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Der Versuch ein CTR HRV-260 zu beleben
#1
Hallo,
vor etwa 11 Jahren habe ich ein Röhrenvoltmeter CTR HRV-260 im Netz erworben.
Beruflich sehr angespannt, habe ich das teil eingelagert, so weit, so gut.
Mittlerweile im Ruhestand, beschloss ich das teil zu beleben. 
Mein erste eindruck - Meßbereichumschalter funktioniert, Messinstrument ebenso. 
Betriebslämpchen defekt, je eine Aus-, und Eingangsbuchse abgebrochen.
Also eigentlich nicht schlimmes.
Aber dann habe ich das Gerät geöffnet, - das war aber wohl eine Enttäuschung. 
Bilder zeigen mehr als ich zu erklären vermag - 


.png   1.png (Größe: 451,64 KB / Downloads: 497)


.png   2.png (Größe: 484,84 KB / Downloads: 497)

Da ich seiner Zeit von Lutz Volk - Nachrichtentechnik ein Schaltplan des CTR erhalten habe begann ich mir das ganze etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Schaltplan - 

.pdf   Schaltung CTR - HRV-260.pdf (Größe: 536,3 KB / Downloads: 66)

Außer der angaben der Trafospannungen keine andere Spannungen benannt.
Einige Ungereimtheiten sind mir aufgefallen, als das - 
1 - Netzteil Elkos - sind für nur 150 Volt vorgesehen, die übrigen ebenfaslls,
2 - die Dioden am Messwerk - soll das korrekt sein?
3 - Kondensator am Eingang soll 0,01µ/1000 V sein - ist aber ein 0,22µ/400 V,
4 - der Untere  Eingangswiderstand soll 30 MΩ sein - ist 30 kΩ,
5 - von dem Aufbau des Eingangsteiler ganz zu Schweigen.

Nicht genug das 2 Leiterbahnteile abgeschmolzen wurden, da kam jemand auf die Idee das ganze mit
Gleichspannung Heizung zu veredeln!?

Wie kann ich den Missstand beseitigen?

Grüße
wojtus951
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#2
Naja, die im Schaltplan angegebenen 150V für die Elkos nach der Einweggleichrichtung der mit 120V angegebenen Wechselspannung ist schon etwas grenzwertig. Besser wären da schon 200V Elkos für den Worst-Case (Netzspannung an der oberen Toleranz, Betrieb ohne Röhren oder durchgebrannte Röhrenheizungen ...)

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#3
Hallo, Wojtus,

ich sehe das als lösbare Aufgabe an.

Mehr Fotos von unterschiedlichen Perspektiven würden helfen, letzte Zweifel auszuräumen.

Derzeit sieht es für mich danach aus, daß versucht wurde, die Röhrenheizung auf Gleichstrom umzubauen, mit Brückengleichrichtung und Ladeelko.

Die andere Schaltung, soweit ich das erkennen kann, dient dazu, die Anodenspannung brummfrei zu bekommen, indem statt eines Siebwiderstandes ein Transistor eingesetzt ist, an dessen Basis ein Elko nach Masse liegt, und an dessen Emitter die Anodenspannung dann tatsächlich brummfrei sein könnte.

Problem bei einem AC Millivoltmeter ist, daß der Verstärker eine sehr hohe Verstärkung hat, und das kleinste Störsignal, z.B. bei geöffnetem Gehäuse, schon zu einem deutlichen Ausschlag am Meßwerk führt.

Deshalb ist das herumprobieren häufig frustrierend.

Ich würde das Gerät in den Originalzustand versetzen. Übergangsweise würde ich das Meßwerk abklemmen, damit es während der Arbeiten nicht so häufig an den Anschlag schlägt, und die Spannung mit einem Multimeter messen.

PS: Die Dioden am Meßwerk stimmen so nicht, eine müßte umgedreht sein.

