Reparatur von Philips Hutschachtel von 1960

[Hutschachtelino]

Noch vergessen!

Ein besonders großer Dank natürlich an Martin.

Agustin

[anton]

Hallo an alle, ich lese, staune immer mehr,................., mein Hirn versteht nichts, aber mein Gefühl sagt mir,
dass ich irgendwie ein WEIHNACHSWURDER hier erlebe. Vielen Dank mal wieder und virtuelle Umarmungen
Agustin

Die neue Nadel ist per Post als Maxibrief an Martin unterwegsl. Umarmungen sind seit Corona verboten, also darfst Du stattdessen gerne 5 Euro oder mehr nach Gutdünken dafür in die Weihnachtsaktion für bedürftige Menschen bei uns im Forum spenden. Andreas_P sammelt dafür :-)

[MaxB]

Hallo zusammen,

noch ist das Wunder nicht perfekt...

Ich habe vorhin den Trafo noch umgebaut und alles angeschlossen - dachte ich.
Die Überprüfung der Heizspannung für die Röhren liefert 0V. Hä?

Wer findet im Bild den Fehler, den ich gemacht habe? (erst suchen, dann weiter lesen...)

   

Plötzlich fälllt es mir ein. Da ich den Spannungswähler ja totgelegt habe, muss ich natürlich eine extra Brücke von Pin 2 zu Pin 3 am Trafo legen...
Nachdem das erledigt war, war es auch mit der Heizspannung ok. 6,5 Volt, obwohl ich die Zusatzspule mitgenommen habe und damit das Gerät für 237V eingestellt ist. Ich hätte eher vermutet etwas zu niedrig zu sein mit der Spannung, aber der Wert ist ja ok.

Am Doppelelko liegen einmal 250V und einmal 220V an, das schaut doch auch ganz gut aus.

Da die Nadel aus Berlin ja gerade noch unterwegs ist, habe ich nochmal mein Ersatzsystem aufgesteckt, den Hutschachtel-Lautsprecher angeschlossen und los. Der Spieler gibt wieder Musik von sich, also der Verstärker läuft prinzipiell wieder!

Jetzt kommt das große "Aber" und da bin ich auf Hinweise von euch angewiesen, denn ich weiß nicht so recht, wo ich suchen soll. (siehste Anton, ganz alleine geht es doch nicht... )

1. Aber:
Ich muss den Lautstärkeregler fast voll aufdrehen, damit ich eine gute Lautstärke erreiche. Auf 70% des Drehweges hört man die Musik quasi nur direkt von der Nadel. Auf den restlichen 30% ist es dann "hörtauglich" auch aus dem LS zu vernehmen.

2. Aber:
Bei der Lautstäke hört man doch einen deutlichen Brumm, der zwar von der Musik übertönt wird, aber... Bei geringerer Lautstärke (LS <50%) hört man das Brummen kaum. Wenn ich aber die Hand nur in die Nähe des Tonarmes bringe, gibt es eine deutliche Brummeinstreuung in die Tonleitung. Da passt irgendwas mit der Schirmung noch nicht.

Hat jemand Hinweise zu meinen beiden "Abers". Wäre schön, wenn diese Mankos noch abgestellt werden könnten, auch wenn das Gerät prinzipiell wieder funktioniert.

[achim]

Das Gerät dass ich dir geschickt habe lief vor 2-3Jahren tadellos. Beim jetzigen Testen fiel mir genau dieses Brummverhalten auch auf, das zuvor garantiert nicht war. Gleichzeitig waren auch alle meine Originalsysteme hinüber die vor 3 Jahren noch ok waren. Das Brummverhalten wenn man sich mit der Hand nähert ähnelt stark dem wenn kein Tonkopf am Arm ist. Ich könnte mir vorstellen dass evtl. das System doch schon arg angekratzt ist.
Andererseits kann das kaum sein wenn das System an deiner Hutscgachtel brummfrei spielt.

Gruß,
Achim

[MaxB]

Hallo Achim,
Ł
das System ist ein Chinasystem, das ich mal in ein totes System implantiert habe. Das ist es bestimmt nicht. An gealterten Bauteilen kann es nach der OP auch nicht mehr liegen, die sind jetzt alle ok. Das ist ja das Merkwürdige daran.
Ob mit oder ohne System ist für den Brumm auch egal, ändert nichts.

