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Elektrostatischer Hochtöner (Graetz Melodia 3276)
#1
Hallo,

mir scheint dieser LS kaputt zu sein. Ich höre da nix. Wie kann man das prüfen oder gingen die sowieso schnell kaputt?

Danke,
Gruß Peter
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#2
Prüfen kann man den mit hören. Kommt nix, dann ist etwas kaputt, der LS oder irgendwas "unterwegs". Allerdings musst schon genau hinhören, mit dem Ohr direkt dran idealerweis - für viel Krach waren die noch nie berühmt.
Nicht daß Du den aus Versehen parallel zu den anderen LS angeschlossen hast? Dann kommt logischerweise nix. Testen kannst das, indem Du im Betrieb an beide Anschlüsse des Elektrostaten fasst: Wenn Du dann erschrickst, dann isser richtig angeschlossen (bitte nicht machen, wenn Du ne Hochspannungsallergie oder nen Schrittmacher bzw ein schwaches Herz hast!).
"SCHNELL" kaputt (nach 60 Jahren schon kaputt, Frechheit!) kann aber auch sein, es gibt hier irgendwo eine Anleitung, wie man die Dinger mit einer Rettungsdecke reparieren kann.
Viel Erfolg!

PS: Die Fingerprobe kannst auch jmd machen lassen, den Du nicht leiden kannst Wink
Gruß,
Uli
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#3
Bedenke: Je älter man wird, desto schlechter hört man die Dinger!

Also Bässe raus, Höhen auf voll, Lautstärke langsam steigern und Ohr dran halten. Wenn man dann nullkommaniente hört, isser wohl kaputt.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#4
Hallo,

für die Hörprobe muss ich wohl meinen Sohn engagieren. Bei mir ist ab 11,5kHz endgültig Schluss. Der Lautsprecher ist nicht an den anderen mit angeschlossen, sondern die Drähte gehen direkt ins Chassis und sind mit einer RC Kombination an der EL84 gekoppelt, zumindestens habe ich da bis auf eine Klemme dazwischen nichts geändert. Der Kondensator ist neu. Ich habe an der Klemme so ein paar mV~ gemessen.
Für mich persönlich braucht der nichts zu bringen, jedoch wäre es schon praktisch zu wissen, ob er geht. 


.png   Screenshot from 2021-01-14 09-18-34.png (Größe: 83,06 KB / Downloads: 382)

Danke,
Gruß Peter
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#5
Moin Peter,
wie ich es bereits schrieb, bin ich Träger eines Gehör Implantats, weil mir die Höhen ab ca. 1,5 Khz fehlten ( wenn das schon hoch ist, wohl eher nicht) der Bereich darunter aber noch voll da.
Hochton Lautsprecher beginnen ab ca 2,8 Khz zu strahlen, d.h. ab dieser fFeuqenz sind die Hörbar, somit solltest du damit noch keine Probleme haben.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#6
Hallo,
das Dumme ist, dass die anderen Lautsprecher den unteren Anteil des Frequenzsprektrums auch übertragen. Wenn ich mein Ohr vor den elektrostatischen Hochtöner halte, höre ich aus dieser Richtung nichts. Bei diesen Frequenzen ist auch eine Ortung schwierig. Es fiept dann einfach von allen Seiten. Ich werde wohl die LS abklemmen und einen Lastwiderstand hinter dem AÜ zum Test nehmen müssen.

Gruß,
Peter
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#7
Das hilft bestimmt, die Frequenzen um 2-4 Khz aber lassen sich relativ gut orten, das gelingt selbst mir mit der Elektronik im Ohr.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#8
Hallo Peter,
ein Elektrostat ist quasi ein abgewickelter Folienkondensator in Pfannkuchenform. Den kannst Du wie jeden anderen Kondi mit einem Kondensatorprüfgerät testen. Messbereich pF.
Der Schaltplanausschnitt verwirrt mich etwas: die Linie ganz oben symbolisiert die Anodenspannung, den Schutzwiderstand für die Polarisationsspannung vermag ich nicht zu erkennen.
Kannst ja hier mal lesen, da findest Du auch zahlreiche Schaltungsbeispiele: https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=15494

Beste Grüße
Klaus
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#9
Hallo Klaus,

danke für den ausführlichen Bericht über die Elektrostaten.
Hier den gesamten Schaltplan, da die Leitung oben um den gesamten Plan geführt wird:
   

