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Hallo,
aus aktuellem Anlass eines neuen Forumsbeitrags werfe ich mal die Frage in die Runde, ob man wirklich alle Kohlemassewiderstände wechseln sollte. In meinem nicht zufriedend spielenden Radio Wega230 sind da noch ne ganze Menge drin.
Wikipedia bringt da auch sehr beunruhigende Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlemassewiderstand
Danke,
Gruß Peter
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Hauptsächlich betroffen sind die hochohmigeren Werte. Und die Widerstände die an höherer Spannung liegen. Mit dem Ohmmeter hat man sich schnell einen Überblick verschafft. Fast alle kann man im eingebauten Zustand prüfen. Nur dort wo man kleinere Werte als aufgedruckt misst muss man genauer hinschauen und ein Beinchen hochlegen. Misst man höhere Werte ist der Fall ja klar. Wobei man etwas Toleranz einkalkulieren kann.
Gruß,
Jupp
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Hallo Peter,
warum ? - wenn die so lange gehalten haben, ist das nicht notwendig.
Eine ordentlich dimensionierte Schaltung arbeitet auch noch mit 20% Abweichung, mal von Meßgeräten abgesehen.
Viele Grüße
Bernd
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31.12.2020, 00:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2020, 00:44 von saarfranzose.)
es gibt durchaus krasse Fehlerbilder die von gealterten Widerständen herrühren und messtechnisch schwer zu erfassen sind. Eine Runde mit dem Ohmmeter wie oben beschrieben schadet jedenfalls nichts.
Gruß,
Jupp
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Hier ein Beispiel von "Qualitäts" Massewiderständen, die sämtlich viel zu hohe Werte hatten.
Allen_Bradley_Massewiderstaende.jpg (Größe: 31,76 KB / Downloads: 232)
Ein weiteres Problem solcher "Masse"-Widerstände ist, daß diese ziemlich stark rauschen ( Stromrauschen), speziell im NF Bereich.
Die Rauschuntersuchung erfolgte an den "Allen-Bradley" Widerständen.
Es ist daher durchaus sinnvoll, alte Masse-Widerstände zu ersetzen.
MfG DR
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Hallo,
das mit dem Rauschen ist interessant. Aber schließlich war das Rauschen schon da, als sie neu waren. Vllt. kann man das Gewimmel von Kondensatoren im Radio dadurch teilweise erklären.
Gruß,
Peter
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(30.12.2020, 22:47)Peter2K schrieb: aus aktuellem Anlass eines neuen Forumsbeitrags werfe ich mal die Frage in die Runde, ob man wirklich alle Kohlemassewiderstände wechseln sollte. In meinem nicht zufriedend spielenden Radio Wega230 sind da noch ne ganze Menge drin.
Stichwort " alle": Dazu wird es unter 10 Sammlern 11 Meinungen geben .
In vergleichbarer Weise wurde vor 10 Jahren noch die Frage diskutiert, ob man in 60 Jahre alten Radios alle Teerkondensatoren wechseln solle (sofern die Radios betrieben werden, also nicht nur als Regalgeräte Staub ansetzen).
Ich bin, nachdem sich bei meinen Geräten in wachsendem Maße diese Kohlemassewiderstände als Fehlerursache herausstellten, mittlerweile dazu übergegangen, diese Widerstände präventiv samt und sonders auszutauschen. Besser werden sie nicht, und es bereitet auf Dauer wenig Freude, ein Radio regelmäßig auf die Werkbank hieven zu müssen, weil wieder einmal ein als fehleranfällig bekanntes Altbauteil seinen Dienst eingestellt hat.
Was nun Deinen Wega 230 betrifft: Hier wurde Dir bereits beim 1. thread, den Du Mitte Oktober zu diesem Radio eröffnetest, geraten, neben den Kondensatoren auch die Widerstände zu überprüfen und bei unplausiblen Messergebnissen auch mal den fraglichen Kandidaten einseitig abzulöten. Du hast diese Vorgehensweise damals nicht weiterverfolgen wollen.
Und wie man oben lesen darf, bist Du mit diesem Radio immer noch nicht zufrieden.
Was also soll man Dir raten?
_____________
Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
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Hallo,
ohh, ich habe wohl vergessen, die Runde über den aktuellen Stand zu informieren.
Gruß,
Peter
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Hallo, Peter,
wenn das Argument, dass das Rauschen früher auch schon da war, für eine Restauration Dir so wichtig ist (autentische Tonqualität?), müsstest Du "schlechte" Bauelemente originalgetreu nachbauen. Gibt ja zB Freaks, welche sogar gerne Teerkocherkondensatoren nachbauen würden, am besten dabei noch irgendwelche Symbole und Firmenlogos draufmalen.
