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Ein weiterer Stelltransformator "Feutron"
#61
Ach, ich glaube alles. Gibt da keinen Grund zum Zweifeln. Gab ja sicherlich auch verschiedenste Netzkabelausführungen, die sich nach so langer Zeit sicherlich auch verschieden beim Löten verhalten. Also alles gut (für mich).

Selbst neuere PVC oder Gummi isolierte Netzkabel, die schon längere Zeit in verschiedensten Umgebungen in Benutzung waren, sind dann schlecht und riechend lötbar, wenn man nicht erstmal ein längeres Stück abgeschnitten hat. Was fluche ich da jedesmal, wenn mal wieder der Rasenmäher oder die Heckenschere durch meine Unachtsamkeit das Kabel um ein Stückchen „gekürzt“ hat und die Kupplung wieder neu angeschlossen werden muss.
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#62
Hallo zusammen

stimmt was Michael zu dem Gummi schreibt. Nur dort wo Luft ran kommt, altert der Gummi stärker.  Also die äußere Hülle wird rissig(aber auch nicht bei jedem Kabel) - spätere Kabel sind heute noch tipptopp. Und bei den Adern sind es halt die Enden, die altern. Wodurch das Kupfer so stark oxidiert ist, weiß ich auch nicht.
Ich habe mir angewöhnt, diese nach dem Abisolieren mit einem Messer vorsichtg etwas blank zu schaben (so das die meisten Adern zumidest einseitig eine blanke Seite haben) , vedrillen , in Löttinktur tauchen. Und dann anstatt verzinnen mit einer nackten Aderendhülse zu verpressen und dann erst verzinnen.
Diese Aderendhülsen funktinieren auch bei Alu-Drähten - aufpressen und mit Hülse verlöten.

Viele Grüße
Bernd
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#63
Hallo Kalle,

riecht halt nach verbranntem Gummi.

Nun und fürs Klemmen Von Litzen ist in der Elektrik das Verzinnen glaube verboten . Dafür gibt es die Aderendhülsen - man braucht halt so eine Preßzange , wenn es ordentlich werden soll.

Viele Grüße
Bernd
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#64
Ja, mittlerweile ist für angeklemmte Litzen-Netzspannungskabel das Verzinnen nicht mehr zulässig, auch nicht das Anlöten von Adernendhülsen.
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#65
(06.06.2021, 11:28)Reflex-Kalle schrieb: Ja, mittlerweile ist für angeklemmte Litzen-Netzspannungskabel das Verzinnen nicht mehr zulässig, auch nicht das Anlöten von Adernendhülsen.

Hallo Kalle,

aber das Aufpressen der Aderendhülsen und anschlißende Verlöten in einer Lötstellen ???? - wie willst Du sonst eine Verbindung ohne Klemmstelle herstellen. Das Innere eines Gerätes gehört doch auch nicht mehr zur Elekroinstallation, sondern zur Elektronik - oder ????? Und in der Elektronik darf wohl alles gelötet werden.
Das ist bestimmt sicherer, als mit Lötfett zu verzinnen - Lötfett zieht teilweise in die Litze unter der Isolation ein und kann dann diese mit der Zeit zerstzen.

Viele Grüße
Bernd
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#66
Ohne Klemmstelle ist alles erlaubt, was eine sichere Verbindung gewährleistet, einschließlich der notwendigen Isolation, Zugentlastung und eventuell notwendiger Berührungssicherheit.
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#67
Servus Jungs,

ich hätte möglicherweise besser so schreiben sollen: Im unmittelbaren Bereich des Holzes ist das Netzkabel so porös, dass es bald auseinanderfällt, aber ansonsten ist es hinterf****g gut und stinkt. Big Grin

Ich erinnere mich, dass es seinerzeit hieß, dass man NP20-Filme nicht in unmittelbare Holznähe, wie Schränke oder Schatullen  lagern soll: Die - laienhaft geschrieben, da keine Kenntnis über die genauen chemischen Vorgänge - "Ausdünstungen" des Holzes würden dem Filmmaterial schaden.

Möglicherweise reagierten die Weichmacher im Gummi in der unmittelbaren Nähe des Holzgehäuses ebenfalls, so dass an diesen Stellen alles porös wurde? Wie auch immer, ich mache die Litzen mit dem Glashaarpinsel blank und löte dann mit dem verpönten, weil aggressiven Lötfett. Nach der Reinigung löte ich mit Kolophonium-Spirituslösung drüber und alles ist schlußendlich gut verzinnt.

