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Grundig 5017
#1
Bug 
Hallo zusammen,
nach dem Grundig 3192 mit ELL80 in der 2.1 Schaltung war ich neugierig, wie sich die große Variante dieser Schaltung mit
2 Stück EL84 schlägt. Mögliche Optionen waren 5016,5017,5019 oder 5195. Die Wahl fiel auf ein großes Grundig 5017,
das ich in der Bucht gefunden habe. Der Vorbesitzer hat das Radio wohl nach der Beschreibung noch vor Kurzem betrieben.

https://www.radiomuseum.org/r/grundig_ko...tereo.html
https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_5016.pdf

Das Radio ist etwas verdreckt und vergilbt. Macken auf der Oberseite.  Lautsprecherstoff ist eingedrückt und stark verdreckt.
   

Jemand hat einen neuen Netzstecker mit Klemme/Klebeband nachgerüstet. Smiley26
   

Gleichrichter ist mal neu gekommen. Kreative Montage.
   

Bunte Mischung aus ein paar Tropydur und Papierkondensatoren. Spinne incl.
   
   
   


War schon mal in Reparatur. In dem Zustand würde ich auch auf UKW aussetzen.

.jpg   DSC02074.JPG (Größe: 111,2 KB / Downloads: 685)

Als nächstes schaue ich mal Trafo und Übertrager durch. Vermutlich müssen alle Kondensatoren/Gleichrichter neu.
Zumindest eine minimale Reinigung ist auch angesagt. Etwas zu muffig und schmierig, um daran zu arbeiten.

Sepp
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#2
Hallo,
inzwischen habe ich das Radio durchgemessen und das Chasis gereinigt. Fast alle Wiederstände waren noch werthaltig. Die Papierkondensatoren waren defekt. Teilweise nur noch ne klebrige Masse. Gerade die Koppelkondensatoren zu den Endröhren sind zu Wiederständen geworden.
Über 120V auf den Grids der EL84s. In Kombination mit dem ursprünglich  selbst gebauten Gleichrichter ohne Vorwiederstand
war wahrscheinlich auch die Anodenspannung zu hoch.
Beide Endröhren leider defekt. Eine hat sich beim Ausbau direkt in 2 Teile
zerlegt, die 2te nur noch geringe Emissionen. Leider war auch die ECC85 schwach.
Nach Tausch der Kondenstoren und Röhren läuft das Radio wieder einwandfrei.

 Sonstige Defekte/Umbauten:
  •  Selengleichrichter war teildefekt, getauscht
  •  Netzteilelkos auf etwa 50% Kapazität, getauscht
  •  EL84 Kathodenwiederstände jetzt getrennt eingebaut
  •  1kOhm Wiederstand am Filterelko rissig.
  •  180Ohm Vorwiederstand verbaut;  Spannung jetzt bei 260 bis 270V am Filterelko
Chassis (noch mit 2 inzwischen getauschten Kondensatoren):
   
   
 
Hier mal die Ausbeute der Raparatur (ohne 5 defekte Skalenbirnen 6V BA7s):
     

Als nächstes steht das Gehäuse auf der Reparaturliste. Das Chasis ist jetzt soweit wieder in Ordnung.

Sepp
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#3
Hallo,
schöner Bericht. Sehr schönes Radio. Habe es auch. Aufwendige Arbeit. Wird aber belohnt. Klingt super.
Gruß
Christof
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#4
Hallo,

es ist bei diesem Radio teilweise wirklich aufwändig die Kondensatoren zu tauschen. Im Bereich der TA/TB Eingände liegen einige Kondensatoren ganz unten zwischen den Pins der Wahlschalter und sind nach oben durch viele Wiederstände quasi bedeckt. Da muss erst recht viel abgelötet werden, um überhaupt ranzukommen.

.jpg   1.jpg (Größe: 66,5 KB / Downloads: 422)
Der eine 150nf Kondensator am Wunschklang liegt leider ganz untern. Hier kommt man kaum ran.

.jpg   2.jpg (Größe: 90,98 KB / Downloads: 419)

Inzwischen habe ich noch das Netzteil mit zusätzlichen 100uF Kondensatoren erweitert (Gleichrichter,10Ohm,100uf,180Ohm,100uf,180Ohm,100uf,1kOhm)
Das Radio hat mir mit zugedrehter Lautstärke ohne Zusatzfilter zu stark gebrummt (100Hz).  Mal beobachten, ob das Netzteil damit klarkommt. Spannung passen mit der Schaltung.

Das magische Auge war mir etwas zu leuchtschwach. Da ich noch jede Menge 6E2 Röhren habe, habe ich hier die russische Röhre eingebaut.
Ist zwar eine EM87 (statt EM84) scheint aber in dieser Schaltung ohne Umrüstung des Vorwiederstands oder Spannungsteiler am Eingang nomal zufunktionieren. Empfindlichkeit passt soweit.

