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Skalenseil rutscht - Philips Stella 324
#1
Hallo,

ich bin ganz neu hier und eher so auf der Durchreise. Ich habe mir ein altes Radio (besagtes Philips Stella 342) zugelegt. Es klingt super, das "magische Auge" funktioniert, lediglich der FM-Drehknopf konnte man durchdrehen, ohne das sich der Anzeiger (wie heißt das Ding eigentlich) bewegt hat. Habe das Radio aufgemacht und mal nachgeschaut, das Skalenseil rutscht auf dem Drehkopfzylinder durch (siehe Bild):

   

Ich habe einige Einträge gesehen, in denen Beschrieben wurde, dass das Skalenseil gekürzt und gespannt wurde. Dies kann ich ausschließen, das Seil ist ordentlich gespannt. Auch die Umlenkrollen sitzen richtig und das Seil auf selbigen ebenfalls. Ich vermute, dass dieses Teil hier (tut mir leid, ich kann die ganzen Fachbegriffe noch nicht) zu schwergängig ist:

   

Nun meine Frage: Wie macht man so etwas am besten, damit der FM-Drehknopf das Skalensein wieder ordentlich bewegt? Ich habe natürlich Hemmungen davor, einfach irgendwo WD-40 oder Silikonspray reinzusprühen, daher dieser Forumseintrag. Ich bedanke mich für alle Antworten!

Grüße
Helo
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#2
Grüß Dich Helo,
erst mal Willkommen hier. Gut daß Du Hemmungen hast. Nur kein Spray da rein. Es kann sein, daß sich die Umlenkrollen nicht mehr richtig bewegen. Ich tippe aber eher auf Schwergängigkeit vom Drehko. Das müsste mal geprüft werden. 
LG aus Schwerin, Holger
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#3
Hallo Helo, du liegst da nicht so falsch. Drehbar gelagerte Teile verkeimen mit der Zeit und werden schwergängig.
Besonders der Antrieb der Drehkondensatoren bzw Variometer. Geht hin bis zum Blockieren.
Nur Öl hilft da nicht. Erst muss aufgeweicht werden. Vergaserreiniger oder Bremsenreiniger.
Das löst an und verdunstet rückstandsfrei.
Einige Minuten wirken lassen und dabei die Antriebe versuchen zu bewegen. Erst wenn die wieder gängig sind, dann sparsam mit Feinmechanik-Öl ölen. Dabei Vorsicht! Nicht das Seil oder die Grifflächen ölen.
Gedehnt hat sich das Seil sicher nicht. Das wird allgemein durch eine Feder gespannt.
Sollte das nicht helfen, dann hilft nur Demontage und gängig machen der einzelnen Komponenten.
Dabei vorher den Seilplan dokumentieren und anschließend wieder so herrichten.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#4
Hallo,

Wenn ich Deiner Frage: "Wie macht man so etwas am besten, damit der FM-Drehknopf das Skalenseil wieder ordentlich bewegt?" richtig folge, lässt sich der Drehpoti bewegen, nur das Skalenseil rutscht und bewegt sich nicht mit. Die Bilder lassen vermuten, dass das Skalenseil schon einmal getauscht worden ist. Aber das ist erst mal egal. Ich würde mir genau den Seillauf skizzieren oder fotografieren (Position des Zeigers markieren), das Seil herunter nehmen, das Seil selbst und alle Umlenkrollen vorsichtig und gründlichst mit Bremsenreiniger (und Wattestäbschen) reinigen. Das Seil und die Umlenkrollen müssen fettfrei sein. Die Umlenkrollen dann mit einem kleinen Tropfen Öl gängig machen, dass sie gut drehen. Wenn der Drehpoti sich problemlos drehen lässt, würde ich ihn nur mit etwas Kontaktspray (z.B. Kontakt 60 oder vergleichbar) besprühen. Dann das trockene, fettfreie Skalenseil dem Laufplan entsprechend wieder auflegen.

Dann sollte der Poti das Seil wieder mitnehmen.

Wenn es immer noch nicht funktioniert, würde ich mir neues Skalenseil besorgen (z.B. https://atr-shop.de/sonstiges/nuetzliche...r=ATR15663) und aufziehen.

