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Restaurierung Dominante / alte DDR Kondensatoren
#1
Heart 
Hallo und guten Tag hier im Forum, mein Name ist Uli und ich freue mich hier dabeisein zu dürfen. Ich komme aus Sachsen-Anhalt und bräuchte mal Hilfe zu alten DDR Kondensatoren, die ich kurz nach der Wende günstig bekommen habe. Es handelt sich um Scheiben/Keramik- Kondensatoren und um Axialkondensatoren. Ich möchte mein Dominante (W102, funktionsfähig) etwas aufmöbeln. Die Teerkondensatoren sind, bzw. sollen noch raus. In meinem Fundus befinden sich wie gesagt eben noch die DDR Kondensatoren aus den 80ern. Wenn die gehen würden, würde ich keine neuen benötigen. Die Werte sehe ich ja, was ich nicht sehe (zumindest meistens) sind die Spannungswerte. Anbei mal ein Bild, bei Bedarf kann ich auch Einzelbilder schießen. Frage: Ist beispielsweise der Gelbe (axial) geeignet? (2200 J / KT 160)

Danke und Grüße
radiouli

   
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#2
Hallo Uli (kenne ich Radiouli nicht irgendwo her?)
Ich würde behaupten, die Kondensatoren passen - aber nur im "Niederspannungs-Bereich". Auf dem einen stehen schon die 160V drauf, wenn das andere ein 47n ist, dann wird er tendenziell (von der Größe abgeleitet) eher noch weniger aushalten. Bei diesen Kondensatoren hat man anhand von Größe und Kapazität recht schnell den Spannungsbereich "raus" - wenn er nicht ohnehin aufgedruckt ist. Bzw - er steht bestimmt irgendwo, aber manchmal so, daß ich das auch nicht entschlüsseln kann. Dann rate ich eben anhand der Größe.
So wie ein umgewandeltes Ohm'sches Gesetz "Größe = Spannung * Kapazität" Big Grin
Spannungsfestere habe ich stellenweise bei Oppermann geradezu nachgeworfen bekommen.
Gruß,
Uli
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#3
Im Prinzip kann man sie nehmen. Die Folienkondensatoren haben eine Farbmarkierung, die aussagt welche Spannungsfestigkeit sie haben. Du hast hier einen in Rot, das wäre dann 160 Volt.
Die Gelben gehen auch bis 160 Volt.

DDR-Folienkondensatoren, Kodierung

- Die 1 im Dreieck bezeichnet die Güteklasse.
- „4.80“ Herstellungsdatum
- „220n“ = 220 Nanofarad
- „K“= 10% Toleranz

Farbige Markierung an Stirnseite, Spannungsfestigkeit (Gleichspannung):

Blau = 25V
Gelb = 63V
Rot = 160V
Grün = 250V
Braun = 400V
Schwarz = 630V
Orange = 1000V


Toleranz:

C = 0,25pF
D = 0,5pF
F = +/- 1%
G = +/- 2%
J = +/- 5%
K = +/- 10%
M = +/- 20%
S = +50% -20%
W = +80% -20%
Z = +100% -20%
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#4
(12.08.2014, 09:15)Uli schrieb: Hallo Uli (kenne ich Radiouli nicht irgendwo her?)
Ich würde behaupten, die Kondensatoren passen - aber nur im "Niederspannungs-Bereich". Auf dem einen stehen schon die 160V drauf, wenn das andere ein 47n ist, dann wird er tendenziell (von der Größe abgeleitet) eher noch weniger aushalten. Bei diesen Kondensatoren hat man anhand von Größe und Kapazität recht schnell den Spannungsbereich "raus" - wenn er nicht ohnehin aufgedruckt ist. Bzw - er steht bestimmt irgendwo, aber manchmal so, daß ich das auch nicht entschlüsseln kann. Dann rate ich eben anhand der Größe.
So wie ein umgewandeltes Ohm'sches Gesetz "Größe = Spannung * Kapazität" Big Grin
Spannungsfestere habe ich stellenweise bei Oppermann geradezu nachgeworfen bekommen.

Hallo Uli, ja, ich bin auch anderweitig in Radiobastelforen unterwegs:-)
Also rein optisch möchte ich da ungern Spannungswerte deuten wollen. Und leider steht da auch nichts drauf. Der gelbe Kondensator hat also 160 Volt, ist ja schon mal nicht schlecht! Hast du außer Oppermann sonst noch Internetshops, die evtl. etwas übersichtlicher sind ? Conrad ist sicher reletiv teuer? Grüße radiouli
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#5
(12.08.2014, 09:57)Morningstar schrieb: Im Prinzip kann man sie nehmen. Die Folienkondensatoren haben eine Farbmarkierung, die aussagt welche Spannungsfestigkeit sie haben. Du hast hier einen in Rot, das wäre dann 160 Volt.
Die Gelben gehen auch bis 160 Volt.

DDR-Folienkondensatoren, Kodierung

- Die 1 im Dreieck bezeichnet die Güteklasse.
- „4.80“ Herstellungsdatum
- „220n“ = 220 Nanofarad
- „K“= 10% Toleranz

Farbige Markierung an Stirnseite, Spannungsfestigkeit (Gleichspannung):

Blau = 25V
Gelb = 63V
Rot = 160V
Grün = 250V
Braun = 400V
Schwarz = 630V
Orange = 1000V


Toleranz:

C = 0,25pF
D = 0,5pF
F = +/- 1%
G = +/- 2%
J = +/- 5%
K = +/- 10%
M = +/- 20%
S = +50% -20%
W = +80% -20%
Z = +100% -20%

Hallo Frank, na das hilft mir doch schon mal weiter! DANKE

Konkret zu dem Gelben: Ich dachte der hätte 2200 pf also 2,2 nF ? 160 Volt hab ich inzwischen verstanden.

Gruß
Uli
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#6
Ja, 2200pF ist richtig auf dem gelben Kondensator. Uli bezog die 47n auf den Styroflex Kondensator mit der Farbmakierung.

Eine Linkliste zu Bezugsquellen für Kondensatoren und viele, andere Bauteile findest Du hier im Forum:

http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=267
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#7
(12.08.2014, 09:57)Morningstar schrieb: Im Prinzip kann man sie nehmen. Die Folienkondensatoren haben eine Farbmarkierung, die aussagt welche Spannungsfestigkeit sie haben. Du hast hier einen in Rot, das wäre dann 160 Volt.
Die Gelben gehen auch bis 160 Volt.

Diese Übersicht ist klasse Frank! Die habe ich mir mal gleich kopiert und gespeichert.
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#8
Danke bis hierher für Erklärungen und Links zu den Shops!

In dem Dominante sind etliche 5000 pf Kondensatoren verbaut. Meine Idee: Ich schalte von den 2200pF zwei parallel und habe dann fast den Wert den ich brauche. Um spannungstechnisch sicher gehen zu wollen, messe ich den Wert über dem derzeit eingebauten Kondensator. Wenn der Wert nicht höher als 150 Volt ist, könnte ich doch meine "gelben" nehmen? Ansonsten wird eben was neues besorgt. Aber es wäre schon sinnvoll, wenn ich meine Bestände endlich mal nutzen könnte. Gruß radiouli
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#9
Hallo Uli,

ja, nun bis Du doch hier bei uns gelandet. Herzlich willkommen. Mit Hinblick auf Frank "Moschti" habe ich mit den Codierungen doch Recht gehabt. Der weiß so was eben! Frank, hast mich nicht enttäuscht. Wir hatten nämlich auch schon über die Spannungsfestigkeiten gefachsimpelt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#10
(12.08.2014, 10:30)Radiouli schrieb: In dem Dominante sind etliche 5000 pf Kondensatoren verbaut. Meine Idee: Ich schalte von den 2200pF zwei parallel und habe dann fast den Wert den ich brauche. Um spannungstechnisch sicher gehen zu wollen, messe ich den Wert über dem derzeit eingebauten Kondensator. Wenn der Wert nicht höher als 150 Volt ist, könnte ich doch meine "gelben" nehmen? Ansonsten wird eben was neues besorgt. Aber es wäre schon sinnvoll, wenn ich meine Bestände endlich mal nutzen könnte. Gruß radiouli

Bei Antikradio bekommst Du auch 5000pF Kondensatoren. Ansonsten sollten die Werte recht nahe am Original liegen. Wenn an einer entscheidenen Stelle 5000pF verbaut sind und Du Diese durch 2x 2200 = 4400 ersetzt, ist das doch schon recht weit weg vom Original. Meist sind die 5000er eher bei 500V oder 250V in den Geräten verbaut.
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#11
Moin,

im Dominante sind die 5000p Kondensatoren meistens gegen Masse gelegt.
Dafür könntest du die "Arbeiterfahnen" nehmen, allerdings sehen die nicht schön aus.

Alerdings ist in Röhrengeräten mit 150V / 160V Kondis nicht viel zu wollen. Es tut den Cs auch nicht wohl permanent an der Grenze betrieben zu werden.

Vorsicht bei den Anodenkondis der EZ 80, hier ist unter 400V Spannungsfestigkeit nichts zu wollen. Wenn du die nicht da hast, kannst du die erstmal abknipsen. Diese Cs tropfen gerne infolge von Erwärmung oder schlagen durch.

Gruß

Thommi
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#12
(12.08.2014, 13:45)Thommi schrieb: Moin,

im Dominante sind die 5000p Kondensatoren meistens gegen Masse gelegt.
Dafür könntest du die "Arbeiterfahnen" nehmen, allerdings sehen die nicht schön aus.

Alerdings ist in Röhrengeräten mit 150V / 160V Kondis nicht viel zu wollen. Es tut den Cs auch nicht wohl permanent an der Grenze betrieben zu werden.

Vorsicht bei den Anodenkondis der EZ 80, hier ist unter 400V Spannungsfestigkeit nichts zu wollen. Wenn du die nicht da hast, kannst du die erstmal abknipsen. Diese Cs tropfen gerne infolge von Erwärmung oder schlagen durch.

Gruß

Thommi

Hallo Tommi,

danke dir für die Infos. die Anodenkondis konnte ich schon gleichwertig ersetzen (Danke Andreas_P)!

Du meinst mit "Arbeiterfahne" die roten/rechteckigen Scheibenkondis? Die haben allerdings 47 nF. Ich hätte da ehr zwei gelbe 2200pF/160 Volt parallel genommen. Laut Schaltplan liegt da auch nicht so eine hohe Spannung an, ich messe das aber mal. Weiterhin möchte ich die Kondensatoren in der Klangregelstufe austauschen, hier sollte es doch spannungsmäßig auch keine Probleme geben. Grüße Uli
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#13
...so, ich mache das dann mal "richtig"... und habe bei einem hier empfohlenen Shop die passende Ware bestellt :-)

Danke und mal sehen was es bringt...

Grüße
radiouli
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#14
(12.08.2014, 10:25)Anton schrieb: Diese Übersicht ist klasse Frank! Die habe ich mir mal gleich kopiert und gespeichert.

Dat solls Du nich speichern sondern in den Tips und Tricks antackern!
Danke!

Uli, wenn Du die Spannung an den C's misst, dann mach das ab dem Einschaltzeitpunkt. Da kann die Spannung nämlich ganz anders aussehen.
Gruß,
Uli
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#15
Die keramischen Vielschichkondensatoren (10n, 22n, 33n, 47n) aus sowjetischer Produktion, die Thommi "Arbeiterfahne" genannt hat, haben nur 40V Spannungsfestigkeit!!
Und verfallt bitte nicht in den Irrtum, " ... an der Anode stehen doch laut Schaltbild nur 150V, da reicht ein 160er Kondi"... !!! Bedenkt, dass beim Start der Röhren, wenn alle noch kalt sind, kein Anodenstrom fließt und die volle Spitzenspannung der Anoden- Siebkette an den Kondis anliegt. Besonders kritisch wird die ganze Sache, wenn im Anodennetzteil keine Gleichrichterröhre, sondern ein Selen oder eine Si- Diode. Dann liegt die volle Spannung gleich beim Einschalten an den kalten Empfängerröhren an, und da kanns ganz schön knallen!
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#16
Das hab ich doch gemeint mit "messen direkt beim einschalten".
Aber schön, daß Du mich bestätigst und direkt noch die Erklärungen mitlieferst Smile
Persönlich habe ich immer das Gefühl, die Kondensatoren sind teils ab Werk schon sehr knapp bemessen. Wenn ein Siebelko z.b. nicht 350 sondern 450V hatte, dann hatte das bisher auch immer seinen Grund und gleich nach dem Einschalten lagen knappe 450V an, die sich im Betrieb auf 370-380 einpendeln.
Andererseits ist mir noch NIE ein Kondensator im Radio "geplatzt" und ich verbaue auch viele der "roten" DDR-Kondensatoren - teilweise außerhalb der Norm.
Habe den Eindruck, die können deutlich mehr ab als drauf steht. Müsste mal testen, ab welcher Spannung die die Grätsche machen - oder hat schon jmd diese Experimente hinter sich? Wink
Gruß,
Uli
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#17
(12.08.2014, 10:25)Anton schrieb: Diese Übersicht ist klasse Frank! Die habe ich mir mal gleich kopiert und gespeichert.
(12.08.2014, 15:46)Uli schrieb: Dat solls Du nich speichern sondern in den Tips und Tricks antackern!
Danke!

Tsis, bin ich hier der Stift oda wat Cool
Mach doch selba: Neuen Beitrag in Tipps Tricks aufmachen, Copy und Paste, fertsch.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#18
Nääääää, Anton - das ist "mit fremden Federn schmücken", das mach ich nicht.
Wenn Frank oder ein Mod/Admin das macht, dann isses ok.
Und wenn ich dazu schreibe "Info von Frank "Morningstar"", dann fühl ich mich dabei auch doof. So als würde ich ihm damit indirekt unterstellen, er wäre zu blöd dazu das selbst zu tun.

Isch hab ja bloss gedacht, wenn Du schon für Dich selbst copypastest...
Ausserdem heisst das nicht "der Stift", sondern "die gute Seele". Das kommt auf's gleiche raus, klingt aber vieel freundlicher Wink
Gruß,
Uli
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#19
Nee mir geht's och nischt an, sollte ein Mod/Admin machen bin zu doof dafür. Wes ich was wichtsch is. ?
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#20
Moin,

Uli: das kommt noch! Ich hab schon erkaltete Geysire bei Becherelkos gesehen, hab Sahnebonbons wie im Dominante verbaut kollektiv weinen sehen usw.
Einmal ist auch nachts um 3 erwähnter Anoden C durchgeschlagen, der Gestank war übel im Schlafzimmer....
irgendwann hast du auch das zweifelhafte Glück.

scotty: gut dass ich das weiß mit den Arbeiterfahnen, dann weiß ich, was ich demnächst zu entsorgen habe. 40V machen bei mir keinen Sinn.

radiouli: in der Klangregelung sieht alles gut aus, da sind keine hohen Spannungen zu erwarten, allerdings mußt du hier auf die Genauigkeit der Kapazitätswerte achten, da diese die Frequenzen bestimmen. Aber auch hier mußt du nicht auf Teufel komm raus tauschen. Nur die Sahnebonbons. Die Styroflexkondis (das sind die mit den durchsichtigen Enden) und eventuelle keramische Cs kannst du drinlassen.

Bei den kleinen Elkos mußt du mal sehen, ob der Austausch nötig ist. C215 dürfte ziemlich tot sein, sollte, wenn dir der Hochtöner zu mittenlastig quäkt, durch einen 4,7µ ersetzt werden, am besten durch einen Folien C.

C127 ist auch oft tot und C209 (den kannst du bei dem Wunsch nach mehr Bums auf 100 oder 220µ setzen, Spannungsfestigkeit von 25V reicht hier.)

Gruß

Thommi
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