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Adalm Pluto, PlutoSDR u.a.
#1
Guten Morgen,

ich suche hier den Austausch mit Leuten die sich mit den neuen digitalen Radio und Funktechniken namens Software-Defined-Radios beschäftigen. Ich denke viele neue Radios und Funkgeräte werden nur noch nach diesem Prinzip arbeiten da es im Vergleich zu konventionellen Aufbau doch viele Vorteile und eine große Flexibilität wie Filter beliebiger Bandbreite und großer Steilheit bietet.

Ich möchte kurz erläutern wie ich auf diese Technik gekommen bin. Vor einiger Zeit haben sich schlaue oder auch nicht so schlaue Leute bei uns im Stadtteil entschieden das es kein analoges UKW Radio mehr im Kabel gibt. Viele meiner Radios und Tuner sind damit ohne Signal und ein Ringdipol auf dem Dach meines Hauses bringt leider auch nur Lokalrundfunk. Viele Station sind aber inhaltlich nicht anhörbar. Die Musikredaktionen besitzen nach Anschein nur noch 20 Liedtitel die sie mehrfach am Tag in einer Schleife spielen, gewürzt von Werbung für Seitenbacher Hanföl, Harrys Autowerkstatt, völlig abgedrehten Moderatoren mit Super-Dupi-Gewinnspielen.  Das will ich mir nicht mehr anhören! Im Kabel gab, wohlgemerkt gab es da interessante Alternativen!

Lösung:

Da mir die Kabelverteilanlage im Haus selbst gehört will ich hier auch wieder UKW-Programme einspeißen. Eine professionelle Satellitenumsetzung auf UKW fällt aber aus, Kosten im mittleren 4-stelligen Bereich. Das Kabelsignal kann ich auch nicht kündigen, da meine Familie dann ohne Breitbandinternet dasitzen würde. Hinter dem Übergabepunkt habe ich daher eine UKW-Bandsperre gesetzt, so daß mein eigenes Signal nicht zurück ins Kabel geht und aus dem Kabel kein Signal im Bereich 88-108 MHz eingeschleppt wird, falls in diesem UKW-Bereich mal Internetdatendienste übertragen werden. Im Moment ist das noch nicht der Fall. Das Kabelmodem hängt natürlich vor der Bandsperre um ungehindert funken zu können!

Für die Signalerzeugung im Bereich 88-108 MHz habe ich nach preiswerten Lösungen gesucht. Dabei bin ich auf Produkte wie LimeSDR und Adalm Pluto gestoßen. Letzteres habe ich bestellt und dieses traf gestern ein. Bei dem Adalm Pluto handelt es sich um einen kleinen Computer mit FPGA für schnellen Datentransfer und Sende-Empfangs-Hardware. 


.jpg   pluto.jpg (Größe: 20,16 KB / Downloads: 466)
.jpg   plutoaufbau.jpg (Größe: 37,63 KB / Downloads: 466)

Die Leistungsdaten fand ich sehr interessant und für mein Vorhaben geeignet.

ADALM-PLUTO Detailed Specifications
[img=200x0]https://wiki.analog.com/_media/university/tools/pluto/pluto_on_desk.png?w=200&tok=0e3e42[/img]
Features List:
  • ADI AD9363/4, RF Agile Transceiver:
    • 1 Transmit, 1 Receive channel (with separate tuning frequencies)
    • Tuning range: 70 MHz - 6 GHz
      • 2.4 Hz LO step size
    • Tunable channel bandwidth: 200 kHz - 20 MHz
    • Integrated 12-bit DACs (Tx) and ADCs (Rx)
    • Variable output data rates: 61.44 MSPS - 65.1 kSPS
    • Modulation Accuracy (EVM): ≤−40 dB (typical, not measured on every unit)
    • Internal I/Q correction and calibration
    • Tx to Rx Isolation:
    • Tx Specifications
      • Maximum Output Power: +15 dBm
    • Rx Specifications
      • Min sensitivity:
      • RX gain control: 0 to +74.5dB (800 MHz)
        • Manual Modes
        • Slow Attack
        • Fast Attack
      • Received Signal Strength Indicator: 100 dB (±2 dB)
  • Xilinx Zynq XC7Z010-1CLG225C
    • Zynq-7000 All Programmable SoC Overview
    • Datasheet
    • FPGA
      • Logic Cells: 28k
      • Block RAM: 2.1Mb
      • DSP Slices 80
    • ARM Processing System
      • Single-core ARM® Cortex™-A9 MPCore™
      • 667 MHz
    • USB 2.0 (included in the Zynq)
      • streams up to 4MSPS with no dropped samples
  • Memory
    • Micron DDR3L
    • Micron Serial Flash
      • N25Q256A11E1240F
      • 32 Mbyte
      • Quad I/O provides throughput up to 54 MBps
      • Minimum 100,000 ERASE cycles (don't update the firmware more times than this)
  • Power
    • Completely self powered from USB
    • Optional power connector



Man kann mit dem Adalm Pluto im Bereich von 70 MHz bis 6 GHz ein bis zu 20 MHz breites Frequenzspektrum gleichzeitig empfangen und auch aussenden, nach einer kostenlosen Softwarefreischaltung sogar ein 56 MHz breites Spektrum.
So könnte man vom Astra-Satelliten also einen Radiotransponder empfangen, dekodieren und daraus mehrere Radiostationen im UKW-Bereich wieder aussenden. Mein Plan ist es auch auf eine Antenne vom Astra-Satelliten zu verzichten, denn die Audiosignale der Rundfunksender kommen in sehr guter Qualität über das Internet ins Haus. 

Für meinen ersten Versuch wollte ich erstmal einen UKW-Sender erzeugen und nicht gleich mehrere. Dafür habe ich auf dem PC die Signalverarbeitungssoftware Gnu Radio benutzt. Diese wird vom Hersteller des Adalm Pluto kostenlos angeboten. Darin kann man beliebige Empfänger und Sender durch die Platzierung von Signalblöcken erstellen. 

Mein erster Versuch war ein UKW-Stereo-Sender.  Noch nicht perfekt, aber für meinen ersten Versuch sich mit dem Thema zu beschäftigen doch ganz erfolgreich wie ich denke, es funktionierte nämlich auf Anhieb. Nachfolgend der Bauplan den ich in Gnu Radio erstellt habe.