Grüße
Sven-Olaf
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#5
oh Zahlendreher.. das Radio heißt Stella 324 oder B3D24A. Und hier ist der Seillaufplan:

   
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#6
Hallo Helo,

wenn es nich zu arg ist, habe ich mit Kolophonium gute Erfahrungen gemacht

https://www.radiomuseum.org/forum/skalen...welle.html
 
Ich würde mit dem Abnehmen des Skalenseiles so lange wie nur irgendwie möglich warten. Das Einfädeln kann sich trotz des Seillaufplanes als Geduldsprobe erweisen.

Gutes Gelingen,
Walter
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#7
Richtig, mit Kolophonium geht das sehr schön. Sowas kann man auch in kleinen Blechdosen kaufen. Braucht man immer mal.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Vorsicht mit dem Kolophonium. Das kannn unter umständen zu fiel des guten sein. Habe ich bereitz schmershaft feststellen müssen.
Nachdem ich das seil in Alkohol eingelegt hatte und das meiste Harz wieder raus wahr, wahr das seil immer noch griffig wie ein winterreifen.
Funktionierte dann aber wieder wunderbar
Ich würde empfehlen eine kleine menge kolophonium in Alkohol aufzulösen
(halbes Schnapsglas mit Etanol aus dem erstehilfe schränkchen, und eine menge Kolophonium darin auflösen welche einer halben Erbse etspricht)
Das kommt mit dem Pinsel einfach auf das Seil getupft, und mann lässt es volkommen verdunsten. Das Seil ist dann wieder griffig.

Das problem wird aber eher in den Lagern der Drehlelemente zu finden sein.
Am besten nichts sprühen, Das nebelt immer auf das Seil.

Ist das Seil irgendwie fettig geworden (schmierige finger) Kann man es in Benzin Auswaschen. Kein Diesel verwenden. Bremsenreiniger ist noch besser geeignet.
Das währe bei mir auch die erste wahl die Lager wieder gängig zu machen Lötkolben zum erwärmen, drehen und mit einer spritze gezielt an die lager.
NICHT AUF DEN LÖTKOLBEN SPRÜHEN, und vorsicht das manmit dem Kolben nicht an das seil kommt.
Das ist dann sofort durch. Am besten das ding abwickeln und so alles gängig machen. Hinterher muss man sich aber bemühen das Seil wieder aufzuwickeln. Was manchmahl sehr frustrierend ist.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#9
Auf die Drehko Achse muss eine Umdrehung mehr drauf! Smiley53
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#10
Hallo Hela,
ergänzend noch ein zeitgenössischer Tipp:

.jpg   FS53-18-366.JPG (Größe: 221,6 KB / Downloads: 173)
Beste Grüße
Klaus
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#11
Ich versuche bei so einer Gelegenheit, bei MW am Kondensator zu drehen oder bei UKW am Rad für UKW, beide mit Seil. Wenn die Räder nicht drehen lassen ist, die Ursache klar und am Drehkondensator oder im UKW-Teil zu finden.

In einem solchen Fall kommt der Bastelspaß: Ausbau des UKW Teils, öffnen und schauen, was da schwergängig ist. Erhitzen mit dem Lötkolben kann helfen, wenn das alte Schmiermittel verharzt ist. Das muss dann entfernt und ersetzt werden. Das kommt oft bei den Drehkondensatoren für die Mittelwelle vor.

Die Schwierigkeiten treten dann beim Wiederzusammenbau auf. Ist das Skalenseil richtig herum um die Achsen gewickelt? Wenn man -wie Dietmar es vorschlägt- auf der Antriebsachse eine Windung zusätzlich vorsieht: Wie ist die richtige Länge des Skalenseil? Das alte Seil ist dann in der Regelzu kurz. Springt das Seil bei Drehen auf der Antriebsachse? Kann der Skalenzeiger bis in beide Endpositionen bewegt werden? Ist der Skalenzeiger in mittiger Position auf den richtigen Sender eingestellt?

