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Tivoli Model One - Fehlersuche - kalte Lötstellen gefunden
#1
Hallo!

Ein Erfahrungsbericht über die Fehlersuche bei einem Tivoli Model One Radio. Mono Lautsprecher, aber Stereo im Inneren.

Ein Tivoli Radio meiner Mutter hatte die typischen Fehler, dass es kaum möglich war, Sender sauber einzustellen. 
Des Weiteren kam als weiterer Fehler dazu, dass das Radio nach einer unbestimmten Zeit immer wieder verstummte, aber die LEDs an blieben. Ein wiederholtes Ein-/Ausschalten brachte kurzzeitig die Musik zurück.

Bei der Fehlersuche ist mir dann aufgefallen, dass über die AUX-In Funktion bereitgestellte Signale über den Kopfhörer-Ausgang nur auf einen Kanal zu hören waren, während über REC-OUT das Signal normal anstand, auch dann, wenn das Radio scheinbar verstummte.

Geholfen bei der Fehlersuche haben mir die Datasheets der verbauten ICs (TDA7266, TL084, TL072, NE5532), die man als PDFs im Netz leicht finden kann, die Seite von RadioMuseum, wo zwei Schaltpläne vom Mono Modell zu bekommen waren, und die Seite eines Blogs.


.jpg   IMG_0472_thumb.jpg (Größe: 311,93 KB / Downloads: 399)
Beim Lautstärke-Poti befinden sich oben, unterm Knopf, kleine Lücken, in dem Kontaktspray gereinigt hatte.
Ebenso beim Wahlschalter. Auch da sind Öffnungen gut zu erreichen. Ich hatte zuerst den Verdacht, dass dieser Schalter keinen sauberen Kontakt mehr herstellte. Daher gründlich mit Kontaktspray gereinigt.


.jpg   IMG_0474_thumb.jpg (Größe: 338,82 KB / Downloads: 400)
Beim Drehkondensator die Plastikhaube abgehoben und auch mit Kontaktspray gereinigt. Es ist immer wieder davon zu lesen, dass dadurch der Drehkondensator endgültig defekt sei. Bei mir zum Glück nicht. Wenn Das Radio mal lief, konnte man nun einfacher Sender auswählen.


.jpg   IMG_0478_thumb.jpg (Größe: 359,47 KB / Downloads: 401)
Auf der oben genannten Blogseite bekam ich dann die Idee, mal ähnlich die Fehlersuche zu gestalten. Tatsächlich fand ich bei den verbauten SMD Widerständen vor dem Eingang zum TDA7266 durch Zufall kalte Lötstellen. Ein Widerstand ausversehen angefasst und der Ton war beim Testen wieder da. Die Widerstände R34 und Nachbarn vorsichtig verlötet. Ein Fehler weniger.

Den zweiten Fehler, wieder kalte Lötstellen, fand ich durch Signalverfolgung rund um den Kopfhörerverstärker NE5532 mit Hilfe eines kleinen Oszilloskops. Auch da diverse Widerstände und Kondensatoren, verbaut als SMD, neu verlötet. Selbst der Kontakt zum breiten Verbindungskabel war betroffen.


.jpg   IMG_0479_thumb.jpg (Größe: 323,47 KB / Downloads: 402)
Hier sieht man auch die Kette der verbauten Platinen. Und man sieht, dass der Trafo nicht angeschlossen war. Ich nutze ein Netzgerät, welches saubere 12 Volt DC bereit stellt, mich über die Stromstärke informiert und mich nebenbei von 230 Volt AC freihält!
Solte 230 Volt AC nötig sein, so nur mit Trenntrafo!


.jpg   IMG_1300_thumb.jpg (Größe: 253,46 KB / Downloads: 399)
Test bestanden! Funktioniert wieder! Nun geht das Radio wieder zu meiner Mutter!
Smiley43
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#2
Konsequente Fehlersuche und übersichtliche Dokumentation.
Dies ist ein guter Arbeitsstil.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#3
Hallo Edwin,

ich schließe mich da dem Wilhelm voll und ganz an. Sehr gut gemacht und auch dokumentiert. Diese kleinen Drehko's kenne ich auch schon ewig. Du hast das richtig beobachtet. Die verdrecken an den Rotoren und dann kracht das mehr oder weniger bei der UKW-Abstimmung. Sicher hast Du Oszillin verwendet? Alle anderen Kontaktreiniger bewirken ein Verwerfen der UKW-Frequenzen. Als junge Leute hatte man da irgendein Kontaktspray genommen und sich darüber gewundert. Wenn das Zeug dann verdampft war, stimmten die Frequenzen wieder. Ja dann wird sich Deine Mutter ja wieder über das Radio freuen. Nicht alles muss immer gleich entsorgt werden.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
(22.09.2020, 19:29)Andreas_P schrieb: Sicher hast Du Oszillin verwendet?

Nein, aber Danke für den Tipp! Ich wußte nicht, dass es einen Reiniger extra für Turnerbauteile gibt. 
Ich habe einen Universal Reiniger für Elektronik verwendet. Verflüchtigt gut und ich hatte damit bisher gute Erfahrungen gemacht.
Smiley43
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