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Röhrentonbandgerät KB100
#1
Hallo Allerseits!

Ich bin neu im Forum und bitte um Hilfe.
Ich habe ein Röhrentonbandgerät KB100 zu hause, das ich gern bei Gelegenheit an ein Radio anschließe, um die alten Bänder zu hören.
Das Gerät habe ich vom Trödelmarkt, es sieht noch gut ganz gut aus und die Mechanik ist auch sehr gut in Schuss.
Es spult vorwärts und rückwärts einwandfrei und leiert auch nicht. Die Schiebekontakte sind sauber und schalten durch. 
Die Tasten rasten gut ein und die Bedruckung der Symbole darauf ist noch wie neu. 
Die obere Plasteabdeckung allerdings, hat wie bei vielen dieser Geräte ein paar Sprünge, weil die Weichmacher entflüchtet sind und das Material dadurch extrem spröde geworden ist - schade.
Dazu klingt es sehr dumpf und wenn das Band am Anfang (also die linke Spule noch voll ist) schwankt die Wiedergabe. Wird etwas besser, wenn man die Spule leicht bremst.
Dann jault es aber. Die "Rutschbremse" dafür auf der Abspulseite ist aber OK, der Bandzug insgesamt ausreichend straff.
Weil ich dachte es läge an den alten Bändern, habe ich Eins der Neueren (jünger als 40 Jahre...) neu bespielt. 
Zu dünne Bänder, das weiß ich aus Erfahrung darf man nicht benutzen, weil die durch den straffen Bandzug wellig werden und dann schwanken.
Also CD-Player an mein REMA Solo, an die andere Dioden Buchse das KB100 angeschlossen, ausgesteuert und ab!
Klappte einigermaßen gut, bloß die Wiedergabe - siehe oben...
Das magische Auge setzt ständig aus, blitzt ab und zu und macht dazu Entspannungsgeräusche (als wenn man einen Kondensator entlädt).
Nun hatte ich als Jugendlicher schon ein solches Gerät und bin damit vertraut, von der Elektronik verstehe ich aber nichts.
Kann mich nicht erinnern, dass mein altes KB100 einen solch schlechten Klang hatte. 
Im Gegenteil - angeschlossen an mein Dominante W102, war eine UKW-Aufnahme vom Original nicht zu unterscheiden, meine ich.
Den Tonkopf und die Bandführung habe ich gründlich gereinigt, Rollen und Lager geschmiert.
Eine EM84 ist bestellt und ich werde die einbauen, um zu sehen, ob das Blitzen dann weg ist.
Klanglich wird das keinen Einfluss haben, denn die Wiedergabe geht auch ohne diese Röhre.
Möglicherweise sind Widerstände hochohmig geworden oder Kondensatoren ausgetrocknet. Aber welche?
Hat jemand Erfahrungen damit, einen Tipp für mich oder hilft mit bei der Reparatur.

Danke und Gruß Micha!
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#2
Willkommen im Forum.

Du hast das Gerät aber schon techn. Überholen lassen und nicht einfach "blau-äugig" an Netz angeschlossen, in der Hoffnung das Teil spielt nach so langem Dornröschenschlaf wie aus dem Laden ?
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#3
Halo Silvio!
Es freut mich, dass sich einer meines Problems angenommen hat, aberrrr
man erkennt man den Dilettanten in mir, Sorry:
"Du hast das Gerät aber schon techn. Überholen lassen und nicht einfach "blau-äugig" an Netz angeschlossen, in der Hoffnung das Teil spielt nach so langem Dornröschenschlaf wie aus dem Laden?"
Hab ich eben nicht!
Ich so vor:
Nach erfolgter Akklimatisierung hab ich das Teil einfach aufgeschraubt und gereinigt.
Zu entstauben gab es merkwürdigerweise nicht viel. Ich prüfte die Leichtgängigkeit der Gelenke, Rollen und der Tastensätze, reinigte und (oder) schmierte diese bedarfsgerecht.
Dann Stecker rein und angeschaltet-geht nicht! Upps, kein Band eingelegt und die Stopptaste nicht niedergedrückt, da bleibt es natürlich ausgeschaltet (Bandendabschaltung-hatte ich vergessen). Also Stopptaste runter und Bandzählwerk leuchtet, Motor läuft an, magisches Auge beginnt grün zu glimmen, Hurra! Band eingelegt und gespult, vorwärts-rückwärts wie neu. Ich hoffe, dabei ist nicht kaputt gegangen.
Wie geschrieben, mechanisch bin ich mit dem Gerät vertraut und es geht ja auch. Bloß die Elektronik...
Und da bin ich wieder am Anfang. Eine andere EM83 hab ich nun bekommen und wechsele diese am WE.
Mein Vater hat früher manchmal an solchen Geräten gebaut (aufgrund einer Behinderung kann er das nicht mehr), weil wir  ja auch so eins besaßen. Er meinte sich zu erinnern, dass es damals den gleichen Fehler mit dem magischen Auge gab. Ein Widerstand soll hochohmig geworden sein, aber welcher das war, weiß er nicht mehr.
Mehr Sorgen macht mir der dumpfe Klang. Na vielleicht hat noch jemand einen Tipp.
Oder möchtest Du Dir das mal ansehen (hören). Hoffentlich wohnst Du nicht zu weit weg....