Gerade der letzte Test ist mit Vorsicht durchzuführen, da die richtige Postion nur zu prüfen ist, wenn mann das Gerät eingeschaltet hat, also Spannung auf dem Gerät ist. Beide allen anderen Arbeiten sollte der Stecker gezogen sein!

Das sind Standardarbeiten bei der Wiederinbetriebnahme von alten Radios. Nach dem zehnten Male geht das deutlich flüssiger. :-)
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#12
Vielen Dank für die vielen Antworten! Dies habe ich nun gemacht:

Das Seil runtergenommen und mit Reinigungsbenzin gereinigt. Den Drehkondensator habe ich dann mit einer Dose Bremsenreiniger (als Hobby-Motorrad-Schrauber hat man sowas natürlich im Haus) mit Sprühstrohhalm gezielt gereinigt. Ein bisschen Einwirken lassen und getestet und voilá. Ich hatte natürlich keine Referenz, wie schwergängig es sein sollte, aber nachdem es gereinigt war, wurde es offensichtlich.

Zitat:Ich tippe aber eher auf Schwergängigkeit vom Drehko. Das müsste mal geprüft werden.

Holger hatte auch den richtigen Riecher. Danke auch an Manfred, die Tips haben mir sehr geholfen! Danach noch schnell alle Umlenkrollen, wie von Sven-Olaf vorgeschlagen, gereinigt und geölt. Ich hatte keine Kolophonium da, und da alle Läden zu haben (ich kaufe gerne lokal), wollte ich es erstmal ohne versuchen, trotzdem danke an Chingachgook, Frank und Walter.

Danach das Seil also wieder drauf. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Seil schonmal gewechselt oder gereinigt worden sein musste, da die Seilführung falsch war. Dafür ein Riesendank an Jupp für die Seilführung (und die Korrektur meines kleinen Tippfehlers..)! Ich hatte nämlich schon beim Ausbau gemerkt, dass die eine Schlaufe größer ist und bei der Feder zwei verschiede Haken und mich gewundert.
Dabei auch ein Dank an Klaus mit dem Tip für das Seilspannen. Ich habe es leider zu spät gesehen, aber es scheint mir ein solider Tip zu sein. Werd ich mir merken.
Auch ein Dank an Dietmar, ich habe es leider nicht getestet, würde auch nicht wissen, wie es gehen sollte, das Seil wäre viel zu kurz dafür. Aber vielleicht mache ich da auch was falsch, keine Ahnung.

Danke an Franz Bernhard, das ist eine gutes MO (für weitere Projekte, vielleicht?).

Nachdem alles wieder an seinem Platz war noch kurz getestet, ob alles funktioniert, dann kam das Radio wieder in sein hölzernes Häuschen und nun steht es bei uns auf dem Fenstersims!

Jetzt muss ich nur noch eine geeignete Antenne besorgen für besseren Empfang..
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#13
Es ist ja nun viel zu dem Problem geschrieben worden. Einige Beiträge möchte ich nicht unkommentiert lassen.

Zunächst zur Typenbezeichnung des Gerätes: Es handelt sich doch wohl um ein Stella 324 .... oder?

Der Hinweis, Kontakt 60 zu benutzen ist mehr als problematisch! Kontakt 60 hat hier nichts zu suchen!

Man muss auch nicht eine weitere Windung Skalenseil aufbringen. Soweit ich das erkennen kann - man möge mich berichtigen - , liegt das Skalenseil korrekt auf.

Die Kolophonium-Methode ist nicht schlecht, aber die Ursache des Übels sollte doch erkannt und beseitigt werden.

Dazu muss man das UKW-Teil auch nicht ausbauen, denn dieses Gerät hat kein UKW-Teil im herkömmlichen Sinn.

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß - und das wurde ja auch schon geschrieben, dass das Lager der Drehkoachse verharzt ist. Dietmar hat hier schon des öfteren beschrieben, wie man das beseitigen kann. Lötkolben an die Achse halten und somit das Lager erwärmen. Das alles unter ständigem Drehen der Achse. Erst geht es schwer und wird dann immer leichter. Vorsicht: nicht mit dem Lötkolben an das Skalenseil kommen; es kann u.U. im Bruchteil einer Sekunde schmelzen. Wenn die Achse wieder leichtgängig ist, kann man vorsichtig etwas Balistol einbringen ..... nicht wild reinsprühen.

