19.11.2020, 13:52
Hallo Freunde,
ich will euch heute mal ein neues Projekt vorstellen, dass wieder viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber ich verspreche euch jetzt schon, das wird interessant.
Als neulich im Oktober der Rolf bei uns war, brachte er mir 2 Radios mit. Ausdrücklich sollten die als Teileträger dienen. Ein 3. ist ja bereits in Arbeit.
Das Radio, welches ich euch hier vorstellen möchte, ist ein fast 90 Jahre alter OWIN L32W. Was ist besonders an dem Gerät? Es hat einen eingebauten Gerätelautsprecher. Das ist für Radios dieser Zeit äußerst selten. Dann ist es ein OWIN-Radio. Kommt also aus unserer Region. Es ist relativ schlicht gebaut. Aber ich meine, ein Restaurationsversuch lohnt.
Aber was wäre eine Restauration ohne nennenswerte Hindernisse? Die gibt es hier nämlich. Schon auf den 1. Blick stellt sich einem die Frage, was macht denn dort der Holzrahmen? Ich habe viel im Netz geschaut. Nein, der Rahmen wurde dort nachträglich verbaut. Es sieht sehr sauber aus. Aber was soll das für einen sinn haben. Schaut mal:
Meine Theorie ist, da sollte mal eine andere Skala verbaut werden. Also in neuerer Zeit.
Von hinten sieht man auch nicht auffälliges, was auf eine Bastelei hindeuten könnte. Nur der Lautsprecher fehlt.
Wenn wir jetzt noch mal auf die Front des Gehäuses sehen, dann sieht es doch so aus, als wenn dort in den Korpus geschnitten wurde, um einen viereckigen ausschnitt zu bekommen. Zur Hälfte sieht man die vorherige Aussparung für eine Skalenblende.
Im Innerden des Gerätes sieht man, es sind fast alle Teile vorhanden. Wichtig ist mir immer, dass die HF-Spulen da sind. Was fehlt, ist links der Sammelkondensator.
Das ist in diesem Fall eine Herausforderung. An dem Sammelblock befanden sich zahlreiche Widerstände, die die Röhrenkreise mit den entsprechenden Spannungen versorgen sollen. Weiter ist es schwierig, solch einen großen "Brummer" zu bekommen.
Beim suchen nach einem passenden Kondensatorblock stolperte ich über dieses Bandfiltergehäuse.
Das Ding hat fast die exakten Abmessungen wie der Kondensatorblock.
In mir reifte folgender Plan: Das Chassis muss zeigen, ob man damit noch empfangen kann, oder ob man die Teile nur "verwertet". Spielen natürlich nur nach entsprechender Arbeit. Es existiert kein schaltplan vom OWIN L32W. Wohl aber vom 42W. Die Schaltung ist identisch. Ich mußte also lt. Schaltbild die gesamten Widerstände zur Röhrenversorgung ergänzen. Ebenso die erforderlichen Kondensatoren, die ja nun auch fehlen. Aber im "fliegenden Aufbau" geht das nicht.
Ich habe also eine breitere Lötleiste zurecht geschnitten und provisorisch ins Chassis geschraubt. Bitte laßt Euch von diesen Bildern nicht erschrecken:
Alles sieht erst mal chaotisch aus. Wieviele fehler habe ich evtl. verbaut? Nach eingehender Spannungskontrolle war es dann soweit. Die Röhren sollten ins Gerät. Lautsprecher und ein provisorisches Netzkabel angeschlossen und - spielt!
Ich habe vom Rolf mal eine Röhre erhalten, die ich in einem anderen Radio verwenden möchte. Dazu bin ich noch nicht gekommen. Das Gerät soll eine RE304 erhalten. Die ist natürlich nicht vorhanden. Aber die Röhre vom Rolf entspricht dieser Röhre. Und das Gerät arbeitet wirklich sehr gut und lautstärk damit. Eine RE134 ist zu leise.
Das Gerät hat also wirklich eine Chance zu überleben. Das Gehäuse wird im Frühjahr wieder auf den originalen Stand gebracht. D. h. es wird das fehlende Holz eingeleimt. Dann erfolgt wieder der Ausschnitt für eine länger, originale Blende. Ich habe einen großen vorteil: Der Jupp besitzt ein Owin-Radio mit identischer Blende - ja und einen 3D Drucker. Natürlich muss die Ausbesserung des Holzes so erfolgen, dass auch das passende Furnier wieder an seinen Platz kommt.
Zum Kondensator-Sammelblock dachte ich mir das Folgende: Ich verwende das Bandfiltergehäuse. Kleide es von innen mit Sperrholz aus. Von außen spachtele ich die löcher mit ALU-Spachtel zu. Dann spritze ich ALu-Priemer über das Filtergehäuse und versehe es dann mit ALU-Zinkspray. So erhalte ich ein Kondensatorgehäuse. Ich schneide mir eine Pertinaxplatte zu. Versehe sie mit Lötösen. Daran kommen von innen die Kondensatoren und von außen die Widerstände.
