02.08.2014, 18:16
Wieder einmal erreichte mich ein Gerät im Auftrag. Sowas mag ich am liebsten, man kann ein Gerät retten, hat was zum Basteln und der Platz geht nicht verloren, da das Gerät wieder abgeholt wird.
Es geht um einen Schaub-Lorenz Goldklang 58, Fehlerbeschreibung Brummen, sonst nichts. Gut, ich wähnte mich in Sicherheit, befürchtete einen Fehler im Netzteil, Siebkette, Becher. Wie man so schön in Bayern sagt, a gmahde Wiesn. Denkste... doch von vorne...
Das Gerät ansich bekam ich ohne Boden und Rückwand angeliefert, der Staub war schon grob ausgesaugt, das Gehäuse und der Stoff in gutem erhaltenswertem Zustand. Schönes Radio, bunte Skala, ein schönes Gerät, welches mir noch gar nicht aufgefallen war bis jetzt. Gut, also Chassis raus... Der Staub und Spinnweben haben sich überall festgesetzt, Fett ist auch noch vorhanden. Aber mein Auftrag lautet Technik machen, damit das Radio wieder spielt. Der Kunde ist bei mir König und so wird es gemacht...
Nachdem ich dann die fast komplette Kondensatorkur durchgeführt habe und das mache ich wie gesagt immer so, denn wenn ein Radio wieder alltagstauglich sein soll, gehe ich keine Kompromisse ein. Bis auf Kathodenelko und Becher wurde alles getauscht, dann der Probelauf... kein Brummen, kein Ton...
Nun... Brummtest am TA ist positiv, also ist die NF schon mal ok. AM bringt guten Empfang, das geht. FM und damit UKW schweigt. Nun kommt einiges in Betracht. Brummprobe an den Gittern bringt nichts ausser Schweigen. Mein 1kHz-Signal bringt auch nichts. 10,7 MHz per Aufblaskappe auf der ECH, als auch auf der EF brachte keine neue Erkenntnis, ich war ratlos.
Ein Signalverfolger verhalf mir dann dazu, das Ausgangssignal des UKW-Tuners zu testen, hier hörte ich ganz leise die Sender und konnte diese auch per Suchlauf verändern. Hier schon mal Entwarnung. Ich vermutete also einen Widerstand der hochohmig geworden ist, da ich kurz nach der Kondensatorkur noch ganz leise was gehört habe, später aber dann nicht mehr. Also erstmal Anodenspannungen gemessen, danach die Gitterwiderstände, hier war alles ok.
In gleichem Vorgang habe ich dann auch erkannt, dass der Gleichrichter hinüber war. Hier habe ich vorerst meine Ersatzplatine mit Brückengleichrichter und 150R 5W eingesetzt. Die Spannungen waren jetzt im grünen Bereich, allerdings schweigte das Radio mit mir.
Ich suchte Hilfe bei Herbert (röhrenfreak) per Skype, wir gingen einige Ansätze durch, jedoch ohne Erfolg.
Also kontrollierte ich meine Arbeit an den Kondensatoren und den Stellen, an denen ich gelötet habe. Es wäre nicht das erste Mal, daß ich etwas fälschlicherweise auf Masse oder falsch gelegt habe, wo es nicht hingehört, doch auch hier war alles unauffällig.
His Masters Voice! So wie der Hund in den Schalltrichter, guckte ich ins Chassis. Wau! Knurr! Ich suchte nach schwarzen Widerständen und anderen Auffälligkeiten, oh, was ist das. Ein Draht des Ratiofilters war verdächtig nah an einem Beinchen eines Widerstandes an der Fassung der EF89. Ha! Durch die Isolierung konnte man den Draht sehen. Ich bog alles auf Platz und schaltete ein, das Radio spielte, als sei nie etwas gewesen. Die zwei ECL82 ergeben eine schöne kraftvolle Endstufe.
Ich schätze, beim Einlöten des Ratioelkos wurde das Beinchen des Rs heiss und schmolz die Isolierung des Drahtes. Auch eine Art des selbstfabrizierten Fehlers.
Jetzt muss noch der Kathodenelko der beiden ECL gewechselt werden, den habe ich nicht auf Lager. Auch macht mir der UKW-Tuner doch noch Sorgen, auf einer Seite der Skala fängt er das Rückkoppeln an. Entweder der Drehko ist schmutzig, was ich hoffe, oder die beiden Keramiktrimmer sind hinüber, diese sind schon recht schwarz.