Gruß,
Peter
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#10
HOCHinteressante Wegführung!
Wie ich das sehe, solltest Du sicher gehen, daß der C34 mit 2,5nF ausreichend spannungsfest und vor allem neu (= DICHT!) ist - immer das erste was ich suche, ob irgendwo ne Spannung über nen Kondensator "ungebremst" auf Masse geht.
Gruß,
Uli
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#11
Hallo,

das Ding wird wohl innerhalb des Tuners sein und damit fallen Wickel wohl aus. Das UKW funktioniert auch einwandfrei, im Gegensatz zum AM, wo ich gerade mal ein paar Sender bei KW (auch wegen fehlender Spreizung) und einen Sender auf MW abends empfangen kann. Außerdem ist 40% des AM Bandes tot, da der Drehko dort Kurzschlüsse veranstaltet. Merkt man schön, da sonst das Radio brummt, wenn gerade kein Sender da ist. Und auf LW gibt's nix. Mein Wega ist da echt das blanke Gegenteil mit vielen vielen Sendern auf allen Bereichen.
Hier ist beim 2. Foto ein Blick in den Tuner: https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid192649

Gruß,
Peter
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#12
Hallo,

ich hab ihn mit einem Kapazitätsmessgerät geprüft. Da kommt dann ein Ton, als ob das Meßgerät einen Kurzschluss messen würde, aber nein, der Ton kam aus dem LS. Ich habe das Teil dann direkt an mein Handy geschlossen und den Tongenerator angeworfen. So bis ca. 3...4kHz kommt dann ein leiser Ton, höher nicht mehr. Am Anfang hatte ich einen 2,2nF zur Sicherheit dazwischen gekoppelt, aber da kam ja gar nichts an. In der Schaltung wird die Anodenspannung über einen 5KOhm Widerstand über einen 1nF Kondensator an den LS gekoppelt. Diese Stelle wird dann noch über einem 5kOhm Widerstand mit Masse verbunden. So richtig mache ich mir da keinen Reim draus, ob da irgend etwas aus dem LS kommen kann. Die Spannungsmessungen am LS waren im mV Bereich beim Betrieb.
Soweit ich verstanden habe, funktioniert der LS über die Änderung des an ihm angelegte elektrische Feld. Also hätte der LS eigentlich bei dem Anschluß an das Handy gar nichts 'sagen' dürfen, da kein elektrisches Feld angelegt wurde. Aber einen Kurzschluß kann er auch nicht haben, da wäre der 5kOhm Widerstand nach Masse längst verglüht.

hier der geöffnete LS:
   
Zerlegt, in der Mitte die Membran, die sich wie ein Glimmerplättchen anfühlt:
   

Gruß,
Peter
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#13
Moinsen,

also der Elektrostat ist im Prinzip ein großer Flächenkondensator. Ändert sich das Feld zwischen den Platten ziehen sie sich an oder stoßen sich ab, dadurch erzeugen die Dinger den Ton. Allerdings gehen Elektrostaten oft kaputt nach so langer Zeit. Und sie sind auch leider an sich zu leise. 

Ich hab davon gehört dass man, bevor man daran geht sie zu zerlegen und wieder gangbar zu machen, sie mal mit Schmackes auf einen Tisch hauen soll (mit der flachen, vorderen Seite), manchmal soll das schon genügen, dass sie wieder gehen.

Thommi
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#14
Hallo,
im Prinzip sieht er innen ziemlich gammelig aus. Unter der Membran ist ein Kupferring, der ein Netz hält. Dieser Ring ist genauso korridiert, wie der Ring der Kupferlochplatte. Wäre es nicht sinnvoll, diesen Ring zu 'putzen', um wieder Kontakt zu der Membran herzustellen? Von der anderen Seite ist es ja dieses Kupfernetz, da sieht es ja noch gut aus.

Gruß,
Peter
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#15
Hallo Peter,
Dein Stati kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus dem Hause "Isophon" und dürfte ein StH7 sein.
Wieviel pF hast Du vor dem zerlegen gemessen?
Dass das Ding knackt, wenn nur der Tester angeschlossen wird, ist eigentlich nicht möglich... darüber müsste ich erst nachdenken....
Wenn sich die Folie anfühlt wie Glimmer ist sie rettungslos verhärtet. Da musst Du sowieso eine neue schnitzen. Philip (alias Vagabund) hat gezeigt wies geht.
Die Schaltung von Graetz durchschaue ich immer noch nicht wirklich. Im Zweifelsfall würde ich mich an den Isophon-Schaltungsvorschlägen orientieren.
Die müsste dann etwa so aussehen:
(Pardon, besser gehts mit meinem Programm nicht)

.png   Screenshot from 2021-01-14 09-18-34.png (Größe: 66,9 KB / Downloads: 152)
Wie Du siehst ist oben einen Widerling eingefügt; lt. Isophon sollte der etwa 200k haben. Der Stati hängt jetzt mit einem Bein an Masse und die Signalspannung wird zwischen Widerling und Stati eingespeist. Hinsichtlich der Polarität hat es dir der Hersteller einfach gemacht: rot ist +.
Der für die Tonfrequenz zuständige Kondi ist der 1nF (144).

