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Frage zu Antennenstecker RAFENA
#1
Servus zusammen,

schaue ich rückseitig auf meinen FE852E Rembrandt, so finde ich diese Antennenbuchse:

   

Der Rembrandt wurde einst auf Kaskode-Tuner umgebaut. Man hat ihm nicht den ansonsten üblichen Attenuator mit den mehreren Antennen-Eingangsbuchsen verpaßt (oder man hat ihn rausgerissen, ich weiß das nicht), sondern als Antenneneingang fungiert diese Telefonbuchse (?), an die mittels Flachbandkabel der Tunereingang angeschlossen ist.

Für Rubens & Co kenne ich die seinerzeit üblichen 60-Ohm-Eingänge mt den typischen HF-Steckern:

   

Ich habe nun noch dieses Teil hier, einen Antennentransformator, der die 60 Ohm des weißen Koaxkabels auf 240 Ohm transformiert:

   

Man erkennt gut den schmalen Antennenstecker, der nicht in die Telefonbuchse passt - ihre Kontakte liegen weiter auseinander. Antennenbuchsen mit den schmalen Kontaktabständen findet man in ab 1959 hergestellten Geräten, wie Derby und Patriot zum Beispiel. Im 1957 hergestellten Rubens D1 bzw. allen Rubens mit Kaskodetuner mit Flachbandkabeleingang findet man noch die Dipoleingänge mit dem weiten "Telefonbuchsenabstand".

Frage:

Es ist doch völlig in Ordnung, wenn ich diesen Stecker abmontiere und zwei hundsordinäre Bananenstecker stattdessen verwende, oder?

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#2
Hallo Michael,

da kannst du deine Bananstecker anbauen. Solche breiten Telefonstecker habe ich vor 2 Tagen einsortiert. Ich hänge dir mal ein aktuelles Bild von unserer Rubens-Neuerwerbung mit an. Der Rubens hat eine 43 cm Bildröhre!! Dazu später mehr!!

       

Die 60 Ohm Busche mit dem blauen Kabel ist links zusehen. Das blaue Koaxialkabel endet nirgendwo und hat am Ende den gelben Iso-Schlauch. Am Tuner angeschlossen ist nur das schwarze Flachbandkabel.

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#3
Hallo Michael, der Wellenwiderstand einer Leitung ist abhängig vom Durchmesser der Leiter und dem Abstand.
Und dann noch verknüpft über allerlei Winkelfunktionen.
Bei einer Paralleldrahtleitung ist die Bauform über die Länge gleich.
Am Stecker verändert sich der Wellenwiderstand.
Und weil die Verknüpfung über (Abstand / Durchmesser) erfolgt ergibt sich sowohl bei dem schmalen als auch bei dem breiten Abstand in jedem Fall eine Veränderung.
Sollte aber bei Empfang und im Band III unerheblich sein.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#4
Servus Manfred und Dieter,

danke! Smile

@ Dieter,

Geil! Sorry, oops... Big Grin Blush

Jo, diese Rubens hat es tatsächlich gegeben! Und möglicherweise ist der dann zusätzlich auch noch auf Intercarrier umgebaut? Schön, dass Du so einen erwischen konntest, das freut mich!

Die Thematik mit dem blauen Koaxialkabel ist möglicherweise (Begründung folgt gleich) ein Hinweis darauf, dass hier der einst vorhandene Penthode-Tuner gegen einen Kaskode-Tuner ausgetauscht wurde. Das blaue Koaxialkabel verblieb mitsamt der Aschlußbuchse stillgelegt im Fernseher... Ein FE855C oder C1 mit 1956er Seriennummer?

Die Rubens hatten noch keine Antennentrafos. Da gab es nur die beiden Antennenstecker - mit dem meistens stillgelegten Koaxialkabel. Und die Antenneneingänge für 240 Ohm hatten alle einen Stiftabstand von 19 mm.

Beim Nachfolger des Rubens, der vergleichsweise dazu riesige Dürer (hier mein lt. Seriennummer 1957 hergestellter):

   

ist das nun so:

   

Die Dürer wurden nicht mehr mit einem Penthode-Tuner (wahlweise mit OIR- oder CCIR-Kanalstreifen, das aber nur nebenbei) ausgerüstet. Von daher könnte man meinen, dass die eh' nur noch einen 240-Ohm-Antenneneingang benötigten. Aber man findet immer wieder die Variante mit dem zusätzlichen Eingang für 60 Ohm und stillgelegtem Koaxialkabel, so dass nur noch der 240-Ohm-Eingang mit seinem Flachbandstecker funktioniert - aber beim Dürer sind es jetzt 12 mm Stiftabstand!

Man ist offenbar ab 1957, aber beginnend beim Dürer und nicht mehr beim Rubens (denn mein D1 von 1957 hat das noch nicht), von den 19 mm Telefonbuchsenabstand auf 12 mm Stiftabstand für die VHF-bzw. UKW-Stecker gewechselt.

Scheinbar hat man früher noch viele 60-Ohm-Antennenanlagen gehabt, die man verwendete und wo man entweder die Fehlanpassung in Kauf nahm oder man hat das direkt vor den Kaskode-Tunern dann nochmal individuell separat angepasst, musste also ins Gerät eingreifen.

Hinsichtlich eines universellen Antenneneinganges, bei dem man rückseitig am Fernseher schnell und praktisch auf den Wellenwiderstand der anzuschließende Antennenanlage umschalten konnte, gibt die Literatur Auskunft. Im Werner/Barth "Kleine Fernseh-Reparatur-Praxis", 4. Auflage, VEB Verlag Technik Berlin, 1963 liest man auf Seite 28: "Sämtliche Geräte, deren Auslieferungstermin nach dem 1.1.1959 liegt, außer "Patriot" und "Start", sind mit einem Antennentrafo ausgestattet ... um die optimale Anpassung für 60 Ohm oder 240 Ohm herzustellen".

