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SR-8000 Kassettensimulation mit Video Looper
#1
vorbereitend zu diesem Umbau eines Radiorecorders beschreibe ich die software und deren Konfiguration in diesem thread:

Adafruit Raspberry Pi Video Looper

es geht hier also nur noch darum ein praktisches Beispiel zu zeigen wie ich ein Kassettenteil durch eine Einheit von Raspberry Pi und Display ersetze. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit, aber auch um einen Freundschaftsdienst. Das kann man in dem Fall nicht gut trennen.

Der Radiorecorder wurde mir also zur Verfügung gestellt. Ich hatte Glück, das Gerät erwies sich als sehr servicefreundlich, bietet genug Platz und ist vom Radioteil her noch völlig intakt und gut klingend. Es wird also nicht ausgeweidet und behält seine Funktion als Radio weiterhin bei.

Ich beginne mit der Front. Auf den Bildern lote ich noch aus was ich wo befestige und habe auch schon die ersten einfachen Halterungen mit dem 3D-Drucker gebaut.

   

   

   

Die Drucke musste ich später noch mehrfach neu machen, bis auch wirklich alles gut sitzt.

Oberer Teil der Halterung:

   

unterer Teil:

   

dann geht es weiter auf dem Hauptchassis:

   

   

Das Kassettenlaufwerk wird ausgebaut und fachgerecht seziert. Die Mini-Trennscheibe wird so angesetzt dass das Bandzählwerk und mindestens 2 Chassishalterungen erhalten bleiben und die Tasten in ihren Führungen ausgerichtet bleiben. Aber auch so dass ich genug Platz für die Raspberry Einheit gewinne.
Die nutzbaren Überreste sehen dann so aus:

   

kleine Kabelbinder halten die Mechanik verriegelt damit keine Taste mehr eingedrückt werden kann. Damit ist ein Großteil der mechanischen Arbeiten schon erledigt.

Bei den elektrischen Umbauten gab es mehrere Hürden zu überwinden. Erst mal, wohin mit meinem Audiosignal? Ein Einspeisen in die Tonkopfleitungen führte zu einem nicht mehr kontrollierbaren Übersteuern und einer Brummempfindlichkeit. Aber auch hier kam mir das Radio entgegen mit einem normgerechten TA-Eingang. Die Tonkopfeingänge beruhigten sich nachdem ich Kurzschlußbrücken montierte.

Ein kleines Netzteilmodul 5V/2A versorgt die Raspberry Einheit. Ich baute es in das Ablagefach für das Netzkabel. Die PINs des Moduls führte ich durch kleine Bohrungen ins Innere und schmolz Lötösen-Nieten ins Gehäuse ein mit denen ich sie verlötete:

   

Der Kabelbinder diente nur zur Montage. Ich hab ihn trotzdem belassen.

Das nächste Problem .. wie baue ich die Netzspannungszuleitung ein? Der Radiorecorder hat keinen echten Netzschalter. Die Entscheidung wurde mir abgenomen als ich festellte dass ich den Raspberry im normalen Radiobetrieb nicht mitlaufen lassen kann. Einmal weil die NF des Raspberry nicht abgeschaltet wird wenn das Radio eingeschaltet wird und zum anderen weil das Störfeld des Raspberry einen vernünftigen Radioempfang unmöglich machte. Ich musste also einen Netzschalter für den Raspberry irgendwo anbringen damit ein normaler Radioempfang ungestört stattfinden kann. Um die Optik nicht zu versauen entschied ich mich für einen schwarzen Druckschalter in der Rückwand. Mit recht kurzen Leitungen geht es dann von da aus zur Netzspannungsbuchse.

Hier ist die Box für das Netzkabel (mit abgenommenem Deckel) zu sehen. Man sieht das Spannungsmodul und die rausgeführte USB-Verlängerung durch die der USB-Stick mit den mp4-Dateien zugänglich gemacht ist. Und links neben der Box den Druckschalter um den Raspberry abzuschalten.

   

Erfreulich: die Front des Recorders bleibt abnehmbar. Die Lautsprecherleitung ist steckbar und am Raspberry wird Klinke, USB und Audio abgezogen. Auf dem Bild auch zu sehen ist die Verkabelung des Netzteilmoduls:

   

Durch Lösen der oberen beiden Kreuzschrauben kann die Raspberry-Einheit komplett entnommen werden. Unten steckt sie nur in einer Führung:

   

der fertige Recorder:

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Ich bin absolut begeistert!
Freue mich schon auf das wirklich perfekt gelungene Gerät!
Es grüßt der Michel vom Sender Göttelborner Höhe
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#3
Sehr geil.
Das ist, abgesehen von cooler Funktionalität, mMn auch 10x besser, als sich mit zersetzten Antriebsgummis und gerissenen Plastikzahnrädchen rumzuärgern.
Gruß,
Uli
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