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Adafruit Raspberry Pi Video Looper
#1
für meine Audiokassetten-Simulationen suchte ich nach einer Möglichkeit die Titel, die als mp4-Videos vorliegen, in einer zufälligen Reihenfolge von Speicherkarte oder USB-Stick abzuspielen. iTV und iRadio arbeiten nur mit starren playlisten, und die ersteren Titel laufen dann oft, und die hinteren Titel kommen nur selten mal an die Reihe. Ich fand dann den Raspberry Pi Video Looper von Adafriut, welcher intern mit dem omxplayer abspielt (wahlweise auch mit hello_video).
Installation und Konfiguration erwiesen sich als einfach und unkritisch und sind hier nachzulesen.
Es wird einfach nur ein fertiges raspbian (mittlerweile raspberry pi os) vorausgesetzt mit praktischerweise SSH Zugriff.

Die software wird dann bei github ausgecheckt mit:

git clone https://github.com/adafruit/pi_video_looper.git

und wie gewohnt mit:

sudo ./install.sh

installiert.

die Konfigurationsdatei liegt in /boot und wird mit:

sudo nano /boot/video_looper.ini

angepasst. Nach einer Änderung muss erfreulicherweise nicht mehr neu installiert werden, sondern die Änderungen greifen direkt. Die Sortierung kann von alphabetisch auf random geändert werden. Nach einem Neustart wird bei konfiguriertem USB-stick zum Aufstecken des stick aufgefordert, falls noch nicht geschehen. Die Titel werden indiziert und nach einer einstellbaren Wartezeit abgespielt.

mit ein paar scripten im Ordner ~/pi_video_looper kann der player enabled oder disabled werden sowie die Titel neu geladen werden, so dass man auch parallel zu einer iRadio/iTV-Installation mit dem looper experimentieren kann.

sudo ./enable.sh

sudo ./disable.sh

sudo ./reload.sh

das ein oder andere wird noch zu entdecken sein.

In meinem Demonstationsvideo spiele ich ein paar Titel nur kurz an (Urheberrecht) und führe dann am PC per SSH das reload-script aus.

Viel Spass beim Anschauen und beim Nachbauen!

Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
im zweiten Teil dieses Berichtes geht es um die Darstellung der Kassettensimulation auf einem kleinen SPI-Display und die passende Skalierung.

Der von Adafruit benutzte omxplayer ist zwar parametrierbar um ein SPI-Display anzusprechen, dies ist mir aber vom Video Looper aus nicht gelungen und ich gehe davon aus dass der Looper nur über HDMI ausgeben kann.

Da im Linux-Kernel 5 framebuffer nicht mehr unterstützt wird suchte ich eine Alternative. Und die heißt fbcp-ili9341.

die git-Seite des Projektes:

fbcp-ili9341

Das display an sich wäre mit LCD-show schnell installiert. Aber wir brauchen ja eine Spiegelung des HDMI Monitors auf das SPI-Display.

Die Einrichtung von fbcp-ili9341 geschieht folgendermaßen:

erst müssen wir den verwendeten Chipsatz recherchieren. Es handelt sich im Beispiel um dieses Modul:


.jpg   raspberry-display.jpg (Größe: 27,52 KB / Downloads: 212)

Auf dieser Seite wurde ich fündig:

Raspberry Pi Stack Exchange

wir wissen nun daß es sich hier um einen ili9486 chip handelt.

Entsprechend den Anweisungen bei git installieren wir nun erst mal die Grundsoftware fbcp-ili9341:

sudo apt-get install cmake
cd ~
git clone https://github.com/juj/fbcp-ili9341.git
cd fbcp-ili9341
mkdir build
cd build


dann bauen wir uns die cmake Parameter zusammen

cmake -DSPI_BUS_CLOCK_DIVISOR=40 -DWAVESHARE35B_ILI9486=ON -DUSE_DMA_TRANSFERS=OFF ..

Das Leerzeichen und die 2 Punkte am Ende des strings sind wichtig und gehören dazu. Der divisor von 40 ist evtl. recht hoch gewählt. Wir könnten später mit kleineren Werten optimieren. Den DMA-Transfer musste ich aber abschalten, sonst fror die Wiedergabe auf dem SPI-Display ein.

nach dem Ausführen der cmake Anweisung geht es weiter mit:

make -j

lt. Anleitung kann der Treiber nun mit:

sudo ./fbcp-ili9341

erst mal testweise gestartet werden. Bei mir erschien aber kein Inhalt auf dem display. Erst als ich den Aufruf in die rc.local eingebunden habe:

sudo /home/pi/fbcp-ili9341/build/fbcp-ili9341 &

   

   

für meine Kassettensimulation muss ich die Bildschirmskalierung aufheben. Um neue Parameter einzugeben wird der fbcp-Dienst mit sudo pkill fbcp beendet. Jetzt kann cmake mit den geänderten Parametern wieder ausgeführt werden, danach wieder make -j ausführen und unser Treiber kann per reboot wieder gestartet werden.

cmake -DSPI_BUS_CLOCK_DIVISOR=40 -DWAVESHARE35B_ILI9486=ON -DUSE_DMA_TRANSFERS=OFF -DDISPLAY_CROPPED_INSTEAD_OF_SCALING=ON ..