Vorteil bei diesem Projekt, man kann sich die Arbeit (oder das Elend) immer mal wieder auf den Tisch stellen.
ich will euch heute mal ein neues Projekt vorstellen, dass wieder viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber ich verspreche euch jetzt schon, das wird interessant.
Als neulich im Oktober der Rolf bei uns war, brachte er mir 2 Radios mit. Ausdrücklich sollten die als Teileträger dienen. Ein 3. ist ja bereits in Arbeit.
Das Radio, welches ich euch hier vorstellen möchte, ist ein fast 90 Jahre alter OWIN L32W. Was ist besonders an dem Gerät? Es hat einen eingebauten Gerätelautsprecher. Das ist für Radios dieser Zeit äußerst selten. Dann ist es ein OWIN-Radio. Kommt also aus unserer Region. Es ist relativ schlicht gebaut. Aber ich meine, ein Restaurationsversuch lohnt.
Aber was wäre eine Restauration ohne nennenswerte Hindernisse? Die gibt es hier nämlich. Schon auf den 1. Blick stellt sich einem die Frage, was macht denn dort der Holzrahmen? Ich habe viel im Netz geschaut. Nein, der Rahmen wurde dort nachträglich verbaut. Es sieht sehr sauber aus. Aber was soll das für einen sinn haben. Schaut mal:
Meine Theorie ist, da sollte mal eine andere Skala verbaut werden. Also in neuerer Zeit.
Von hinten sieht man auch nicht auffälliges, was auf eine Bastelei hindeuten könnte. Nur der Lautsprecher fehlt.
Wenn wir jetzt noch mal auf die Front des Gehäuses sehen, dann sieht es doch so aus, als wenn dort in den Korpus geschnitten wurde, um einen viereckigen ausschnitt zu bekommen. Zur Hälfte sieht man die vorherige Aussparung für eine Skalenblende.
Im Innerden des Gerätes sieht man, es sind fast alle Teile vorhanden. Wichtig ist mir immer, dass die HF-Spulen da sind. Was fehlt, ist links der Sammelkondensator.
Das ist in diesem Fall eine Herausforderung. An dem Sammelblock befanden sich zahlreiche Widerstände, die die Röhrenkreise mit den entsprechenden Spannungen versorgen sollen. Weiter ist es schwierig, solch einen großen "Brummer" zu bekommen.
Beim suchen nach einem passenden Kondensatorblock stolperte ich über dieses Bandfiltergehäuse.
Das Ding hat fast die exakten Abmessungen wie der Kondensatorblock.
In mir reifte folgender Plan: Das Chassis muss zeigen, ob man damit noch empfangen kann, oder ob man die Teile nur "verwertet". Spielen natürlich nur nach entsprechender Arbeit. Es existiert kein schaltplan vom OWIN L32W. Wohl aber vom 42W. Die Schaltung ist identisch. Ich mußte also lt. Schaltbild die gesamten Widerstände zur Röhrenversorgung ergänzen. Ebenso die erforderlichen Kondensatoren, die ja nun auch fehlen. Aber im "fliegenden Aufbau" geht das nicht.
Ich habe also eine breitere Lötleiste zurecht geschnitten und provisorisch ins Chassis geschraubt. Bitte laßt Euch von diesen Bildern nicht erschrecken:
Alles sieht erst mal chaotisch aus. Wieviele fehler habe ich evtl. verbaut? Nach eingehender Spannungskontrolle war es dann soweit. Die Röhren sollten ins Gerät. Lautsprecher und ein provisorisches Netzkabel angeschlossen und - spielt!
Ich habe vom Rolf mal eine Röhre erhalten, die ich in einem anderen Radio verwenden möchte. Dazu bin ich noch nicht gekommen. Das Gerät soll eine RE304 erhalten. Die ist natürlich nicht vorhanden. Aber die Röhre vom Rolf entspricht dieser Röhre. Und das Gerät arbeitet wirklich sehr gut und lautstärk damit. Eine RE134 ist zu leise.
Das Gerät hat also wirklich eine Chance zu überleben. Das Gehäuse wird im Frühjahr wieder auf den originalen Stand gebracht. D. h. es wird das fehlende Holz eingeleimt. Dann erfolgt wieder der Ausschnitt für eine länger, originale Blende. Ich habe einen großen vorteil: Der Jupp besitzt ein Owin-Radio mit identischer Blende - ja und einen 3D Drucker. Natürlich muss die Ausbesserung des Holzes so erfolgen, dass auch das passende Furnier wieder an seinen Platz kommt.
Zum Kondensator-Sammelblock dachte ich mir das Folgende: Ich verwende das Bandfiltergehäuse. Kleide es von innen mit Sperrholz aus. Von außen spachtele ich die löcher mit ALU-Spachtel zu. Dann spritze ich ALu-Priemer über das Filtergehäuse und versehe es dann mit ALU-Zinkspray. So erhalte ich ein Kondensatorgehäuse. Ich schneide mir eine Pertinaxplatte zu. Versehe sie mit Lötösen. Daran kommen von innen die Kondensatoren und von außen die Widerstände.
Vorteil bei diesem Projekt, man kann sich die Arbeit (oder das Elend) immer mal wieder auf den Tisch stellen.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.