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Telefunken Opus 2550
#1
Hallo da und liebe Grüße ausm Raum Berlin!

Ich habe vor ein paar Monaten damit begonnen, mich mehr mit Röhrenradios zu beschäftigen, da die irgendwie sonst häufig irgendwo im Müll landen. So auch ein Telefunken Opus 2550, welches ich ja gerne nutzen mag. Mein Problem: Ich muss mit 8 Ohm Lautsprecher den Lautstärkeregler auf maximum drehen damit ich halbwegs was hören kann im FM Bereich. Vom ständigen nicht lauten, aber permanent vorhanden "Hintergrundrauschen" abgesehen. AM ist auch nicht wesentlich laut... etwas, aber nicht so wie ein paar andere Kisten die ich schon hatte, wo es ohrenbetäubend werden kann.

Leider hatte ich bei meinen Versuchen das Problem zu lösen, beim Fi 202 (IF Transformer) nicht nur ein Ferritkern "zerbrochen" beim Versuch alles abzustimmen, sondern auch die Wicklung selbst bzw. das Plastik drumherum weggebrochen. Die Wicklung selbst ist "theoretisch" noch vorhanden und nicht elektrisch unterbrochen. Nur bekomme ich die ganzen Plastikteile nicht mehr geklebt bzw. sobald ein Ferritkern darin landet, bricht es auseinander.

Aktuell habe ich daher als temporäre Lösung die Windung durch ein 1k Ohm 2W Widerstand ersetzt und 180 pF Kondensator eingebaut und alles in der Alu-Kanne untergebracht und fleißig isoliert. Anschließend habe ich mein Abgleich fortgesetzt und - rein von der Theorie und Praxis her - stimmt soweit alles mit der Skala überein. Die Sender sind ziemlich genau dort, wo sie sein sollten.

   

Alle Elektrolytkondensatoren habe ich ebenfalls durch passende (low ESR) Komponenten ersetzt. Alle bis auf den Ratio-Elko. Der scheint zumindest bei meinem kleinen T7 Multitester gute Werte zu liefern. Interessanterweise aber, wenn ich mich zwischen Messpunkt M 207 im Schaltbild und Masse verbinde, scheint dort kaum Spannung vorhanden. Bei einigen anderen Radios die ich erfolgreich abgeglichen/repariert habe, sind zumindest gerne 6 oder mehr Volt und der Ton meines Signalgenerators wird zur Qual für die Ohren.

Ich habe auch an einigen Stellen mal die Spannungen geprüft. Es fällt nur der AM Bereich an ein paar Stellen raus (wenn geschaltet) durch Werte die langsam aber stetig nach oben kriechen (Vorgabe bspw. 50 Volt, Messung 80 und Tendenz steigend). Ich vermute spontan, dass das doch irgendwo noch ein aus der Reihe fallenden Kondensator geben könnte. Wobei die Folienkondensatoren ja sonst gerne in ihren Spezifikationen bleiben.

Das Schaltbild + Spannungswerte (grün (UKW geschaltet) + rot (KW geschaltet)) muss ich wegen der Dateigröße extern hochladen. Meine "Übergangslösung" selbst habe ich hier im Forum angehangen. Bild oben im Text.

https://i.imgur.com/0ZVkLdJ.jpg

Ich habe jetzt damit begonnen jede Leitung, jedes Kabel und jede einzelne Komponente auf ihre Werte hin zu überprüfen. Die Röhren selbst hatte ich (im Funkmuseum vor Ort) testen lassen. Zumindest die, die sich testen lassen konnten mit der Ausrüstung. Die vier EL95 sind mittlerweile ziemlich schwach auf der Brust, nur kann es allein daran liegen? Dass das so extrem leise ist?


/edit: Eine Idee bzgl. des kaputten IF Transformers...

In einem anderen Telefunken Radio habe ich ein von den Dimensionen und Aussehen her identischen IF Transformer gefunden. Er ist auf den Millimeter genau und auch innen (mechanischer Aufbau) sieht er so aus wie der Fi 202 vom Opus 2550, jedoch sind natürlich die Pins an der Lötseite anders belegt (lassen sich tauschen) und "intern" sind die Kondensatoren andere. Die Spulen auf den Plastikröhrchen sind auch auf dem Millimeter exakt wie vom Opus 2550.