Das haben z.B. der Patriot (1960) und hier, der Derby (1959):

   

Letzte Frage:

Weiß jemand zufällig weitere Gründe, warum man von dem Telefonbuchsenabstand von 19 mm auf die 12 mm der 240-Ohm-Stecker gewechselt ist? Könnte das außer dem von Manfred erwähnten technischen Grund auch noch andere Ursachen haben? Normenanpassung (TGL) oder Ähnliches?

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#5
Hallo Michael,

es gab auch 300 Ohm Flachbandkabel, die waren noch etwas breiter. Vielleicht waren diese Stecker 19mm ?

Viele Grüße
Bernd
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#6
Servus Bernd,

keine Ahnung - muss ich passen... Bewusst sind mir hierzu weder solche Kabel noch zugehörige Stecker untergekommen. Google spricht hier sofort von "Paralleldrahtleitung" oder "Hühnerleiterkabel"... Aber offenbar haut schon Google die 240 Ohm und die 300 Ohm durcheinander und wenn ein zugehöriger Antennen-Stecker auftaucht, dann nur die mit den (wohl korrekten) 12,4 mm Stiftabstand.

Hm, vielleicht waren die 19 mm nur mit Bananensteckern angedacht und das weniger im HF-, sondern eher aus dem NF-Bereich kommend? Und als man sich dann auf eine "HF-Norm" einigte, schrumpfte das dann auf die 12,4 mm?

Bezüglich Antennenstecker müsste doch eigentlich Dieter (Antennenking) Genaueres wissen, denn das dürfte doch exakt sein Fachgebiet sein?

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#7
Hallo,

aus meiner Lehrzeit ist mir kein SW FS der Serien mit dem Koax Antenneneingang in Erinnerung, wo der Kunde Koaxkabel zum Empfang benutzte.
Das Bandkabel 240 und 300 Ohm war am gängigsten.
Selbst bei den UHF Konvertern Eigenbau, war immer 240 Ohm Bandkabel im Einsatz.
Aber um die Originalität zu wahren ist das wohl gängig.
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#8
Zitat:Bezüglich Antennenstecker müsste doch eigentlich Dieter (Antennenking) Genaueres wissen, denn das dürfte doch exakt sein Fachgebiet sein?

Hallo Michael,

mit 10 Jahren musste ich meinen Vater beim Aufbau der "Brocken"-Antennen helfen. Am Anfang verlegten wir nur das "durchsichtige" 240 Ohm Kabel. Später kam dann das weiße "Schaumkabel" in 240 Ohm auf dem Markt. Als Stecker hatten wir nur die "schmale" 240 Ohm Ausführung!! Die passten in den TV und an den Konverter 1+2.

Im Museum habe ich eine Empfänger Weiche mit 2 x breiten 240?? Ohm gefunden. Da bin nich erst wieder am Dienstag. Dann mache ich mal ein Bild davon.

Im 1.Berufsleben war ich E-Installateur, nach der Wende dann bei der "Fuba" als Bauleiter Kabel-TV und dort gab es nur noch 75 Ohm Technik.

Ich habe Kontakte zu über 80 Jahre alten Radio-TV-Meistern. Da werde ich mal nachfragen.


VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#9
(28.02.2021, 14:56)Antennenking schrieb: ...Ich habe Kontakte zu über 80 Jahre alten Radio-TV-Meistern. Da werde ich mal nachfragen...

   Thumbs_up  Smile
Gruß Michael

Penthode?
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#10
Hallo,

doch selbst in den 1960er Jahren waren in Wohnblöcken mit Gemeinschaftsantennenanlagen noch die alten dicken 60 Ohm Koaxkabel und -verbinder verbaut. Darüber wurden auch per Weiche dann wieder aufgeteilt L,M,K,UKW und TV übertragen. Allerdings kam dann UKW und TV als 240 Ohm Flachbandkabelanschluß heraus. Ich habe sowas noch, und mache mal ein Bild davon.

Viele Grüße
Bernd
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#11
Servus Hanskanns und Bernd,

hm, eventuell ein Thema "Neubau/Wohnblock vs. Einzelhaus"?

Aus meiner Kindheit 60er Jahre Ost (freistehendes Zweifamilienhaus) kenne ich nur das schmale, mit den Jahren verwitterte, 240-Ohm-Flachbandkabel. In der 70ern, als dann eine neue Glotze ins Haus kam, ein "Luxomat VT 130", wurde im Zuge des Fernseherkaufs dann auf das weiße Koaxialkabel umgerüstet.

- -

Und wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege, dann ja: ich glaube, mich zu erinnern, dass alte Radios für ihren eingebauten UKW-Gehäusedipol oft das breite, meist dunkle Flachbandkabel mit zwei Bananensteckern dran hatten.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#12
Hallo Michael,

ich kenne das aus dem AWG-Wohnblock, wo ich aufgewachsen bin. Eine Gemeinschaftsantenne auf dem Dach und ein Gemeinschaftsantennenverstärker mit Röhren der später mal gegen einen transistorrierten getauscht wurde. Als Kabel zu den Abnehmern dann dickes Koax bis zur Anschlußdose. Von da weg dann das dicke blaue 60 Ohm Koax mit Weiche für alle Bereiche.

Ja , an dem Gehäusedipol war anfangs das 300 Ohm Flachbandkabel mit Bananenstecker.

Viele Grüße
Bernd
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