   

Links oben herhalte ich von einer Internetradiosoftware die Audiodaten L+R. Nach einem TP mit 15 kHz bilde ich das Monosignal und das Differenzsignal L-R. L-R wird mit einem 38 kHz Signal gemischt und mit einem Bandpass zwischen 23 und 53 kHz gefiltert. Der 19 kHz Pilotton wird mit einem Signalgenerator erzeugt. Das Monosignal, der Pilotton und das L-R um 38 kHz wird dann zu einem Multiplex zusammengefasst. Dieser MPX wird dann frequenzmoduliert, in der Sampelrate von 176.4k auf 2.084M hochgesampelt und zum Adalm Pluto über den Baustein PlutoSDR Sink geschickt. Dieser soll das Signal mit der Mittenfrequenz von 103 MHz aussenden, die Radiostation soll also auf 103 MHz im Tuner zu hören sein. Das klappte überraschenderweise sofort, nach dem Drücken der Starttaste ging der Sender sofort in Betrieb und das Signal war im Radio, welches über SMA auf HF-Stecker am Pluto angeschlossen war, auf dieser Frequenz klar und sauber zu hören. Der erste Erfolg für einen eigentlich SDR-fachfremden Anfänger wie mich.

   

Über den Regler Sendefrequenz konnte ich die Frequenz der generierten Radiostation beliebig verändern. Zu Testzwecken habe ich auch die Amplituden des Piloten und 38kHz einstellbar gemacht. So konnte ich das Signal live noch etwas verändern und schauen ob die Stereo-Mono-Umschaltung funktioniert.

Das tollste an der SDR Technik ist, das ich den ganzen Bauplan einfach per STRG+C und STRG+V nochmals und nochmals kopieren kann, dabei jedesmal die Modulationsquelle und die Trägerfrequenz abändere und nach einem Neustart des Bauplans tatsächlich mehrere unterschiedliche UKW-Stationen zwischen 88-108 MHz erzeugen kann.  Wohlgemerkt dazu benötige ich nur 1 Adalm Pluto und nicht mehrere dieser Geräte! Der Gesamtpreis dieser Lösung ist mit knapp 150 Euro + einem noch rumstehenden PC für die Programmierung und für den Internetradioempfang wesentlich preiswerter als eine dedizierte Umsetzerstation von Sat auf UKW von Herstellern wie Kathrein oder Technisat für eine handvoll Kanäle. 

Gleiche Technik könnte man auch für die Erzeugung von Analog-TV für alte Fernseher einsetzen, ein Fernziel welches ich mir mit einem weiteren Adalm Pluto gesetzt habe. Vielleicht hat das der ein oder andere im Forum auch schon so per SDR umgesetzt und kann darüber berichten und seine Erfahrung wiedergeben? Es würde mich freuen Kontakte im Forum zu finden, die ähnliches planen oder schon verwirklicht haben.

Mit freundlichen Grüßen, bleibt gesund
BalticSea
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#2
Hallo BalticSea,

ich gehe davon aus, daß die Signale vom 38 kHz-Generator und vom 19 kHz-Generator systembedingt phasenstarr miteinander verkoppelt sind. Ich hätte trotzdem gedacht, man sollte die 38 kHz mit einem Teiler auf 19 kHz teilen, zum Sinus filtern und dann dazumischen. Wenn es so auch geht, ist es ja ok.

VG Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#3
Guten Tag Ingo.

Zuerst hatte ich versucht den 38 kHz Signalgenerator durch 2 zu teilen. Dazu hatte ich keinen Teilerbaustein gefunden. Mein Versuch mit zwei Signalgeneratoren war dann gleich erfolgreich, alle Signalgeneratoren in einem Programm laufen phasenstar gekoppelt.
Eine Alternative wäre möglicherweise eine Verdopplerstufe beziehungsweise eine Multiplikation eines 19 kHz Generators mit sich selbst um den 38 kHz Hilfsträger zu erzeugen. Ich bin mir noch unsicher wie die Profis das in so einem Programm machen. Vielleicht gibt es hier ein paar Experten in Sachen Gnuradio und können dazu etwas sagen?

Mit freundlichen Grüßen
BalticSea
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#4
Hallo BalticSea,
hier im Forum einmal nach Lime SDR und GNU Radio suchen - vielleicht kannst Du ein paar Tipps zu Deinen Fragen finden.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#5
Hallo BalticSea,

auf dein "Kabel-Internet" musst du auch mit SAT-Empfang nicht verzichten. Je nach Kabel-Anbieter gibt es Filter, da werden die "docsis" I-net Kanäle durchgelassen und der Rest TV weggefiltert. Das wird bei den Kabel-Anbieter als Studenten-Vatriante bezeichnet. Die Studenten brauchen kein TV aber I-net. Vorraussetzung ist aber eine Sternverterleiung zu den einzelnen TV-Dosen. Dabei ist es egal ob die Stern-Wohnungszuleitungen im Keller oder auf dem Dach enden. Es gibt für alles eine technische Lösung.

UKW-SAT-Aufbereitung Kosten im mittleren 4-stelligen Bereich: Es muss ja nicht nagelneu sein. Auch gebrauchtes kann man dafür einsetzen. Ich schreibe dir dazu mal eine PN!!

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#6
Guten Tag Dieter.

Danke für deine Unterstützung! In unserem Haus liegt noch eine Installation mit Dosen in klassischer Reihenschaltung, tauglich bis 862 MHz. Das haben wir beim Kauf so mitübernommen. Eine Sat ZF geht darüber also nicht. Ich Stand vor der Wahl eine eigene Kopfstation zu installieren oder  15m Kabel vor dem Haus bis zum nächsten Straßenumsetzer Buddeln zu lassen. Da liegt das Signal vom Netzbetreiber über Glasfaser an und wird nach HF umgesetzt. TV und Telefon kommt darüber, Internet zur Zeit mit 250 MBit/s, nun aber ohne UKW. Für mich war dies die bessere Lösung, denn ich muss keine Kopfstation programmieren, habe nicht das finanzielle Risiko des Hardwareausfalls und falls mal etwas ausfällt kann meine Familie während ich auf dem Schiff bin einfach den Entstörungsdienst anrufen. Für eine Sat nach UKW Umsetzung müsste neben einer Kopfstation also auch erst noch eine Satantenne aufs Dach mit Blitzschutz und allem was dazugehört. Das Kabel müsste aber für Internet Telefon geschaltet bleiben da ansonsten maximal 6 MBit DSL möglich wäre oder Internet per LTE mit Datenbegrenzung. Bei einem monatlichen Verbrauch von 600-700 GB mit keinem Mobilfunkvertrag realisierbar.  
Das die Hintergründe warum ich den Weg mit Adalm Pluto gewählt habe.

