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Grundig 3192 Stereo
#1
Moin,
heute habe ich mein neues Restaurationsprojekt angefangen.
Ein Grundig 3192 Stereo Konzertgerät mit ELL80 im 2.1 gemischten single end (Hochton)
und push pull im Bassbereich. ECC83 als Vorverstärker und die Triode der EABC80 für die Phasenumkehr.
Die Endstufe gabs von Grundig wohl vom 4006(EL95) bis 3395, 4192 bis 4395 und in einer leistungsfähigeren
Version mit EL84 im 5016 bis 5195. Auch Exportversionen mit EL95 sind vorhanden.

Schaltplan:
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_ko...tereo.html
https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_3192.pdf
Grundig 2.1 Stereo:
https://www.radiomuseum.org/forum/grundi...reo.html#1
https://www.radiomuseum.org/forum/joint_...nalog.html
Option bei defekter ELL80. Funktioniert sehr gut:
https://www.radiomuseum.org/forum/ell80_...etzen.html

Das Radio ist äußerlich etwas verdreckt, aber sonst in gutem Zustand.
   
Scheinbar hat jemand in der Vergangenheit R73 im Netzteil gewechselt. Transformator und Übertrager messen noch gut.
   
Ladeeleko habe ich bereits als defekt gemessen. Ist nur noch ein Wiederstand.
Leider alles voller verdächtige Papierkondensatoren Thumbs_down .
   
Als nächste werde ich mir alle Kondensatoren/Elkos anschauen und alles gemütlich durchmessen.
Mal sehen was sich alles finden lässt und ob sich das Radio anschließend vorsichtig in Betrieb nehmen lässt.
PS: Kupplung mit Reibscheiben ist noch in Ordnung

Viele Grüsse
Sepp
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#2
Moin Sepp,

dieses Radio hat einen Netztrafo der so richtig auf Kante genäht ist, deshalb auch die drei Kühlbleche daran. Das war schon bei 220 Volt Netzspannung nicht so der Bringer, nur jetzt haben wir 230 Volt. Insofern wäre es eine gute Idee, z.B. mit einem kleinen Printtrafo als Spartrafo, die Spannung etwas zu reduzieren, um den Netztrafo zu entlasten.

Beste Grüße
Peter
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#3
Hallo zusammen,
inzwischen bin ich ein gutes Stück weiter. Hier mal die Sammlung der defekten oder fragwürdigen Komponenten.
Die Kondensatoren waren praktisch alle defekt. Kurzschluss, Kapazitätsveränderung,... auch ein Teil der Wiederstände
war nicht mehr werthaltig.
   
Bei einigen Wiederständen, ist die Kappe bei leichter Berührung abgefallen. Materialfehler ?
   
Chassis nach Reinigung von oben, unten. Röhren teilweise getauscht. ELL80 war buzzi. Bluetooth nachgerüstet.
   
   
Das Radio hat recht stark gebrummt. Mit einem neuen Netzteil, 6n2p und geschirmten Koppelkondensatoren C63,C64 beruhigt.
Mit den Trafos dieser Grundig Radios (2160,4295,3160) hatte ich bisher noch keine Probleme wegen zu knapper Auslegung.
Mal beobachten. Erwärmung Trafo ist im Rahmen. Radio läuft mit maximal 46W.

   

Dichtung des Basslautsprechers zerfallen. Also Bastelstunde:
   
   
   

Im Monobetrieb war ein Kanal deutlich leiser (Phaseinverter). Hier habe ich versuchsweise die Wiederstände R59/R57 gedreht
(Schaltplan 4006). Damit waren die Kanäle wieder gleichlaut (verschieden EABC getestet). Eventuell ein Fehler im Schaltplan.

Jetzt muss noch alles zusammengebaut und das Gehäuse aufpoliert werden. Mal sehen wies fertig aussieht.

Viele Grüsse Sepp
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#4
Hallo Freunde
@Sepp, da hast du das rundherum sorglos Paket gewählt, das ist gut so. Klasse Arbeit, das Gerät wirds dir über Jahre danken. Mit den viereckigen Magneten an den Hochtönern habe ich auch noch nicht gesehen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo,
die kleinen 1W Hochtöner gabs auch nur bis zum 3192. Das 3295 hat bereits die 2W Lautsprecher. Inzwischen ist auch das Gehäuse fertig und sieht nach dem Entfernen von viel Nikotin und Polieren wieder prima aus. Leichte Patina, ist beim Alter des Geräts ok.
   
Hat was von ner Goldrolex in Radioform. Als nächstes schau ich mir mal den Koppelkondensator C46 an. Wird wohl etwas verkleinert. Das Radio ist sehr basslastig in FM.
Sepp
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#6
Boah ej, einfach nur schön geworden. Was für eine Alters-Patina.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#7
Sepp, das nenne ich mal eine kompromisslose Runduminstandsetzung. Ziielgerichtet alle potentiellen Schwachstellen angepackt und die maroden Teile ersetzt. Gefällt mir sehr gut !

Die hohe Anzahl der defekten Widerstände hat mich überrascht, insbesondere die festgestellten "Kappenfehler".

6n2p: Habe ich in meinem Grundig 4097 auch verbaut.
Gab's bei Dir einen speziellen Grund für den Ersatz der ECC83 durch die russische Röhre?
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#8
Moin,

ich hatte leichten Brumm nach der ECC83 gemessen (50Hz, LS Poti zu). Nach Neuverlegen der Heizung (verdrillt, Pin4,5) und Pin9 auf Masse an 6n2p war der Brumm weg.  Eventuell wäre auch eine andere ECC83 gegangen, aber die 6n2p ist im Massenpack NOS einfach verlockend billig (sogar als EV) und hat den Shild zwischen den Systemen (ähnlich ECC808).  12,6V Heitzung brauchts ja meistens nicht und Rückrüsten ist problemlos möglich.
Die größeren Modelle ab der 4000er Serie, teilweise auch 3000er, haben oft auch einen Trafo mit einem Zusätzlichen Heizkreis für die Vorstufe (ECC83) mit Mittelabzapfung und es geht nicht mehr alles durch die Gehäusemasse.
Inzwischen habe ich den Kondensator c46, der den Radioteil an die Vorstufe ankoppelt auf 860pF reduziert. Damit ist das Radio in FM nicht mehr so extrem basslastig.

Grüse Sepp
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#9
Hallo zusammen,

ich habe das Radio bisher als Küchenradio betrieben, war aber mit dem Mitten/Bassbereich  nicht recht zufrieden. Gerade Stimmen waren im Basslautsprecher zu hören und haben etwas geblubbert. Ich habe nun versuchsweise die Kondensatoren, die den Ausgangsübertrager brücken, auf 150nf vergrößert (Tiefpass für Basslautsprecher) und die Seitenlautsprecher durch 2W Modelle ersetzt (7014). Das entspricht in etwa der Schaltung der größeren Modelle 4295 / 4298 (auch das 3295er und später haben die 2W Lautsprecher). Nach meiner Einschätzung hat sich so die Musk-/Stimmwiedergabe wesentlich verbessert. Bisher war der Höreindruck oft vergleichbar mit einem Subwoofer der zu hoch spielt.

Viele Grüsse
Sepp
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