Danke und Gruß Micha!
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#4
Hallo Micha,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Nun schreibst Du ja über Dein Tonbandgerät. Damit die Kollegen sich mit Deiner Anfrage befassen können, habe ich mal Deine Überschrift geändert.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Supi, Dankeschön!

Muss mich erst mit den Gepflogenheiten hier richtig vertraut machen.
Bin ja auch nicht mehr der Jüngste und lerne noch mich hier richtig durchzuklicken.
Für Hinweise bin ich sehr dankbar.


Gruß Micha!
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#6
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, vielleicht ist es ja auch schon gesagt worden.
Die Anzeigeröhre ist keine EM84, sondern eine EM83.
Sie enthält im Prinzip zwei Systeme.
Eines zeigt einen Richtwert und das andere die Aussteuerung.
Beide Balken sollten bei richtiger Einstellung etwa gleich lang sein bei den größten Ausschlag.

Gruß Gerald
Kalte Lötstellen gibt es bei mir nicht. Habe mir bei jeder die Finger verbrannt.
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#7
Hallo, Ich bin zwar kein Tonbandspezialist, aber Das Jaulen und der dumpfe Klang könnten von der Rutschkupplung bzw. einem falsch justieren Tonkopf kommen.
Vielleicht könnte mal jemand einen Schaltplan einstellen, damit man schon mal einen elektrischen Fehler eingrenzen, bzw. ausschließen kann, bevor man an mechanische Arbeiten herangeht.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#8
Hallo,

schön ein KB 100 zu sehen.

Das war ein Konsumgut aus dem Fernmeldewerk Leipzig, für etwa 1000 Mark zu haben.

Ich habe seinerzeit das Ingenieurstudium in der Betriebsakademie des Fernmeldewerkes Leipzig, einer Außenstelle der Ing.-Schule Bln. Lichtenberg, absolviert.

Ein Kommilitone aus dem Fernmeldewerk war in der Konstruktion für dieses tollen Gerätes involviert.

Daher kann ich mich noch an einiges erinnern.
U. a. stieg damals schon mal einer der beiden 1 M Ohm Widerstände am G 2 der EM 83 aus.


Viel Spaß hier im Forum und schönen Dank für das Zeigen.
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#9
Hallo Micha,
auch von mir ein Willkommen im Forum
Dein KB100 ist in der Zeit erschienen, als ich noch ein Jugendlicher war und dort wo ich es sah, war natürlich der Wunsch riesengroß, es zu besitzen, ging finanziell genau wenig, wie überhaupt, das es auf dem "flachen" Land " irgendwo in den RFT-Läden Angeboten wurde.
An diesem Schätzchen würde ich zuerst alle Papierwickelkondensatoren sowie die axialen Elkos auswechseln, damit dürfte der Klang schon deutlich besser werden, vorausgesetzt, das der Kombikopf und die Röhren ihr Lebensende noch nicht erreicht haben.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
Hallo an Alle!

Und nochmals Danke für die freundliche Aufnahme im Forum und die netten Kommentare.
Ja das KB100 war(ist) schon ein Schmuckstück.
Ich mag ja sowieso Symmetrie und bei diesem Gerät wurde die voll ausgelebt, finde ich.
Deshalb liebe ich ja auch die alten Röhrenradios, wo die Symmetrie über gleiche Drehknöpfe für Lautstärke und Senderwahl, sogar bis in die Skala reicht und teilweise mit einem mittig platzierten magische Auge auf die Spitze getrieben wird.
Das Gerät hatte sich mein Vater damals neu gekauft und es mir dann ein paar Jahre später überlassen. Da war ich so 14 oder 15 Jahre alt.
Unser altes Dominante durfte ich mir schon vorher vom Boden holen und in mein Zimmer stellen (davor hörte ich mit einem REMA Trabant Röhren Kofferradio nur Mittel-und Kurzwelle) und damit wurde der Ton meines 1. Bandgerätes, eines Pouva-Bändi verstärkt.
Von da an war ich so richtig "verrückt nach Aufnehmen", Was ich an Bändern bespielt habe. Oh Gott! Mein Taschengeld und später Lehrlingsgeld ist fast dabei draufgegangen.
Deswegen war das KB100 auch irgendwann verschlissen und als ich mir in den 80er Jahren mein erstes Stereo Tonbandgerät (B93) gekauft hatte, habe ich das KB100 einem Kameraden bei der Armee verkauft. War blöd damals. Aber so ist das nun mal: nach der Wende haben wir massenhaft Trabant, Wartburg und diverse Zweiräder verschrottet und heute bezahlst Du ein Vermögen für ein solches noch fahrbereites Gefährt.
Dann gibt mir bitte weiter Tipps und wenn es interessiert, stelle ich auch ein Foto ein.