Mit freundlichen Grüßen 
BalticSea
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#7
Hallo BalticSea,

ok, SAT direkt ist mit Aufwand und Kabelverlegung verbunden!! Deinen Kabel-Anbieter kannst du weiter nutzen!! Über Filterweichen würde ich das FM-Signal in das vorhandene Hausnetz mit einspeisen.

Für eine SAT-FM-Einspeisung wird die Ebene HH vom ASTRA benötigt. Das ist richtig, aber der Spiegel muss nicht aufs Dach und Blitzschutz braucht's du auch nicht. SAT geht auch auf der Erde!! Voraussetzung deine Sicht ist nach Süden frei oder einfacher, da wo die Sonne 11:50 steht dort musst du freie Sicht haben. Montageort findet sich bestimmt! Damit man sich nicht den Kopf verletzt, kann der Spiegel auch in 2,5 m Höhe an der Hauswand / Nebengeäude oder so befestigt werden. Dann wird der Spiegel nur in den Poti mit einbezogen und fertig.

VG Dieter
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#8
(24.11.2020, 14:34)BalticSea schrieb: Guten Tag Dieter.

Danke für deine Unterstützung! In unserem Haus liegt noch eine Installation mit Dosen in klassischer Reihenschaltung, tauglich bis 862 MHz. Das haben wir beim Kauf so mitübernommen. Eine Sat ZF geht darüber also nicht.
...
Mit freundlichen Grüßen 
BalticSea

Damit ist (fast) garantiert eine Sat-Unicable Installation möglich, die bis zu 32 Endgeräte gleichzeitig versorgen könnte. Das muss auch nicht viel kosten. Sat-Antenne mit Unicable-LNB bekommt man für ca. 100€ und Unicable-Anschlussdosen kosten auch nicht viel. Die gibt es auch mit Frequenzweichen für UKW (Radio-Anschluss) und VHF/UHF (TV-Anschluss) als sogenannte Dreilochdosen (dritter Anschluss ist fürs Unicable-Satsignal).

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#9
Danke nochmal, aber weder ein Sat- Einkabelsystem mit seinen Einschränkungen und fehlenden Vorteilen zum BK-Netz noch die komplette Umstellung auf DVB-S oder eine neue Unterputz-Kabelinstallation sind geplant! Es sind ja alle Dienste bis auf UKW in der Anlage in hervorragender Qualität und Verfügbarkeit vorhanden! Es wird eigentlich nur der Bereich von 88-108 MHz wieder mit Sendern aufgefüllt und dies ganz speziell mit der SDR Technik die sich da wunderbar für eignet. Darüber wollte ich hier schreiben und mich mit Anwendern dieser Technik austauschen.
Alle die hier genannten Möglichkeiten sind mir durchaus bekannt und wurden auch durchgespielt, aber wegen des Aufwands und ohne wirkliche Zugewinne für die Nutzer im Vergleich zu einem SDR System verworfen. Auch die Signalanlieferung ist mit Internet ja möglich, so kann eine Satantenne komplett entfallen die ja auch nur eine begrenzte Teilmenge an Sendern bieten kann. Ich hoffe ich konnte damit nochmal meine Absichten kundtun. Es geht mir um die Signalsynthese mit den in 1 beschriebenen Werkzeugen und den Austausch mit Leuten die ähnliche Lösungen fahren.
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#10
Guten Morgen.

Bei allen wunderbaren Möglichkeiten die der Adalm Pluto bietet, möchte ich auch auf die Gefahren dieser SDR Technik hinweisen. Dazu will ich etwas ausholen. Mein Nachbar hatte vor einiger Zeit einen Vorfall der wohl auf die böswillige Nutzung dieser Technik zurückzuführen ist. Ihm wurde sein Auto ausgeräumt, Navigationssystem und Autoradio geklaut. Am Auto keine Spur des Aufbruchs. Was war geschehen? Im Rückblick stellte er sein Fahrzeug auf einem innerstädtischen Parkplatz ab. Ein Abschließen des Fahrzeugs klappte nach mehrmaligen Versuchen mit dem Funkschlüssel nicht, der Verdacht die Batterie im Schlüssel ist leer. Passiert, schließt man das Fahrzeug normal per Schlüssel ohne Funk ab. Als Kontrollfreak prüft er am Handgriff das die ZV den Wagen verriegelt hat. Nach dem Einkauf kommt der Nachbar zurück und findet sein Auto offen und ausgeräumt vor. 

Die Versicherung hat den Schaden nicht bezahlen wollen, da am Auto keine Aufbruchspuren waren. Verdacht der Versicherung, er habe den Wagen gar nicht abgeschlossen und somit selbst schuld obwohl seine Frau den Verschluss des PKW bei der Polizei ebenso versichert hatte.

Diesen Vorfall in Erinnerung, habe ich gestern versucht den Fall an meinem PKW zu rekonstruieren was erschreckenderweise geglückt ist. 
Zunächst einmal habe ich mit dem Adalm Pluto eine Spektrumanalyse vorgenommen und geschaut auf welcher Frequenz mein Funkschlüssel arbeitet. Der Verdacht das eine 433 MHz Technik eingesetzt wird bestätigte sich sofort. Die Sendefrequenz um 433.92 MHz, laut Internet wohl ein gängiger Wert bei Autoschlüsseln.

Im zweiten Schritt  habe ich einfach mit 2 Blöcken in GNU Radio den Bereich um 434 MHz großzügig aufgenommen und auf Festplatte wegschreiben lassen.  Mit einem zweiten GNU Radio Progamm das wieder nur 2 einfach Signalbausteine hatte, habe ich die Datei über das Adalm Pluto eins zu eins wieder absenden lassen. Das Auto reagierte nicht was ein Anzeichen dafür ist, das bei der Funkübertragung nicht nur einen Schlüssel zur Codierung genutzt wird wie es in der Anfangszeit üblich war. Der Funkschlüssel hat also mehrere Codes in einer Liste ebenso das Auto und sobald eine Öffnung oder Schließung erfolgte, bleibt der Code für eine bestimmte Zeit ungültig. 

