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Frontplatte eines alter Funkgerätes in See gefunden
#1
Hallo liebe Leute,

Mein Thema dreht sich zwar nicht um wirkliche Radio Technik, aber ich dachte mein Anliegen ist bei Euch gut aufgehoben. Mein Sohn hat heute aus dem Schliersee eine Frontplatte eines alten Funkgerätes herausgetaucht. Über Euer Forum bin  ich zu dem Schluss gekommen, daß es sich um einen Tornisterempfänger Berta handeln könnte. Über weitere Informationen und Tips wie wir das Teil etwas restaurieren könnten wären wir sehr dankbar.

     

Viele Grüße
Sebastian und Simon
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#2
Bitte lese unsere Regel so geht das nicht.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#3
(19.06.2021, 21:16)DaWastl schrieb: Hallo liebe Leute,

Mein Thema dreht sich zwar nicht um wirkliche Radio Technik, aber ich dachte mein Anliegen ist bei Euch gut aufgehoben. Mein Sohn hat heute aus dem Schliersee eine Frontplatte eines alten Funkgerätes herausgetaucht. Über Euer Forum bin  ich zu dem Schluss gekommen, daß es sich um einen Tornisterempfänger Berta handeln könnte. Über weitere Informationen und Tips wie wir das Teil etwas restaurieren könnten wären wir sehr dankbar.

 

Viele Grüße
Sebastian und Simon

Servus,

wir im Deutschen Museum (arbeite dort als Restaurator für Metallobjekte) hatten vor kurzem auch ein Schlüsselgerät 42 bekommen, welches 80 Jahre in der Erde vergraben war.
Viel ist bei eurem Fund nicht fachmännisch zu restaurieren und viel mehr als folgendes würden wir auch nicht machen:
Sandstrahlen nimmt zwar den Rost weg, aber auch jede Menge Geschichte. Darum ist es in der musealen Restaurierung tabu!
Ich für meinen Teil würde es so lassen, etwas mit einem trockenen Mikrofasertuch vom losen Schmutz reinigen und vielleicht noch mit mikrokristallinem Wachs (Cosmoloid H80 verwenden wir) das 1:25 in Waschbenzin gelöst ist konservieren, damit etwaige Luftfeuchtigkeit keinen weiteren Schaden anrichten kann.
Und zum Schluss einfach als Erinnerungsstück aufheben.
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#4
Hallo Sebastian und Simon,

ja es ist die Frontplatte von einer Berta. Ich verfolge viel diese Filmchen von den "Sondengängern" auf you tube. Die holen sowas aus der Erde. Schon vor Jahren hörte ich da, zum Rostentfernen soll man Oxalsäure nehmen. Ihr müßtet die Platte in eine ausreichend große Kunstoffwanne legen. Vorher Oxalsäure (gibt es in Pulverform bei z. b. ebay), in Wasser geben. Ruhig einige Eßlöffel voll mit dem Zeug. Das Wasser kann ruhig heiß sein. Dann das Teil ruhig 2 Tage in dem Bad belassen. Man staunt, wieviel Rost da abgebaut wird. Und - es wird ausschließlich Rost abgebaut. Danach sieht die Platte wieder sehr ansehnlich aus.

Aber jetzt kommt die Ausführung vom Phalos ins Spiel. Nach dem Entfernen aus dem Wasserbad muss das Metall sofort versiegelt werden. Ich verwende oft Zapponlack.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
So wie auf dem Foto passt es nach meiner Ansicht am besten zur Geschichte

BRAUN und dreckig ... am besten so belassen

Nette grüße - Alfons
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#6
Hallo in die Runde,
das ist ein interessantes Stück. Aber für mich ist es unlogisch wenn nur die Frontplatte im See versenkt wurde.
Kannst Du nähere Angaben zum Auffindeort machen?
In Ufernähe, besonders in der Nähe zu Bebauung, finden sich ja immer jede Menge Siedlungsabfälle wie Parkbänke, Fahrräder und Regenschirme.
Daß der Funker nur mit einer Frontplatte im Krieg unterwegs war ist unwahrscheinlich. Und wenn ich was versenke, dann wohl das ganze Gerät.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#7
(20.06.2021, 20:03)Grießgram schrieb: Hallo in die Runde,
das ist ein interessantes Stück. Aber für mich ist es unlogisch wenn nur die Frontplatte im See versenkt wurde.
Kannst Du nähere Angaben zum Auffindeort machen?
In Ufernähe, besonders in der Nähe zu Bebauung, finden sich ja immer jede Menge Siedlungsabfälle wie Parkbänke, Fahrräder und Regenschirme.
Daß der Funker nur mit einer Frontplatte im Krieg unterwegs war ist unwahrscheinlich. Und wenn ich was versenke, dann wohl das ganze Gerät.
Gruß Manfred