Jetzt haben wir nur noch einen Bildschirmausschnitt, der vom Massstab her aber etwas zu groß geraten ist. Abhilfe schaffen wir durch Änderung der HDMI-Auflösung mit sudo raspi-config.


.png   fbcp04.PNG (Größe: 11,2 KB / Downloads: 209)

hier mit 640x480. Die Skalierung ist jetzt etwas zu klein.

   

Besser sieht es aus mit 720x480:

   

   

Jetzt schalten wir noch die Bildschirm-Statistik ab, weil sie störend ist.

der komplette string sieht jetzt so aus:

cmake -DSPI_BUS_CLOCK_DIVISOR=40 -DWAVESHARE35B_ILI9486=ON -DUSE_DMA_TRANSFERS=OFF -DDISPLAY_BREAK_ASPECT_RATIO_WHEN_SCALING=ON -DSTATISTICS=0 ..

   

   

Die Größenverhältnisse sind jetzt realistisch und das Display kann in ein Kassetttenfach eingebaut werden.

ich habe noch eine weitere Anleitung gefunden:
SPI TFT LCD - Kernel 5

als nächstes erfolgt die Vorstellung eines kompletten Kassettenfach-Umbaues in der Praxis.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#3
Wow, echt coole Sache, wenn das noch in einem alten Recorder eingebaut ist...
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#4
Hallo, Jupp,
Das reizt mich an, es nach zu bauen. Die Kassetensimulatiln hat mich immer fasziniert. Muss zusehen, wo das Display am schnellsten zu finden ist.
Der hier wäre recht preiswert und in git oben gelistet. Hat aber kein HDMI, wie wird mit RPi dann verbunden?
https://www.ebay.de/itm/3-5-inch-TFT-LCD...4859120806
Gruß,
Ivan
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#5
Hallo Ivan,
der von dir gezeigte Bildschirm ist hier nicht brauchbar. Das ist ein Arduino Uno shield.

Am besten orientierst du dich an den "Tested Displays" auf der git Seite:

fbcp-ili9341

HDMI-Bilschirme in der gewünschten Größe sind schwer zu finden. Damit wäre der Umweg über fbcp-ili9341 auch nicht notwendig. Fbcp-ili9341 ist ja ein Treiber welcher den HDMI-Port des Raspberry auf ein Standard SPI-Display spiegelt.

Je nach Opferradio kann auch ein 2,8" oder eine andere Größe des Bildschirms mechanisch besser passen. Das müsstest du vor der Bestellung auch mal noch abchecken.

Das raspberry-shield, welches ich hier benutzt habe, hat den Vorteil dass es einfach aufgesteckt wird. Und da es keine Bedienteile gibt entfällt auch jegliche Verkabelung. Ausser natürlich Spannungsversorgung und Audioausgang. Zusätzlich lege ich noch eine kurze USB-Verlängerung ins Radio um den USB-Stick besser erreichen zu können. Das zeige ich dann bald am Objekt.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#6
Hallo, Jupp,
das habe ich auch gemacht, es ist dort gelistet:
Tontec 3.5" 320x480 LCD Display with MZ61581-PI-EXT 2016.1.28 controller
Leider fehlt mir die weitere Kompetenz.
Gruß,
Ivan
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#7
Oh Ivan, der link auf der git-Seite führt zu einem falschen display. Ich denke mal er ist nicht mehr gültig und ebay zeigt einfach was ähnliches an. Das Tontec, welches bei git gemeint ist, könnte dieses hier sein:

Tontec 3.5 Zoll Raspberry Pi Touch Screen Display Monitor 480x320
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#8
Hallo, Jupp,
das kann natürlich sein. Gut, dass ich ihn nicht geordert habe. Schließlich ist es baugleich mit dem 2,4" den ich bereits in Arduino Radio benutzt habe.
Gruß,
Ivan
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#9
Was man nicht so alles findet...


.jpg   rasp.jpg (Größe: 64,9 KB / Downloads: 91)

Einen Raspi 4 mit 4GB und das passende Display. Sollte eigentlich eine Smart Home Zentrale werden, aber nun wohl nicht mehr.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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#10
Ach Smart Home Zentralen hat doch jeder ?

Ein 4er im Kassettenrekorder ist aber trotzdem überdimensioniert. Als Media Player taugen auch schon alle Ur-Modelle.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#11
Die Smart Home Zentrale sollte verkauft werden. Ich selber habe aber auch eine mit dem PI4.

Ich habe mal bei Ebay mehrere PI4 mit 4GB zum Schnäppchenpreis von 30 Euro pro Stück bekommen. Und das vor einem halben Jahr, als sie noch mehr wert waren. Der Verkäufer hatte keine Ahnung davon.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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