Aber eventuell stört es ja, dass es ein Stereosystem ist. Ich werde noch das originale System aus meiner Hutschachtel testen. Mal sehen, wie sich das verhält.

[achim]

Du hast doch aber die Kanäle gebrückt?
Ich hab schon so viele Chinasysteme verbaut und noch nie einen Brumm. Echt seltsam.
Könnte es sein dass du das Cina System in einen Stereokopf gebaut hast und das Plättchen zum Brücken vergessen hast?

[MaxB]

Hallo,

rechter und linker Kanal sind direkt am System gebrückt.
Aber für heute ist es genug, ich schaue morgen nochmal danach.

[MaxB]

Moin,

ich habe mir die Verkabelung vom System nochmal näher angeschaut und auch mal mit einem externen Verstärker getestet. An der 3-Pol-Buchse für den den Anschluss des externen Verstärkers steht ja zudem das Stereosignal zur Verfügung. Beim externen Verstärker so gut wie kein Brumm, erst bei extremer Lautstärke. Auch die Annäherung der Hand an den Tonarm wirkt sich nur sehr wenig aus. Kein Vergleich zum internen Verstärker der Hutschachtel. Das habe ich mit drei verschiedenen Systemen gemacht - China, Philips-Nachbau, Philips-Original - kein Unterschied, evtl. minimale Lautstärkeunterschiede.

Es liegt also scheinbar am Aufbau des internen Verstärkers, der offenbar zum Brummen neigt. Gealterte Bauteile sind da auszuschließen. Außer den Röhren (ich habe die auch mal gewechselt, bringt auch nichts) ist ja alles neu. Die Werte der neuen Bauteile sind auch fast alle sehr genau, nur den 51k Widerstand habe ich durch einen 56k ersetzt, aber das sollte in der Toleranz liegen.

Hat noch jemand Ideen? Ansonsten bleibt nur noch der Einbau in den Koffer.

Schönen 3. Advent...

[anton]

Hört sich für mich danach an, als ob irgendwo ein Massekontakt/Abschirmung nicht in Ordnung wäre.

[achim]

Seltsam ist doch aber dass meiner genau das gleiche Verhalten gezeigt hat.
Das mit der Lautstärkeregelung ist aber nicht normal.

[anton]

Achso, das Problem der zu geringen Lautstärke besteht immer noch? Ich dachte, das wäre schon eliminiert und nur noch der laute Brumm. Ja, dann wird wohl mehr im Argen liegen, habe ich aber jetzt auch keine Idee zu, außer vielleicht ein selbst eingebauter Fehler? Hast Du eine Vorher-Nachher Fotodokumentation zum Vergleichen?

[MaxB]

Hallo,

ja, das Problem mit der Lautstärke besteht noch.
Ich werde die Schaltung nochmal kontrollieren, habe aber mehr oder weniger jedes Bauteil einzeln ausgetauscht. Danach bin ich noch den Schaltplan durchgegangen und habe verglichen und keinen Fehler gefunden.

Ich könnte noch den Verstärker aus Achims Gerät versuchen. Mal sehen, wie der sich verhält.
Einen solchen Effekt wegen Defekt des Potis halte ich für wenig wahrscheinlich.

[MaxB]

Die Post aus Berlin ist eingetroffen. Wenn ich das richtig sehe, ist/sind das Schellacknadeln.
Wenn ich Agustin richtg verstanden habe, hat er Singles und LPs. Dann muss noch eine andere Nadel unter das System, oder er bekommt noch ein Chinasystem mit und kann dann wechseln. Oder mein Reservesystem mit Wendenadel.

Später wird dann erstmal getestet, wie gut das alte System noch spielt.

[anton]

Echt jetzt? Woran siehst Du, dass es Schellacknadel sind? Ich hab da keinen Zusatz "N" gesehen, hab aber ehrlich gesagt auch nicht sonderlich drauf geachtet, weil ich davon ausging, dass ich von der Sorte nur Mikrorillen Nadeln hab. Welche Größe wären denn die Richtigen, die Längere oder die Kürzere?

[MaxB]

Hallo Anton,

die Nadelaufnahme ist grün eingefärbt, daher dachte ich an N-Nadel. Ein Test auf einer Single eben lieferte auch 'Schlittschulaufen' über die Platte.