Gruß Micha!
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#11
Moin,

also das Blitzen ist sicher ein Röhrenfehler. Kann vorkommen.

Die Papierwickelkondensatoren in dem Gerät sind potentielle Brandbomben, zumindest werden sie warm und fangen an zu weinen und dann ist überall weiße Vergussmasse verteilt.
Diese Kondensatoren trocknen nicht aus, sondern im Gegenteil, sie ziehen Feuchtigkeit. Diesen Kondensatortyp findest du schnell: karamellbraun, weiße Enden.

Die Schaltung ist nicht sonderlich kompliziert. Schau im Schaltplan nach allem was nF und µF (außer die fetten Becherelkos wenn nichts brummt) hat und miss nach bzw. die Papierwickel tausche gleich.  Vorher brauchen wir gar nicht weiter zu suchen.

Thommi
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#12
Micha, schaue mal in deine PN-Box
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#13
Also Jaulen kommt vom Antriebsriemen oder der ausgehärtete Andruckrolle.
Der Riemen ist nicht mehr so gleichmäßig weich wie ein neuer. Der hat über die Jahre Risse und Biegungen bekommen
wo er an den Umlenkrollen unbewegt angelegen hat.
Sollte das Gerät wieder in betrieb genommen werden, dann muss ein neuer Antriebsriemen drauf.
Auch verschmutzte Tonköpfe und Gleitstreben, wo das Band anliegt, können zum ungleichen Lauf beitragen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#14
Hallo,

hier ein Foto von dem guten Stück:


.jpg   KB100.jpg (Größe: 83,19 KB / Downloads: 434)
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#15
Ich denke ein damals neues, sieht nicht besser aus.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#16
Das Teil sieht noch seeeehr gut aus. Der KB100 wird oftmals mit massiven Gehäuseschäden angeboten.
Also schön wieder reparieren.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#17
Hallo an Alle und einen schönen Samstag!

Ich habe gerade die EM83 gewechselt und nun klingt es erheblich besser.
Was hat die Röhre mit dem Klang zu tun? Vielleicht weiß es einer von Euch.
Die leuchtet nun jedenfalls wieder schön hell und schlägt auch aus, was vorher nicht der Fall war.
Jetzt muss ich nur noch einmal eine Aufnahme vom Radio machen um zu sehen, ob es in Ordnung ist.
Würde gern ein Video hochladen, was ich mit dem Smartphone gemacht habe ist aber zu groß, hm!?

Schönes WE und Gruß

Micha!
Gruß Micha!

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie
und grün des Lebens goldner Baum."


Goethe, Faust  Tragödie 1. Teil
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#18
Hallo,
eine Erklärung für den besseren Klang im Zusammenhang mit der neuen Anzeigeröhre erschließt sich mir nicht. Undecided 

Das  KB 100 war seinerzeit ein sehr schönes Gegenstück oder sogar Nachfolger vom Smaragd.

Bis dann die Produktion von Bandgeräten im RGW in die CSSR zu Tesla ging.
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#19
Mir auch nicht, was nichts zu bedeuten hat, weil ich von der eingebauten Elektronik eh nichts verstehe...
Gruß Micha!

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie
und grün des Lebens goldner Baum."


Goethe, Faust  Tragödie 1. Teil
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#20
Hallo

Ich weis es nicht aber zwei Sachen zum KB, welche ich aus Erzählungen kenne:

Es soll auch KB100 III gegeben haben, vielleicht auch nur Messemustet.
Könnte ja sein, Transistor und Viertelspur oder gar Stereo.
Als zweites iventuell auch nur eine Bastlerlösung:
Bandgeschwindigkeit 9,53 und 19,05 cm/sec. Bei 15er Spulen und dem dicken Bandmaterial würde die schnelle Geschwindigkeit ja nicht allzu viel Sinn machen.
Kalte Lötstellen gibt es bei mir nicht. Habe mir bei jeder die Finger verbrannt.
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