Beste Grüße
Klaus
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#16
Vielen Dank Klaus,

vor dem Zerlegen ca. 520pf und danach noch 340 ***ggg***. Im Gegensatz zu einem normalen Kondi hat es ein wenig gedauert, bis das Messgerät einen stabilen Wert angezeigt hat.
Das mit dem Glimmer ist eher auf die Farbe bezogen. Es ist schon noch eine biegsame Folie.
Da ist so eine silberne Lasche am Kupferrand. Ich vermute, dass sie mit der leitfähigen Seite der Folie in Verbindung treten soll. Ggf. soll der Kupferrand gar keinen leitenden Kontakt mit der Folie haben. Nur ist das alles so verkeimt, dass ich schwer einschätzen konnte, ob eine Isolation vergammelt ist oder der Kupferrand mit Umweltschmutz belegt wurde.
Beim Testen mit dem Kapazitätsmessgerät bringt er einen Ton. Ich dachte, dass das nicht richtig wäre. Der war vor dem Zerlegen lauter... Es ist derselbe Ton, den das Messgerät von sich gibt, wenn es einen Kurzschluß bemerkt. Aber hier war keiner. Mein MM produziert so etwas nicht beim Kondi messen, nur dauert es dort ewig, bis ein Wert angezeigt wird.
Wenn man die Spannungen am Originalplan anschaut, müssten so über 200V Gleichspannung moduliert durch die Wechselspannung aus dem 1nF Kondi am LS anliegen. Käme das mit der Spezifikation hin? Die 200kOhm sprechen ja enorm dagegen.

Gruß,
Peter
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#17
Vorsicht Peter Denkfehler,
durch Stati und Polarisationswiderstand fließt kein Strom, weil der Stati ja für Gleichspannung undurchlässig ist. Der Widerstand ist ja auch kein Vorwiderstand im herkömmlichen Sinn, sondern ein Schutzwiderstand, quasi eine Art Notbremse damit eben k e i n Stromfluss zustande kommt, denn der ist nicht erwünscht; es soll lediglich die Folie geladen und die Ladung kontinuierlich gehalten werden. Und da genügen eben 200k; denn paar Elektronen versickern immer irgendwo, und die müssen diskret ersetzt werden.
Mir erschienen 200k anfänglich auch zu hoch, da alle meine Loewen dort nur 10 bis 15k verbaut haben. Ich habe mal spaßeshalber den Widerstand weggelassen und...... patsch, da war die Folie durchgeschlagen.....
Die kleine Lasche dient dem Ladungstransport auf die Folie auch bei kHz-Schwingungen. Und genau hier liegt der Schwachpunkt bei den meisten Statis: oft läßt Korrosion den Elektronenfluss zur Folie nicht zu.
So wie hier an meinem:
   
Die anfänglichen 520pF sind zwar nicht berauschend, aber damit hätte der Stati funktionieren müssen, den hätte ich nicht geöffnet; denn jetzt misst Du nur noch 340pF, das ist noch weniger.
Die Tonwechselspannung sollte max. 60V nicht übersteigen.
Noch was: ich höre meine Statis auch nicht, aber ich höre wenn sie nicht funktionieren, dann fehlt irgendwie etwas und d a s höre ich.
Weiterhin alles Gute!
Klaus
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#18
Hallo,
Peter hat schon recht: mit dem Änderungsvorschlag würde durch den nun gebildeten Spannungsteiler aus neuem Widerstand zusammen mit dem 5K (Nr. 147) nur noch ein Bruchteil als Polarisationsspannung zur Verfügung stehen.
Warum die bestehende und funktionierende Schaltung ändern? Würde sie nicht funktioneren, hätte man damals schon geändert.
Die Polarisationsspannung kommt direkt von der geschalteten UKW-Teil-Versorgung, der Schutzwiderstand ist der 5K; der aber gleichzeitig Teil eines Spannungsteilers für die NF ist. Der NF-Kreis ist geschlossen über die Kapazitäten in der Spannungsversorgung (z.B. der 2,5n Nr.34 im UKW-Teil).
Soweit meine Sichtweise.

Viele Grüße, Michael
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#19
Hmm,

also wenn er wirklich tot ist, kann ich mal in meiner Kiste schauen, ob ein passender dabei ist.

Thommi
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#20
Hallo Freunde,

ich sehe gerade dass hier wieder einmal der Elektrostat ventiliert wird. hatten wir schon einmal aufgedröselt:

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...644&page=2

Ab Post #38 geht es los. Viel Spaß bei der Lektüre!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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