Ich hätte auch gedacht M-Nadel, weil das System ja als Stereo-System gekennzeichnet ist. Gibt wohl auch N-Nadeln dafür.

Es ist die lange Variante, aber das spielt wohl keine Rolle. Das System spielt zwar, ist aber deutlich leiser, als meine bisherigen Testsysteme. Das System hat es wohl doch hinter sich und muss getauscht werden.

[anton]

Nee, das biste auf dem Holzweg mit der grünen Klammer. Das ist nur Grünspan, der sich dort im Laufe der Zeit und Lagerung niedergelassen hat. Das hat mit Normalsaphir nix zu tun. Wenn die Nadel schlingert, dann ist einfach die Single zu modern oder die Nadel nicht richtig ausgerichtet oder/und die Nadel ist eben nicht für Stereo vorgesehen, falls das eine Stereoplatte war, die Du gespielt hast. Probiers mal mit eine Monoplatte.
Ich habe noch nie eine Stereonadel für "N" gesehen und von Philips hat es die damals auch ganz sicher nicht gegeben.

Wie ist die genaue Bezeichnung vom System? Dann schaue ich nochmal speziel danach.

[MaxB]

Hallo Anton,

es ist ein AG 3066.
Mono-Platten habe ich leider nicht (außer Schellack natürlich ).
Ich lege die Nadel heute mal unter das Mikroskop und messe die Verrundung der Nadel.

Da mir Agustin eine Stereo-Single zum Testen mitgebracht hat, braucht er wohl auch eine Stereo-Nadel.

[anton]

Diese alten Tonabnehmer hatten auch bei Microrille oft Nadeln, die nicht mehr mit den späteren Stereoplatten klarkommen, nur mit den frühen Stereoplatten. Das liegt daran, dass die Microrille im Laufe der Jahre feiner wurde und somit auch die Nadel feiner geschliffen wurden.

Evtl. wäre Agustin dann mit einem komplett neuen Nachbautonkopf, der auch modernere Wendenadeln hat, besser bedient. Wie uns Ralfi gezeigt hat, bekommt man die auch für unter 50 Euro incl. Versand. Aber vielleicht sollte sich Agustin hier auch mal selbst mit einklinken und sagen, was er genau braucht, bzw. für welche Platten.

[MaxB]

Moin,

ja, die "alte" Micro-Nadel  hat oft 25µm, die "modernen" dann nur noch 17µm. Aber so krass ist mir noch keine 25µm-Nadel über meine alten Singles gehoppelt.
Bei den alten Dual CDS2/3 sind da ja oft noch 25µm-Nadeln drunter und das geht auch bei modernen Stereoplatten eigentlich recht gut.

Ich gehe auch davon aus, dass ein neues Wendenadel-System die vernünftigste Lösung wäre, zumal das originale ja eh schwächelt.
Alternativ bekommt er meinen China-Umbau, der mit Achims patenter Magnethalterung in einen defekten Schwenk-Tonkopf eingebaut ist.

Für das Wendenadel-ystem müsste sich Agustin aber beeilen. Laut aktueller Anzeige ist noch genau ein System verfügbar (~45€ incl. Versand).
Hier gäbe es aber auch noch zwei (sieht aber irgendwie nach dem selbem Anbieter aus, mit den identischen Fotos...).
Lustig finde ich den Thakker, da gibt es das Nachbausystem einmal für 64,90€ und einmal für 58,39€. Einmal E-Bay-Shop und einmal direkt - E-Bay kostet halt.

[MaxB]

Hallo,

nun habe ich die Nadeln mal bei 200facher Vergrößerung unter das Mikroskop gelegt.

Der alten Nadel fehlt die Spitze:


  Philips_defekt.jpg (Größe: 24,53 KB / Downloads: 138)

Die kurze Nadel ist eine N-Nadel:


  Philips_neu_kurz.jpg (Größe: 78,73 KB / Downloads: 138)

Die neue lange Nadel ist tatsächlich eine M-Nadel:


  Philips_neu_lang.jpg (Größe: 47,53 KB / Downloads: 136)

Warum die auf der Platte aber Schlittschuh fährt, muss ich noch ergründen. Das sollte eigentlich - so wie bei den anderen Testsystemen - nicht passieren.