6 kommen. Die 6H6 belegt alle Pins bis auf Pin 6, - das ist aber bei der 6Q7 genau so ! Weil die 6Q7 mit Katode auf GND muss, musste für das Gitter die „Selbstanlauf- Schaltung“ mit C1 und R2 rein. Die 2 * 100 kΩ sollen exakt gleich groß sein, egal, ob 2 * 97 kΩ oder 2 * 103 kΩ !
Die Bauteile in Käfigen sind die vorhandenen im Gerät.

Jetzt bekommst Du natürlich günstig eine 6SL7 – dann wäre das hier hinfällig, macht nichts.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#32
Hallo Andreas,

die 6SL7 ist unterwegs...

Viele Grüße,
Rolf
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#33
Hallo Rolf,

danke Dir sehr. Aber es ergibt sich Neues.

Ich bin ja im Moment hin und her gerissen. Die Schaltung vom Jacob verbauen oder die Lösung mit dem Netztrafo versuchen. Ich habe da auch einige Anrufe und Mails bekommen. Vielen Dank dafür.

Nun habe ich gestern noch mal mit dem AÜ geschaut. Vorgesehen ist der für 2 x EL84. Die haben einen Außenwiderstand von über 5 Kiloohm. Während die 6L6 nur 2,5 Kiloohm besitzen. Also liegt hier eine Fehlanpassung vor.

Dann habe ich noch mal sehr kritisch die Wiedergabe mit einer gezogenen 6L6 gehört. Der Ton ist auch mit einer Röhre recht "dünn" und verzerrt. Mit meinem AÜ vom Prüftlautsprecher ist die Wiedergabe von einer Röhre perfekt.

Alles in allem bin ich zu der Überzeugung gekommen, der Originallautsprecher muss her. Ich benötige jetzt Resultate! Alles andere ist Raterei. Anders wird das nichts. Ich habe mit unserem Michel Verbindung aufgenommen.

Er will den Lautsprecher aber erst Anfang des Jahres schicken, bis die Paketschwemme bei DHL abebbt. Bitte liebe Freunde, habt Verständnis, dass ich also erst an anfang des neuen Jahres mit weiteren Versuchen aufwarten kann.


Rolf, danke nochmal für die Röhre, ich schicke Dir nachher noch mal eine PN
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#34
Hallo Freunde,

nachdem mir der Michel nun den originalen Lautsprecher von seinem Radio geschickt hat, wollte ich nun endlich mal mit dem Gerät zum Ende kommen. Mein erklärtes Ziel war es nun, aus dem Boliden von Lautsprecher eine unverzerrte kräftige Wiedergabe zu erreichen.

Als ich nun den Lautsprecher in die Verstärkerschaltung gebracht hatte, war es mit der Euphorie schnell vorbei. das Ding hat wieder gezerrt. Bei etwas lauterer Wiedergabe gab es bei beiden Fassungen der 6L6 Lichtbögen. Diese zischten im Takt zur Wiedergabe. Der Amperezeiger vom Regel-Trenntrafo bewegte sich ebenso im Takt der Tonwiedergabe.

Also war angesagt, zunächst mal die beiden Fassungen der 6L6 zu ersetzen. Was sollte man nun mit der Phasenumkehr des Verstärkers machen? Ich entschied mich zur Radikalkur. Ich steckte die 6SL7 in die Fassung der Triode und baute die Schaltung gemäß Jacob's Empfehlung um.

   

Hier sieht man im Bereich unten links die Verschaltung der neuen Stufe.

   

Letztlich habe ich mich sehr gefreut, dass der Rolf mir seine Röhre überlassen hat und sage noch mal Danke!

Was ich an dem Gerät vermißte - es gab keine Sicherungen für die beiden Netzteile. Das mußte natürlich in diesem Gang auch noch erledigt werden. Aber wohin die beiden Halter bauen? Ich entschloß mich, die beiden Kunststoffhalter für die Schmelzsicherungen auf den Netztrado vom Rundfunkteil zu setzen.

   

Nun war alles soweit fertig. Ich hatte die Schaltung vom Jacob komplett in das Rundfunkteil gebaut. Hier fanden auch die vorher im Verstärkerteil befindlichen Gitterableitwiderstände ihr neues Domizil. Das Einzige, was im Verstärkerteil blieb, war der Widerstand für die beiden Widerstände der 6L6. Jacob nahm hier ca. 400 Ohm an.
Jetzt kam die Überraschung. Diese Aufgabe erfüllte ein dicker Ami-Widerstand. Leute, fragt mich nicht, warum ich den nicht noch einmal gemessen habe. Der hatte mal locker 12 Kiloohm?! Viel zu hoch. Oh, dachte ich mir, das war der Grund für die auftretenden Verzerrungen. Egal, raus mit dem Ding und 400 Ohm dort rein.

Auch in den Verstärker wurden natürlich die beiden Anodenkondensatoren von 4700 pf gelötet.

Die beiden Komponenten
Rundfunkteil und Verstärker wurden jetzt mit den entsprechenden Steckern verbunden. Sämtliche Spannungen kommen ja aus dem Rundfunkteil und müssen dem Verstärker zugeführt werden.