Edit: Unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#14
Hallo Helo,
noch ein kleiner Tipp: bitte kopiere Dir alle hier eingestellten Unterlagen für Dein Gerät und archiviere sie gut. Kann sein, daß Du irgendwann mal vor ähnlichen Problemen stehst. Dann ist es doch gut, wenn man weis wo`s steht. Sinnvoll wäre auch diese Unterlagen direkt im Gerät zu " verstauen" (nur für den Fall das das Gerät mal den Besitzer wechselt. Der findet, was dazu gehört und kann sich selbst auch helfen). Übrigens, Kolifonium wurde/ wird auch bei den "Geigern" eingesetzt. Damit wird eine größere Reibung erzielt. Das Zeug ist ein kleines Wundermittel. 
LG aus Schwerin, Holger
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#15
Hallo Helo,

sorry, wenn ich kurz Deinen Beitrag "entere". Bin auch sofort wieder raus.

Werner schrieb: "Der Hinweis, Kontakt 60 zu benutzen ist mehr als problematisch! Kontakt 60 hat hier nichts zu suchen!"

Welches Kontaktspray ist hier besser und empfehlenswert (wir reden ja vom Gängigmachen von Drehkondensatoren)? 

Dankeschön für eine kurze Info.
Grüße
Sven-Olaf
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#16
Hallo Freunde
schön wenn das wieder funktioniert, das war ja unser aller bestreben.

@lieber Werner
ich stelle nochmal die beiden Bilder, einmal das Original und das Skalenseilbild untereinander. Wenn das UKW Seil 650mm, wie im Bild angeben ist, lang ist, MUSS das Seil dreimal um die Drehko Achse. Das Seil wurde schonmal geändert wie der TE feststellte. Also wenn es gändert wurde weil gerissen wird das nicht mehr diese länge haben. Nun wird das auch so funktionieren. Aber es kann leichter durchrutschen.

   
   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#17
Du hast recht Dietmar!! Da hab ich wohl nicht genau genug hingeschaut .... man wird halt älter. Ist doch gut, wenn man so viele Korrekturleser hat.

Zur Frage des Kontaktsprays: Kontakt 60 sollte nur in extremen Ausnahmefällen in elektronischen Geräten benutzt werden. Wenn doch, muss es hinterher gründlich ausgespült werden. Im HF-Bereich, und darum geht es ja hier, würde ich es garnicht nehmen. Alternative wäre Tesnalol T6. Hier ging es aber nicht um Kontakte, sondern wohl um eine verharzte Mechanik. Kontaktspray ist hier nicht die erste Wahl, sondern die beschriebenen Methoden.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#18
Hallo zusammen,
gut, daß die beiden Skalenseillängen mit angegeben sind.
@ Dietmar, ich gebe Dir Recht. Laut Plan sind 3 WDG angegeben. Auf dem Foto sind es tatsächlich nur 2. 
Kleiner Tipp, Helo:
Holzbrett und 2 Kleine Tekse in dem geforderten Abstand rein. Neues Skalenband (Meterwahre) und an dem 1. Ende eine Schlaufe setzen. Zum Krimpen eignen sich die Hülsen von den "Popnieten". Diesen sollte nur die "Krempe" abgeschnitten werden und gutes Entgraten ist natürlich auch erforderlich. 
Dann krimpen. 
Aber mach die Ösen nicht all zu klein>>die Öse muß auch über den Haken der Feder passen (ganze Hakenlänge plus 1-2mm), sonst wird es unangenehm mit dem "Einhaken".
Dann die 2. Hülse auf das andere Ende vom Seil aufziehen, dann Schlaufe legen und die Hülse drüber ziehen sowie um den 2. Teks legen. Bitte drauf achten, daß das Seil nicht zu kurz bemessen ist, sonst hat man nichts mehr zum Straffziehen. Dann die Hülse krimpen. 
Somit hat man wieder ein originales Seil und kann das auch nach Plan einsetzen.
LG aus Schwerin, Holger
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