Vielleicht findet sich mal ein Ersatztuner.
Nun, wieder ein Gerät gerettet, es kann bald abgeholt werden.
Es geht um einen Schaub-Lorenz Goldklang 58, Fehlerbeschreibung Brummen, sonst nichts. Gut, ich wähnte mich in Sicherheit, befürchtete einen Fehler im Netzteil, Siebkette, Becher. Wie man so schön in Bayern sagt, a gmahde Wiesn. Denkste... doch von vorne...
Das Gerät ansich bekam ich ohne Boden und Rückwand angeliefert, der Staub war schon grob ausgesaugt, das Gehäuse und der Stoff in gutem erhaltenswertem Zustand. Schönes Radio, bunte Skala, ein schönes Gerät, welches mir noch gar nicht aufgefallen war bis jetzt. Gut, also Chassis raus... Der Staub und Spinnweben haben sich überall festgesetzt, Fett ist auch noch vorhanden. Aber mein Auftrag lautet Technik machen, damit das Radio wieder spielt. Der Kunde ist bei mir König und so wird es gemacht...
Nachdem ich dann die fast komplette Kondensatorkur durchgeführt habe und das mache ich wie gesagt immer so, denn wenn ein Radio wieder alltagstauglich sein soll, gehe ich keine Kompromisse ein. Bis auf Kathodenelko und Becher wurde alles getauscht, dann der Probelauf... kein Brummen, kein Ton...
Nun... Brummtest am TA ist positiv, also ist die NF schon mal ok. AM bringt guten Empfang, das geht. FM und damit UKW schweigt. Nun kommt einiges in Betracht. Brummprobe an den Gittern bringt nichts ausser Schweigen. Mein 1kHz-Signal bringt auch nichts. 10,7 MHz per Aufblaskappe auf der ECH, als auch auf der EF brachte keine neue Erkenntnis, ich war ratlos.
Ein Signalverfolger verhalf mir dann dazu, das Ausgangssignal des UKW-Tuners zu testen, hier hörte ich ganz leise die Sender und konnte diese auch per Suchlauf verändern. Hier schon mal Entwarnung. Ich vermutete also einen Widerstand der hochohmig geworden ist, da ich kurz nach der Kondensatorkur noch ganz leise was gehört habe, später aber dann nicht mehr. Also erstmal Anodenspannungen gemessen, danach die Gitterwiderstände, hier war alles ok.
In gleichem Vorgang habe ich dann auch erkannt, dass der Gleichrichter hinüber war. Hier habe ich vorerst meine Ersatzplatine mit Brückengleichrichter und 150R 5W eingesetzt. Die Spannungen waren jetzt im grünen Bereich, allerdings schweigte das Radio mit mir.
Ich suchte Hilfe bei Herbert (röhrenfreak) per Skype, wir gingen einige Ansätze durch, jedoch ohne Erfolg.
Also kontrollierte ich meine Arbeit an den Kondensatoren und den Stellen, an denen ich gelötet habe. Es wäre nicht das erste Mal, daß ich etwas fälschlicherweise auf Masse oder falsch gelegt habe, wo es nicht hingehört, doch auch hier war alles unauffällig.
His Masters Voice! So wie der Hund in den Schalltrichter, guckte ich ins Chassis. Wau! Knurr! Ich suchte nach schwarzen Widerständen und anderen Auffälligkeiten, oh, was ist das. Ein Draht des Ratiofilters war verdächtig nah an einem Beinchen eines Widerstandes an der Fassung der EF89. Ha! Durch die Isolierung konnte man den Draht sehen. Ich bog alles auf Platz und schaltete ein, das Radio spielte, als sei nie etwas gewesen. Die zwei ECL82 ergeben eine schöne kraftvolle Endstufe.
Ich schätze, beim Einlöten des Ratioelkos wurde das Beinchen des Rs heiss und schmolz die Isolierung des Drahtes. Auch eine Art des selbstfabrizierten Fehlers.
Jetzt muss noch der Kathodenelko der beiden ECL gewechselt werden, den habe ich nicht auf Lager. Auch macht mir der UKW-Tuner doch noch Sorgen, auf einer Seite der Skala fängt er das Rückkoppeln an. Entweder der Drehko ist schmutzig, was ich hoffe, oder die beiden Keramiktrimmer sind hinüber, diese sind schon recht schwarz.
Vielleicht findet sich mal ein Ersatztuner.
Nun, wieder ein Gerät gerettet, es kann bald abgeholt werden.
Viele Grüße
Philipp
Philipp