Hier sieht man die entsprechenden Buchsen.

   

Das Verstärker hat für die Netzversorgung einen originalen Ami-Netzstecker bekommen. Allerdings war hier ein runder Erdpol zu entfernen. Alles paßt jetzt hervorragend zusammen. Der Lautsprecher wird dann auch mit einem Kompaktstecker an das Verstärkerchassis gestöpselt. In Ermangelung solch eines Steckers wurde in früheren Zeiten der Lautsprecher in die Schaltung gelötet. Ich habe solch einen alten Röhrensockel. der wird verwendet.

   

So ist jedermann in der Lage die Komponenten des Gerätes aus bzw einzubauen. Das ohne Löten.

Hier der "Kompaktstecker"

Und hier liegt er nun der Bolide von Lautsprecher. Ich muss sagen, solch ein riesen-Ding hatte ich noch nie in den Händen. Solch einen wertvollen Lautsprecher muss man behandeln, wie ein rohes Ei. Ich habe eine alte Radiorückwand auf den Fußboden gelegt und die Lautsprechermembrane nach unten gelegt. So sind Beschädigungen nahezu ausgeschlossen.

Jetzt wollt Ihr es wissen - was macht denn nun das Radio? Um den Ausgang der Jacob-Schaltung zu prüfen, habe ich zunächst mal wechselweise an die beiden Ausgänge den Signalverfolger angeschlossen. Das funktionierte alles. Die Schaltung ist als schon mal sehr gut.

Nun wollte ich endlich Bässe hören. Und tatsächlich das Ding brüllt wie am ersten Tag!! Man dreht den Lautstärkenregler etwa zu einem Viertel auf und die Lautstärke wird dann langsam unerträglich. Den Lautsprecher hatte ich mit seinem Elektromagneten auf einen Bock gestellt. Faszinierend, was da für Klänge zu hören sind. Alles unverzerrt.

Ich zeige Euch hier mal die beiden Röhrenfassungen, die ich aus dem Verstärker entfernt habe.

   

Ja, nun könnte man sagen, das Radio ist doch jetzt fertig.

Dann schaut mal:

   

Die beiden Rollen müssen irgendeinen Antriebsriemen bekommen. Ich hatte mehrere Gummiringe versucht. Das Problem, sind die zu labil, dann wird der Drehko ruckartig mit genommen. Ich hatte eine Sanitär-Dichtung verwendet. Leider war die zu sehr aufgedehnt. Beim Hören ging es knack und der Ring war gerissen.

Eine Frage an Euch: Hätte bitte Jemand für mich irgendeinen Treibriemen. So 30 bis 40 Millimeter im Durchmesser? Oder schöner noch einen Flachriemen mit 4 mm in der Breite. Das ist der letzte Handgriff an dem Radio. Dann kommt der Rückversand zu unserem Michel.

Noch ein Wort an Dietmar DiRu. Man soll ja auch seine Fehler beschreiben, damit andere daraus lernen. Einige Forumer schrieben mir über Mail, dass die Schaltung mit einem kleinen Netztrafo vom dietmar durchaus praktikabel ist. Ihr erinnert Euch? Der Netztrafo muß primär einen Anzapf für 110 Volt haben. Also Null - 110 und 230 Volt. In Ermangelung eines Netztrafo's mit 110 Anzapf hatte ich einfach die Sekundärwicklung mit der Nullseite verbunden. So, dachte ich, sollte es auch gehen. Vielleicht kann der Dietmar hierzu eine Auskunft geben.

Ich muss aber auch ehrlich sein, die Schaltung vom Jacob hatte mich schon sehr neugierig gemacht. Wann hat man schon mal mit einer solch komplexen NF-Stufe zu tun.
Manch Einer wird jetzt denken, was für ein Aufwand für solch eine alte "Grotte". Wirklich, mir hat diese Arbeit sehr großen Spaß bereitet. Ich habe wieder viel dazu gelernt und Ihr habt mir schön geholfen.

Allen, die mir bei dieser Sache behilflich waren, schon mal meinen herzlichen Dank! Den Michel wird's freuen - und wetten - seine Frau erst.
Dieses Radio hat mir so viel spaß gemacht, dass es mir hier schwer fällt, es wieder heraus zu geben.

Übrigens besitzt dieses rundfunkteil tatsächlich einen Schattenzeiger. Ich hatte den Kasten abmontiert und so gut es ging untersucht. Da ist ein feiner Schlitz, der sich während des Abstimmvorgangs verändert. Dies - so wohl die Konstruktion - sollte durch das Wellenvisier durch scheinen. Ich hatte da vom Detlef (Karo200) ein Halogenlämpchen, das sehr hell leuchtet. Aber es ist nicht erkennbar. Ich vermute, dass sich im Laufe der Zeit der verwendete Kunststoff eingetrübt hat. Aber ich denke mit diesem Mangel kann man leben.

Tja, nun die Frage an unseren Michel, Wie sieht denn nun das Gehäuse aus? Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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