Damit der Code gültig bleibt, muss ich als Angreifer dafür sorgen das das Auto nicht mitbekommt das dieser Code gesendet wurde. Ich muss also den Funkkanal stören. Dies gelang mir in dem ich einfach einen starken schmalbandigen Träger in das  Spektrum gesetzt habe. Im Vergleich zum ersten Experiment wurde also der 434 MHz Bereich vom Adalm Pluto aufgezeichnet, in GNU Radio wurde dem Signal ein zusätzlicher Träger hinzugefügt und das Signalgemisch sofort wieder über den Adalm Pluto versendet. 

   

Die FFT oben zeigt das Eingangssignal, die FFT darunter das Ausgangssignal. Das Auto reagierte im Nah und Fernfeld nicht mehr auf die Funkschlüssel des Herstellers, die Sendecodes müssten somit ihre Gültigkeit behalten und diese Codes hatte ich nun auf der Festplatte liegen, allerdings mit dem Störträger im Spektrum.  Wie bekommt man diesen Träger nun wieder aus der Aufzeichnung raus. Das ist kein größeres Problem, denn man kann neben dem gestörten Spektrum auch den Störträger einzeln auf Festplatte aufzeigen. Im Zweiten Schritt wird dann beim eigentlichen Angriff die Datei mit dem gestörten Spektrum einfach phasengleich mit der Aufzeichnung des Störträgers gesäubert und das saubere Spektrum über den Adalm Pluto abgestrahlt. Das Auto lies sich so tatsächlich mit dem Laptop und dem Adalm Pluto öffnen und zwar so oft, wie ich vorher versucht hatte mit dem Funkschlüssel das Auto zu öffnen, also bis die aufgezeichneten Codes im Auto als benutzt vermerkt wurden. Danach war die Aufzeichnung auf der Festplatte wertlos.

Was ist mein Fazit aus dem Versuch? So ein Auto ist mit wenigen Euros spurenlos zu öffnen. Stelle ich mein Auto ab und kann den Wagen nicht mit dem Funkschlüssel verschließen, dann probiere ich nicht alle Knopfe auf der Fernbedienung aus. Denn reagiert das Auto nicht darauf, besteht die Gefahr das ich einen gültigen Sendecode in die Gegend gefunkt habe und irgendjemand das Signal abgegriffen hat und im Fall der Fälle hat die Versicherung leichtes Spiel. Am besten Suche ich mir einen neuen Parkplatz! 

Bei dem Experiment muss ich gestehen das mein Fahrzeug auch schon ein paar Jahre alt ist, aber dieses Einbahnstraßenprinzip mit den Sendecodes in den Funkschlüsseln wird es sicher noch geben. Vielleicht sind größere PKWs mit einem Zweiwegesystem oder zusätzlich auch noch einem Frequenzhoppingverfahren besser geschützt? Nicht auszudenken was sonst bei Keyless-Go PKWs alles machbar wäre.

Ich möchte betonen das es mir hier nur um die Darlegung der Möglichkeiten der für mich neuen SDR-Technik geht. Gut wie böse. Ich habe absichtlich meine erstellten GNU Radio Programme nicht eingestellt um die Sache für jedermann leicht zu machen. Allerdings wenn es mir als blutigen Anfänger gelingt die Programme in Windeseile zusammen zu klicken, stellt dies für Leute mit bösen Absichten wohl erst Recht kein Hindernis dar. Wichtig finde ich im Hinterkopf zu behalten das ein nicht reagierender Funkschlüssel nicht immer eine leere Batterie als Ursache haben muss. Man sollte also stehts skeptisch bleiben wenn man Möglichkeiten moderner Radios wie AdalmPluto bedenkt.

Mit freundlichen Grüßen
BalticSea
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#11
Hallo, Dieter,
nur ne nebenbeie Frage;
Wie soll den das funktionieren mit ASTRA auf Highfrequenz/Horizontal?
Steh total aufm Schlauch, denn FM-Radiosender hab ich auf ASTRA HH nicht gefunden.
Andrerseits werden auch alle 4 Ebenen fürs digitale TV und Radio gebraucht.
Natürlich gibts einen Haufen Radioprogramme auf allen 4 Ebenen, jedoch digital und nicht FM.
Sicherlich hab ich irgendwas falsch verstanden ...
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#12
Hallo Micha BalticSea,

BalticSea, hat sich in Absatz 9 eindeutig zum Kabel bekannt!! Somit ist direkt SAT und die Unicable-Variante mit den bekannten Nachteilen vom Tisch!! Du hast recht, 2012 wurden nicht nur die analogen TV-Transponder Abgeschalten, sondern auch die im Hucke-Pack-Verfahren übertragenen FM-Untertonträger. Vor der analogen Abschaltung wurde der ARD-Rundfunk-Transponder mit 64 Bundesweiten Radio Stationen geründet und auf ASTRA eingespeist. Alle großen Kabel-Netzbetreiber haben diesen Transponder in unterschiedlichen Kabelfrequenzen drin. Mit einen einfachen Free to Air Receiver über Chinch an die vorhandene Stereoanlage kann ich also alle 64 Stationen hören. Solche einfachen Boxen bekommt man bei Eb.. Kleinanzeigen ab 10 €!!!

Die privaten oder lokalen sind nicht auf dem Transponder. Die kommen sowieso direkt in jedes Küchen / Werkstattradio mit Stab oder eingebaute UKW-Dipol.
Deshalb verstehe ich den Aufwand nicht. Dauer Streaming aus dem I-Net und dann xx Technik um?? Sender für wie viele WE eigentlich in das bekannte FM-Band umzusetzen. Die Industrie verwendet bei den UKW-Ausgangs-Modulatoren den Weg über die Umsetzung meistens in 2 Stufen. Dazwischen sind dann Filter Einrichtungen, um die Störträger zu unterdrücken. Es ist bekannt, dass bei jeder Umsetzung Harmonische in 2. und 3. Grades/Ordnung entstehen und die müssen rausgefiltert werden. Alle Modulatoren müssen im Ausgang die Nachbar-Kanalselektion mit über 60 dB einhalten. Ich bin mal gespannt wie das Ausgangs-Spektrum mit xx UKW-Sender bei BalticSea aussieht.

Dann gibt es noch den DAB+ Weg. Aber dazu werde ich jetzt nichts Schreiben, um hier keine neue Debatte über das Thema auszulösen.