Wäre es also eine Idee, diesen IF Transformer entsprechend umzulöten und die Kondensatoren auszutauschen und dann als Ersatz zu verwenden, sobald Pins und Kondensatoren identisch sind? Er würde, wie gesagt, mechanisch perfekt passen. Gleiche Kanne, gleiche Abmessung. Nur intern bräuchte es ein paar kleine Änderungen.

   
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#2
Hallo,

Zunächst schein mir hier erforderlich, etwas Systematik in das Verständniss vom Rundfunkempfang angebracht:

Das die Sender genau dort erscheinen, wo sie sollen, liegt einzig daran, das offenbar glücklicherweise noch nicht an der UKW Box herumgedreht wurde. Da sollte man auch nicht drangehen!!

Das der Empfang schlecht ist, liegt (zumindest im wesentlichen ) daran, dass am ZF Abgleich gedreht wurde, und das jetzt ein Schwingkreis ( der einen hohen Resonanzwiderstand hat ) durch einen ohmschen Widerstand ersetzt wurde, der nichts weiter bewirkt, als das die kostbare und mit viel Aufwand verstärkte ZF Energie in Wärme umgewandelt wird.

Hier hilft nur, das defekte Bandfilter durch ein originales aus dieser Geräteserie ( Opus Stereo 2x50 ) zu ersetzen. Entscheidend ist, daß nachher sowohl die ZF Frequenzen der einzelnen Bandfilter stimmen, als auch die Bandbreiten der Durchlasskurve, und schließlich noch die für guten Stereoempfang wichtigen Laufzeiten passen. Wenn da irgendwas nicht stimmt, hat man entweder schwachen Empfang, Verzerrungen, kein Stereo, oder Zischlaute bei Stereoempfang.

Ich müßte nachsehen, es wäre möglich, das ich noch aus einem Gerät ein solches Bandfilter habe. Ich werde erst in einigen Wochen dazu kommen, danach zu suchen.

Ich verfüge übrigens über Möglichkeiten zur Röhrenprüfung. Bitte ggf. PN.

VG Henning, Berlin
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#3
Moin oder eher Abend!

Vorab: Danke für den kleinen Wissensabriss! Nehme ich stets gerne mit.

Danke für die Rückmeldung und nein, an die UKW Box bin ich nicht rangegangen und hatte es auch nicht vor. Wie ich habe ja durchklingen lassen, habe ich viel "learning by doing" und mitunter gehen Dinge dann auch gerne (sehr) schief. Die Anfangszeit war da besonders "spannend".

Ich hatte schon den Verdacht, dass das mit der temporären Lösung natürlich nicht ideal ist. Ich bin nur darüber gestolpert an mehreren Stellen, als ich im funktechnischen Museum die Sache darstelle sowie im Netz. Es ist halt eine recht "krude Lösung" und vermutlich mehr "krude" als wirklich "Lösung". Weshalb ich mit dem Gedanken gespielt hatte, jenen IF Transformer vom anderen Telefunken umzubauen, da er - bis auf die Pin-Belegung und die Kondensatoren - sonst auf den Millimeter identisch scheint. Was nicht viel heißen muss - natürlich nicht. Es war nur ein stiller Hoffnungsgedanke, wenn selbst die Spulen vom IF Transformer dieses Sets 1:1 identisch von Länge und Optik des Opus 2550 sind. Ja, ich hatte den Abstand jeweils gemessen am Röhrchen. Viel Fummelarbeit.

Es wird also noch viel Arbeit entstehen. Über die ich durchaus froh bin, weil es vom regulären Betrieb (Hochschule) ablenkt. Falls ggf wirklich noch ein entsprechender Bandfilter als Reserve irgendwo vorhanden sein sollte, wäre es wohl die Platinnadel im Heuhaufen. Zumindest meine Suche hatte leider nicht viele Ergebnisse zu Tage fördern wollen.

Hier noch zwei Bilder meines ersten "Reparaturversuchs" der aber bei mechanischer Belastung durch die Ferritkerne nicht hält. Selbst mit einem späteren Versuch via 3D-Drucker eine Art Hülle zu bauen und dann zu "verkleben" hatte nicht helfen wollen. Das andere Bild ist aus einem anderen Telefunkenset. Unterschied wie erwähnt die verbauten Kondensatoren und die Pin-Belegung. Beides ließe sich ja ändern mit einiger Feinarbeiten. Jedenfalls... hab draus gelernt.

       
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#4
Hallo,

ich kann dir den kompletten Originalfilter anbieten.

Ich schicke Dir eine PN
MfG
Hardy Miersch
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