Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Verstärker SB-M30
#1
Hallo Radiofreunde,

unser in die Jahre gekommener Hauseigener Toshiba Verstärker zeigt Schwächen.

   

Der Poti kratzt.
Ich habe den schon einmal mit Pressluft sauber gepustet aber nun ist schon wieder das kratzen zu hören.
Manchmal ist der L oder auch der R Kanal weg.
Ein Poti Austausch wäre angebracht.
100 Kohm Stereo, m.M.n. schon eine besondere Bauart.

         

Habe etliche Suchen gestartet aber nicht das richtige gefunden.  Bei Toshiba Kundendienst habe ich nur Teile für Haushalt Maschinen und Neuzeitliche Technik gefunden.

Ob es so eine Bauart noch zu kaufen gibt? Hat Toshiba die Potis selbst gebaut?
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
Zitieren
#2
Hallo,

Poti selbst sieht noch sehr gut aus ... von außen ^^

Auspusten hilft da garnichts, da muß Kontaktspray rein, am Besten KONTAKT 61, KONTAKT 60 nicht, denn das muß wieder entfernt werden (wirkt etwas besser als das 61 ist aber auch aggressiver). Das 61 ist nicht so agressiv und kann am Ort verbleiben, ich hatte nie Probleme damit.

Das Problem ist meistens nicht die Widerstandsschicht selbst, sondern die Schleifkontaktierung (durch Oxidschicht kein Kontakt bei kleinen Spannungen) des eigentlichen "Schleifers", also des drehbaren Teils, das auf der Widerstandsschicht aufsetzt. In guten Potis ist dort ein kleiner Kohle-Bippus, bei neueren Bliigkonstruktionen der Metallteil selbst (eingeprägte "Halbkugel").

Ich würde also vorsichtig etwas KONTAKT 61 in den Innenteil bringen (so, daß der kritische Schleifkontakt davon benetzt wird) und in vielen Fällen ist dann erstmal wieder Ruhe.
Es kann Sinn machen, das Poti bzw. die Platine dazu auszubauen, damit überschüssige Flüssigkeit nichts einsaut... wenn aufwendig kann man es aber auch so probieren.

Poti austauschen wird wahrscheinlich schwierig aufgrund der Konstruktion und der Anzapfung, ganz hoffnungslos ist das aber nicht, sehr oft kann man auch alternative Konstruktionen einbauen... Ein NOS-Originalersatzteil kann aber ebenso korrodiert sein, auch wenn es die Jahre im Blister in der Schublade gelegen hat. 


Gruß Ingo

...achso, ich schreibs mal als Ergänzung: Die beste Variante wäre natürlich eine Demontage des Potis und die vorsichtige Reinigung der Schleif(-er)kontaktierung mit anschließender "Versiegelung", also leichtes einfetten, hier würde ich den Aufwand nicht betreiben, da einserseits die erfolgreiche Demontage/Montage dieses Stereopotis infrage steht und andererseits die Kontaktspraylösung sehr schnell und nach 2...3 Jahren wiederholbar ist.
Zitieren
#3
Hallo Marcello,

du könntest den Poti mit Spiritus reinigen. Ein bisschen Spiritus in eine spritze nehmen und einspritzen und dann mehrmals drehen.
Danach auspusten.

Wenn das nicht hilft, kannst du versuche den Poti vorsichtig den zu demontieren ( erst auslöten, dann die Laschen hinten vorsichtig aufbiegen und zerlegen)
Dann den Schleifer und die Kohlebänder reinigen.
So wie in diesem Film (von 6-11 Minute)

https://www.youtube.com/watch?v=Kl6IZGgnfFk

Gruß Miroslaw
Gruß  Miroslaw

In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Praxis und Theorie. In der Praxis schon.

Zitieren
#4
Kratzende Potis und Schalter sind ein echtes Problem
Ich habe vieles probiert, glaubt mir...
Am nachhaltigsten ist Sprühoel, z.B. SPRÜHÖL 88
Nur wenig ins Poti (oder Schalter) innere sprühen und dann Poti mehrmals bewegen
Notfalls lieber eine Stunde einwirken Lassen Mehr hilft nicht mehr !!!
Ich habe auch nach 20 Jahren nicht erlebt, dass Materialien angegriffen wurden.
In der Regel bleibt das Poti über viele Jahre Kratzfrei, auch dann, wenn das Poti nur wenig benutzt wird
Probiert es aus, und schreibt eure Erfahrungen
Nette Grüße
Alfons
Zitieren
#5
Hallo Marcello - Ach ja, das habe ich vergessen
Dieser Abgriff beim Poti ist ein sogenannter "Loudness" Abgriff und den findet man ausschließlich bei Potis für Lautstärke
Also notfalls mal nach Schrottverstärker ausschau halten
Aber mach erst mal das mit dem Oel
Gruß Alfons
Zitieren
#6
Hallo Marcello,

zur Poti-Reinigung wurde ja fast alles gesagt ..... mit diesen Hinweisen wirst du sicher Erfolg haben.

Die Serviceunterlagen zu diesem Gerät liegen bei mir vor; melde dich bei Bedarf.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#7
Hallo Radiofreunde,

Danke für eure Ratschläge .
Erstmal jetzt bei schönem Wetter die Weinstöcke zurückschneiden und danach kommt der Verstärker dran.
Hoffe es wird mir gelingen die Potis zu " entkratzen ".
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
Zitieren
#8
Hallo Marcello,

es wurde seitens der Vorposter eigentlich schon alles gesagt.