Micha, wenn aktuell Radio-Sender vom ARD-Transponder oder andere ausländische Programme, Kanal-Selektiv in das alte UKW-Band 88-108 MHz umgesetzt werden, handelt es sich um Semiprofessionelle Kopfstellen Module. Es wird also der ARD-Transponder auf ASTRA HH mit der ZF 1666 MHz direkt in frei einstellbare UKW-Frequenzen umgesetzt. Am Anfang waren es twin/ duo-Lösungen dann 8-Fach-also Octobus-Umsetzer in einer Kassette und heute sind 16 / 32 auch kein Problem. Richtig ist, das so etwas je nach Anzahl der umgesetzten Programme einige € kostet. Aber es werden ja auch gebrauchte DVB-S2 in FM angeboten. Das habe ich ihm bereits angeboten.

Man muss sich das so vorstellen, da sind dann 2 oder 8 / 16 / 32 kleine Free to Air Boxen mit jeweils einen UKW-Modulator in einem Gehäuse. Dann kommt da noch der Verkabelungs-Aufwand, wenn man das selbst aufbauen will. Die Industrie lässt sich das bezahlen.

Die Technische Seite ist das eine und da kommt dann noch die rechtliche Urheber-Geschichte. Es kommt also darauf an, ob ich das in meinem Wohnhaus mache oder ob ich das in einem Wohnblock einspeise. Dann ist das eine Kabel-Weitersendung und es fallen Gebühren an. Alle Kabelnetz-betreiber müssen an die GEMA oder für die Privaten Sender an Verwertungs-Gesellschaften nach WE Gebühren abführen!! Dass war nur ein Hinweis mehr will ich dazu nicht ausführen. Davon leben ganze Rechts-Anwalt-Kanzleien.

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#13
kleiner Nachtrag zum Thema,

BalticSea hat oben geschrieben, dass ihm das Hausnetz gehört. Jetzt die Frage, wer macht die Service=Entstörung?? Macht das BalticSea selbst? Kann ich mir nicht vorstellen. Das I-Net wird im BK-System im Vorwärts=Downstream und in Rückwärts=UP-Stream unterschieden. Dazu ist spezielle Messtechnik erforderlich. Die Kosten noch richtig Euros und sind auch nicht einfach in der Anwendung!!

Wenn I-Net über das Breit-Bandkabel (BK) übertragen wird ist in der Regel der Kabelnetzbetreiber bis zur TAD in den WE’s zuständig. Der Mieter im Falle eines Eingriffes in die BK-Anlage abkassiert!! Ein Mieter nimmt seine alte UKW-Litze und verlegt die zum Kinderzimmer und klemmt die an die TAD im WZ an!! Die UKW-Litze ist offen ohne Abschirmung und wird somit zur Antenne und empfängt dutzende Störer im Kurzwellenbereich. Also auch die billigen NT’s, Sparlampen alles was abstrahlt!! Diese Störimpulse gehen über den Rückweg zum zentralen CMTS (Steuerrechner für das I-Net) und macht das gesamte Cluster mit dem I-Net tot!! Der Kabelnetzbetreiber (KNB) veranlasst die Störungssuche und wird irgendwann beim Mieter xx mit der UKW-Litze fündig. Der Einsatz wird berechnet.

Warum schreibe ich das?? BalticSea sich baut I-Net in UKW-Umsetzung mit xx Modulatoren und mangels Messtechnik mit Spektrum Darstellung unbekannten Nebenwellen Aussendungen. Die Störer können in den übertragen QAM-Programmen die MER=Qualität reduzieren oder zum Ausfall der digitalen Programme führen!! Natürlich kann es auch die docsis Frequenzen treffen. Dann hat das gesamte Haus kein I-Net!! Nun kommt die gleiche Prozedur wie mit der UKW-Litze.

Es geht noch weiter: Warum hat denn der KNB den UKW-Bereich abgeschalten?? Die Kunden wollen immer mehr Bandbreite und Geschwindigkeit. Als ich im Jahr 2000 mit docsis 1.0 angefangen habe, hatten wir wahnsinnige 1 Mbits zum Kunden. Heute ist der Einstiegstarif meistens bei 25 M-bits aufwärts. Die meisten BK-Netze laufen mit docsis 3.0, aber der neue Standard mit 3,1 und höher wird bereits eigeführt!! Damit sind 500 M-bits im Downstream möglich. Der Nachteil ist, dass der im Moment benutze Rückweg bis 65 MHz nach oben zum Kanal 9 ca. 190 MHz verschoben werden muss. Somit fällt der alte UWK-Bereich in den Rückweg und UKW musste abgeschalten werden.

Im Moment ist bei BalticSea der alte UKW-Bereich noch frei, aber bei der Verschiebung der Diplexer Frequenz vom 65 alt auf 209 MHz neu hat BalticSea ein neues Problem. Dann war seine ganze Bastelei um sonst!!

Das ganze Thema I-Net über das BK-System ist sehr komplex und würde hier den Rahmen sprengen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, der Einsatz eines I-Net Radios mit Chinch Ausgang an die Stereo Anlage und fertig. Das ist aber für jede Anlage, die mit I-Net Radio versorgt werden soll, erforderlich

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#14
Guten Abend Dieter.

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Mit einen einfachen Free to Air Receiver über Chinch an die vorhandene Stereoanlage kann ich also alle 64 Stationen hören. Solche einfachen Boxen bekommt man bei Eb.. Kleinanzeigen ab 10 €!!!

Das ist schön für Leute die so eine Box suchen, doch keine Alternative für mich Dieter, ich schrieb ja das viele meiner Radios und Tuner in der Hausanlage ohne Signal sind. Diese nicht ganz preiswerten Geräte sollen aber weiter genutzt werden. Sind ungefähr 40 Stück! Diese biligen Kabelboxen an einem NF-Amp sind doch keine Alternative wenn man gute alte Tuner sammelt und diese betreiben will. Das wäre so als würde man in deinem Museum alle Fernseher und Radios rauswerfen und dafür Samsung OLEDs und DAB-Radios ausstellen! Ich würde einen guten alten HiFi-Tuner jederzeit einem dieser FTA-Receiver wie dem Cablestar der von den KNB als Alternative angepriesen wird vorziehen.

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Deshalb verstehe ich den Aufwand nicht. Dauer Streaming aus dem I-Net und dann xx Technik um?? Sender für wie viele WE eigentlich in das bekannte FM-Band umzusetzen.