Wenn militärische Geräte entsorgt werden/wurden ist es Pflicht (gewesen), dass sie demilitarisiert werden müssen. Dazu werden sie oft zerlegt oder bis zur Unkenntlichkeit zerstört und die Einzelteile dann verstreut entsorgt. Man wollte nicht, dass der Feind ein funktionstüchtiges Gerät in die Hände bekam und es ihm so schwer wie möglich machen, die Funktion des Gerätes nachvollziehen zu können.
Von dem her wundert es mich nicht dass ggf. nur die Frontplatte zu finden war.
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#8
Hallo Leute,

vielen Dank für die vielen Antworten!
Ich wollte auf jeden Fall die rostige Patina des Stückes nicht zerstören und nur die gröbsten Ablagerungen entfernen, so daß man wenigstens die gravierten Schriften entziffern kann.
Gersten habe ich schon vorsichtig mit einem Microfasertuch begonnen und konnte wengistens schon mal die Aufschrift auf der Blende links oben, die die Instrumentenöffnung verdeckt, entziffern.
"Gerät auch ohne Mesßinstrument betriebsklar"

Bei der Plakette unten ist es wesentlich schwieriger Details zu erkennen, hier würde mich schon noch interessieren was da noch zum Vorschein kommt. Soll ich da dann ggf. mit Oxalsäure punktuell z.b. mit Wattestäbchen rangehen? Als "Hausmittel" hätte ich nur Essigsäure oder Wasserstoffperoxyd zur Hand. Da bin ich mir aber nicht sicher ob ich mehr Schaden anrichte...
Soll ich, bis ich die richtigen Mittel zum Reinigen und versiegeln habe, das Stück weiter an der frischen Luft lagern oder besser wieder in Wasser geben?

Zum Fundort: Dieser war im Schliersee direkt an einem recht belebten Badeflecken in ungefähr 1,5 m tiefe. Von daher war ich echt verblüfft, daß mein Sohn so etwas dort noch finden konnte. Ich bin bestimmt schon dutzende Male über das Teil geschwommen. Bin mir nicht sicher ob ich einen direkten Link auf Google Maps setzen darf, deshalb nur die Koordinaten (47.713861, 11.869906).
Zum Müll an solchen Stellen: Wir haben eine halbe Stunde vorher einen kleinen zeitgenössischen Metallzaun vor der Insel geborgen und entsorgt :-)


Viele Grüße
    Sebastian und Simon
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#9
Hallo in die Runde, dann ist da schon Klarheit drin.
Es muss nicht unbedingt die Auswirkung des Endsiegs sein was da zum Ablagern der Frontplatte geführt hat.
Kann genauso gut ein Zeitgenosse gewesen sein der sich hier seines Mülls entledigt hat.
Behalte mal die genaue Stelle für dich, sonst kommen da noch Horden von Goldsuchern.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#10
Hallo Sebastian und Simon,

ja Essigsäure geht auch. Du mußt Essigsäure in ein warmes Wasserbad geben. Dann den Deckel dort rein legen. Du brauchst ja nur hin und wieder mit einem Pinsel über den Rost gehen Dann siehst Du doch, wie intensiv das Zeug wirkt und was da noch runter gehen soll.

Mit einem Wattestäbchen punktuell, das wird nicht werden. Ich verwende sowas ja um meine verrosteten Radiochassis aufzubereiten. Man kann ein Glas mit warmen Wasser und etwas Säure füllen und dann mit einem Pinsel immer wieder über die Stellen streichen. Die Stellen müssen mit der Flüssigkeit bedeckt sein. Wenn es genug sein soll, dann die Platte mit klarem Wasser abspülen. Aber dann sofot versiegeln mit Öl, Zapponlack o. Ä. Läßt man die Platte ohne weitere Behandlung liegen, so rostet sie wieder sehr schnell.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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