Und genau: Zumindest soviel wie ich weiß, ist das Verzinnen verboten. Zulässig sind bei den Litzen nur noch Aderendhülsen (habe weder solche, noch die Zange dazu). Ich kenne keinen einzigen Gitarrenneuverstärker; nicht mal einen aus dem fernsten Fernost, der nicht ohne Aderendhülse daher kommt. Unverzinnt.

Lasst es mit der doofen Strippe gut sein - es ist ohnehin nur ein Provisorium, welches bald der Vergangenheit angehört, wie ich ja schrieb. Smile

- -

Das Instrument hat drei Nüsse, die es zu knacken gilt:

a) das Ausgleichs-, Balance- oder Tariergewicht (korrekter Name ist mir unbekannt) des Zeigers ist ab

b) die Skala

c) das mehrfach gesprungene Gehäuse.

Zu a)

Der Zeiger des Meßinstrumentes (hier ist es nochmal):

   

fliegt ohne Sinn und Verstand unausbalanciert durch die Gegend. Warum? Dieses kleine, rot markierte Gegengewicht:

   

ist ab und muß hier auf diesen "Stift" draufgeschoben werden:

   

Das Zeigerwerk (heißt das so?) hat zwei solcher freien Stifte. Aber nur einer von den beiden kommt für das Gewicht infrage, denn der andere Stift ist schwarzfleckig - da war möglicherweise nie etwas drauf. Auch ist er sehr kurz. Im Folgefoto habe ich ihn mit einem weißen Pfeil gekennzeichnet. Ich habe das Gewicht unter Zuhilfenahme von Uhrmacherlupe (damit ich überhaupt vernünftig etwas sehe) und Pinzette auf den langen Stift draufgeschoben (roter Pfeil). Wo genau es saß, also wie weit es aufgeschoben werden muss, lässt sich beim besten Willen nicht ermitteln. Man sieht weder eine Verfärbung oder noch sonst irgend was auffälliges. Mit einem Tropfen Sekundenkleber ist der Fisch geputzt:

   

Der Test mit Beaufschlagung von Wechselspannung in verschiedener Höhe bestätigt: Der Zeiger schlägt nun wieder variabel aus und kehrt in seine Nulllage zurück. Was mich freut: Er erreicht bei 300 Volt seinen Endausschlag. Bei etwas mehr würde er rechts anschlagen. Somit stimmt also auch der Vorwiderstand des Meßinstrumentes. Prima! Smile

Inwieweit nun die vorhandene Skala stimmt, spielt für mich keine Rolle mehr. Durch die u.U. falsche Position des Gewichtes ist möglicherweise eine bislang vorhandene Linearität gestört. Aber bei so einem Dreheiseninstrument kann man ohnehin nicht von einer exakt linear anzeigenden Skala sprechen. Desweiteren: Die Skala war handgezeichnet - Thema eh' durch. Und drittens: auch bei diesem Stelltrafo ist lediglich der Bereich um 210 ... 240 Volt wichtig als Anzeige. Auch hier ist der Feutron kein Präzisionsmeßwerk über einen weiten Spannungsbereich.

Als nächstes werde ich mir mit passenden Spannungswerten aus dem Trenntrafo entsprechend des jetzigen Ausschlagverhaltens des Zeigers zunächst eine neue, individuelle Skala voranfertigen bzw. "eichen". Anschließend ist sie druck- und aufklebefertig in Richtung eines Originales herzustellen.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#68
Servus,

(06.06.2021, 14:15)MichaelM schrieb: ...Der Test mit Beaufschlagung von Wechselspannung in verschiedener Höhe ... Was mich freut: Er erreicht bei 300 Volt seinen Endausschlag. Bei etwas mehr würde er rechts anschlagen ... Als nächstes werde ich mir mit passenden Spannungswerten aus dem Trenntrafo entsprechend des jetzigen Ausschlagverhaltens des Zeigers zunächst eine neue, individuelle Skala voranfertigen bzw. "eichen". Anschließend ist sie druck- und aufklebefertig in Richtung eines Originales herzustellen...

ich habe das nochmal geändert, denn die Skalen der Originalmeßinstrumente enden bei 250 Volt. So habe ich auf der Skala auch etwas mehr Platz im Bereich von 200 bis 250 Volt.