Der untere Widerstand muß rechnerisch 30kOhm sein, der Schaltplan ist falsch.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#4
Hallo Henning,
ich Zweifler nicht, das es lösbar ist.
Der Anfang ist schon gemacht. 
Das Gerät wurde in Einzelteile zerlegt, und Ordentlich eingelagert.
Zuerst habe ich das Gehäuse abgeschliffen und Neu mit Hammerschlag Lackiert.    
Jetzt muss nur noch ein paar Tage trocknen.
Als nächstes habe ich die Stromversorgung ins Auge gefasst.
Umstellung auf Wechsel Heizung kam als erstes dran. Da der im Schaltplan vorgesehene Brummtrimmer nicht vorhanden war, setzte ich Symmetrierungswiderstände ein, die noch mit  
Spannungspotenzial von etwa 56 Volt beaufschlagt werden. (Uf/k)
Als nächstes wurde die Einweggleichrichtung durch eine Brücke ersetzt. Die darauf folgende Elkos 
sind alle für 350V ausgelegt.
Aber zu erst einige Fotos bevor es losging - 


.png   3.1.png (Größe: 462,9 KB / Downloads: 236)

.png   9.1.png (Größe: 381,16 KB / Downloads: 235)

Das was nach eine Transistor aussieht ist ein LT1086 Spannungsregler - für die Heizung.

Grüße
wojtus951
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#5
Hallo,
mittlerweile schaffte ich das Gerät zu beleben.
Nach dem Ausbau stellte ich fest das alle Bauteile sich in einem Top zustand befanden. Abgesehen natürlich von den Elkos - 150 V - die aber die Kapazitäten immer noch gehalten haben.
Gemessen habe ich ca. 25µ - bis 27µ, und das im einem Gerät aus dem ende der 1960 Jahre!
Ebenfalls die vorhandene Widerstände - Abweichungen gerade mal ±1%! Wow.
Nun gut.
Als Erste wurde das Netzteil in Angriff genommen - hier habe ich neben den neuen 22µ-350V Elkos,
ein zusätzliches 100µ-400V Elko eingefügt, sowie ein Ausgangskondensator 0,22µ-400V Folie (der alte hatte nur 0,03µ) sowie 350pF an der Katode der V1b - war nicht vorhanden.

.png   1.png (Größe: 262,68 KB / Downloads: 157)


.png   6.png (Größe: 196,47 KB / Downloads: 158)


.png   1.1.png (Größe: 368,73 KB / Downloads: 154)


.png   8.png (Größe: 315,97 KB / Downloads: 153)

Danach nahm ich den Spannungsteiler in die Finger.
Da diese irgend wie herumgemurkst wurde habe ich die Teile (außer den Schalter) fast komplett erneuert. 

.png   20.1.png (Größe: 421,18 KB / Downloads: 151)
Dabei habe ich auch misst gebaut! - baute den Schalter auseinander!! Aua.

.png   10.png (Größe: 266 KB / Downloads: 152)

Das hat mich ganzen tag gekostet. - Das tue ich nie Wider!

.png   2.png (Größe: 459,41 KB / Downloads: 147)
Am ende ist es gut gegangen.

Es folgte der zusammenbau.

.png   1.2.png (Größe: 278,55 KB / Downloads: 146)
Neue Eingangsbuchsen, Spannungsteiler , Draht Trimmer, Netzschalter, 

.png   6.1.png (Größe: 446,62 KB / Downloads: 138)
dann der Eingang.

.png   Aufbau mit Ufk 2.png (Größe: 475,22 KB / Downloads: 145)
Das Ufk wurde auf 53 v angehoben, eine gemeinsame Masse verlegt, Erdanschluss von der Schaltungsmasse getrennt.

.png   Betriebsanzeige 1.png (Größe: 270,12 KB / Downloads: 140)
Die Betriebsanzeige ist mit LED erstellt.

.png   Fertig - mit Betriebsanzeige.png (Größe: 448,77 KB / Downloads: 142)
Das ist der fertige aufbau ohne Gehäuse.

.png   Frontseite im Betrieb.png (Größe: 349,85 KB / Downloads: 132)
Inbetriebsnahme verlief unspektakulär. 
Alles im grünen bereich. 

Das wars, eventuelle Messungen kommen noch

Grüße
wojtus951
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#6
Hallo, sitze auch gerade an einem HRV-260.

Mein Problem ist, dass die Bereiche 0.01V und 0.03V sowie 3V und 10V jeweils zu Vollausschlag führen.
Da wird es Kontaktprobleme am Eingangswahlschalter geben.
Die von oben sichtbaren Kontakte (mit den Spannungsteiler-Widerständen) sind ok.
Das ist die Schalterreihe rechts im Schaltplan.
Also muss der Fehler bei den Kontakten der - im Schaltplan - linken Schalterreihe liegen.

Hast Du vielleicht noch Bilder vom zerlegten Schalter, bei denen diese linke Schalterreihe sichtbar ist?

Grüße, Jürg
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