Was ist denn daran nicht zu verstehen? Streaming weil man sonst sich die Signale über mehrere Transponder und gegebenenfalls Satpositionen zusammensuchen müsste. Dazu müsste aber erstmal eine solchen Antennenanlage installiert werden. Internet liegt jedoch mit 250 MBit/s an, da können ohne das jemand es bemerkt ein paar MBit für die Anlieferung der Modulationssignale abgezweigt werden. Warum also eine Satanlage installieren, wenn eine gut funktionierende Infrastruktur schon vorliegt? Das verstehe ich nicht! Die IP-basierte Technik der Signalanlieferung wird doch auch in großen kommerziellen Anlagen betrieben.

Zur Frage für wie viele WE. Für eine, nämlich mein Haus mit 3 Etagen + Nebengebäude. 

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Die Industrie verwendet bei den UKW-Ausgangs-Modulatoren

Bei mir ist dies das oben genannte Software Defined Radio. Die eigentlichen Modulatoren sind Softwaremodulatoren in GNU Radio, deren Gesamtsignal durch ein Digitalfilter vorgefiltert und dann zum Adalm geht. Dahinter liegt ein 88-108 MHz Bandpass, damit geht es ins Hausnetz das ich wie oben geschrieben gegen Rückstrahlung im Bereich 88-108 MHz ins Kabel am Hausübergabepunkt mit 70db Dämpfung abschirmen möchte. Kabelmodem liegt davor, kann also ungehindert senden/empfangen, auch wenn beim neuen DOCSIS der Bereich 88-108 MHz mal genutzt werden sollte. Sollte es zu gegenseitigen Signalbeeinflussungen kommen, dann wird die Dämpfung nochmals angepasst. 

Die Prüfungen erfolgt meinerseits mit einem Spektrumanalyzer.

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Man muss sich das so vorstellen, da sind dann 2 oder 8 / 16 / 32 kleine Free to Air Boxen mit jeweils einen UKW-Modulator in einem Gehäuse. Dann kommt da noch der Verkabelungs-Aufwand, wenn man das selbst aufbauen will. Die Industrie lässt sich das bezahlen.

Soll sie. Das würde hier in meiner Lösung in GNU Radio laufen. Übrigens Dietmar, ultramoderne Umsetzer für das Kabel machen es genauso, auch hier sind die Kassetten nur noch Software-Defined-Radios, also Signalprozessoren mit A-D und D-A Wandlung. Kostenpunkt allerdings 4-stellig pro Kassette. Das war mir zuviel Geld für nur UKW, deshalb meine Low-Cost Variante mit ein oder zwei Plutos die auf der gleichen technischen Basis laufen.

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Die Technische Seite ist das eine und da kommt dann noch die rechtliche Urheber-Geschichte. Es kommt also darauf an, ob ich das in meinem Wohnhaus mache oder ob ich das in einem Wohnblock einspeise.

Nur mein Haus. Darin meine Familie, Frau mit zwei Töchtern. 

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: BalticSea hat oben geschrieben, dass ihm das Hausnetz gehört. Jetzt die Frage, wer macht die Service=Entstörung??

Bis zum Übergabepunkt Sache des KNB. Hausnetz mein Eigentum und damit meine Sache.

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Das I-Net wird im BK-System im Vorwärts=Downstream und in Rückwärts=UP-Stream unterschieden.

Hatte ich doch oben selbst schon geschrieben oder ist das nur ein Erklärungsversuch für Leser wie ein modernes Kabelnetz arbeitet?

(26.11.2020, 20:57)Antennenking schrieb: Dazu ist spezielle Messtechnik erforderlich. Die Kosten noch richtig Euros und sind auch nicht einfach in der Anwendung!!

Ja das ist richtig, aber wie Du in meinem Profil lesen kannst bin ich auf dem Bereich nicht ganz untätig wenn auch nur privat und was ich schon an Messgeräten für dieses Hobby ausgegeben habe, dafür kaufen sich andere Autos.

Versteht mich nicht falsch. Ich wollte mit Beitrag 1 hier keine Lösungen von Leuten einfordern, sondern über meinen Weg in die SDR Thematik schreiben und meine Motivation dazu nennen. Zudem waren mir Kontakte oder der Austausch mit Leuten wichtig, die selbst die SDR Technik für ähnliche Zwecke benutzen. Ich wollte keine Kaufberatung im Sinne das ich mir einfach eine Satantenne aufs Dach stellen oder Radio über einen FTA Receiver hören soll. Solche Beiträge sind nicht zielführend. Wenn jemand von Euch eine Stradivari restauriert um damit Radio zu hören entgegne ich ihm doch auch nicht das er sich ein neues Kofferradio kaufen soll um damit zu hören. Ich verstehe das in Internetforen viele Leute den Drang haben zu antworten und es ganz sicher nett und gut meinen mit Lösungen. Allerdings wird dabei meist überlesen worum es im ersten Beitrag eigentlich geht.

Mit freundlichen Grüßen 
BalticSea, der eigentlich Ronald heißt.
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#15
Guten Morgen Ronald,

danke für die neuen Infos. Ich bin anschließend den ganzen Tag unterwegs und melde mich heute Abend.

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#16
Die Problematik der UKW Abschaltung wird hier in diesem PDF erklärt.

https://www.elektro.net/file/show/93035/...11_LOW.pdf

Das begrenzte Frequenzspektrum im Kabel ist wertvoll und teuer. DOCSIS 3.1 lässt sich finanziell besser verwerten als analoger UKW-Rundfunk oder anders ausgedrückt. Internet ist für einen Großteil der Gesellschaft wertvoller als UKW-Rundfunk. UKW wurde bisher in den niedrigen Kabelgrundgebühren sozusagen mitgegeben, Internetpakete lassen sich hingegen nochmal wunderbar draufschlagen und die Leute zahlen auch dafür.

BalticSea/Ronald
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#17
Hallo Ronald,

danke für den Link. Den kenne ich und habe den bewusst noch nicht mit eingebaut. Das sind 6 schwer verdauliche Seiten für den Normal Bürger.
Ich hatte hier im RBF schon mal angeboten: wie kommt das I-Net ein das Breitbandkabel zum Endkunden. Reaktion gleich Null!!! Das ist auch verständlich. Das I-Net funktioniert und es wollen die wenigsten wissen was DSL, VDSL, LTE oder nun auch I-Net über die Antennendose ist!!!!!!!!!!!!!