Ich werfe trotzdem mal folgendes ein:
Der Poti ist ja glücklicherweise recht offen, so dass sämtliche Vorschläge
seitens aller Vorposter, was diverse Mittelchen betrifft, sicher durchführbar sind.

Ich möchte mal meine Vorgehensweise zu diesem Thema schildern, die
jedoch nicht unbedingt richtig sein muss:

- Zuerst würde ich das Teil mal auslöten, und danach demontieren. Sieht
meiner Meinung nach recht einfach aus.
- Dann würde ich mich um die Kontaktfläche des Schleiferarmes zu dessen
Lagerung kümmern. Vielfach fehlt es genau an dieser Stelle am nötigen
federnden Andruck. Dann kann man sich die Widerstandsbahn vornehmen.
Auch hier ist der Andruck des Schleifers zu kontrollieren. Aus dem Bauch heraus
ist mir die Ausführung mittels eines Kohlepippels lieber, als ein metallisch
geprägtes Gleitelement, aber das sind keine fundierten Kenntnisse, und ist
ja auch konstruktionsgebunden und schlecht abänderbar.
- Die Widerstandsschleifbahn sollte ebenfalls noch recht gut aussehen und
nicht an irgendwelchen Stellen durchgescheuert sein (das wäre der GAU)
Eventuell ließe sich bei manchen Bauarten der Schleifer in einem leicht anderen
Radius laufen lassen, dass ein unbenutzes Stück der Widerstandsschicht
abgegriffen wird. Der Absolutwert der Gesamtbahn ist sicher weniger wichtig,
kann maximal zu leichten Unsymmetrien bei Stereopotis führen, die wären aber
sicher jetzt auch schon vorhanden, wenn der Verschleißgrad erreicht ist.
Bei Doppelschleifer (bei metallischem Abgriff) ist übrigens auch auf eine kräftemäßig
symmetrische Auflage zu achten
- Nach Kontrolle und Reinigung aller Elemente alles mit einem der Wundermittelchen
SPARSAMST benetzen. Keine Ölsardine daraus machen!!!
- Vor dem Einbau würde ich präventiv, wenn nicht sogar nötig, sämtliche Anschlüsse
die mittels Hohlnieten etc. gestaltet sind, leicht nachpressen. Entweder mittels
diverser kleiner Schlagwerkzeuge, oder einer kleinen spitzen Flachzange
- Bei vorliegendem Foto kommt mir der Gedanke, den Poti hinterher noch
irgendwie zu verkapseln. Zumindest mittels Klebestreifens. Das verhindert sicher
keine chemischen Prozesse, könnte aber ein guter Staubschutz sein.

Viel Glück
Uwe

p.s. Kritiken hierzu nehme ich gerne entgegen, da meine Vorgehensweise auch
nur empirisch gewachsen ist. Besonders was die Wundermittelchen angeht, da
ich immer noch (meist erfolgreich) "Kontaktöl rot" aus der DDR-Produktion nutze
Zitieren
#9
Hallo Radiofreunde,

ich habe dem Poti ohne Ausbau und Zerlegung das kratzen erstmal abgewöhnt.
Teslanol t6, ein paar kurze Sprühladungen eingeführt.
Zwischendurch immer bewegt.
Angeschlossen und getestet, das Kratzgeräusch ist weg.
Hoffe das diese einfache Reinigung anhält.

Ich möchte noch einige Anmerkungen zu dem Verstärker einfügen.
Das Baujahr ist laut I-Net 1980, von mir neu gekauft im 1982, also schon ein respektables Alter.
Leistung 2x110 Watt.
Es können 2 Lautsprecher Gruppen angeschlossen, aber wahlweise geschaltet werden.
Bei uns darf er sich an 2 Canton Le 170 austoben.
Eingänge sind 2 mal Tape Decks, Plattenspieler, Tuner und CD Player.

   

Frontseitig ist recht schlicht gehalten und hat ausser den Tasten und Drehregler noch eine Kopfhörer Buchse.

   

Draufsicht wo der " dicke " Trafo sitzt komplett Abgeschirmt in einem Blechkleid.

   

Werner, dein Angebot mit der Dokumentation nehme ich gerne an, Danke. PN folgt.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
Zitieren
#10
...ah, super ! Wenn die Lötstellen in der Endstufenschaltung in Ordnung sind (Routinecheck Platine) und die Elkos viell. mal getauscht werden (kann man routinemäßig mal machen, die ganz großen können ev. bleiben, wobei auch siffende oder trocknende Elkos nicht unbedingt die Endstufe direkt gefährden..) hält dieser Verstärker bestimmt nochmal 50 Jahre ^^ Ggf. einen Satz Endstufentransistoren bevorraten... wobei die so aussehen, als wenn man sie auch durch modernere Typen ersetzen könnte..

Gruß Ingo
Zitieren
#11
Hallo Radiofreunde,

Danke Ingo für deine gutgemeinten Ratschläge.
Ich bekomme von Werner die Service Unterlagen danach kann ich mal nach den Teilen suchen.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Fehler bei Vermona Regent 1060 Verstärker Morningstar 44 3.879 25.03.2023, 00:06
Letzter Beitrag: Morningstar
  SABA-Verstärker mit Besonderheiten Werner 2 654 24.02.2023, 20:04
Letzter Beitrag: Siemens78
  Oldtimer Autoradio mono Verstärker? da.anda 9 1.647 15.06.2022, 16:18
Letzter Beitrag: gertsae
  Vermona 100G1 Verstärker Morningstar 31 7.204 21.11.2021, 19:54
Letzter Beitrag: Morningstar
  Verstärker Revox B250S ingo 8 3.157 29.12.2020, 21:06
Letzter Beitrag: Morningstar

Gehe zu: