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SABA 311 WL, ein Neuaufbau
#21
Das Angebot würde ich sehr gerne annehmen, Rolf.
Du hast eine pn.

_______________________________


Ich baue an meinem 311WL derzeit ja im Parallelthread die Elektronik neu auf. Da in meinem Gerät die beiden Blockkondensatoren 331/68 und 331/66 noch vorhanden sind, werde ich die demnächst mal ausbauen und genauer dokumentieren, falls jemand die nachbauen möchte.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#22
Hallo zusammen,

ich habe mich mal um die 3 Mehrfach-Blockkondensatoren gekümmert.

Jetzt war es so, dass nur noch der Kondensator, der auf der Chassisoberseite sitzt, vorhanden war.
Es musste also Ersatz für die beiden anderen Blöcke her.

In meiner "Kondensatorenkiste" habe ich dann doch tatsächlich einen originalen Saba Kondensator gefunden
und zwar den "331/68".
Für den fehlenden "331/66" fand ich immerhin einen ähnlichen Block.

Ich habe dann alle 3 Blöcke neu befüllt, nur mit Folienkondensatoren.

In den "331/66" habe ich noch zwei zusätzliche Kondensatoren eingebaut
und zwar die beiden, die an den Anodenspannungswicklungen liegen (2 x 47nF).

So sehen die (neuen) Kondensatoren aus, ich habe die Werte und die Positionen im Schaltplan beigefügt:
   
   

Wie ihr seht, habe ich baumwollumsponnene Leitungen benutzt
und zwar deshalb, weil ich nicht mehr genug Isolierschlauch, in der richtigen Farbe, auf Lager hatte.

Wie die meisten wissen, kann man sich solche Leitungen recht schnell selbst herstellen:

Man nimmt einen passenden Schürsenkel (1), scheidet die Enden ab, zieht das Innenleben heraus (2)
und schon hat man eine Hülle, in die man eine Leitung ziehen kann (3).
   

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
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#23
Hallo, Rolf,
Wieder was gelernt.Danke!
Gruß,
Ivan
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#24
Alfons schrieb: "Ist der Lautsprecher von Rolfs 311 original ?"

In "Menzel, W.: Saba; die Produktion von 1924 - 1949, GFGF Schriftenreihe, Bd. 5, 1995" findet man folgende Aussage:

   

   

Damit ist bestätigt, daß es Lautsprecher von Lenzola in Saba Geräten als "Original-Bestückung" gibt.

Gruß, Dietmar
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#25
Hallo Dietmar,

ja das hast Du gut recherchiert! Ich hatte nämlich auch schon ein SABA-Radio mit einem Lenzola-Lautsprecher und hatte mich gewundert.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#26
Hallo Dietmar,

danke für den interessanten Auszug.
Die Lautsprecher sind also identisch, ebenso wie die Fehler, --- die unterbrochene Feldspule ---....

Viele Grüße,
Rolf
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#27
(06.05.2021, 22:13)Bastelbube schrieb: Die Lautsprecher sind also identisch, ebenso wie die Fehler, --- die unterbrochene Feldspule ---....


In der Tat, ein frühes Beispiel eines Qualitätsmanagementsystems, das auch externe Zulieferer einbegriff....

Aber im Ernst, und das ist meine an alle gerichtete Frage:
Die Neubewickelung ist ja ein Aufwand, der nicht mal eben so zu leisten ist. Gibt es bei solchermaßen wiederhergestellten Feldspulen einen sinnvollen, wenn möglich erprobten Eingriff, der diesen Schadensfall künftig verhindert und die Originalität des Gerätes nicht wesentlich schmälert?
Ich denke dabei nicht an dickeren Wickeldraht, sondern eher an eine Sicherung (?).
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#28
Trockene Lagerung eines intakten Lautsprechers sollte genügen.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#29
Hallo zusammen

so, die Arbeit geht weiter,
das Chassis habe ich, bis auf wenige Ausnahmen, entkernt:
   
   

Anschließend wurde es gründlich gereinigt, Rost entfernt und ein wenig mit Silber-Paste bearbeitet.
Ferner baute ich neue Gummitüllen ein und ersetzte die fehlende Röhrenfassung.

Auch das Bodenblech wurde wieder “schön“ gemacht.
   

Die Wellenschleuse war im Laufe der Zeit, wohl minimal “gewachsen“ und erzeugte beim Durchdrehen, hier und da einen Kurzschluss.
Also das Teil zerlegt:
   

und den Rotor mit feinem Schmirgelpapier bearbeitet.
Danach funktionierte die Schleuse wieder.

Auch der Wellenschalter hatte eine Behandlung nötig:
   
   

Schnell war er in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt:
   

und schon wieder fertig:
   

Als nächstes werde ich die größeren Teile wieder in das Chassis einbauen,
doch davon später….
   

viele Grüße,

Rolf
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#30
Hallo zusammen,

der Neuaufbau hat begonnen, die ersten Leitungen sind verlegt
und angelötet:

   
   
   

peu a' peu geht es weiter....

Viele Grüße,
Rolf
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#31
Mensch Rolf,
Was du da machst! Respekt! Thumbs_up Thumbs_up Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#32
Hallo zusammen,

ich werde die Etappen des Neuaufbaus mal festhalten.

So kann man Verdrahtungsfehler, die sich immer mal einschleichen, besser aufspüren
und evtl. hilft es ja dem Einen oder Anderen bei der Reparatur eines 311ers.

   
   
   

Fortsetzung folgt....

Viele Grüße,
Rolf
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#33
Hallo zusammen,

ich habe mich mal mit der HF-Drossel (SABA-Nr.:  331/12) beschäftigt,
sie war, wie konnte es anders sein, unterbrochen.

Aber, man konnte sie leicht reparieren, weil der feine Draht nur am Lötanschluss
abkorrodiert war.

Hier ein paar aufgenommene Daten der HF-Drossel:
   

Um die Neuverdrahtung des Chassis zu vereinfachen,
habe ich mir den Schaltplan mal durchnummeriert:
   
R5, R6, R7 sind (waren) übrigens Kordelwiderstände.

Als nächstes habe ich mir die kleine "Leiterplatte" vorgenommen.
Da von der originalen Bestückung nicht mehr viel übrig war, habe ich sie komplett abgeräumt:
   

und dann neu bestückt:
   
   

hier noch die Schaltung der Leiterplatte:
   

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
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#34
Hallo, Rolf,
richtig Glück gehabt mit der HF Drossel! Sehr oft korrodiert der Draht zwischen den Kammern und dann hilft nur neu wickeln.
Danke für die gute Dokumentation, das ist echt hilfreich wenn man eine Reparatur durchzieht. Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#35
Hallo zusammen,

an den vergangenen Tagen war ich fleißig und konnte die Neuverdrahtung
des Chassis abschließen.
Danach habe ich alles nachgemessen, was nachzumessen war, auch mit extern angelegter Anodenspannung.

So kam der spannende Augenblick, einen Satz passender Röhren eingesteckt, einen externen LS angeschlossen,
das Gerät unter Spannung gesetzt
und --- es funktionierte auf Anhieb, alle Spannungen waren plausibel.
Mein "4-fach Heimsender" war einwandfrei zu empfangen

Selbst der Abgleich der beiden Trimmer
(nach der Anleitung vom Andreas >>  https://radio-bastler.de/forum/showthrea...t=Saba+311  >> #40)
funktionierte ohne Probleme.
Mal schauen, wie der Empfang heute in den Abendstunden, mit einer Antenne ausfällt.

Die Arbeiten am "311er" sind natürlich noch nicht abgeschlossen,
da gibt es noch die Skala, leider einen defekten Lautsprecher und Gehäusearbeiten.

Hier noch ein paar Bilder vom fertig aufgebauten Chassis:
   
   
   
   
   
   

Fortsetzung folgt...

Ach, noch eine Frage:
wo bekommt man eine passende Soffittenlampe her, etwa 4,5V / 0,3A?

Viele Grüße,
Rolf
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#36
Wow, Rolf!
Wenn ich das sehe, schäme mich hier meine Kreaturen zu zeigen! Du hast sogar historischen Kondensatoren benutzt! Klasse, wie das ganze aussieht.
Tja ich wollte die gleiche Frage mit den Soffiten gestern stellen -beim Reico sind nämlich 2 x4,5 V, 0,2 A. Dann kam die Saarländische  Lösung ins Spiel:
   
   
Ich hatte nur moderne Birnchen 4,5V, 0,1A zu Hause gehabt und hatte vorerst Bedenken diese gegen die etwas stärkeren Soffiten zu ersetzen.
Überhaupt kein Problem. Klar, würde ich gern auf Soffiten wiederkehren, konnte aber entweder 2,2 V oder ab 6,3 V im Net finden, aber keine mit 4,5V.
Gruß,
Ivan
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#37
Tolle Arbeit, Rolf. Auch die sorgfältige Dokumentation gefällt mir, denn sowas findet man eher selten Thumbs_up .
Dass sich die HF-Drossel auf so simple Weise reparieren ließ, war wirklich ein Glücksfall.

Du schreibst, dass die gemessenen Spannungen "plausibel" sind. Da mein 311er nicht mehr den Originaltrafo besitzt, ist das ein Punkt, der mich interessiert. Ich habe dazu u.a. den Band 16 meiner Regelien-Schaltungsbücher herausgekramt und dort in der Schaltung des 311 W/WL folgende Spannungsangaben gefunden, die sich nicht mit den Angaben des bei radiomuseum.org hinterlegten, handschriftlich ergänzten Planes aus dem Jahr 2012 decken  (blau Regelien, rot radiomuseum.org):

Ladekondensator:      250 V-  (204 V-)

Erste RENS1284:       Ua 190 V- (94 V-), G2 100 V- (91 V-)
(also am Antenneneingang)

RES 164:                   Ua 180 V- (198 V-)


Könntest Du bei Gelegenheit die nun in Deinem Gerät gemessenen Spannungen einstellen? (Mir ist bewusst, dass derzeit die Originalfeldwicklung an Deinem Gerät noch defekt ist.)
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#38
Hallo Klaus,

ich habe gerade, mal eben, die Spannungen aufgenommen.

Eine Feldwicklung ist nicht angeschlossen, daher sind die Spannungen evtl. etwas höher.
Dafür steht aber der Spannungswähler aber auf 240V~, das gleicht die Sache schon wieder etwas aus.
Die Leistungsaufnahme beträgt dann ca. 30W

Gemessen natürlich mit einem hochohmigen Messgerät,
keine Antenne angeschlossen,
Wellenschleuse und Rückkopplung zu.

Es ist schon so, dass sich die Spannungen an der 2. RENS, abhängig vom Empfang und Einstellung der Rückkopplung, stark ändern.
Die Kiste kann auch anfangen zu schwingen, wenn man mit der Messspitze an eine der Anoden der beiden RENS tippt.

Hier der Schaltplan mit Spannungsangaben:
   

Viele Grüße,
Rolf
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#39
Wow !  Was hast Du Dir für eine Arbeit gemacht. Smiley20

Ich sage vielen Dank, damit lässt sich arbeiten.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#40
Hallo Rolf,

ja, das hast Du sehr schön gemacht. Das Chassis sieht ja auch wie neu aus. Gefällt mir gut! Schön, dass dir die Abgleichanleitung geholfen hat. Und ich sage immer wieder, wichtig, dass die auf dem Originaldrehko befindlichen Trimmer erhalten bleiben. Also wieder ein Radio gerettet. Rolf, viel Spaß damit.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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