Pleiten-Pech-und-Pannen!
Wat ist passiert?
Nun, diese HV-Module haben ganz offenbar eine veritable Falle!
Schließt man als Stromversorgung (wie bei mir vorgesehen) ein Laptopnetzteil an, ist alles bestens. Ich hatte einige verschiedene dran, von 12V/4,5A bis zu 19V/9A. Diese sind sehr niederohmig, alles prima.
Gestern dann beim ersten wirklich produktiven Einsatz hatte ich es ans Labornetzteil (Rigol DP831) gestöpselt und dieses stand noch aus irgendeinem anderen Versuch auf 16V und 1A Strombegrenzung.
Das LNG ging sofort in die Strombegrenzung und auf dem Display vom Tester wurden mir horrende ca. 590V angezeigt! Ich habe sofort abgestöpselt und bin auf Fehlersuche gegangen. Die LNG-Strombegrenzung fiel mir da noch nicht ein.
Eigentlich hat alles überlebt, sogar die Kondensatoren vom Modul (2x250V), doch eben nur "eigentlich"...
Nämlich?
Das gute 10Gang-Poti raspelte nur noch grässlich beim Verdrehen, das Ding ist Schrott. Das soll ja ein 4W-Typ sein, doch ich vermute bei 590V sogar interne Überschläge (je nach Schleiferstellung).
So, wat nu?
Ein anderes Modell mit 100k habe ich noch, doch das wollte ich nicht auch noch riskieren. Der ursprüngliche Autor der Schaltung hatte ja eine Poti-Ersatzschaltung mit einem FET vorgeschlagen, die Teile wären alle da. Doch der Platz ist schon arg begrenzt und dann noch 3 zusätzliche HV-Kabel...? Na schaun wir mal.
Zunächst habe ich ein funkelnagelneues Modul zum Test auf den Tisch gepackt, ans LNG gestöpselt und Power-On. Oha, wieder 1A aus dem LNG und über 500V am HV-Ausgang! Dann erst (ja wirklich erst dann) hatte ich gesehen, dass da 1A eingestellt waren. Also auf 3A hoch und wieder Power-On. Alles wie immer, Stromaufnahme unter 100mA! Ein paar Dutzend Versuche, das Modul bleibt friedlich.
Irgendwas läuft in diesem Amok, wenn die Betriebsspannung zu langsam ansteigt, bzw. ganz kurzzeitig einbricht. Weitere Versuche habe ich nicht mehr gemacht, das von mir etwas modifizierte Modul läuft an "harter" Betriebsspannung auch prima.
Schöne Pleite, hat mir ein teures 10Gang-Poti gekostet.
Nu denne, frisch ans Werk, es wird auf FET umgebaut.
Die kleine Schaltung mit Uralt-Bauteilen auf Lochraster. Ich habe extra Lochraster ohne Kupfer genommen. so habe ich eine bessere Isolierung der Schaltungspunkte untereinander.
Unterseite.... Nicht schön, aber zweckmäßig

Für die drei Leitungen lohnt ja keine richtige Platine.
Hier beim Test an einem unverbastelten HV-Modul. Im Schaltplan wird ein 500k-Poti benannt, ich habe aber eins mit 1M (lin) genommen, so ist der Querstrom durch dieses noch geringer. Laut Datenblatt ist dieses Modell (nur das Lineare) bis zu 600V spannungsfest, also brauchbar.
Zur Montage und etwas auch zur Kühlung habe ich das auf ein Stück Kupferblech gepusselt und an dieser Stelle noch Platz dafür gefunden. Leider kamen nun noch HV-Kabel dazu, das wird beim Zuklappen schon eng.
Detail dazu. Da ich mir mit der Schraube für den FET ein Bein gestellt habe (kollidiert mit der (schlecht sichtbaren) Befestigungsscharube vom Blech), habe ich den FET kurzerhand angelötet

Vor diesem FET-Modul sieht man auch das kleine ReedRelais (5V Sip) für den "Enable" des HV-Moduls, welches aufgeklebt wurde.
Und jetzt wieder zugeschraubt. Den Drehknopf werde ich noch durch einen schöneren Ersetzen, doch damit ich halbwegs feinfühlig einstellen kann, darf dieser nicht zu klein sein.
Ich habe nun wieder einige Kondensatoren aus der Schrottschachtel getestet, funktioniert wie vorher und das Kühlblech wird kaum warm.
Mal sehen was da noch so kommt.... Dieses ulkige Verhalten vom HV-Modul habe noch nicht weiter verhirnt, irgendwas muss aber ins Stakkatoschwingen kommen, sonst würden ja nicht Ausgangsspannung und Stromaufnahme steigen.
Das Gleiche muss vor Tagen schon einmal passiert sein. Das Gerät war noch offen, und nach dem Power-On am LNG gab es Geknatter irgendwo von der Platine her... Nach dem Ausschalten war der ursprünglich auf dieser verbaute 22µ/450V Elkos glühend warm...
Ich hatte ihn entfernt (und nur 4,7n/2000V verbaut) und das Verhalten auf minderwertige Qualität dieses Elkos geschoben.
Naja.....
Old-Papa