Das Gewicht ist sehr schnell wieder ab, wenn man kurz den Lötkolben dran hält: Es zischt, der Sekundenkleber ist innert Sekunden verdampft (Lüften!) und das Gewicht rutscht vom Stift. Ich habe es nun vorsichtig neu austariert. Es ist ein Wechselspiel zwischen Einstellung des äußeren Endes der Spiralfeder am dreh (justier-) baren Lager und des Abstandes des Gewichtes auf dem Stift zum Drehpunkt des Zeigers. Das sind kaum 1 mm und erfordert Geduld.

Die alte Skala hatte ich zwischenzeitlich entfernt. Sie lag zu ihrem Zeiger ohnehin viel zu hoch. Den Pertinaxträger habe ich mit weißem, selbstklebenden Papier beklebt. Nach erneutem Festlegen mit Sekundenkleber und mehrmaligen Test...

Zu b)

...und in Anlehnung an die Skala eines Originales aus dem www:


.jpg   Bild_1.jpg (Größe: 167,76 KB / Downloads: 251)

schälte sich eine neue Skala heraus:


.jpg   DSC00224.JPG (Größe: 119,94 KB / Downloads: 253)

Die Folgeschritte zu einer druckfertigen Skala deute ich hier auch nur an:


.jpg   Grafik_#1.jpg (Größe: 89,98 KB / Downloads: 250)

Als erster Entwurf:


.jpg   Grafik_#2.jpg (Größe: 27,75 KB / Downloads: 255)

So, ihr Lieben:

- das Wetter ist bestens
- diese unsäglichen Corona-Maßnahmen sind gelockert => es hat mit der Band endlich wieder der Probebetrieb begonnen
- zusätzlich zur Band hat sich bei mir ein Singer-Songwriter gemeldet, er würde gerne mit mir zusammen ein paar seiner Stücke proben
- ich muss einige meiner Gitarren neu besaiten, an einer deren Sattel neu feilen und sie insgesamt wieder aus ihrem ungewollten "Dornröschenschlaf" holen
- die bestellten, neuen Fahrräder (neudeutsch "Bio-Bikes" - keine E-Bikes) wurden geliefert und ich muss sie beschnarchen, beschrauben und justieren
- die 1000km-Radtour dieses Jahres (der Mönchweg) will weiter vorbereitet werden
- der Garten ruft
- ...

Es könnte also durchaus sein, dass ich die nächste Zeit hier mal wieder etwas abwesend bin... Smile 

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#69
Servus Bernd,

was meinst Du - kriege ich das so bei Dir durch die TKO? Smile

Vorher:

   

Jetzt:

   

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#70
..sieht sehr schmausig aus !

Gruß Ingo
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#71
Hallo Michael ,

Du bist schon ein Schenie, würde man hier im Arzgebarchn soogn.

Da Du das so schön bringst, ich habe noch einige Instrumente mit blätternder Skale - nur mal so als Info - unter Anderem einen 50Hz-Frequenzmesser in einen ebensolchen Gehäuse.
Du scheinst dein Programm recht gut bedienen zu können. Es gibt ja einige solche Programme, aber eh man die begriffen hat ist ...............

Also wirklich meine Hochachtung vor deiner Arbeit , Mühe und Geduld.

Nur weiter so.

Viele Grüße
Bernd
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#72
Servus,

(12.06.2021, 14:42)MichaelM schrieb: ...der Garten ruft...

aber nicht bei dieser Affenhitze. Da bin ich froh, meinen halberwegs kühlen "Probirsaal" kellerliegend zu haben.

Und somit kann ich meiner Oma ein winziges literarisches Denkmal setzen, wenn sie bei solchen und ähnlichen Gelegenheiten zu Lebzeiten immer verkündete: "Ich verziehe mich nun in meine Gemächer!".  Smiley53

(19.06.2021, 16:59)MB-RADIO schrieb: ...unter Anderem einen 50Hz-Frequenzmesser...

Uh, das könnte eine Knacknuß werden. Vielleicht nicht mal so sehr wegen des Druckbildes (hängt vom Zustand der zu reproduzierenden Skala ab), sondern wegen der vielen Aussparungen für die Frequenzzungen. Da braucht man ein wirklich sehr scharfes Skalpell, wenn das alles ordentlich aussehen soll. Schick' mal 'n Foto!?

(19.06.2021, 16:59)MB-RADIO schrieb: ...Du scheinst dein Programm recht gut bedienen zu können...

Ja, ich reize die Stärken und Schwächen von MS Word und die Möglichkeiten von Irfanview schon weitgehend aus.