Hör einfach auf die Realisten hier im Forum, moderne Widerstände und Elko auswechseln, der Rest dann bei Bedarf
Viele Grüsse, Micha
Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal
Die Erfahrung lehrt nun mal dass diese Widerstände ein ständiger Quell von Übeln ist. Daher kommen sie bei mir raus, ganz generell und ohne Ausnahme. Am optischen Erscheinungsbild ändert das wenig. Bei Kondis, speziell bei den Malzbonbons ist das viel gravierender, da muss man schon Aufwand treiben für ein originales Erscheinungsbild.
Gruß,
Achim
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Hallo,
ich meinte nur, dass die Schaltung an dieses Rauschverhalten angepasst sein sollte. Man kann es natürlich eliminieren und vllt. das Verschieben der Widerstandswerte vorbeugen. Sind ja bei dem Radio nur noch ca. 10 Stück zu wechseln, deren Werte ich mal nicht so vorrätig habe und gleich gar nicht in der Wattdimension. Am Ende wechselt man auch die Anderen, weil die auch schon als Ursache von diversen Übeln gefunden wurden. Ich hatte in einem meiner Beiträge einen Link zu einem amerikanischen Video, bei dem ein solcher rotbrauner Probleme gebracht hat (Kappe mechanisch gelöst...).
Und Originalität ist nicht schlecht, passt nur nicht mit Spielbarkeit zusammen. Fakeoriginalität ist Mumpitz. Ich lege alle entnommenen Bauelemente in einen Beutel und fixiere den mit dem Chassis für die Nachwelt.
Gruß,
Peter
(31.12.2020, 23:56)Peter2K schrieb: Fakeoriginalität ist Mumpitz
Das sehe ich nicht so. Was nutzt Originalität wenn das Gerät nicht funktioniert? Was nutzt es defekte Teile im Radio zu deponieren nachdem man das Innenleben durch optisch unpassende Bauteile aus anderen Jahrzehnten unwiderruflich verändert hat?
Mir ist ein originales Erscheinungsbild sehr wichtig, weil ich einen Einblick geben will wie ein solches Gerät damals ausgesehen hat UND wie es spielte als es das Werk verließ. Wenn das Fakebauteil optisch nicht vom Original zu unterscheiden ist, ist für mich das Ziel erreicht. Ein praktisch "neues" altes Radio ohne Patina und erkennbare Veränderungen.
Natürlich nuss man das nicht so sehen, aber als Mummpitz empfinde ich das nicht.
Im Gegenteil bin ich der Meinung dass nach unserem Ableben am ehesten den Geräten die Tonne erspart bleibt die aussehen als seien sie neu und auch genauso spielen.
Von den Unmengen Gerätesammlungen, oder besser Anhäufungen, die nicht oder nur notdürftig instand gesetzt wurden, werden wohl nur die wenigsten den Sprung in die nächste Generation schaffen.
Letztlich aber ist es ein Hobby und soll dem der es betreibt Freude bereiten. Wie das erfolgt spielt im Grunde keine Rolle. Deshalb ist eine Wertung immer problematisch.
Guten Rutsch,
Achim
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Hallo Achim,
da stellt sich schnell die Frage, was erlaubt ist. Wir sind noch im Glück, Ersatz für die wichtigsten Teile, die Röhren zu erhalten. Wenn nicht, was dann? Kann man das Radio einfach nur so aussehen lassen, wie ein Röhrenradio, obwohl keine mehr drinnen die Arbeit machen?
Gruß,
Peter und ein Frohes Neues Jahr 2021
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Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie viel Originalität man belässt. Eine 'Restauration' der elektronischen Komonenten beinhaltet viele Abwägungen, grob gesagt, zwischen Fehleranfälligkeit, Preis und Originalität.
Gruß
Martin
Du meinst die Röhren durch Halbleiter ersetzen? Für magische Augen gibt es da ja schon mehrere Ansätze.
Ansonsten halten Röhren ja sehr sehr lange und die meisten hier haben Resernen für die nächsten 100 Jahre.
Gruß,
Achim
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(01.01.2021, 10:33)achim schrieb: Du meinst die Röhren durch Halbleiter ersetzen? Für magische Augen gibt es da ja schon mehrere Ansätze.
Ansonsten halten Röhren ja sehr sehr lange und die meisten hier haben Resernen für die nächsten 100 Jahre.
Gruß,
Achim
Da hast du sicher recht. Schneller sind die Sender abgeschaltet. Insbesondere UKW wg. des Digitalbreitbandhungers.
Gruß,
Peter
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