Das HFC-Netz mit bidirektionaler Kommunikation vom Endkunden-Modem zum CMTS (Cable Modem Termination System) ist hochkompliziert, wir sollten deshalb das Thema in einem neuen Tread aufmachen, aber da befürchte ich das wird unsere persönliche 2 Mann Party. Oder einfach das am Tel. besprechen. Meine Tel. Nr. habe ich dir schon über PN mitgeteilt.

Ok, das mit den 40 Tuner lese ich zum 1. Mal. Jetzt verstehe ich dein Anliegen. Du bist UKW-Tuner Freak?? und möchtest eine Kanalselektive UKW-Aufbereitung mit I-Net als Signalquelle. Offen ist noch für wie viele FM-Kanäle der Aufwand betrieben werden soll??

Also mit deiner Adalm Pluto, PlutoSDR Technik verstehe ich überhaupt nichts. Ich bewundere Leute wie dich und den Bernhard 45, der hat so etwas mal für MW / LW angedeutet. Da sind xx Sender per MW / LW möglich. Ich habe das und viele andere Berichte vom Bernhard 45 interessiert gelesen. Ich bin der Anwender und programmiere die Kassetten nach BA, aber selbst irgendwelchen Programmen schreiben das habe ich nie gelernt!! Schade, dass Bernhard 45 nicht mehr im RBF berichte. Der hätte dir garantiert bei deinem Projekten helfen können.

Seit über 40 Jahren bin ich in der Antennenbranche und da kann ich dir helfen, dein fertiges aufbereitetes FM-Signal in deine Hausverteil-Anlage NE4 einzuspeisen.

Nun haben wir neue Fakten.

- Service ab ÜP für dein Hausnetz (NE 4) machts du selbst
- 3 WE mit ca. 40 High-End-Tunern
- das vom Adalm Pluto, PlutoSDR UKW-Signal, soll in die gesamte NE 4 eingespeist werden
- also vor dem NE 4 Hausanschlussverstärker??
- Messtechnik mit Specktrum-Analyser vorhanden
- Die 40 High End-Tuner sollen wieder echte FM-Signale bekommen
- Keine digi Cabel-Boxen zum Anschluss an einen AMP!!

Ich nehme jetzt mal deine IP-Blackbox, oder auch eine SAT Kiste mit xx DVB-S2 Modulen in FM aufbereitetes Signal. Wir haben also 5-10 oder mehr FM-Träger mit Stereo-Signalen fertig aufbereitet. Der Out-Pegel von deiner IP-Blackbox ist mir leider noch nicht bekannt. Die Qualität also der Sperrtiefe deines Bandpasses in der IP-Blackbox ist auch nicht??

Nun gibt es verschiedene Varianten die 20 MHz ist die vorhanden NE4 mit IP einzuspeisen.

1. Variante:
das Signal von KNB und deine IP-Blackbox werden über einen 2-Fach-Verteiler invers vor dem NE 4 Hausanschlussverstärker (HAV) zusammengeschaltet. Der Out vom Verteiler geht an den Eingang des HAV. Allerdings müssen der Down-Up-stream wegen der -3,5 dB neu eingemessen werden!! Downstream kann ich machen, aber der Up-stream muss vom KNB eingepegelt werden. Ich habe die Rückweg-Wobbel-Messtechnik aber nicht die Zugangsdaten vom Zentralen Wobbelsender im Headend!!

Nachteil: wenn zwei Rausch-Quellen mit gleichem Träger/Rauschabstand= Carrier to Noise (C/N) zusammengeschalten werden, verringert sich das Out C/N um -3 dB!! Das ist nicht von mir, sondern Grundlagen der Physik. Das C/N von der IP-Blackbox ist noch nicht bekannt, sollte es höherwertiger sein, dann verbessert sich Gesamt C/N. Ich würde an einer TAD von einigen Kanälen im Wohnzimmer ?? unteren, mittleren und im Bereich ganz oben die MER / Pegel messen =dokumentieren.

Dazu ist die QAM-BK-Messtechnik notwendig. Normale KWS und andere, enden bei 40 dB Dynamik. Mit meiner R&S EFA kann ich bis 46 MER messen. Nach der Zusammenschaltung alle bekannten Messpunkte erneut messen. Danach muss festgelegt werden, ob die Mindest- MER noch ausreicht. Hier kann ich mit meiner gesamten Messtechnik aushelfen, wenn nicht:

- 2.Variante:
Eispeisung der beiden Quellen über einen Filter im Eingang des HAV. Allerdings müsste er das BK-Signal in beiden Richtungen durchlassen und einen separaten Eingang für das UKW-Signal haben. Da müsste ich suchen, ob es so etwas gibt??

- 3. Variante:
Einspeisung der UKW-Signale im Out des HAV über Verteiler / Abzweiger. Im Moment liegt mir der Pegel der IP-Blackbox nicht vor. Ich gehe mal bei deiner NE 4 mit 3 WE und ?? TAD’s von einen out Pegel von 90-96 dB im Downstream aus.

Nun kommt noch die -3,5 dB Verteilerdämpfung obendrauf, wäre ein Pegel von ca. 100 dB von der IP-Blackbox notwendig?? Das wird die nicht bringen und ich würde dann einen selektiven UKW-Verstärker nachschalten. Somit werden die Rauschanteile der IP-Blackbox rausgefiltert. Auch hier müssten wie in der Variante 1. Die MER vorher und nachher gemessen werden.

Die einfachste Variante ohne Eingriff in die IP-NE4 wäre der separate Aufbau eine neuen NE 4 nur für die 40 UKW-Tuner!! Das geht natürlich nicht ohne Koax-Kabelverlegung!! Dabei entsteht eine Dämpfung je nach Aufbau. Die neue NE4 kann ich berechnen, Vorschläge machen sowie die F-Verteil-Bauteile liefern. Davon habe ich noch xx Stück bei mir.

Nun noch ein Vorschlag für eine Misch-Variante. Bisher sollten xx IP-Programme über die IP-Blackbox in UKW-Raster aufbereitet werden. Da sind dann aber keine Örtlichen = Lokalen Sender mit drin. Für kleinere Kabel Anlagen war die Voll-Selektive-Aufbereitung aller 30 UKW Sender zu teuer!!  Ich habe eine Misch=Spar-Variante entwickelt und xx mal in der Praxis aufgebaut.

Eine vorhandene UKW Antenne empfängt als Runddipol oder gerichtet mit 3-xx Elementen die Orts-Üblichen Sender. Das sind in der Regel 6-10 Stück je nach Standort!! Die Sender Kosten nichts nur die Antenne und eventuell eine Koax-Ableitung. Nun wird das Spektrum von der Antenne aufgenommen. In den Tälern kommen die neuen selektiv aufbereiteten Sender aus der IP-Blackbox rein. Je nach Standort. wenn oberhalb 100 MHz nichts vorhanden ist.