- -

Du hast ja das Meßinstrument durch die TKO gewunken (ich bedanke mich!). Smile

Zu c)

Hier mache ich - gar nichts. Das heißt, ich klebe die Sprünge mit etwas Alleskleber und gut ist. Es fehlt ja nichts und es ist nichts abgeplatzt. Eine fehlendes Gehäuseschräubchen nebst Mutter habe ich ersetzt. Vielleicht finde ich drei gleich aussehende Schräubchen, das wäre schön - der Optik wegen.

Baut man die Innereien aus, so ist erst einmal wieder Reinemachen angesagt:

   

Der Trafo mit seinem oben aufgesetzten induktiven Spannungsteiler, also das "Allgemeine Transformir- und Elektricitäts-Aggregat" steht in seiner ganzen Pracht vor mir:

   

Und man findet auf dem Trafo einen schönen, zeitgemäßen Herstellernachweis:

   

Der Schalter geht schwer und ist mit den Jahren oxidiert:

   

Ich habe ihn auseinander genommen, was bei diesen Schaltern wunderbar funktioniert. Er ist nun gereinigt, geölt und geschmiert und jetzt läuft er bestimmt die nächsten 100 Jahre wieder leichtgängig und kontaktsicher:

   

Auf geht's - an's Richten des Gehäuses! Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#73
Servus,

das Richten des Gehäuses ist unspektakulär.

Mit den Jahren ist der lt. Bodenaufdruck auf den 28. Februar 1962 datierte kleine Starenkasten aus dem Leim gegangen:

   

Konkreter: Aus dem Knochenleim.

   

Ein winziger beherzter, aber vorsichtiger Ruck an der gesprungenen Unterseite:

   

und die Rückseite war ab:

   

So sieht sie von oben aus:

   

Nun ja, kein Problem. Die innenliegenden Diagonalflächen an den Gehäuseoberseiten habe ich sauber verschliffen. Die Bruchfläche auf der Unterseite ist bereits sauber. Alles gut mit Ponal eingestrichen und mittels Hilfshölzern fest ins Schraubzwingenkorsett gepresst und man sieht nach dem Trocknen nicht einmal mehr den Bruch.

So steht nun das Gehäuse fertig für den Schliff mit der Maschine:

   

Und so sieht es nach dem Schliff aus:

   

Und nun geht es ans Beizen und Hartölen! Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#74
...und anschließend...

Vorher:

   

Und jetzt:

   

Ich habe den Starenkasten im Mahagoni-Farbton gebeizt. Dieses schöne Rotbraun kaschiert gut die farblich dunkleren Stellen im Holz und es lässt insgesamt den Stelltrafo edel erscheinen - passend zu meinem Rubens zum Beispiel.

Das anschließend aufgebrachte Hartöl in mehreren dünnen Schichten tut natürlich sein Übrigens, versteht sich. Smile

Die Rückseite.

Vorher:

   

Und jetzt:

   

Eine passende gummiisolierte Netzschnur habe ich keine mehr. So muss es erst einmal die gewebeisolierte tun. Geht auch, aber es gibt ja inzwischen überall passendes Textilkabel als Ersatz. Ich werde mir wieder das schwarz-weiß zickzackgemusterte Kabel besorgen, welches ich auch schon an einem anderen Gerät dran habe. Dieses Muster gefällt mir einfach und es kommt dem der damaligen Kabel, zumindest wie ich sie kenne,  sehr nahe.

Ein Blick noch in die Verdrahtung.

Vorher:

   

Und jetzt:

   

Der doppelpolige Netzschalter war nur einfach beschaltet. Einer der beiden Schalter funktionierte nicht mehr. Nach dem Fluten / Reinigen mit Alkohol funktioniert er wieder bestens und ich konnte ihn nun zweipolig verdrahten. Klar, dass das gelbgrüne Kabel rausflog. Das hat hier nichts zu suchen. Ich habe mich mal wieder im Abbinden eines Kabelbaumes geübt. Der rechte Strang wurde damals falsch abgebunden. Gewissermaßen "zur Vereinheitlichung" habe ich diesen Fehler für den linken Strang übernommen; man möge mir das nachsehen.

Als ich vom Bernd den Stelltrafo bekam, lag dem Gerät ein kleiner Zettel lose mit bei. Da mir diese alte Schrift gefällt, habe ich den Zettel etwas zurechtgeschnitten und ins Gehäuse geklebt:

   

Und somit ist das jetzt schlicht und einfach und vielleicht für alle Zeit der "Stelltrafo Nr. 5".  Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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