Sepp
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#5
Hallo,

bei meinem Graetz wurden alle Bauelemente mit Haken in die Ösen vor dem Anlöten eingehängt. Ich habe das Auslöten aufgegeben und alle mit einem kleinen Seitenschneider abgeknipst. Nur bei Leiterplatten ist es schwer, wenn die Beine vor dem Einlöten umgebogen worden sind.

Gruß,
Peter
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#6
Abend zusammen,

inzwischen ist das Radio erst einmal fertig. Nach Polieren des Lacks ist das Gehäuse wieder in einem gutem Zustand.
Der Lautsrpecherstoff war leider eingedrückt und etwas eklig da stark verdreckt. Ablösen und Waschen hat zwar funktioniert,
leider ist der Stoff dabei trotz Spannung stark eingegangen. Hier werde ich nochmal rangehen, wenn ich einen
guten Ersatz finde, da der Stoff nur noch so gerade die Front abdeckt und etwas verformt ist.

   
   

Hier ein Blick auf das Chasis.

   
   


Das Radio hat einen guten Klang. Eine echte Bassbombe. Im Vergleich mit dem 3192er ist der Restbrumm etwa gleich.
Hier wäre eine 2te Vorröhre sicher nicht von Nachteil. Beim 5195er hat man ja zumindest von der EABC80 als
Phase Inverter Abstand genommen.
Die späteren Grundig sind im Vergleich quasi lautlos über TA. Im Vergleich (FM mono) klanglich ähnlich, Stereo
ist aber schon klar überlegen.

   

Schön ist bei dem 5017er die vergleichsweise günstige Röhrenbestückung ohne ELL80 oder gar ECLL80. Eventuell
werde ich hier mal 6p15p oder 6p14p als Alternative für die EL84 testen.


Grüsse Sepp
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#7
Hallo, Sepp,
Es ist wieder ein schönes funktionierendes Radio geworden. Und ich glaube wohl, dass es gut klingelt. Gut, wenn man Platz für so was hat.
Gruß,
Ivan
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#8
Abend,

Platz ist bei dem Hobby immer ein Problem  Blush  Allerdings machts ja auch viel Spass.
Ich habe inzwischen bei dem 5017er noch 2 Fehler gefunden. Beim Trafo waren die beiden oberen Schrauben nicht mehr richtig fest. Daher war der Trafo etwas mechanisch lauter als normal.
Festziehen hat hier gereicht. Leider scheint der LS Poit einen Wackelkontakt/Achsspiel zu haben. Fällt beim Radio hören nicht ins Gewicht, da nur der zweite Kanal beim Stereo hören über TA betroffen ist, aber der zweite Kanal fällt wenn der Poti falsch steht teilweise weg (mit leichtem Wakeln wieder da). Eventuell kommt hier auf Dauer noch ein Austauschpoti aus meinem Fundus rein.

Sepp
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#9
Hallo,

da gerade etwas mehr Zeit ist, habe ich inzwischen den Poti getauscht. Etwas fummelig, da man kaum rankommt.
Hier der Übeltäter:
       

Eine der Drehscheiben mit den Kontakten im rechten Stereokanal war angebrochen, daher teilweise kein Kontakt.
   

Jetzt läuft mit dem Austauschpoti wieder alles einwandfrei. 

Sepp
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#10
Vielleicht war mal das Poti fest und wurde mit Gewalt gedreht??

Jedenfalls spielt das Gerät wieder ohne probleme, Glückwunsch.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#11
Ich würde auch vermuten das der Poti überdreht wurde. Allerdings waren beide Kanäle zumindest noch teilweise da und der Anschlag passte auch noch. Vieleicht auch Materialermüdung. Die eine Schleifbahn hat auch einen seitlichen Kartzer quasi am Rand. Auffällig war mechanisch nur ein erhöhtes Achsspiel.

Sepp
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#12
Abend zusammen,

inzwischen habe ich das Gerät mal versuchsweise auf 6p15p Röhren umgebaut (nicht ev, NOS mit Verpackung). Ich wollte einfach mal sehen
was es mit den Billigröhren auf sich hat. Ich habe 8 Röhren gekauft und mit Versand unter 1 € pro Röhre
gezahlt. Die Ergebnisse sind etwas zwiespältig. Mir wurden dirket 9 Röhren geliefert. Ich habe alle durchgetestet:
- bei 2 Röhren ist direkt der Bias weggelaufen. Defekt.
- eine Röhre war sehr noisy
Also 6 aus 9 in Ordnung. Ansonsten ist der Klang gut (~EL84). Ich werde das ganze mal vorsichtig beobachten.

Grüsse
Sepp
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