Dort können auch neue FM-Träger reingesetzt werden. Zur Zusammenschaltung und Pegelanpassung möchte ich hier noch nichts schreiben. Dass ist abhängig von der Stärker der beiden Signalquellen. Meine Hilfe bei dem Aufbau biete ich hier schon mal kostenfrei an.

Mein Hinweis mit dem Vor-Rückweg bezieht sich auch die Verschiebung des jetzigen UKW-Bereiches, wenn docsis 3,1 bei euch eingeführt wird. Dann liegt der 80-108 MHz voll im Rückweg. Dass gibt Kollisionen mit dem Modem-Frequenzen und ist nicht mit Dämfungs-Anpassungen lösbar. Auch zu den 75 dB Schirmungsmass möchte ich hier nichts schreiben. Das sprengt hier den Rahmen und wäre ein weiter langer eigener Beitrag!!

Nun muss erst einmal deine IP-Blackbox Stereo Signale erzeugen und dann bin wieder im Boot.

VG Dieter der Antennenman
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#18
Ich würde mit dem SDR, es kann ja vollduplex RX/TX, gleich den UKW Bereich von Antenne per GNU Radio Companion digitalisieren und in den Frequenzlücken nach obigen Vorbild meine eigenen Sender platzieren bzw. hinzumischen. Das Summensignal kann vom SDR dann wieder abgestrahlt werden. Wenn nicht alle Stationen vom UKW-Bereich genutzt werden sollen, könnte man sich die interessanten Sender auch aus dem Gesamtspektrum per Digitalfilter herauspicken und dann in GNU Radio Companion zu den eigenen Stationen hinzumischen.

Zu den UKW-Modulatoren selbst. In GNU Radio gibt es auch noch Blöcke für Deemphasis/Emphasis und einen RDS Encoder. Den RDS Encoder aber nur benutzen, wenn die selbst generierten Stationen auch RDS brauchen und die Tuner es verarbeiten können, denn jeder Baustein im Signalbild verbraucht natürlich auch CPU-Ressourcen auf dem SDR-Rechner. Die RDS Daten von übernommenen Stationen aus dem RX-Zweig des SDR bleiben ja sowieso erhalten.

Frage: Hängen alle Tuner einzeln an Teilnehmeranschlußdosen? Ich denke eine TAD ist sicher nur einmal pro Zimmer vorhanden und dahinter kommt dann eine eigene Kabelverteilung auf alle Tuner. Ist das der Fall, könnte man alternativ die Tuner auch einfach von der TAD abziehen, ein kleines Dipol davorsetzen und vom SDR über die Luftschnittstelle versorgen. Die Leistung des SDR sollte mit einigen mW mehr als ausreichend sein, innerhalb eines Zimmers, Hauses oder Grundstücks alle Tuner kabellos zu versorgen. Die abgestrahlte Leistung über eine Antenne am SDR lässt sich auch so feingliedrig dosieren, daß man keine Nachbarn stört. So machen das hier ja auch viele mit Ihren MW-Sendern. Hat den Vorteil das QAM-Gerassel der DS/UP bei Docsis3.1 bleibt wo es ist und man hat unter Umständen einen geringeren Filter- und Messaufwand. Aber man muss darauf aufpassen, daß die RX-Antenne die das UKW-Band aus der Luft empfängt, nicht das um die eigenen Stationen angereicherte UKW-Spektrum der TX-Antenne auffangen sollte. Also beide Antenne räumlich soweit trennen und die Sendeleistung entsprechend dosieren.

Otto.
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#19
Guten Tag. 

Ich habe die Sache mit Stereo UKW jetzt etwas ausgebaut und generiere 4 UKW Stationen mit 200 kHz Abstand. Das Modulationssignal kommt aus dem Internet. Anbei mein Versuch.

   

Ich glaube es werden im Kabel ja mindestens 300 kHz Abstand gehalten, ist das richtig? Nach der Carson-Formel kommt man bei 75 kHz Frequenzhub und Grenzfrequenz des Audiosignals von 15 kHz auf

Bc = 2((75kHz/15kHz)+1)*15kHz = 180 kHz ; 

aufgerundet auf 200 kHz sollte man bei einer zusätzlichen 1 zu 1 Übernahme des UKW-Spektrums die wenigen freien Plätze ausnutzen können ohne Nachbarkanalstörungen zu verursachen. Das Spektrum der erzeugten Sender sieht wie folgend aus.


.jpg   SpektrumPlutoUKW.jpg (Größe: 97,69 KB / Downloads: 118)

Alle meine Tuner können die Stationen perfekt trennen. Ein zusätzliches RDS Signal wird nicht gebraucht.

Eine Frage zu GNU Radio habe ich. Ist es möglich die einzelnen Sender in eine Art Unterblock (blauer Rahmen) zu verlegen, eingehend nur Modulationssignal, Frequenzwert, ausgehend das MPX Basisband? Auf diese Weise ließen sich größere Programme für den Adalm Pluto optisch besser strukturieren. Mein 4 Kanal UKW Sender sieht ja schon etwas chaotisch aus. Leider habe ich keine solche Unterblockgruppierung in GNU Radio finden können.

   

Mit freundlichen Grüßen
BalticSea/Ronald
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#20
(03.12.2020, 17:32)BalticSea schrieb: Guten Tag. 

Ich habe die Sache mit Stereo UKW jetzt etwas ausgebaut und generiere 4 UKW Stationen mit 200 kHz Abstand. ....

Nach der Carson-Formel kommt man bei 75 kHz Frequenzhub und Grenzfrequenz des Audiosignals von 15 kHz auf

Bc = 2((75kHz/15kHz)+1)*15kHz = 180 kHz ; 

aufgerundet auf 200 kHz sollte man bei einer zusätzlichen 1 zu 1 Übernahme des UKW-Spektrums die wenigen freien Plätze ausnutzen können ohne Nachbarkanalstörungen zu verursachen.
....

Das Stereo-MPX Signal hat eine obere Grenzfrequenz von 38kHz Hilfsträgerfrequenz plus 15kHz NF-Frequenz fürs obere Seitenbandsignal. Sind dann also 53kHz Banbreite des MPX-Signals.
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